Kram, Reste, Hack, Enttäuschung, Glück und andere Fragmente

Manchmal sollte man doch bei den Prinzipien bleiben, wenn man schon mal welche hat. Durchbricht man sie, kann es zwar positive  Überraschungen geben, aber eben auch Pleiten, die mit ursprünglichen Prinzip-Schaffung nix zu tun haben, sie dann aber künftig verstärkt. So kaufe ich aus Gründen keine Produkte der Marke m*****, aber unlängst winkte dann doch mal ein Becher Grießpudding mit Kirschsoße. Ja, ich weiß, das sind wieder Aromastoffe und Bindemittel pur, aber irgendwie lockte es mehr als die Marke Ablehnung hervorrief. Dass das Produkt auch noch ungekühlt im Discounter rumstand, hätte Warnung genug sein können, aber manchmal ist man aller Warnungen taub.

Was in dem Produkt alles drin ist, kann ich nicht sagen. Die Zutatenliste war bzgl. ihrer Unleserlichkeit eine pure Frechheit. Magermilch und Sahne waren wegen ihres allergiebedingtem Fettdruck lesbar, der Rest der 2-mm-Schrift auf strukturiertem Untergrund war selbst mit Vergrößerung nicht entzifferbar. Geschmeckt hat es nach Alkohol, dem üblichen Kirscharoma und süß. Vom Grieß war kaum etwas zu spüren. Also noch weniger als bei den anderen erhältlichen Grießpuddings der Mitbewerber, wo auch mehr Grieß verbessernd denkbar wäre.

Der Alkoholgeschmack kam übrigens eher aus dem Pudding als aus der Soße. Dafür sah der auch etwas heruntergekommen aus. Während man sonst ein hellgelbes Produkt erwarten kann, kam hier nach dem Öffnen ein beigegraues Etwas zum Vorschein, dem bis auf die Süße eigentlich alles Gute eines industriellen Grießpuddings abgingen. Nie wieder.

Handwerkersushi

Urlaubsbedingt kam ich schon wieder bei meinem Lieblingsfleischer vorbei. Eine neue Leberwurst (grob), von der ich neulich nur ein Probierstück kaufte, kam jetzt in Abendbrotmenge mit nach Hause. Nebenbei kam dann noch eine Verknüpfung unterschiedlicher Sinne zum Tragen: vom nebenstehenden Bäckerstand duftete es nach frischen Brötchen und ins Auge fiel der frische Hackepeter beim Fleischer. Wohin das führte, ist klar. So eilte ich nicht nur wegen des gekauften Tk-Produktes zügig nach Hause. Salz, Pfeffer und eine kleingehackte Schalotte eingearbeitet und lecker auf dem frischen Brötchen. Glücklich und kulinarisch besser als jedes Ersatzprodukt (inkl. „Zwiebelmett“). 

Zum Abend gab’s dann einen kleinen Auflauf. Neulich hatte ich mal eine Rezept zu Shepherd’s Pie gelesen und dachte mir noch: ‚Sowas in der Art, das wäre mal was‘. Da ich noch etwas Kartoffel-Wruken-Stampf hatte und ein paar Erbsen im Tiefkühler und vom Lieblingsfleischer eine fertige Boulette und ein Ei und ein Schuss Milch und etwas Parmesan … 

Auflauf aus Erbsen, Boulette und Kartoffel-Wruken-StampfNur jetzt im Herbst sollte ich nichts mehr am Abend essen, was ich fotografieren möchte. Da ich doch bei den Bildern sehr viel mit Tageslicht arbeite, wird das schwierig. Und eine separate Fotobeleuchtung besitze ich nicht. Naja, und Blitzlicht geht ja gar nicht. Deswegen sieht das Bild so ein bisschen anders aus … Aber irgendwie auch lecker. 

Auflauf aus Erbsen, Boulette und Kartoffel-Wruken-StampfDie Boulette hatte ich groß zerbröselt und mit den angetauten Erbsen vermischt. Das bildete den Boden des Auflaufs. Darüber schüttete ich eine Mischung aus einem Ei und einem Schuss Milch, was auch noch mit ein wenig Salz und Pfeffer gewürzt und ordentlich verkleppert war. Dann kam der kalte Stampf oben als Aufstrich drauf und wurde mit Parmesan gekrönt. Alles kam in den Heißluftofen und mit dem Bilden der Kruste war es dann auch fertig (1/2 h +x).

Auflauf aus Erbsen, Boulette und Kartoffel-Wruken-StampfVielleicht war der Schuss Milch doch ein zu großer Schuss … Das hinderte mich aber nicht daran, alles recht lecker zu finden und den Plan zu fassen, dass man das auch mal öfters machen könnte. 

Übrigens: Eine gute Boulette war schon ein wenig essentiell für dieses Gericht. Beim zerbröseln brach sie an ihren innen Strukturen, was bei den fertigen Industriebouletten nicht zu erwarten ist, da sie kaum noch Struktur haben. Sicher, man könnte es auch mit dem Messer würfeln, aber als „Resteverwertung“ kann man auch eine selbst gemachte Boulette vom Vortag verwenden. 

Sonntagmittag

Nachdem ich neulich mal etwas ähnliches gemacht habe, jetzt das gleiche in pur und wenig verfälscht. Denn wie bei jedem guten Pastagericht braucht es eigentlich nicht viel, um es wirklich gut zu machen. Eine gute Nudel, ein paar Tomaten, ein paar Gewürze und dann stören selbst die Shrimps nicht mehr. 

Spaghetti mit Tomaten und Knoblauch-ShrimpsLetztere waren in Knoblauch und Kräutern mariniert und brachten dadurch eine gewisse Würze mit. Als die Spaghetti vor sich hin köchelten, kam Olivenöl und eine Handvoll klein geschnittener Cocktailtomaten in die Pfanne, Salz, Pfeffer und Knoblauch begleiteten den Vorgang. Dann folgten die rohen, marinierten Shrimps und als die gar waren (was ja nicht so lange dauert), wechselten die Spaghetti vom Topf in die Pfanne. Alles einmal gut durchschwenken und dann servieren. 

Spaghetti mit Tomaten und Knoblauch-ShrimpsWie immer bei Meeresfrüchten gibt es keinen Parmesan dazu. Durch den Knoblauch und das Salz war aber auch Würze genug drin. 

Spaghetti mit Tomaten und Knoblauch-ShrimpsOrdentliche Proteinnahrung. Immerhin sind da 200g Shrimps drin. Mhhh, lecker. Und so schnell fertig. Das Essen hat – gefühlt – länger gedauert als das Kochen. 

Feister Nachmittag

Da ich neulich mal so von „Bratstulle“ schwärmte und wir doch auch kurz vor Weihnachten sind und ich neulich so einen kleinen Vertreter seiner Art mit nach Hause genommen hatte … Kam irgendwie alles ein wenig zusammen. Inkl. etwas gute Butter in der Pfanne. 

Scheiben von Ministollen mit etwas Butter in der Pfanne gebratenVor Jahren hatte ich mal einen Beitrag über Stollen und seine Traditionen gesehen und dabei war eine kleine Passage, dass manche sich noch Butter auf den Stollen schmieren. Was bei einem sowieso schon mit viel Butter zubereiteten Gebäck etwas dekadent ist. Was hindert mich also, die Scheiben á la Bratstulle ein wenig in Butter zu braten. 

