Nochmal Chips, Weizenpaddys und Frühlingssonne

Fangen wir mit einem Nachtrag an: Im letzten Beitrag fabulierte ich über „ROH SCHEIBEN“ formely knows as Kartoffelchips. Die Salzversion war nicht ganz so knusprig wie die rosmarinige. Mehr muss man dazu aber auch nicht sagen.

Wenn man so seinen Gedanken nachhängt und eines zum anderen kommt, dann kommt nicht immer was schönes dabei heraus. Aber manches entbehrt nicht einer gewissen Logik. Beispiel: vErsatzprodukte. Ja, genau die Dinger, die Fleischesser gerne nehmen, die vegan oder zumindest vegetarisch unterwegs sein wollen. Die Vielfalt ist mittlerweile recht groß, wobei es da offensichtlich aber nur ein paar große Hersteller von gibt, die dann den Markt füttern. So zumindest mein Eindruck bei der Durchsicht der einschlägigen Kühlregale.

Was ist eigentlich die Karikatur einer Karikatur? Gibt’s sowas überhaupt? Hat schon mal jemand die Cartoons vom Känguruh (leider seit einiger Zeit in Pause), karikiert (also nicht nur drauf angespielt oder zitiert)? Oder Ruthe? Bei den vProdukten habe ich das Gefühl, dass sie habe ich oftmals das Gefühl, dass sie in Bezug auf Fertiggerichte sowas wie die Karikatur einer Karikatur sind. Sind normale Fertiggerichte schon nur noch eine völlig Denaturalisierung ihrer ehemaligen Vorbilder, orientieren sich vProdukte meist nur an ihren industrialisierten Versionen von Nahrung. Mit handwerklich erstellten Produkten haben sie meist nur den Namen gemeinsam.

Weizenfrikadelle an PaprikagemüseHier sehen wir ein sehr leckeres und schnell zubereitetes Paprikagemüse, das von zwei veganen Frikadellenpaddies begleitet wird. Letztere bestehen im wesentlichen aus Wasser und Weizen(proteinen), weiter habe ich die Zutatenliste dann nicht mehr gelesen. Ich habe sie in ein wenig Öl gebraten und auf den Teller gebracht.

Für das Paprikagemüse habe ich eine rote Paprikaschote in kleine Stücke geschnitten und ebenfalls in ein wenig Öl in einer Pfanne angebraten. Etwas Salz und Pfeffer begleiteten den Vorgang. Nachdem ich auch noch einen Schuss (ca. 1 EL) Sweet-Chili-Soße beigegeben und untergeschwenkt habe, ließ ich alles ein paar Minuten bedeckelt vor sich hin schmurgeln. Am Ende wurde noch etwas ohne Deckel die Flüssigkeit reduziert. Fertig.

Aufgeschnittene WeizenfrikadelleZwei Gedanken seien der vFrikadellenkritik vorangestellt. Zum einen bin ich kein sehr großer Freund von Hackfleischgerichten. Buletten, Hackbraten und ähnliches kommen eher selten auf meinen Tisch. Hackfleisch-Tomaten-Soße oder ein Chili con carne sind da schon häufiger. Oder Hackepeterbrötchen. Aber eben kein Hackfleisch am Stück. Andererseits habe ich meiner Erinnerung nach noch nie einen „Armen Ritter“ gegessen. Diese gebratene Süßspeise aus einer Brotscheibe, Milch und einer Eihülle ging bisher kulinarisch an mir vorüber. Trotzdem brauche ich das Gericht gleich als Vergleich, der vermutlich etwas hinkt.

Diese Weizenfrikadelle hat in vielerlei Hinsicht sehr wenig von ihrem fleischlichen Original. Der Form nach scheint es auch eher ein Burgerpaddy als eine Bulette zu sein, ist sie doch recht flach. Ansonsten kam mir beim Essen eher der Vergleich mit einem ungesüßten Armen Ritter aus einem kompakten, aber eher geschmacksarmen Brot. Vermutlich wäre die Verwendung in einem Hamburger eher eine Idee als so pur, wie ich ihn probiert habe, kommen doch durch die Soßen und sonstigen Auflagen in dem Burger genug andere Aromate dazu, so dass die Geschmacksfreiheit dder vFrikadelle nicht weiter auffällt. Ich fürchte nur, dass der Burger dann eher an einen BigMac erinnert, wo ja auch zwischen den Brötchenhälften neben anderen Zugaben noch eine zusätzliche Brotscheibe liegt.

Das Paprikagemüse war aber wirklich gut. Diese Mischung aus der fruchtigen Frucht mit ihrem erhalten gebliebenen Biss und der süß-scharfen Soße kann man nur empfehlen. Um das legendäre Maggi-Koch-Studio zu zitieren: „Das machen wir mal wieder …“

Sonntagmittag

Unsere alte „Familiengaststätte“ hat wieder geöffnet. Noch unter dem alten Besitzer haben dort viele Familienfeiern stattgefunden, spätestens, weil wesentliche Teile fast in fußläufiger Entfernung wohnen. Nur leider haben die jetzigen Besitzer den Sonntag zum Ruhetag erklärt. Warten wir also mal ab, wann jemand unter der Woche was zu feiern hat. Leider erreichte mich die Erkenntnis erst, nachdem ich schon für eine mich selbst betreffende Feierlichkeit anderswo reservierte. Dann wären wir noch diesen Monat mal da gewesen.

Dafür wurde es sehr frühlingshaft auf meinem Teller. Ich konnte mich eines erfreuten Ausdrucks nicht erwehren, als das sehr schöne, bunte Gericht auf den Tisch des Hauses kam.

Knusprige Hähnchenbrust, gefüllt mit Kochschinken und Frischkäse, Gemüse, HerzoginkartoffelnIch fand’s sonnig. Zumal gerade auch ein wenig die Sonne schien. Der Rest des Wetters war dann eher suboptimal zum Essen auf dem Tisch. Wobei, wenn man es genau nimmt: Im Schwerpunkt waren es bunte Möhren, die durchaus durch Einlagerung ein Wintergericht hätten sein können. Die Schnibbelschoten passten dann eher in den Herbst. Die Herzoginkartoffeln muss ich nicht weiter erläutern, das Fleisch war eine Hähnchenbrust, die mit Kochschinken und Frischkäse gefüllt und mit Kornflakes knusprig ummantelt war, wie die Karte versprach.