Scheiben von Ministollen mit etwas Butter in der Pfanne gebratenNungut, die Scheiben gingen ihrer Puderzuckerbelegung flöten, er könnte aber ein wenig zur Karamelisierung beigetragen haben. Man muss ein wenig aufpassen, dass nix anbrennt und die Hitze auch nicht so sehr hoch wählen. Die Scheiben wurden beim Vorgang eher weicher als knuspriger, was an der sowieso schon eingelagerten Butter (bzw. anderen Fetten) gelegen haben könnte. Naja, es war eine Idee. Muss man nicht nochmal machen. War aber kulinarisch nicht sooo schlecht. 😉 

Urlaubs-Ende-Fazit-Bemerkung-Fragmente

In der letzten Zeit habe ich mal wieder einiges über Abnehmspritzen bzw. über Diabetishelferspritzen („Antidiabetikum“) gelesen. Hier im Blog habe ich auch schon am Rande thematisiert, dass mir das auch verschrieben wurde und ich es mit einigem Erfolg anwende. Schwerpunkt ist die Funktion des Antidiabetikums, aber mittlerweile sind (unter Einfluss der Medikamente) meine Werte (v.a. der Langzeitzuckerwert) im wesentlichen im grünen bzw. grüngelben Bereich. Das ist erstmal der Schwerpunkt. Das nebenbei auch noch ein paar Kilos purzeln, wird dankend angenommen. Nun wird aber in den Artikeln, die ich las, über Nebenwirkungen der Medikamente und Klagen gegen die Hersteller geschrieben. Wobei die Sache mit den Nebenwirkungen mich ab und an mal intensiv lächeln ließ. Wer sich solche Substanzen ohne ärztliche Begleitung und mit völlig überzogenen Erwartungen reinpfeift, muss sich eigentlich auch nicht wundern. Außerdem darf man nicht Wirkungen und Nebenwirkungen verwechseln und ggf. die Begleiterscheinungen der Wirkungen als Nebenwirkung fehlinterpretieren. Und es hilft, sich auf die Wirkungen einzulassen, was im sozialen Kontext manchmal nicht so einfach ist. 

Gerade jetzt im Urlaub habe ich die Chance genutzt und mich den Wirkungen des Mittels hingegeben. Das klingt aufregender als es ist, aber immerhin. Verbunden habe ich es mit der Möglichkeit, selbst zu kochen (ein paar Ergebnisse habe ich dokumentiert), und dem Hinweis einer Ernährungsberaterin, dass vor dem Essen ein wenig Hunger haben nicht schadet. Unter der Berücksichtigung, dass sich im Urlaub meine Tagesablauf gern etwas nach hinten verschiebt, führte das zu einem auf den ersten Blick eigentümlichen Essverhalten. Genauer: Esszeitpunkt. Dazu muss man berücksichtigen, wie die Antidiabetika, um die es hier geht, wirken. Grob vereinfacht ausgedrückt verlangsamen sie die Verdauung. Man ist sehr viel länger „voll“. Zusammengefasst heißt das, dass meine erste „richtige“ Mahlzeit zu einem Zeitpunkt stattfand, bei der normalerweise ein Teewurstschnittchen zum Earl Grey oder ein Karamell-Keks zum Milchkaffee genossen wird. Oder man das leichte Abendbrot plant. Nach dem spätvormittäglichen Erwachen hatte es nur etwas Milchkaffee (ggf. gesüßt) gegeben und bis zur Mahlzeit nur was zum Trinken gegeben. Und das, ohne dass ich das Gefühl hatte, dass mir irgendwas fehlt.

Später gab es dann noch etwas Obst, Snack-Gemüse oder andere, mehr oder weniger gesunde, Kleinigkeiten, bis es dann einige Zeit nach Mitternacht wieder ins Bett ging. Bei sowas geht natürlich eine Essensplanung, die sich eher am normalen Tagesablauf orientiert, ein wenig den Bach runter. So trug ich einige Ideen mit mir für Gerichte, die ich hier auch vorstellen wollte, die aber alle dem „eigentümlichen“ Essverhalten geopfert wurden. Letztendlich gab es auch Tage, wo ich mich quasi nur durchsnackte. So erinnere ich mich mit Freuden an einen Spieß mit gefüllter Entenbrust (da war Trockenpflaume drin) oder ein Lamm-Spieß mit Pilzen, die ich beide beim Lieblingsfleischer erstand, mit Genuss verspeiste und den Tag dann nur mit weiteren Kleinigkeiten verbrachte. Nichts wirklich blogwürdiges. Dazu stehen auch noch ein oder zwei Reste von verblogtem Essen im Kühlschrank, aber teils auch schon ein paar Tage zu viel, als dass ich beim Öffnen der Aufbewahrungsdose nicht doch skeptisch wäre. Irgendwann ist’s schade um die Dose … 😉 

Fragen, Abkühlung, flüssige Kartoffeln und drei Sterne

Als erstes eine Frage: Kommt nur mir das so vor oder ist mein Einkaufsradius nur so eingeschränkt: Gibt es keine klassischen Grapefruits mehr? Egal, ob als Frucht oder als Saft? Ich habe beides schon ewig nicht mehr gesehen, habe sie aber immer gern gegessen bzw. getrunken. Das einzige, was ich oft finde, sind pink Grapefruit als Frucht oder als Saft. Die sind zwar auch lecker, aber doch sehr weich gespült und auf Massengeschmack getrimmt. Ich möchte mal wieder sowas herzhaft kräftiges wie eine klassische, hellgelbe, fast weiße, Grapefruit mit ordentlich bitter. Und kommt mir jetzt nicht mit Pomelo! Die ist ja nicht nur weich gespült, sondern auch noch aufgeblasen. Wobei die Farbe schon eher in die richtige Richtung geht …

Eiskaffee

Jetzt kommt die große Botschaft: Eiskaffee (genau wie Eistee) kann man auch selber machen! Allerdings schmeckt das dann doch ganz schön anders als das, was man fertig zu kaufen bekommt. Jeder darf dann selbst entscheiden, ob doch mal experimentiert und gut gefunden wird, oder ob man im gewohnten, langweiligen Geschmacksraum bleibt. 😉 Wobei mir in dem Zusammenhang ein Witz einfällt: Der kleine Steppke ist das erste Mal im Leben einen Pfirsich und ruft verwundert aus: „Mammi, Mammi! Der Apfel schmeckt nach Eistee …!“

An dem Witz ist so viel falsch, zumal kaum ein „Pfirsich-Eistee“ wirklich nach Pfirsich schmeckt. Genauer: Ein Eistee, Typ Pfirsich, schmeckt eigentlich nicht nach Pfirsich, sondern nach dem Aroma, bei dem uns eingeredet wird, dass das Pfirsich sein soll. Aber genug davon.