Knusprige Hähnchenbrust, gefüllt mit Kochschinken und Frischkäse, Gemüse, HerzoginkartoffelnKnackige Hülle, knackige Gemüse, cremige Herzoginkartoffeln und ein Klecks „Hollandaise“ auf dem Gemüse, saftige Hähnchenbrust. Eine schöne Zusammenstellung. Die Paprikastückchen waren frische Rohkost, genau wie die Petersilie. Die Zuckerschoten waren ebenfalls frisch, aber mit erwärmt. Bei den anderen Beilagenbestandteilen gibt es Tk-Produkte, die ihnen sehr ähnlich sehen. Nur die Hähnchenbrustfilets konnte ich bei einer Internetschnellsuche mittls Neeva nicht finden. Wären die Herzoginkartoffeln noch so lange in der Fritteuse geblieben, wie die Hähnchenbrust gebraucht hätte, um auf eine nichtzungenverbrühenden Temperatur abzukühlen, wäre das Gericht eine sehr schöne Zusammenstellung gewesen.

Zwischen den Jahren (2/2)

Zwischen den Jahren ist auch mal Zeit, etwas selber zu kochen. Und dabei ist man meist recht frei in den Entscheidungen, was es denn sein soll. Außer, man hat vor den Feiertagen so viel eingekauft, dass man in die Gemüseverwertung einsteigen muss, bevor es nicht mehr für die direkte Ernährung geeignet erscheint. Ich krieg das erstaunlicherweise immer wieder mit Tomaten und/oder Paprika hin, dass ich davon mehr kaufe, als ich nachher im guten versnacke. Also, ran an die Pfanne! Und wie alles Gute fangen wir auch hier mit dem Anschwitzen von Zwiebeln an.

Zwiebeln anschwitzenDas ist eine Mischung aus mehreren Schalotten und einer roten Zwiebel. Diesmal wählte ich als Idee meinen „Gulaschansatz“, was bedeutet, dass die Zwiebeln schön angeschmurgelt werden und dann kommt allerlei rotes Zeug dazu.

Zwiebeln, Tomatenmark, 2x PaprikaWir sehen Tomatenmark sowieso edelsüßes und scharfes Paprikapulver. Das Mischungsverhältnis ist individuell randomisiert. Man weiß ja manchmal nicht, wieviel da auf einmal aus der Packung kommt … 😉 Das wird dann alles untergearbeitet und mit angeröstet.

Zwiebeln, Tomatenmark, 2x Paprika angeröstetDabei sollte es nicht mehr zu viel Hitze geben, sonst brennt etwas an und die ganze Angelegenheit wird bitter, was nicht gewollt ist. Nun könnte man das auch ablöschen … oder einfach grob zerkleinierte Tomaten dazugeben.

Tomatenstücke dazugebenDie werden gut untergerührt, gesalzen und geben auch die nötige Flüssigkeit, dass nix anbrennt. Ich hatte auch noch zwei schwarze Tomaten da, die habe ich auch hineingeschnibbelt.

Dunkle Tomaten dazugebenAuch das wird untergerührt. Ein paar bunte Spitzpaprika kamen dann auch noch unters Messer und in den Topf.

Paprikaschnippel dazugebenDie Tomaten schmelzen nebenher, der Paprika gart dann auch langsam. Also einmal Aufkochen, dann Deckel drauf und ziehen lassen.

Köcheln lassen mit DeckelDann überlegte ich noch dran rum, in welche Richtung die entstehende Tomatensoße gehen sollte. Einfach in ihrer groben Konsistenz zu lassen, wäre die erste Idee, noch mit einem Pürierstab durchzugehen die zweite. Ich entschied mich für die 3. Option.

Klein gewürfelte Kartoffel dazugebenIn relativ kleinen Würfeln gab ich noch eine mehligkochende Kartoffel dazu und garte sie mit. Das würde der Soße am Ende noch eine gewisse Bindung geben.

Sämiger TomatengulaschSelbst unpüriert und noch mit einigen sichtbaren Kartoffelstückcken kam allein durch das gelegentliche kräftige Umrühen etwas Bindung auf. Zwischen den beiden letzten Bildern liegt etwa eine halbe Stunde. Könnte auch mehr gewesen sein. Bis zum nächsten Bild waren es dann nur wenige Minuten und ein Pürierstab.

Pürierter TomatengulaschSo kann man das dann abschmecken, ggf. in Behälter abfüllen, auskühlen lassen und dann einfrieren. Ein paar Tage gehts auch nur im Kühlschrank.

Und so erlebte mich der nächste Tage wieder am Herd mit einer Pfanne.

Selleriewürfel anschwitzenBevor ihr grübelt, was ich da wohl anschwitze: klein gewürfelte Staudensellerie. Also keine ganze, aber ein Stück davon. Etwas Salz und Pfeffer sowie etwas Bratfett sind auch dabei.

Lauch dazugebenSpäter kam auch noch ein kleiner Rest einer Lauchstange dazu. Auch mit anschwitzen. Nebenher habe ich dann noch ein paar Nudeln gekocht.

Nudeln dazugebenDie kamen dann auch mit in die Pfanne. Alles wird durchgeschwenkt und dann mit zwei kleinen Kellen Tomatensoße ergänzt.

Tomatensoße dazugebenDas sieht zwar wenig aus, aber spätestens nach dem Umrühren sieht man: es reicht völlig.

Nudeln mit Sellerie, Lauch und TomatensoßeAb auf den Teller und genießen. Die Selleriewürfel geben dem ganzen ein interessantes Aroma. Etwas Parmesan oben drauf hätte vermutlich auch nicht geschadet. Allerdings hatte ich keinen mehr im Haus.

An Neujahr gab es dann eine andere Variante, allerdings undokumentiert. Aber wenn man statt der Gemüse eine gewürftelte Knackwurst in die Pfanne gibt und dann genauso weiter verfährt wie hier, braucht es nicht viel Phantasie, um sich das Ergebnis vorzustellen. Allerdings hatte ich hier noch von der Silvesterparty etwas vorgeriebenen Mozzarella über … Die Idee, den auch noch mit in die Pfanne zu werfen, war optisch eher suboptimal. Geschmeckt hats aber trotzdem, wenn auch der Käse einiges an Fäden zog … 😉

Ein-Pfann-Gerichte – Thema mit Variationen

Aus Gründen, die hier nicht ausgewalzt werden sollen, habe ich jiperbedingt auf ein ungewohntes Produkt ausweichen müssen. Bockwurst und drumrum Aber dieses C***** im Zusammenhang mit Q********* und dem Wunsch, der hilfsbereiten Umgebung nicht allzu auf den Geist gehen zu wollen, hat mich bei Bockwürsten mal auf in Produkt aus einer Großfleischerei zurückgreifen lassen. Verbunden ist das mit dem dringenden Wunsch, der Virus möchte sich zum Teufel scheren, so dass ich wieder an das handwerkliche Produkt meines Lieblingsfleischers komme. Diese andere Bockwurst ist einfach nur schlecht und selbst eine Verwendung in anderen Speisen und einer damit verbundenen weiteren Verarbeitung macht die Sache auch nicht besser. Das Brät ist blass, hat kaum Konsistenz (vor allem im erwärmten Zustand), und vom Geschmack wollen wir gar nicht erst reden. Mal soll ja über abwesende nicht herziehen. 😉

Kabeljau, Bohne, KartoffelstampfDer Fisch kam hier zwar jetzt aus der Pfanne, ansonsten entspricht dieses Gericht nicht der Überschrift. Es ist also ein Fake News-Gericht. Oder ein Beweis für die allgegenwärtige Schere zwischen Schlagzeile und Artikelinhalt.
Kabeljau, Bohne, KartoffelstampfDie Kabeljaufiletstückchen wurden recht naturell gebraten (Salz war anwesend), die Prinzessbohnen wurden in Salzwasser unter Beigabe von etwas Bohnenkraut blachiert, und die Stampfkartoffeln … eben Stampfkartoffeln. Leider aus einer festkochenden Sorte, aber wenn man nur lange genug stampft …

Kommen wir nun wirklich zu den Ein-Pfann-Gerichten.
Kartoffel-PakChoi-Schinken-Pfanne
Im Prinzip ist es das, wonach es aussieht. Ein paar rohe Kartoffelwürfel wurden mittels etwas Rapsöls und mittlerer bis geringer Hitze in einer Pfanne gegart, im halbgaren Zustand kamen die weißen Teile von Pak Choi und eine gewürfelte Schalotte dazu. Zur besseren Garung wurde alles in der Pfanne ein wenig abgedeckt.Als die Kartoffeln fast gar waren, kamen die Schinkenwürfel und das Grüne vom Pak Choi dazu. Noch etwas weiter garen und anrichten.

Kartoffel-PakChoi-Schinken-PfanneDas einzige, was hier etwas aufhält, ist das Garen der Kartoffeln. Sonst wäre es echtes Fastfood. Aber auch so ist man in 20-30 Minuten mit der Zubereitung durch.

Variante zum Thema

Man ersetze die Kartoffeln durch fertige Farfalle und die Schinkenwürfel durch eine gewürfelte Bockwurst. Farfalle-Paprika-PakChoi-Bockwurst-PfanneDas Rapsöl habe ich durch Butter ersetzt, in dem ich die weißen Teile vom Pak Choi angebraten habe. Eine klein geschnittene rote Paprika (musste weg) kam auch noch mit in die Pfanne. Später kam die Bowu dazu. Als alles al dente gegart war, kamen die Nudeln und die grünen Teile des Pak Choi dazu. Pfeffer, etwas Salz, fertig.
Farfalle-Paprika-PakChoi-Bockwurst-PfanneDa ich es gern etwas schlotziger mag (leider auf dem Bild nicht so gut zu sehen, aber vorhanden), habe ich das bratende Gemüse noch mit etwas Mehl bestäubt und war später bei der Zugabe der Nudeln sehr nachlässig beim Abtropfen lassen. Um ehrlich zu sein, es kam sogar noch ein guter Schuss Nudelwasser extra in die Pfanne, dabei erübrigte sich übrigens das Salzen und ich pfefferte nur. Etwas schlotziger wurde das Gericht dadurch. Sehr angenehm.

Gurke-Tomate-Kartoffel-Rindsknacker-PfanneDas Schöne bei Pfannengerichten ist, dass man die Menge recht gut auf den eigenen Hunger abstimmen kann. Und manchmal nimmt man auch einfach nur Sachen, die rumliegen und fort müssen – die Rumfort-Methode. In die Pfanne kam nach etwas Butter und Salz die in dicke Scheiben gehobelte Salatgurke und ein paar geachtelte Cocktailtomaten mit allem. Das schmurgelte bedeckelt ein wenig vor sich hin. Etwas Knoblauch, eine klein geschnittene Rindsknacker und vorgekochte Kartoffelstücke kamen später noch mit dazu und alles wurde schön durchgerührt und etwas ziehen gelassen. Als geschmacksgebenes Grünzeug wählte ich gurkentypisch etwas Dill aus. Mit Salz und Pfeffer wurde abgeschmeckt.

Gurke-Tomate-Kartoffel-Rindsknacker-PfanneHier sind es übrigens mehlig kochende Kartoffeln, was beim Zubereiten den Vorteil hat, dass sie sich beim behenden Umrühren ein wenig an den Kanten auflösen und dem flüssigen Pfanneninhalt etwas Bindung verleihen. Lecker.