Zumal es ja um Eiskaffee gehen soll. Der frische, kräftige, gern doppelte Espresso läuft entweder direkt auf ein paar Eiswürfel oder wird sofort nach dem Kochen/Zapfen auf Eis gegeben. Die Mischung wird dann mit Milch, Sahne, Mischung, Alternative nach Belieben aufgegossen, etwas durchgerührt und nach Wunsch mit einem Sirup (Karamell, Hafer, Agavendicksaft, Honig, …) in Maßen gesüßt. Kann man auch weg lassen. Lecker. Wer sowas mit etwas Plan macht, könnte sich in diesen Eiswürfelbehältern auch gleich die Milch/den Drink einfrieren. Hmmm.

Milchalternative

Wo wir gerade bei Milchalternativen sind: Es gibt da was neues. Milchersatz aus Kartoffeln (4% (in Worten: vier), vorher steht Wasser drauf, danach Rapsöl, Zucker, Erbsenprotein, Dikaliumphosphat, Calciumcarbonat, Aroma, 3 Vitamine). Was nach einer schönen, regional zu verwirklichen Idee klingt, schmeckt wie alle Pflanzendrinks nach Pflanzendrinks. Die haben einen gemeinsamen aromatischen Nenner, die sie nach wie vor als ernstzunehmende Milchalternative ausschließt. Als eigenständiges Getränk sind sie in Ordnung, und wer gern Muckefuck mit Milch mag, kann damit aus jedem Kaffee einen Muckefuck machen, aber als Milchersatz: Nein. Es fehlt die Frische, dafür ist (zumindest in der versuchten Barista-Variante) ordentlich Süße mit dabei. Und wenn der Milchkaffee bzw. Kartoffeldrinkkaffee dann nicht mehr sehr sondern nur noch lauwarm ist, ist es am schlimmsten. Ich jage noch hinter der zuckerfreien Version hinterher. Vielleicht kann man die wenigstens als Verflüssiger für Stampfkartoffeln einsetzen.

Fischbulettenbrötchen

Vor einiger Zeit habe ich mal beim Einkaufen eine Packung Fischbuletten gefunden. Sie firmierten zwar unter einer Eigenmarke, aber der Hersteller kam erfreulicherweise aus der Gegend. Genauer gesagt aus der Feldberger Seenlandschaft. Das ließ ein wenig was erwarten. Jeder kennt doch die exquisiten Fischschwärme in den Feldberger Seen, wo Lachs und Kabeljau die schöne Landschaft genießen … Ich wusste gar nicht, dass das Wasser da so salzig ist und Ozeananschluss hat. Nungut, die Firma hat das auch nicht selbst hergestellt, sondern für sich herstellen lassen. „Hergestellt für“ macht natürlich die Herkunft aus der Region nur zum Label, aber nicht zur Qualitätsmarke. Und entsprechend war auch das Produkt.

Fischbulette halbiert, ohne größere Struktur in Lachsrosa (vom Paprikaextrakt)Einen der Klobse habe ich gebrochen. Innen Sprengfisch vom feinsten, ohne jede Struktur.

Fischbulette halbiert, ohne größere Struktur in Lachsrosa (vom Paprikaextrakt)80% Kabeljau, 10% Lachs und ein Paar Hilfsmittel für Haltung und Geschmack. Inkl. Kartoffelflocken. In der Pfanne habe ich auch zwei etwas angebraten (laut Packung empfohlen, der Kaltverzehr ohne jede Hitzeeinwirkung ginge aber auch).

Fischbulettenbrötchen mit KopfsalatblattZu allgemeinem Erstaunen schmeckte die Bulette nach Fisch. Und da der Fisch i.Allg. im Wasser lebt, war die Bulette innen auch recht nass. Ehrlicherweise würde ich „saftig“ in dem Zusammenhang nicht nehmen. Wer weiß schon, wo das Wasser her kommt. Die Farbe ist übrigens made by Paprikaextrakt und hat bei 10% Lachs nichts mit dem Fisch zu tun.

Fischbulettenbrötchen mit KopfsalatblattUnter dem Salatblatt findet sich noch etwas Majonäse auf dem Brötchen. Das sei zur Geschmackshebung und Vollständigkeit erwähnt. Gehört schließlich für einen Burger so. Und eine andere entsprechende Soße hatte ich nicht zur Hand. Die Überlegung war, noch etwas Tk-Dill in die Majo zu rühren, aber andersherum: Schade um den Dill.

Sonntagmittag

Eigentlich sollte es etwas völlig anderes geben, wobei das „völlig“ völlig übertrieben ist. Nur einen Bestandteil musste ich aus Schusseligkeit austauschen. Geplant war etwas langsam gegartes, dass – nach wie vor – roh im Tiefkühler schlummert. Aber als ich nach 11 Uhr feststellte, dass ich vergessen hatte, es am Vortag vom Tiefkühler zum Auftauen in den Kühlschrank zu legen, und dass das langsame Garen auch ein paar Stündchen dauern könnte und ich so ein üppiges Nachtmahl eigentlich nicht bevorzuge, ruht der fleischliche Planungsstand nach wie vor im Tiefkühler und ich grub nach einer Alternative. Im Dosenlager wurde ich fündig. Letztendlich führte alles dazu, ohne jeden Topf oder jede Pfanne zu kochen, es gab Mikrowellenessen:

Möhrengemüse, Kartoffelbrei, *** Pulled Pork (entdost)Kartoffel schälen und klein würfeln, Möhren schälen und in Scheiben schneiden. Beides (getrennt) in mikrowellengeeignete Behältnisse mit Deckel und Dampföffnung, mit Wasser spülen und tropfnass für 10 Minuten in die Mikrowelle. Zu den Kartoffeln kamen hinterher etwas Milch und Butter, Salz, Pfeffer und Muskatnuss und eine kräftige Rührung mit der Gabel. Die Möhren wurden mit Salz und Pfeffer, etwas Rosmarinpulver und einem kleinen Stich Butter gewürzt und vorsichtig vermischt.

Möhrengemüse, Kartoffelbrei, *** Pulled Pork (entdost)Das ***Pulled Pork war ein typisches Dosengericht. Kalt roch es wie 3259 andere Dosenschmorfleischgerichte. Erwärmt wurde es nicht besser, sondern entlockte noch ein paar andere Fehlaromen (würde ich sagen, der echtes Pulled Pork noch nie gegessen hat). Ich hatte erst eine Pökelung im Verdacht, aber das scheint es nicht gewesen zu sein (lt. Packungsaufdruck). Was mich nur etwas irritiert, ist die Produktbeschreibung: „… aus Fleischstücken zusammengefügt, mariniert und gegart“. Vielleicht liegt hier das Problem. Wenn ich richtig informiert bin, wird Pulled Pork aus einem großen Fleischstück hergestellt, dass nach der Garung zerteilt und nicht vor der Garung zusammengesetzt wird. 😉

Möhrengemüse, Kartoffelbrei, *** Pulled Pork (entdost)Kartoffeln und Möhren waren aber super. Und wenn man das „Fleisch“ mit den beiden mischte, schmeckte das auch recht gut.