KW 52 – Silvester und der Start ins neue Jahr

Manchmal ist es schon etwas komisch zur Zeit. Als ich nach dem sonntäglichen Besuch beim Testzentrum Vattern abholte und wir dann zum Mittag in ein Restaurant fuhren, hatten wir trotz Reservierung freie Platzwahl. Nungut, wir waren die ersten an diesem Sonntagmittag. Und vermutlich auch die einzigsten. Zumindest kamen in der gesamten Zeit der Speisenaufnahme keine weiteren Gäste, und nebenbei wurde nur einmal telefoniert bzgl. einer Reservierung. Ob für den gleichen oder einen anderen Tag, war lauschend leider nicht zu entnehmen. Traurig.
Lag es daran, dass noch alle sinnlos überfressen von den Feiertagen waren? Oder noch ihren Neujahrskater* verarbeiteten? Gab es zu viele „weniger Essen“-Vorsätze zum Jahreswechsel? Oder fing schon das große Geld sparen an, da bei vielen wohl der Januar der kostenintensivste Monat ist? Wir werden es nie erfahren. Es ist aber schade, dass die kulinarischen Möglichkeiten so wenig genutzt werden und so braucht sich irgendwann keiner zu wundern, wenn er/sie bei einem Reservierungswunsch für ein rundes Geburtsjubiläum nur noch an einer Dönerbude Plätze reservieren kann, da die Restaurants und Gaststätten den Bach runter gegangen sind, weil ihre Angebote auch zwischendurch nicht genutzt wurden.
Und nein, ich ignoriere nicht den von vielen als Hauptgrund angenommenen Anlass für die Leere in den Gaststätten. Aber die Bedingungen herrschen nun seit einigen Monaten und man kann sich schon längst drauf eingestellt haben. Auch ein (gemeinsamer) Besuch im Testzentrum kann schon als Event deklariert und hochsterilisiert werden.
Mecklenburger Schnitzel, Pommes, BeilageDabei gibt es in den Restaurant leckeres Essen ohne viel Arbeit, auch in Formen, wie man sie zu Hause nicht zubereiten würde. Das meine ich übrigens positiv. Manches kocht man sich nicht selber, sei es wegen des Aufwandes, wegen der Menge, wegen exotischer Zutaten oder einfach nur mangelndes eigenes Kochhandwerk.
Den Krautsalat auf dem Teller, den hätte man auch sehr ähnlich zu Hause essen können. Er erinnert stark an die auch bei Supermarkt oder Discounter erhältlichen Ware. Der grüne Salat dahinter, auf dem Foto kaum zusehen, war da schon etwas eigener. Die Pommes waren auf den Punkt und lecker gewürzt. Die Rahmpilzsoße handwerklich gut. Darauf lag übrigens kein paniertes Schnitzel – dann wäre ich sicher hier schon wieder explodiert. Es ist ein „Mecklenburger Schnitzel“, das als abgespecktes Schweinesteak á la Strindberg einherkommt: ohne die gebratenen Zwiebeln und die Senfpanade. Man könnte es auch einfach nur Steak im Eimantel nennen, als solches war es aber auch gut essbar.
Schön – ihr wisst, mein Lieblingsthema – war auch die Portionsgröße. Völlig ausreichend für normale Esser, ich hatte sogar ein wenig über ein Dessert nachgedacht, was Vattern aber vereitelte. Auf seinem Teller befand sind zu reichlich essbares, so dass ich ihm noch etwas abnahm, was den Nachtisch auf einen Cappuccino reduzierte. Die Unterschiede in der Portionsgröße lagen dabei nicht nur an der jeweiligen Auswahl (er hatte was, das mit „-Platte“ aufhörte), meine oben gezeigte Portion war eine „Seniorenportion“, die ich aber gern als kleine Portion bestelle – auf der Karte angeboten, also kann ich das auch nutzen, auch wenn ich vom Seniorenalter doch noch etwas entfernt bin.
Silvesterparty
Wir haben übrigens mittlerweile 2022. Das setzt voraus, dass Silvester und Neujahr gewesen sind, dieses Duo infernale der Tierquälerei, der Umweltverschmutzung und des Alkoholmissbrauchs. Wobei ich aber sagen muss, dass so ein Feuerwerk schon richtig gut aussieht, wenn es auch eine gewisse Dichte hat, findet es auf der Fläche statt. Aber dank „Polenböller“ war es diesmal kaum weniger als in den Jahren zuvor – trotz deutschem Verkaufsstopp.
SilvesterpotpourriDas sind wesentliche, aber nicht alle Teile des „Silvesterbüffets“ für die Party im kleinen Kreis. Mein Anteil daran war das geschnippelte Gemüse und die 5 Dipps im Vordergrund, der Nudelsalat kam vom Gastgeber und damit es eine „heiße“ Party wird, kamen auch noch Nuggets und Baguette aus dem Ofen dazu.
Wie man Gemüse schnibbelt, kann sich jeder selbst denken, und dass es auch mit anderen Gemüsen geht, ist klar. Die vier weißen Dipps bestehen im wesentlichen aus Skyr. Als Einlagen – genauer: Einrührungen – gab es (von oben nach unten):

  • Tiefkühlkräutermischung und etwas Olivenöl (groß1)
  • ganz fein gehackte Fleischwurst (klein1)
  • ganz fein gehackte rote Zwiebel und Knoblauch (groß2)
  • ausgekühlte, vorher in der Pfanne angeschmorte rote Zwiebel, am Ende etwas Knoblauch mitgeschmort, beides leicht angebräunt (klein2)

Etwas Salz und Pfeffer war noch überall mit dabei, in die Pfanne kam auch eine Spur Zucker.
Der kleine Becher oben links neben den Möhren enthielt eine Art Vinaigrette-Dipp. Zu einem Teil der geschmorten Zwiebeln/Knoblauch kam ein Teelöffel Senf, etwas Apfelessig und eine Mischung aus 3 Ölen (Raps, Lein, Sonnenblume). Der Becher wurde verschraubt und dann kräftig geschüffelt. Eigentlich wollte ich eine Dipp-Konsistenz durch die nachträgliche Zugabe von etwas Xanthan erreichen, aber nach dem Schütteln dachte ich mir so: Nee, kann so bleiben. Das war dann schon dickflüssig genug.
Über den Silvesterabend und Neujahrsmorgen schnabulierte sich das so nach und nach gut weg. Wobei die beiden großen Becher am besten ankamen. Ich fand den Vinaigrette-Dipp auch nicht schlecht, er hatte aber eine gute saure Note. Grundsätzlich waren die Skyr-Dipps recht dickflüssig, ein wenig Sahne hätte sie sicher flüssiger gemacht, aber dann hätten sie auch nicht so gut an den Gemüsesticks gehaftet. Da muss dann jeder selbst sehen, wie er es mag. Ich fand die Idee mit den Schmorzwiebeln nicht schlecht. Mal was anderes. Aber grundsätzlich ist man bei dem Grundprinzip sehr frei mit der Geschmacksgestaltung.
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*) Um den Kater an Neujahr zu bändigen, hilft ein ausgiebiges Katerfrühstück: eine Dose Whiskas und eine Hand voll Brekkies. 😉

KW 42 – Die Antwort auf alles

Die letzte Zeit war doch etwas wuselig. Und letzten Sonntag – ihr werdet den fehlenden Essensbericht bemerkt haben – fiel dann sogar spontan das Essen – also das geplante – aus, nachdem es am Sonntag davor planmäßig wegfiel. Schöne Gelegenheit für meine Halbjahrespizza. Einen großen Eindruck kann sie – erwartbar – nicht hinterlassen haben, mir fällt gerade nicht mal ein, was ich auf dem Teigfladen hatte …
Hackfleisch, Lauch, Käsesoße. Das war auf der Pizza. Aber mit Hackfleisch machen wir heute auch weiter. Der Lauch wird durch Zwiebeln ersetzt und die Käsesoße durch allerlei anderes. Und wir lernen, wie wichtig Deckel sind. Aber den Gedanken hatte ich ja schon öfter.
Für die Komplettierung hatte ich eine 2in1-Idee: gute und schlechte Idee in einem, wobei sich das schlechte erst morgen herausstellen wird. Die gute Idee war, dass ich Vollkornnudeln als Beilage auswählte. Da freut sich meine Ernährungsberaterin und meine Verdauung. Die schlechte Idee: Ich habe Vollkornnudeln auch in dem Teil mit eingebaut, den ich für morgen zum Aufwärmen vorbereitet habe. Und wie mir wohlmeinende Menschen in meinem Umfeld schon erzählt haben, eignen sich Vollkornnudeln nicht zum Aufwärmen. Na, ich werde morgen sehen und updaten.
Wie jedes gute Essen fängt auch dieses mit einem Topf an, der heiß wird.
Topf heiß machen In den Topf kommt etwas Bratöl, das langsam auch heiß wird.Heißes Öl in heißem TopfSoweit, so standard der Ansatz. Knoblauch und Zwiebel anschwitzenDieses Bild verdeutlicht, dass ich noch kein Chili verwendet habe. Die anzuschwitzenden Zwiebeln und der Knoblauch, beides zerkleinert,  sind noch nicht scharf. 😉Knoblauch und Zwiebel angeschwitztIm heißen Fett bräunt es sehr schnell, da muss man gut aufpassen.  Hackfleisch anbratenMit einem Schwung Rinderhack (400 g) wird das weitere Bräunen von Zwiebel und Knoblauch verhindert. Es soll auch gut anrösten.  Tomatenmark für Bindung, Geschmack und FarbeFür Farbe, Geschmack und Bindung kommt noch ein Klecks Tomatenmark dazu und wird anschließend untergerührt.  Paprika, klein geschnittenEine gelbe und eine rote Paprika wurde grob gewürfelt und kamen mit in den Topf. Auch hier wurde anschließend rührend geröstet.  Tomaten gewürfelt5 Strauchtomaten, ebenfalls nicht ganz grob zerteilt, ergänzen den Topfinhalt. Mit allem, was sie zu bieten haben, außer den Strünken.  Salz, Pfeffer, Zucker, Paprika, Kurkuma, ...Auch die Tomaten wurden untergerührt. Der Topfinhalt wurde noch ergänzt durch Salz, Pfeffer, Paprika (edelsüß, rosenscharf), etwas Zucker, Kurkuma. Die Dosierung erfolgte nach Gusto. Schnell unterrühren und …  Deckel drauf… Deckel drauf und Hitze runter. Wie ihr sicher ganz bestimmt bemerkt habt, ist da weder Wasser noch Brühe noch Fond noch ähnliches drangekommen. Einzig ein kleines Becherlein Sweet-Chili-Soße fand noch plastikbefreit den Weg in den Topf, sie war beim Pizza-Essen (okay, es gab noch Wings dazu) übrig geblieben.  Soße zwischendurchAlle 5-10 min. kann man mal prüfen und umrühren.  Soße fertigSalz und Verbindung mit Gemüse und ein wenig Hitze ergibt Soße. Einfache Regel. Zum Schluss wird noch abgeschmeckt. Weil fertig.  Soße auf PastaNebenbei hatte ich etwas Vollkornpasta gekocht. Empfehlung meiner Ernährungsberaterin. Die Sorte war nicht ihre Empfehlung und ich bin froh, dass die Tüte jetzt leer ist. Es gibt bessere. Nicht jeder Hersteller hat das mit dem Vollkornmehl in der Pasta drauf.
Das gibt’s jetzt am morgigen Sonntag nochmal. Vattern ist gerade nicht so gut drauf, aber das wird schon wieder. Ich hoffe mal, dass wir nächsten Sonntag wieder essen gehen können. Er hat sich bei einem „Essen auf Rädern“-Dienst für morgen schon was bestellt, da bin ich mal gespannt, was das wird. Er mit seinem zwar frisch gelieferten, aber aufgewärmten Conveniencefraß (ich weiß, wo er bestellt hat, und kenne die Qualität) oder ich mit meiner leckeren Paprika-Tomaten-Hackfleisch-Soße mit Vollkornmehlpastakrümeln. Naja, er war wohl mit der Bestellung etwas voreilig und ich hoffe, er lernt daraus. 😉

Gefüllte Paprika – gesprengt

Heute Abend habe ich für die Kollegen gekocht, zumindest für diejenigen, die morgen nicht im Homeoffice sind. Den geneigten Leser dieses Blogs darf ich aber beruhigen, es ist keine vielbildrige Fotokochstory geworden, aber ein Schlussbild habe ich gemacht und weil ich es ganz lecker fand, sollt ihr auch dran beteiligt sein.
Gefüllte Paprika - gesprengtWer genau hinsieht, erkennt einen Unterschied zwischen Hackfleisch und Naturreis. 😉
In die heiße Pfanne kam etwas Fett und dann das gemischte Hack (75% Rind, 25% Schwein), es waren wohl ca. 400 g. Hier wurde das gut angebraten. Im Vorfeld hatte ich auch schon eine große Gemüsezwiebel klein gewürfelt, die gab ich nach der Erbräunung von Teilen des Hacks dazu und schwitzte sie mit an. Pfeffer, Paprikapulver (edelsüß/rosenscharf-Mischung), Tomatenmark wurden mit angeröstet und unter die Zwiebel-Hack-Mischung gerührt. Es kann auch sein, dass noch eine zerdrückte und gehackte Knoblauchzehe mit hinein kam. 😉
Vor dem Kochen hatte ich 2 Spitz- und 3 normale Paprikaschoten nicht zu klein geschnitten, außerdem kam auch noch eine gute Handvoll der kleinen Cocktailtomaten mit in die Schüssel, um dann mit Schwung in die Pfanne zu gelangen. Etwas Salz oben drüber und ein Versuch, alles ein wenig zu verrühren, sowie eine Tasse Wasser gaben dem Pfanneninhalt den Rest. Alles wurde bedeckelt und bei schwacher Hitze eine halbe Stunde vor sich hin köcheln gelassen. Zeit, um den Naturreis zu kochen, nach der Garung erst auf dem Pfanneninhalt zu verteilen und dann unterzurühren. Das Ergebnis seht ihr oben und es ist recht anständig. Vielleicht etwas viel Paprika.
Mal sehen, was die Kolleg/inn/en morgen sagen. Und ich muss jetzt erstmal ein großes Transportgefäß suchen …

Dip, Dip, Hurra! 2021 ist da

  • Warum kauft man eigentlich immer zu viel für die Silvesterparty ein?
  • Warum rührt man dann auch noch zu viel an Silvesterpartyspeisen zusammen?
  • Und warum sind große Teile davon nicht suppenfähig?