Ausflug mit Sonne, ein paar mehr Grad wären auch nicht schlecht, und ein Klassiker

Anthony Bourdain hätte es vermutlich gemocht, was ich da zusammengerührt hatte. Kann man eigentlich geschwollener daherschreiben, wenn man einen Blogbeitrag mit so einem Satz anfängt? Ich glaube nicht. Zumal die Bemerkung auch diverse Fehler beinhaltet. Aber dazu muss man Bourdains Dokus gesehen haben. Was ich in meinem gerade verflossenen Urlaub gemacht habe. Zwei Staffeln habe ich mir reingezogen. Deswegen weiß ich, dass in dem ersten Satz mindestens ein Fehler drin ist.

Der bezieht sich übrigens auf seine Vorlieben für Schweinefleisch in Brötchen. Und ein gepflegtes Schnitzelbrötchen ist aber auch was feines, wenn denn alles stimmt.

SteakbrötchenSo in der Art könnte das aussehen. Bio-Fleisch, naturell gebraten, in handwerklich hergestellten Brötchen. Viel falsches ist da nicht dran. Außer: Dieses Fleisch ist ein Steak, genauer ein Rib-Eye-Steak, biobesiegelt und halbiert, damit es auf zwei Brötchen passt. Damit kommt es aber auch nicht vom Schwein. Sorry Anthony.

Und ich habe noch ein wenig dran rumgefuscht, aber (hoffentlich) auch in gut. Zu einem schönen Steak wird ja gern mal etwas Kräuterbutter gereicht. Was macht man aber, wenn man die Aromen möchte, aber keine Kräuterbutter im Hause hat? Man könnte sich eine zusammenrühren. Oder die schnelle, gaaanz schnelle Variante nehmen.

Steakbrötchen, fast fertigDie Brötchenhälften wurden mit Butter beschmiert und dann einerseits grobes Salz, andererseits passende Tk-Kräuter und etwas granulierter Knoblauch darüber gestreut. Dann kommt das heiße Steak dazu und alles wird zusammendrücken. Der Effekt ist erstaunlich und gut. Die Edelversion wären dann frische Kräuter und leicht in etwas Butter angeschwitzter frischer Knoblauch mit einer fein gewiegten Schalotte aufs gebutterte Brötchen … Luft nach oben ist immer.

Apropos Luft. Die ist ja zur Zeit draußen doch recht schön und wenn dann noch die Sonne scheint und die Gegend stimmt, dann passt doch alles wunderbar zusammen.

Sonniger Ausblick auf eine KircheBlauer Himmel über einer Kirche, das wirkt wie ein bayerisches Idyl, ist aber doch recht mecklenburgisch. Und um der schlechten Synapsenverklebungen noch einen oben drauf zu setzen: In der Nähe von Pferden habe ich ja schon mal was gegessen, damals noch im Vorpommerschen, diesmal gehts aber auch nur um ein Pferd. Und irgendwas mit Kleinasien.

Etwa 10 m neben dem Platz, von dem aus ich das Foto gemacht habe, lichtete ich auch noch ein Mittagessen ab.

Coq Au Vin vom Bio-Huhn, Wurzelgemüse, PolentaeckenEbenfalls sonnenbeschienen, da draußen, und nicht nur deswegen sehr lecker. Wir sehen gebratene Polenta – das sind die gelben Quadrate – und ein Stück vom Bio-Huhn als Coq Au Vin. Unten drunter liegt noch leckeres Wurzelgemüse. Hier stimmte eigentlich alles (sogar die Portionsgröße), so dass es für die geneigten Mitlesenden eine kleine regionale Ausflugsempfehlung gibt. Ob es dann aber dieses Gericht noch gibt, bleibt abzuwarten, wird doch frisch mit saisonalen Zutaten gekocht. Aber wenn alles auf vergleichbarem Level passiert … Ein weiterer Besuch in naher Zukunft wird es zeigen.