Der Silvesternachmittag fand mich in meiner Küche beim kreativen Zusammenrühren von Dips für Gemüsesticks, die Begleiter der Silvesterparty am Abend werden sollten. Wobei: Wenn man das Grundprinzip der Dips erstmal verstanden hat, ist die Ausgestaltung einer Vielfalt an Varianten recht einfach.
Für die Mitnahme hatte ich allerlei kleine Döschen zusammengekramt, die es dann geschmackvoll zu befüllen galt. Eins blieb übrig und ich grübelte, was ich wohl darein machen könnte. Das Trivialste hatte ich nämlich vergessen, obwohl ich alle Zutaten im Haus hatte: Ich hatte eine Packung Tk-Kräuter in der 8ter Mischung gekauft, die nach wie vor uneingerührt im Tiefkühler ruhen … 😉
SilvesterpartyAls Basis hatte ich mir einen großen Becher Skyr und einen ebenso großen Becher Joghurt gekauft, ein kleiner Becher Majonäse war auch noch im Einkaufskorb. Die Mischung würde schon eine Dipkonsistenz ergeben. Und zur Not hatte ich noch Milch und Sahne bzw. Xanthan im Hause.
Und schon ging’s los: Erstmal eine Knoblauchzehe fein hacken und mit groben Salz verreiben. Ab in einen Becher, Skyr drüber und verführen. Mit etwas Sahne die Konsistenz anpassen, fertig. Das gleiche passierte mit Abrieb einer Biozitrone und etwas Honig. Der Dip war auch sehr lecker. Dann schnibbelte ich ein paar Scheiben Schinken sehr sehr fein, hackte ihn auch noch mit scharfem Messer und verteilte ihn dann in zwei Döschen. Über die eine kam Skyr, über die andere Majonäse. Auch nicht uninteressant als Dip. Wenn auch von der Konsistenz eher ein Schinken-(Fleisch-)Salat. Aber die Staudensellerie haben ja eine schöne Vertiefung, in die man das legen kann.
Im Regal fand ich dann noch „Bruscchetta“, eine Trockenmischung aus Tomaten-, Kräuter- und Knoblauchflocken, die ich in etwas Olivenöl einweichte und dann mit Skyr/Joghurt streckte. Als das etwas durchgezogen war, war es auch gar nicht mal so schlecht. Das gleiche kann man von einem Parmesandip sagen. Einfach nur frisch geriebenen Hartkäse mit Skyr/Joghurt verführen, fertig.
Die Krönung war aber ein Dip, für den ich Anregung bei einer Vinaigrette nahm. Dijonsenf wurde mit weißem Balsamico vermischt, gesalzen und gepfeffert, dann kam noch ein Schuss Fruchtsaft dazu und schließlich wurde alles zusammen mit Öl in einem geschlossenen Becher ordentlich geschüttelt. Für ein Dip war das natürlich noch zu flüssig, so habe ich erstmal den Rest der Majonäse mit eingearbeitet. Was aber nicht wirklich reichte. Da erinnerte ich mich an das Xanthan, das ich seit einiger Zeit ungenutzt rumstehen hatte. Davon gab ich etwas ins Dressing, verschüttelte wieder alles und war … nicht begeistert. Wirklich aufgelöst hatte es sich nicht, die Konsistenz war immer noch recht flüssig. Naja, mal sehen, ob sich da noch was entwickelt. Mitgenommen zur Party hatte ich es trotzdem.
Dann wurde noch Gemüse vorbereitet. Paprika, Kohlrabi, Staudensellerie, Möhre, Gurke …
SilvesterpartygemüsesticksAlles wurde mit etwas Zitronensaft beträufelt, damit es frisch blieb. Und dann ging’s zur Party.
SilvesterpartydipsOben in den blauen Schälchen seht ihr den Zitrone-Honig- und den Parmesan-Dip. Das rötliche ist der Bruscchetta-Dip. Das verschlossene Döschen oberhalb der paprika beinhaltete, wie sich später herausstellte den Knoblauchdip, die beiden anderen mit Deckel sind die Schinkendips.
Die Dose mit dem Löffel vorn ist das Vinaigrette-Majo-Xanthan-Ding. Die Konsistenz hatte sich in den ca. 2 Stunden zwischen Zusammenrühren und Party doch ein wenig geändert. Hätte man den Löffel hineingesteckt, wer er sicher stehen geblieben, auch ohne, dass er sich irgendwo anlehnt. Es hatte nach wie vor das kräftige Aroma der Vinaigrette, leicht durch Majo und Saft abgerundet. Zum Dippen war es eher ungeeignet, es blieb nicht am Gemüse haften, aber draufschmieren ging und die Variante war nicht eine meiner schlechteren Ideen, etwas weniger Xanthan hätte dem vermutlich gut getan. 😉
Man kann sich übrigens auch an Gemüse einen Bauch anfressen, wenn es so vorbereitet wird. Das snackt sich gut weg.

DDR-Tomatensoße deluxe

Nein, ich habe nicht das Rezept für DIE Original-Tomatensoße aus früheren Zeiten. Dazu vielleicht am Ende mehr. Wobei ich mich wohl auch schon mal über das Thema ausgelassen hatte. Auf jeden Fall hat meine Tomatensoße mit allen anderen, die unter dem Label „DDR-Tomatensoße“ heutzutage verkauft werden, etwas gemeinsam.
Öl erhitzenMit etwas heißem Fett im Topf fangen ja einige Gerichte an.
Tomatenmark anröstenIn diesem heißen Fett habe ich etwas Tomatenmark angeröstet.
Paprika anröstenEine Mischung aus scharfem und edelsüßem Paprika ist auch mit dabei.
Paprika und Tomatenmark in heißem ÖlAlles wird gut im heißen Fett verteilt und brutzelt vor sich hin. Es darf aber nicht anbrennen, dann wird’s bitter.
Zwiebeln zugebenDie Zwiebeln habe ich etwas vorbehandelt. „Glasig angeschwitzt“ würde es wohl heißen, wenn man es in der Pfanne gemacht hätte. Ich hatte die Zwiebeln aber nur mit etwas Öl vermischt und dann in der Mikrowelle 3 Minuten vorgegart.
Zwiebeln mit anschmorenDie Zwiebeln wurden mit den bisherigen Topfinhalten vermischt.
gelbe Paprika dazugebenDa Paprika etwas länger braucht als Tomaten, habe ich die zuerst klein geschnitten und in den Topf getan. Erst die gelbe …
rote Paprika dazugeben… dann die rote.
gut durchrührenDa kann man auch schon mal alles gut umrühren.
Tomaten dazugeben5 Tomaten, klein geschnitten (also so leidlich klein) kamen auch noch hinzu.
Aalles gut durchgerührtAuch die wurden untergemischt.
Pfeffer, Salz, zucker zugebenEtwas weitere Würze tut sicher gut. Salz und Pfeffer sind klassisch, aber zum Abrunden auch ein wenig Zucker.
Deckel drauf und köcheln lassenAuch die Gewürze werden untergerührt, dann nochmal aufkochen lassen und Deckel drauf. Bei geringer Hitze köchelt alles ganz sanft vor sich hin.
Nach 30 min. köchenDen Stand der Dinge könnte man jetzt auch schon sehr gut als Pastasoße anwenden. Aber ich wollte ja in Richtung DDR-Tomatensoße.
Kartoffel und ParmesanreibeDas alte Rätsel: Was haben eine Kartoffel und eine Parmesanreibe mit einer Pastasoße zu tun?
geriebene Kartoffel zum BindenDie Kartoffel wird gerieben und in die Soße gelassen. Wenn das ganze dann noch einen kleinen Moment vor sich hin köchelt, kommt eine gewisse Bindung auf.
Soße pürierenNun kam noch schweres Gerät zum Einsatz: Alles wurde heftigst püriert.
Soße püriertOffensichtlich hat der aber auch nicht ganz die Power, die ich bräuchte. Die Soße hatte ich schon mal besser hinbekommen. Aber als deluxe-Version darfs auch mal etwas strukturierter sein. 😉
Stärke zum Fleisch gebenDas weiße Pulver auf dem edlen Fleisch habe ich mir übrigens nicht von der Nase abgespart, das ist schnöde Kartoffelstärke. Schöne Grüße an die fernöstliche Küche.
Fleisch mit Stärke benetztDas Fleisch wurde gut mit der Störke vermengt.
etwas Öl in die heiße PfanneIn der Pfanne wurde etwas Öl nachhaltig erhitzt.
Fleisch anbratenDas Fleisch kam einschichtig in die möglichst heiße Pfanne und wurde da erstmal in Ruhe gelassen. Es soll gut anbräunen, da stört allzu viel Bewegung.
schön angeröstetes FleischAber irgendwann, wenn’s schön braun ist, sollte man es dann doch umdrehen. Verbrennen soll es schließlich auch nicht.
Soße über das Fleisch gebenIst auch die zweite Seite angebräunt, kommt die Soße drüber, Deckel drauf, einmal aufkochen und dann abkühlen lassen.
Aufkochen und abkühlen lassenDas bei diesem Aufkochen der Deckel drauf sein sollte, erschließt sich aus der Konsitenz der Soße. Den Deckel sollten nur diejenigen weglassen, die die Küche sowieso renovieren wollten.
Das fertige Gericht gibt’s erst morgen, Vattern kocht die Nudeln. Ich trage dann nach.
Zum Schluss noch die Aufklärung, was meine DDR-Tomatensoße deluxe mit allen anderen DDR-Tomatensoßen, die es zur Zeit zu kaufen gibt, gemeinsam hat: Sie haben alle nichts, aber auch gar nichts, mit der Tomatensoße aus DDR-Zeiten gemeinsam. Das hatte ich aber schon mal ausführlich erläutert.

Fast Vollmondrouladen – die unvollständige FKS

Als ich mit dem Kochen beginnen wollte – Zwiebeln waren in dem Moment schon geschnitten – ging gerade über dem aus dem Küchenfenster sichtbaren Mehrfamilienhaus (vulgo: Block) der Mond auf:
MondaufgangEs war aber schon etwas dunkler, als es das Bild zeigt. Und eigentlich war der Mond besser zu sehen. Wenn das nochmal passiert, werde ich wohl doch mal zur richtigen Kamera greifen müssen … Kurz vor dem Schreiben dieses Artikels stellte ich aber noch fest, dass es kein Vollmond war, obwohl es fast so aussah, aber der ist erst morgen (vom Zeitpunkt der Niederschrift dieser Zeilen aus gesehen).
Ob das trotzdem Auswirkungen auf das Gericht haben wird? Einen Kollateralschaden gab es diesmal. Eine kleine blaue Glasschüssel nahm sich Newtons Apfel zum Vorbild und ging sowohl zu Boden als auch zu Bruch. Scherben bringen Glück.
ScherbenhaufenDa konnte man fast von Glück reden, dass die Schale keine Flüssigkeit mehr enthielt, sondern nur noch trockene Abfälle. Aber das nur nebenbei.
Die Geschichte mit den Rouladen ist auch eine Geschichte voller Beeinflussungen. Eigentlich wollte ich für Vattern und mich für den heutigen Sonntag ein paar Rouladen zum Mittag machen. Unvorsichtigerweise erwähnte ich das den Kolleg/inn/en gegenüber, die diverse leuchtende Augen bekamen und mich förmlich zwangen, doch ein paar Rouladen mehr zu machen. Und ich fühlte mich ein wenig unter Druck gesetzt, zumal es auch erst das zweite Mal ist, wo ich diese Dinger selbst zubereite. In leiser Erinnerung an die gewickelten Rindfleischscheiben meiner Mutter versuchte ich quasi rezeptfrei, sowas nachzuempfinden. Um es vorweg zu nehmen: Es kam etwas anderes heraus, als ich mir anfangs vorgestellt hatte. So schlecht muss das aber nicht sein. Spätestens bei den eingebrachten Zutaten werdet auch ihr die leicht mediterrane Einfärbung zumindest der Soße nachempfinden können. Sollte nach der morgigen Kollegenspeisung noch was übrig sein, werde ich mir Gnocchi dazu machen. Oder Pasta.
Das Rindfleisch bestellte ich sicherheitshalber bei meinem Lieblingsfleischer vor. Wer freitags immer erst kurz vor Feierabend dort einkaufen gehen kann, und doch auch etwas mehr braucht, sollte das tun (zumal die Filiale meines Vertrauens eher eine kleinere ist). So war dann Folgetags Abend – als die Muße* mich küsste – alles im Haus, was ich verarbeiten wollte.
Wie ich bei der Bildbearbeitung feststellen musste, habe ich offensichtlich nicht alles Schritte dokumentiert. Es wurde aber auch spät … Das als Versuch der Bitte um Entschuldiung.
Einmal RouladenwickelnWichtig sind ja auch die Arbeitsunterlagen. Und der Dijon-Senf. Und ein Bräter, der einiges fasst.
Die leere RouladeDie erste Roulade.
Mit Senf bestreichenDie wurde mit dem Senf bestrichen, nachdem sie auch etwas Salz und Pfeffer abbekommen hat.
Speck draufFrisch vom Fleischer aufgeschnittener Speck kommt auch noch darauf. Eigentlich wollte ich ihn eher als Kleines Stück hineingeben, aber so gehts natürlich auch und ist vielleicht feiner.
Zwiebel und Gurke einwickelnNachdem ich noch eine Schalotte und eine Gewürzgurke halbiert und mit auf den Speck gegeben hatte, …
Die erste Roulade… wurde alles stramm zusammengerollt. Und das nicht nur einmal.
Die gewickelten RouladenLetztendlich wurden es 10 Rouladen die der weiteren Verarbeitung und Zubereitung harrten. Wie zu sehen ist, habe ich sie weder gebunden noch mit einem Zahnstocher verschlossen. Wenn man beim Wickeln alles richtig macht, geht es auch ohne. Wenn man beim Wickeln alles richtig macht …
Bräter - heißDiesen Bräter musste ich mir erstmal leihen. Ich besitze sowas nicht. Er hat mich auch gleich als erstes ein wenig enttäuscht. Meine Induktionsplatte weigerte sich, ihn zu „erkennen“.
Gut, wenn man eine breite Platte hatAber schön, wenn man auch einen Herd mit zuschaltbarer Bräterplatte hat.
Bräter mit Öl - rauchend heißIn den Bräter gab ich – als er richtig heiß war – Öl zum Anbraten. Das rauchte auch fast.
Rouladen anbratenIn das heiße Öl kamen die Rouladen. Immer schön die Stelle, wo die Roulade aufzugehen droht, nach unten.
Rouladen wendenDie Rouladen wurden schön angebraten, also auch gewendet und später wieder aus dem Bräter entfernt. Dabei ergab sich die Erkenntnis: Wenn nach dem Wickeln noch etwas Speck rausguckt, dann klebt die Wickelöffnung nicht zusammen und die Roulade geht auch mal auf. Also: Das Laschenende muss auf Rindfleisch treffen und nicht auf Speck.
Zwiebeln anröstenIn den noch immer gut beheizten Bräter kam nach einem guten Schuss Öl eine Schüssel gewürfelte Zwiebeln und …
Tomatenmark dazugeben… nachdem die etwas glasig wurden, auch etwas Tomatenmark.
Tomatenmark und Paprika mit anröstenAus Gründen** habe ich diesmal nur edelsüßen Paprika verwendet. Auch der wird ein wenig mit angeröstet.
Tomatenmark/Paprika mit den Zwiebeln verrührenDamit nix verbrennt, wird das Röstgut mit den Zwiebeln vermischt …
Zwiebeln mit etwas Wasser ablöschen… und mit Wasser abgelöst.
Paprika, Lauch und Tomaten dazuDann kamen die Rouladen wieder zurück in den Bräter, eine rote Paprika, eine Stange Lauch und 2 Tomaten, alles recht klein geschnitten, fand auch noch den Weg ins Kochgeschirr. Salz, eine Spur Pfeffer (aus Gründen), Thymian, Majoran ergänzten unterschiedlich die Aromatik.
Bedeckelt vor sich hin schmurgeln lassenAlles einmal aufkochen, Deckel drauf und Hitze runter. Dann einfach auf dem Herd stehen lassen, ab und zu mal beaufsichtigen und etwas drin rumrühren.
Irgendwann sind die Rouladen in einer Garstufe, dass man sie herausnehmen und auf mehrere Vorratsdosen aufteilen kann. Der verbliebende Bräterinhalt wird ggf. noch mit etwas Wasser verdünnt (vorsichtig), abgeschmeckt und püriert. Wobei man erst pürieren und dann abschmecken sollte. Ich habe es recht naturalistisch gelassen. Nachdem die Soße nochmal aufgekocht ist, wurde sie auch auf die Vorratsgefäße verteilt und diese dann verschlossen. Auf dem recht kühlen Balkon erkalteten sie schnell.
Ein Vorratsgefäß habe ich heute dann mit zu Vattern genommen, der hatte schon Kartoffeln und Rotkohl vorbereitet. Die Rouladen wurden fix in der Mikrowelle aufgewärmt und fertig war das Mittag.
Roulade mit Rotkohl und KartoffelnDie Soße schmeckt recht fruchtig, deswegen meine Bemerkung mit dem mediterranen Einschlag. Aber ich fand’s gar nicht so schlecht. Mal sehen, was die Kolleg/inn/en morgen sagen. In unserer Messenger-Gruppe war noch unentschieden, ob es Bohnen oder Rosenkohl dazu geben wird. Ich lass mich überraschen. Meine Hauptarbeit ist getan.
P.S.: Bei der erstgewickelten Roulade ist übrigens ein Fehler eingebaut. Den hatte ich nach dem Fotografieren noch korrigiert. Aber vielleicht entdeckt ihn jemand. 😉
Gemeint ist übrigens nicht, dass ich vergessen hatte, das Fleisch mit einem Plattiereisen zu bearbeiten. Ich hatte mit dem Gedanken gespielt, aber es dann doch verworfen.
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*) Ich meine wirklich Muße und nicht Muse. In der Floskel küssen zwar im allgemeinen die Musen, aber irgendwo las ich diese Woche schon mal was von küssenden Mußen (dort war es aber dann falsch).
**) Es gibt da jemanden, der mag nicht scharf. Also überhaupt nicht. Nur Senf geht.