KW22 – Pinker Fisch, Gelbe Soße, Herz ohne Bild und Gurke in Scheiben

Das Arbeitsleben hat mich wieder – die erste Woche nach dem Urlaub ist absolviert und – wider Erwarten – ist die Zeit nicht stehen geblieben und alles entwickelt sich. Ob die Richtung nun schön ist oder nicht, kann man vorher sowieso nicht wissen. Das wird hinterher, meist auch erst durch folgende Generationen, aus ihren Blickwinkeln eingeschätzt. Einzig beständig ist eben nur die Entwicklung. Und bevor ich jetzt doch zu philosophisch werde, krame ich mal im Bildarchiv der Woche und schaue, was sich so ergibt.
Gurkensalat mit SchnitzelAb und an esse ich ja ganz gern mal ein Schnitzel. Wobei ich bemerken möchte, dass ich seit Kindheitstagen vermutlich kein vernünftiges mehr gegessen habe, ein Zeitpunkt, der mehrere Jahrzehnte her ist. Was ich jetzt mit „vernünftig“ meine, kann ich gar nicht mal so genau in Worte fassen, das Schnitzel auf dem Teller hatte es jedenfalls nicht (obwohl es auf dem ersten Blick recht ansprechend aussieht). Von einigen wird ja die These vertreten, dass gerade auch das Essen industrieller Lebensmittel mit ihren kontrollierten Kennwerten dazu geführt hat, das wir heute doppelt oder dreimal so lange leben wie noch anno dunnemals. Vielleicht leben wir ja auch nur deswegen so lange, weil wir zu viele Konservierungsstoffe in uns aufnehmen. Ich weiß es nicht. Mit einem „vernünftigen“ Schnitzel hatte das Ding nix zu tun. Nicht als Scheibe aus einem Stück Fleisch geschnitten, nicht in einem verklötterten Ei gewendet, kein reines Mehl vorher und keine klassischen Semmelbrösel final drumrum gegeben. Verleimtes, strukturarmes Pressfleisch, Eimasse aus dem 1000-l-Kanister, Mehl mit Hilfsstoffen und was im Brötchen für die Brösel drin war, möchte ich gar nicht wissen.
Der Gurkensalat war auch nicht besser. Die Bio-Gurke (es ist keine Gurkensaison, was man spätestens an der Farbe sieht) habe ich mit einem Hobel in Scheiben geschnitten, gesalzen, später auch gepfeffert, knoblauchgranuliert,tk-gedillt und etwas ziehen gelassen. Keine handgeschnittene Arbeit, kein raffiniertes Dressing, einfach nur schnell, schnell hingerotzt. Aber die Gurke musste weg. 😉
Schicht-Pak-Choi noch in der PfanneBotanisch interessierte Kochfreunde werden den Pak Choi in der Pfanne erkannt haben. Ich mag das Gemüse irgendwie. Zumal es eigentlich zwei Gemüse in einem ist. Ich hatte auf dem Heimweg einen Rest Hackepeter erstanden, den ich bröselig in der Pfanne anbrut. Dazu kam, als leichte Bröselbräune einsetzte, der klein geschnittene und entstrunkte weiße Teil von 2 Pak Choi, die grünen Blätter legte ich erstmal beiseite. Salz, Pfeffer, Knoblauch gaben dem Ansatz eine schöne Würze mit. Ich löschte alles mit etwas Milch ab und dickte es mit etwas Mehlschwitze an. Als das passiert war, gab ich die grob zerteilten Blätter des Pak Choi dazu, rührte sie unter und ließ alles kurz nochmal heiß werden. Zur weiteren Würze und Farbe kam wohl auch etwas Kurkuma hinzu.
Schicht-Pak-ChoiEin etwas gemüselastiges (es waren nur etwa 150 g Hackepeter) Abendbrot, schön mit leicht gelber Soße. Lecker würzig. Da kann man die großen Dessertschüsseln schon mal als Essgeschirr nehmen. 😉
Apropos würzig. In dem Zusammenhang hatte ich dieser Woche auch ein unbebildertes Aha-Erlebnis. Ausgangspunkt war eine Packung frischer Hähnchenherzen. Die kam direkt aus der Packung in eine heiße und mit Rapsöl vorbereitete Pfanne, wo sie ein paar Minuten selten gewendet vor sich hin brieten. Dabei hatte ich wohl etwas viel Rapsöl verwendet und es war auch noch das gute, als physiologisch wertvolle. Also habe ich überlegt, was zu tun ist. Gewürzt habe ich die Herzen kräftig mit der dieser Woche offensichtlich heiligen Dreieinigkeit aus Salz, Pfeffer und Knoblauchgranulat. Dann streute ich ganz zart etwas Dinkelvollkornmehl über den Pfanneninhalt. Es wird nicht mehr als ein gehäufter Esslöffel gewesen sein, aber schön fein verteilt. Das fing beim Kontakt mit dem heißen Öl natürlich an anzurösten und zu klumpen. Aber ich hatte noch etwas Milch griffbereit, mit der ich das ganze etwas ablöschte, dann unter rührend auflöste und wieder zum Kochen brachte. Kenner werden das Bechamel-Prinzip erkannt haben: Fett + Mehl = Mehlschwitze und Mehlschwitze + Milch = Bechamel. Klassisch geht das zwar mit Weißmehl und Butter … Aber wenn es bei den Fett-Ei-Soßen auch mit Butter (-> Hollandaise) oder Öl (-> Majonäse) geht, warum nicht auch bei der Mehlschwitze.
Langer Rede kurzer Sinn: Ich hatte wohl so wenig Mehl (oder so viel Milch) genommen, dass es nur langsam andickte, ich ließ alles noch eine Weile vor sich hin köcheln. Hähnchenherzen sind da ja recht tolerant, ob du die 10 min oder 60 min kochst, spielt im Gegensatz zu anderen Fleischstücken eine erstaunlich geringe Rolle. Das Ergebnis waren die Herzen, leicht angebraten, in einer sämigen, hellbraunen und angenehm würzigen Soße, das war einfach lecker. Diesmal gab es nur ein Brötchen dazu, dass sich herrlich mit der Soße vollsog und … aber ich wiederhole mich. Lecker.
Forelle "Matjes Art" mit Tunke, Bratkartoffeln und viel SonneApropos lecker. Heute Mittag gab es pinken Fisch an Bratkartoffeln mit Tunke, kleiner Gurken- und kleiner Krautsalat mit dabei. Diese nach Matjesart zubereiteten Forellenfilets direkt vom Erzeuger sind doch einfach nur zu lecker. Und das drumrum auch, schön rückengewärmt von der Sonne. Es war gar nicht so einfach, das Bild zu machen. Immer war meine Hand mit der Kamera als Schatten mit auf dem Bild. 😉 Jetzt übrigens auch noch.
Cappuccino-TimeLast but not least noch einmal „Teatime“ mit Teewurst. Diesmal in der feinen Variante. Letzte Woche gab es das ja mit der von mir eigentlich bevorzugten groben Variante, echt ist ja eher die feine. Das Brötchen habe ich dann in 6 Scheiben zerteilt und die Wurst darauf verteilt. Dabei hatte ich wohl doch eine bessere erwischt. Sie hinterließ nicht so ein schleimiges Gefühl auf der Zunge wie ich es in Erinnerung hatte von anderen. Und ich bin vom Tee wieder zum Milchschaummilchkaffee umgeschwengt. Teewurst geht auch dazu.

KW14 – Saibling, Apfel drunter und drüber, Sushi, u.a.

Vermutlich bin ich gerade etwas übersaibt. Oder müsste es übersaiblingt heißen? Aber so ein Bachsaibling ist auch einfach zu lecker. Man muss ihn natürlich richtig zubereiten! Aber das war er bzw. waren sie. Das darf ich ruhig sagen. Ich habe es schließlich nicht selbst gemacht. Wobei die Frage erlaubt ist: Könnte man Saibling eigentlich auch als Sushi verarbeiten? Vermutlich, da er ja zu den Lachsartigen Fischen gehört und Lachs im Sushi – vor allem außerhalb Japans – doch sehr beliebt ist. Na, ich werde mal lieber nicht weiter rumspekulieren, landet man dabei doch gern mal im Fettnäpfchen. Oder im Sojasoßenschüsselchen. 😉
Sushi für 6,50 €Der Freitagabend war mal wieder sehr sushilastig. Ich muss endlich auch mal die anderen zur Verfügung stehenden Einkaufsquellen nutzen, damit ich nicht wieder an dieser Packung „Sushi“ vorbeikomme – bzw. nicht vorbeikomme. Ausgepackt und nett angerichtet sieht das doch gar nicht so schlecht aus. Was mich immer nur wundert, dass da immer zwei Paar Stäbchen in der Packung liegen … Ich verstehe das nicht! 😉
Sushi für 6,50 €Rogen, Nori-Alge, Dill- oder Sesammantel, Gurke, Surimi, Lachs geräuchert, Lachs gegart, Shrimp, Frischkäse(?) und natürlich Klebreis, dazu eingelegter Ingwer, Sojasoße und Wasabi. Ich weiß nicht, aber irgendwie mag ich das Zeug.
Der Samstag verlief „standartisiert“, also schönes Frühstück und Abendbrot, aber nichts weltbewegendes. Da war der Sonntag schon überraschender. Also für mich. Ich wusste nämlich nicht, wo es hingehen sollte. Aber es war eine gute Wahl, was Vattern da ausgesucht hatte.
Bachsaibling, Bratkartoffeln, Beilage, leckerHmmm. Die rustikale Fischgaststätte hat nach ihrer Winterpause wieder geöffnet. Und so gönnte ich mir meinen ersten Saibling 2022. Sehr schön gebraten mit wunderbaren Bratkartoffeln dazu, Krautsalat, Gurkensalat, Meerrettich und Kräuterbutter. NEBEN DEM FISCH!!! Es geht also! Der Fisch hatte eine zarte knusprige Haut, die man wunderbar genießen konnte. Einfach, aber gut.
Und weil’s so schön war, abends dann gleich nochmal. Jetzt aber in der geräucherten Version. Dazwischen aber noch die amSonntaggönneichsiemir Kaffee- und Kuchenpause. Leider ist meine geliebte Himbeer-Buttermilchcreme-Schnitte nicht verfügbar. Und ich habe bisher ja auch kein Bild von ihr gemacht, so dass ich ihrer auch nicht mal angemessen gedenken kann. Dafür gab es heute ein Apfel drunter und drüber.
Apfel drüber und drunter, MilchkaffeeEs geht doch nichts über einen gedeckten Apfelkuchen („drunter“), schön mit Apfelkompott (also mit Stückchen) zwischen den Teigplatten. Aber auch der Apfel-Rosinen-Kuchen („drüber“) war nicht zu verachten. Dazu einen selbstgesiebten Milchkaffee mit Schaum. Lecker. So lasse ich mir den Sonntagnachmittag gefallen. Aber auch nur den Sonntagnachmittag.
Apfel drüber und drunter, MilchkaffeeHmmm. Jetzt musste ich doch erstmal gucken, ob sich im Kaffeeglas nicht irgendetwas verräterisches spiegelt. Ich erinnere mich dunkel an einen Edelstahltopfdeckel, der auf einem aaaalten Bild mal verräterisches zeigte, gut, dass ich das Bild gerade nicht wiederfinde, obwohl ich das damals doch nochmal richtig ausgetreten hatte …
Zum Abendbrot wurde es dann nochmal einfach, aber gut. Ein Fisch, ein Brötchen, ein Getränk (leicht sprudelig), fertig. Ein perfekter Abend.
Saibling an der WandDas Bild hing übrigens in der Gaststätte an der Wand, durch Zufall saß ich genau drunter. Und dann kam der Fisch auch noch auf meine Teller.
Saibling, Brötchen, SchorleEin Prachtstück. Schön geräuchert. Das Brötchen ist dafür da, das wertvolle Fischfett von den Fingern zu bekommen – gut, dass man zu Hause auch mehr mit den Fingern essen kann – und sich auch noch einzuverleiben, statt in einer Serviette zu entsorgen.
Herrlich, dieser SaiblingDas schöne beim Saibling ist ja auch, dass er einfach von der Gräte lässt und demzufolge die Gefahr eines Erstickungsanfalls gering ist. Wenn man ihn mit Plötz oder Blei oder den anderen Boulettenfischen (am besten zu Fischbouletten zu verarbeiten, weil Grätenziehen zu aufwendig) vergleicht, ist der Saibling zumindest grätenarm. Dem einzigen, dem meine fischige Lobhudelei offenbar nicht gefällt, ist dem Fisch selber:
Saibling, grimmig guckendIrgendwie guckt er grimmig … 😉 Aber es ändert nichts an der Leckerness.

Zwischenbericht KW 11 – Groß und fieser Möp

Manchmal kann ich ja ein richtig fieser Möp sein. Ich weiß, dieses Begriff gibt es hier in der Gegend eigentlich nicht, aber ich finde ihn schön. Aber zuerst zum Montagmittag.
Am Sonntag gab es ja diese Riiiieeeesenroulade. Und der Fleischerimbiss, den ich gelegentlich zum werktäglichen Mittag frequentiere, bietet in den letzten Tagen/Wochen recht oft Kohlroulade an. Am Montag konnte ich nicht anders und gab den Gelüsten freien Lauf.
KohlrouladeWer diese Aluschalen kennt, ahnt, wie groß die Kohlroulade ist. Zugegeben, so groß wurde sie nur durch den Kohl. Das boulettige Innere hatte dann doch normale Größe. Also hoher Gemüseanteil. Check! Kulinarisch war das jetzt nicht Oberspitzenklasse, aber für Kantine war es recht gut.
Heute Abend auf dem Heimweg konnte ich mich dann nicht zurückhalten und endlich diese kleine Gemeinheit endlich mal durchziehen, die ich schon im Beitrag von Sonntag kurz andeutete. Wie ich weiß, ist einer der Leser meines Blogs ein großer Freund von Leberkässemmeln, die er sich – wie er in seinem Blog früher öfter ventilierte – gern mal in einer Bäckerei im Arbeitsumfeld erwarb und genoss. Homeoffice u.a. führten vermutlich zu einer Absenkung des Leberkäspegels …
LeberkässemmelBei mir ist es ja ein Fleischer – genauer eine Filiale eines Fleischers aus dem süddeutschen Raum – der derartiges feilbietet. Heute habe ich mir mal sowas gegönnt.
LeberkässemmelStilecht mit süßem Senf. Hmmm … 😉 Ja, manchmal bin ich doch ein fiese Möp. 😉

KW6 – Schon wieder

Hatte ich den eigentlich schon?

„Herr Ober, was machen die ganzen Leute an meinem Tisch?“
„Mein Herr, Sie hatten doch einen Auflauf bestellt …“