Demokratische Küche, sehr pauschal

Lange nix mehr gekocht. Oder sagen wir besser: Lange nichts mehr gekochblogt. 😉 Aber bspw. die sehr gelbe Blumenkohlgrütze, die es neben anderem gab, war jetzt nicht so blogattraktiv. Einen kleinen zerpflückten Blumenkohl mit ein paar gewürfelten Kartoffeln und ebenso zerteiltem Kohlrabi sowie Salz, Pfeffer, Kümmel und Kurkuma – für die Farbe – köcheln und zum Ende hin so kräftig umrühren, dass alles ein wenig zerfällt (ggf. mit dem Kartoffelstampfer nachhelfen), ist jetzt auch nicht so spannend. Aber lecker.
Gulasch zu kochen, habe ich hier auch schon einige Male gezeigt. Diesmal habe ich die Rindfleischwürfel erst angebraten und dann erst im gleichen Topf meinen Gulaschansatz zubereitet (Zwiebel anschmoren, Tomatenmark und Paprikamischung anrösten, alles mischen und weiter rösten, mit wenig Wasser ablöschen, Fleisch dazugeben). Der Rest lief fast wie immer.
Gulasch mit KnödelNormalerweise kommen mir Klöße mit Soße nicht so auf den Tisch. Aber für’s Foto blieben die Kartoffelbällchen doch erstmal ganz. Eigentlich zerreiße ich sie erst, bevor die Soße drüber kommt, das ist wohl weniger schick, aber lecker.
Gulasch mit KnödelNun mag der Blogleser mit Gedächtnis fragen, wo denn meine guten Ernährungsvorsätze geblieben sind, von wegen mehr Gemüse und so. Da kann ich beruhigend darauf antworten. Nach demokratischen Maßstäben ist das Gulasch vegetarisch. 😉 Nicht nur, dass fast so viel Zwiebeln wie Rindfleisch im Topf waren, die Koalition aus Zwiebeln, roter Paprika, gelber Paprika, 2 Tomaten und einer kleinen Dose Tomatenmark erbrachte eine klare Mehrheit für die Vegetabls. Salz, Pfeffer, Zitronenschale und eine Mischung von edelsüßem mit rosenscharfem Paprikapulver sowie ein wenig Thymian, erbrachte einen Tellerinhalt, der damit mehrheitlich vegetarisch war.
Apropos: Wer oben die Zutatenauflistung des Blumenkohlgerichtes verfolgt hat, der wird eine gewisse Veganität bemerkt haben. Das ist soweit auch richtig, wenn ich nicht beim abschließenden Abschmecken gedacht hätte, dass eine gewisse Abrundung fehle. Und blubb war’s zuende mit vegan, denn ein Löffel Butter erbrachte den abgerundeten Wohlgeschmack. Optisch nicht der große Bringer, aber lecker.