Eigentlich wäre ja heute der letzte Sonntag gewesen, wo ich mich selbst verpflegen musste. Eigentlich. Nicht, dass Vatterns Reha verlängert worden wäre, eher im Gegenteil. Er kam aus Gründen früher nach Hause, um sich dort zwei Wochen lang einschließen zu müssen.
Manchmal habe ich den Verdacht, doch ein wenig ein „Stress-Esser“ zu sein. Am Freitag gönnte ich mir dann ein schnelles, feines, kleines Extra. Auslöser war die Passage meines Lieblingsfleischers beim freitäglichen Einkauf und der damit verbundene Anblick zweier schöner Kamm-Stücke.
Brötchen anrösten, Fleisch bratenDie kamen in die heiße Pfanne, und da dann noch Platz war, röstete ich gleich noch ein aufgeschnittenes Brötchen ein wenig an.
Steakbrötchen in macheAls ich das gleich umdrehte, kam auch die Unterseite des Brötchens zum Vorschein. Das kam dann raus und machte einem zweiten seiner Art Platz, um die gleiche Behandlung zu erfahren.
SteakbrötchenMit ein wenig Senf veredelt verschnabulierte ich die beiden Steakbrötchen dann als Abendbrot. Da das Mittag an dem Tag eher mau ausfiel, eine lässliche kleine Sünde.
Der Samstag war kulinarisch eher uninteressant und auch dem Sonntag drohte vergleichbares, da ich den Tagesablauf etwas entspannen wollte. Also schob ich das Mittag etwas nach hinten, unterließ damit aber meine geliebte Sonntagskaffeepause (bzw. den dazugehörigen Kuchen) und so gab es das Heißgetränk nach folgendem Auflauf. In den sind ein paar Ideen eingeflossen, die ich die Woche über aufschnappte.
Erbsen dazu gebenIn der Auflaufform sehen wir unten vorgegarte Kartoffelscheiben, klein geschnittenen Landjäger (luftgetrocknet, von mir) und ein paar Tk-Erbsen. Unter den Kartoffeln ist als Ansetzschutz noch etwas Öl drunter, das ich auch gewürzt hatte.
Ein Ei und etwas Milch wurden verquirlt und auch noch etwas gewürzt (Standard).
Eiermilch drüberWo hatte ich eigentlich die schönen geschnittenen Kartoffelscheiben her? Ganz einfach: Eine rohe Kartoffel passender Größe hatte ich geschält und dann – im rohen Zustand – in Scheiben geschnitten. Geht am einfachsten. Ggf. lohnt auch, das gleiche mit einer zweiten Kartoffeln zu wiederholen, hängt aber von der Größe der Kartoffeln und der Auflaufform ab. Eine weitere große Kartoffel würfelte ich noch und gab dann alles in ein mikrowellengeeignetes Gefäß mit Deckel. Das spülte ich inkl. der Kartoffeln einmal mit kaltem Wasser aus, ließ das aber nur grob abtropfen. Dann kam alles mit Deckel und Dampfabzug in die Mikrowelle. Klappt wunderbar.
Die gewürfelten Kartoffeln wollte ich in eine Art Kartoffelbrei verarbeiten. Leider hatte ich die Kartoffeln etwas zu kurz gegart, dass das mit dem Brei nicht wirklich was werden wollte.
Kartoffelbrei verteilenAber mit etwas Milch und einem Schneebesen rührte ich so lange darin rum, bis es sich über den Auflauf schütten ließ. Dann kam noch Käse drüber.
Käse drüber hobelnWas mir wieder in Erinnerung rief, dass ich mir eine grobe Reibe besorgen wollte. Diesmal war es Gouda. Danach kam alles in den Ofen, 200°C Umluft, bis die Kruste schön ist.
Kartoffelauflauf mit Gouda, Erbsen, LandjägerDer Gouda bräunte etwas komisch, aber was soll’s?! Kann ja auch an meiner „Reibe“-Methode mit einem Sparschäler liegen.
Kartoffelauflauf mit Gouda, Erbsen, LandjägerDie Eiermilch war gestockt, die Kruste war krustig. Soweit, so gut.
Auflauf, nackendMit einem metallenen Pfannenwender hätte ich vermutlich die Kruste besser durchstechen können. Hab ich aber nicht. Deswegen ist die eine Ecke leider etwas misslungen.
Auflauf, DetailAber der Auflauf ist recht gut gelungen. Die Wurst gab eine schöne Würze ab, die Erbsen sorgten für die gemüsige Süße. Die Kartoffeln waren dann jetzt auch gar, aber sie zerfielen nicht, da sie wohl doch noch sehr al dente in die Auflaufform gekommen waren. Der Kartoffelbrei sorgte noch für eine erdäpfelige Cremigkeit im inneren. Naja, und der Käse war eben der Käse, mit dem alles überbacken war.
Noch ein Wort zu den Landjägern. Ihr kennt die von Supermärkten und Discountern feilgebotenen, meist plastikverschweißten Dauerwurstdinger, die dieses Gericht hätte man sie sicher auch sehr gut direkt aus der Packung nehmen können. Ich hatte meine aber bereits vor über einer Woche gekauft und dann in der Küche zum Trocknen/Reifen aufgehangen (natürlich ohne Plasteumhüllung). Man muss meiner Erfahrung nach ein wenig aufpassen, dass man die richtigen erwischt, die das sinnvoll mit sich machen lassen. Meine jetzigen fingen irgendwann an zu tropfen (was ein gutes Zeichen ist). Ich hatte auch schon welche, da passierte selbst in 2 Wochen gar nichts. Das hängt von der verwendeten Wursthülle ab. Man kann sowas also immer mal machen. Meist gewinnen die Dinger geschmacklich. Allerdings sollte man nicht so viel beim Aufhängen an ihnen rumtatschen. Und Haustiere, die irgendwie dran kommen könnten, verbieten sich auch. Aber sonst ist das wirklich mal zu empfehlen. Auch mit Mettenden, (groben) Knackern und Salami sowieso.

KW5 – Eigentlich … und Vorbilder

Sonnabend

Eigentlich sollte das noch etwas anders aussehen, aber die Natur nahm dann doch seinen Lauf und entfernte etwas aus dem Rezept. Aber wenn man Zwiebeln und Äpfel klein gewürfelt schön in einer Pfanne mit etwas Butter anschmoren möchte und dann sind die 3 noch vorhandenen Zwiebeln keine Zwiebeln sondern nur noch Mumien ihrer selbst … Aber es bleibt die Erinnerung. Diese Zwiebel-Apfel-Schmor-Masse hatte ich vor Ewigkeiten schon mal gemacht, damit dann aber ein Leberwurstbrötchen veredelt, jetzt sollte es einem Entenbrustbrötchen die Krone aufsetzen …
Goldige EntenbrüsteDas mit der Entenbrust war sowieso eher sowas spontanes … Ich hatte sie am Freitag beim Wochenendeinkauf entdeckt …
Goldige EntenbrüsteSie erinnerten mich an eine alte EiTV-Folge, wo ich mal zwei Entenbrüste drehbedingt eine dreiviertel Stunden sanft in der Pfanne brutzelte – quasi confierte – und die dadurch wunderbar zart und saftig geriet. Die Soße war ein Fehlgriff. Aber die Entenbrust … Super. Also in dem alten Video.
Die aktuelle Brust sah äußerlich sehr gut aus, aber die inneren Werte zeigten, dass sie vermutlich doch noch ein wenig mehr in der heißen Pfanne hätte ruhen dürfen. Oder hinterher im Ofen. Aber dem Genuss brachte das keine Einbuße, sie war zart und der Fleischsaft durchsuppte das Brötchen auf das köstlichste.
Brust auf BrötchenNeulich hatte ich irgendwo schon einmal darüber philosophiert, dass dieser Fleischsaft gern mal – vor allem bei – Steaks auftritt und welche Aufgabe dann das dazu gereichte Brot habe … Wenn es denn welches gibt. Die Brötchen gestern waren sich ihrer Aufgabe bewusst und ihr auch gewachsen.

Sonntag

Es gibt da einen Kochblog, dessen Autor man als Freund u.a. von Aufläufen bezeichnen darf. Da ich auf dem Gebiet eher Anfänger bin, habe ich mich heute einmal an eine einfache Grundlage gewagt nach einem Prinzip, dass ich mir als Extrakt aus seinen Auflaufrezepten zog: Man kocht ein normales Gericht, gibt das in eine Auflaufform, reibt Käse drüber und backt es auf. Fertig. 😉
Rinderhack anbratenDieses Biohackfleisch suppte beim Anbraten etwas aus, aber das störte mich wenig, da ich ja sowieso auch eine Soße brauchte. Die kam zwar in anderer Form auch noch dazu, aber Hackfleisch anbraten, das geht einfach.
Tomatensoße dazuDiese Tomatensoße stammte aus meinem Tiefkühler. Ich weiß nicht, wann ich sie wie gekocht hatte, vermute aber Zwiebeln, Tomaten und rote Paprika als Basis, durchgekocht und püriert. Sie war würzig abgeschmeckt … Also passte sie für meinen Auflauf.
Nudeln dazuDie Nudeln hatte ich vorgekocht und gab sie mit dazu, nachdem die Tomaten-Rindfleisch-Soße eine Weile bedeckelt vor sich hingeschmurgelt hatte.
Durchrühren und aufkochen lassenDie Nudeln hatte ich sehr al dente vorgekocht. In der Tomatensoße und spätestens beim Aufbacken  würden sie nachgaren, so mein Gedanke. Das bestätigte sich auch.
Käse drüberhobelnEinen Teil des Pfanneninhalts gab ich in eine Auflaufform und hobelte etwas Bergkäse darüber. Dabei lernte ich: Ich brauche noch eine grobe Käsereibe und: Erstaunlich, was man mit einem Sparschäler so alles machen kann, außer sparschälen.
Das kam dann in den Ofen, bis eine schöne Käsekruste entstand.
Auflauf ohne NudelauflaufUps, da hatte ich es auch schon leergegessen … War wirklich lecker.
NudelauflaufSo sah es übrigens vorher aus.
Und so:
Nudelauflauf (Detail)Wobei ich JaBB durchaus noch einen Vorwurf machen muss: Seinem Blog fehlen die Warnhinweise, dass so ein Auflauf auch nach 5 Minuten aus dem Ofen raus noch höllisch heiß sein kann. 😉 Und lecker. Aber das wusste er ja schon selber.
Der andere Teil des Pfanneninhalts wanderte übrigens ungebacken in eine weitere, aber bedeckelte Auflaufform und kommt morgen mit auf Arbeit. In der Teeküche haben wir eine Mikrowelle mit Heißluftfunktion. Damit kriege ich das Ding dann vollendet.

Knusprige Suppe und Leberkäs’semmel

Während auf dem Herd leise ein Gulasch vor sich hin simmert (mehr dazu die nächsten Tage) griff ich in den Kühlschrank nach einer weiteren Schale mit Suppe, die ich neulich schon so super überbuk (ironie off). Diesmal sollte aber eine andere Variante herauskommen. Deswegen präsentiere ich: Suppe in knusprig.
Suppe knusprig
Nach dem Erhitzen der Suppe habe ich diesmal eine Handvoll Backerbsen drübergestreut und auch ein wenig druntergerührt. Und wer sowas auch mal machen möchte, der wird merken, dass man die Suppe dann recht zügig essen muss, um die Knusprigkeit auch noch beim letzten Löffel zu erhalten (oder immer wieder frische Backerbsen nachgeben …).
Backerbsen haben übrigens nichts mit Erbsen zu tun (außer die Größe vielleicht), es sind herzhaft gewürzte Weizenmehlkügelchen, die vermutlich in Fett ausgebacken wurden. Sie sind eine beliebte Suppeneinlage früherer Zeit (es gibt sie aber noch zu kaufen), werden aber eher in Brühen verwendet. Ich habe sie vor einiger Zeit wiederentdeckt, nutze sie aber als Knabberzeug und sie sind mein Kryptonit. Aber mein Interesse sinkt schon wieder langsam. 😉
Zum Mittag gab es als kleine Referenz Leberkäs’semmeln. Das Glas mit dem Leberkäse zum selber Aufbacken hatte ich schon eine Weile zu stehen, der gestrige Einkauf brachte zwei passende Brötchen mit ins Haus.
Leberkäse im Glas
Irgendwann muss ich mir mal merken, wo ich sowas kaufe. Nicht, dass ich es öfter kaufen wollte, aber vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen Leser. Für mich war es wohl nicht das erste, aber vorläufig mal wieder das letzte Mal. Zum einen ist Leberkäse nicht unbedingt mein Ding, zum anderen war die Konsistenz dieses Exemplars auch eigenartig. Geschmacklich ging’s, zumindest, wenn Brötchen und Senf dabei waren.
Leberkäse im offenen Glas
In den Ofen kommt das Glas natürlich ohne Deckel.
Leberkäse backen
Gut 20 Minuten soll das Glas bei 180°C erwärmt werden.
Leberkäse und Brötchen backen
Als noch 7 Minuten Restzeit auf der Uhr standen, habe ich die leicht angefeuchteten Brötchen zum Aufbacken mit dazu gegeben.
Gebackener Leberkäse im Glas mit Brötchen
Alles fertig, fehlt nur noch der Senf.
Leberkäse mit Brötchen und Honigsenf
Im Glas ist übrigens süßer Senf, aber kein Süßer Senf, sondern ein Senf, der seine Süße durch Honig erwarb.
Leberkäse auf Brötchen mit Honigsenf
Fertig zum Brötchenbauen. Variante 1: Brötchenhälfte, Leberkässcheibe, Senf …
Leberkässemmel
… und dann die zweite Brötchenhälfte oben drüber.
Leberkäse auf Brötchen mit Honigsenf
Variante 2: Leberkäsescheibe auf Brötchenhälfte und Senf auf zweite Brötchenhälfte gestrichen.
Leberkässemmel
Geht auch. Und spätestens im Magen kommt sowieso alles durcheinander.
Den Rest des Leberkäses habe ich versucht, so wegzusnacken. Ging gar nicht. Während in der Kombination mit dem Brötchen und dem Senf das ganze recht gut essbar war, ging Leberkäse pur gar nicht.

Fremdgesteuert gekauftes Fastfood

Es gibt da einen inhaltlich benachbarten Blog, bei dem es schon immer ab und zu, in letzter Zeit aber häufiger mal Mittag aus dem Imbiss gibt. Und da ich dort gern mitlese, schwebt mir schon ein paar Tagen die Idee durch den Kopf, es gleich zu tun. Der Zufall wollte es, dass ich heute ins Büro musste, und so kam ich an einem passenden Imbissdealer vorbei. Leider hatte ich meine Notfallmöhren vergessen, so wurde das Essen als „außer der Reihe“ definiert. 😉
Während der Blogkollege aus dem Süden für den Erwerb vergleichbarer Speise einen Bäckerimbiss frequentiert, ist es bei mir der schön öfter erwähnte Fleischerimbiss. Und so landeten zwei belegte Brötchen im Beutel.

Dies ist eine Leberkäs-Semmel, die mit einem Klecks süßen Senf veredelt wurde. Und bevor jemand neidisch wird: Der Teller drunter ist aus unserer dienstlichen Teeküche und ein „Frühstücksteller“, also kein großer Mittagsteller. Sonst wäre dieses eine Brötchen fast schon ein Brot gewesen. 😉 Im schwierigen, da maßstabslosen Vergleich zum süddeutschen Pendant habe ich allerdings den Eindruck, dass hier sowohl Brötchen als auch Leberkäsestück größer sind. Aber es kommt ja nicht auf die Größe an. 😉

Der süße Senf sieht zwar so aus, als ob er im wesentlichen ins Brötchen eingesickert ist. Da man aber zum unfallfreien Essen das ganze Gebilde sowieso etwas zusammenpressen muss, kommt der Senf auch wieder auf’s Fleischstück.
Das zweite Brötchen beinhaltete eine Scheibe Krustenbraten.

Sowohl der Leberkäse als auch der Braten wurden frisch aufgeschnitten, nachdem sie unter der Wärme- und Präsentationslampe warmgrhalten wurden. Schön war, dass die leckere, knusprige, aber nicht harte Kruste, die beim Schneiden leider abfiel, doch den Weg ins Brötchen fand.

Hier fehlte mir ein kleiner Klecks (mittel-)scharfer Senf, den ich vergaß zu ordern. Normalerweise macht man sich den selber aufs Essen, aber coronaseidank passiert das jetzt hinter dem Tresen mit der fachlichen Kompetenz der Fleischereifachverkäuferin, dass muss man aber wissen. Immerhin, beim Leberkässemmel hatte sie gefragt, aber das war auch das zweite Brötchen, dass sie zubereitete und einpackte …