An der Güte der Bratkartoffeln kann man die Kochkunst des Kochs messen. So oder so ähnlich gibt es eine kulinarische Weisheit. Ich würde die Güte noch mit „und Menge“ ergänzen. Wobei Güte direkt und Menge indirekt proportional zur Kochkunst steht.
Wir erinnern uns: Vor zwei Wochen ging diese Bratkartoffelportion nach dem Essen wieder zurück in die Küche. Ursprünglich war sie mindestens doppelt so groß und offensichtlich warm gehalten; irgendeine Knusprigkeit ging ihnen völlig ab.
Diese Bratkartoffeln gab es heute, knusprig, frisch aus der Pfanne auf den Teller und von vornherein in einer angenehmen, verzehrfähigen Menge. Es geht also doch, Gaststätten-Essen nicht in Übergrößen. Wobei …
Aber lasst uns den ganzen Teller ansehen:
Auf einem Teller vernünftiger Größe tummelten sich neben den Bratkartoffeln ein Klecks Gurkensalat, etwas Gemüsesalat, ein Soßendipp, dessen Namen ich vergessen habe, mir zu merken (irgendwas mit Zwiebeln und Sahne), und zwei Forellenfilets, die nach Matjesart hergestellt wurden. Kräuterbutter, Zitronenspalte und Meerrettich ergänzten das Bouquet.
Zugegeben, ein schon im Ansatz einfaches Gericht. Aber gerade die sind es, die man auch sehr gut machen können kann. Wie hier. Einfach nur lecker. Der Sinn von Meerrettich und Kräuterbutter erschloss sich mir zwar nicht und die Zitronenspalte habe ich auch ins begleitende Getränk gepresst, aber das ist Jammern auf sehr hohem Niveau. Bis auf die Dipsoße ist der obere Teil auf jedem Teller, der die Küche verlässt, und es mag Gerichte und Gäste geben, die das gern kombinieren. Mir langten die knackigen Salate und der Dip.
Achja, einer noch: Was soll ich denn mit dem kleinen Tortenheber anfangen?
Genau so, wie es Fischgerichte gibt, zu denen man besser Rotwein trinkt, gibt es auch Fischgerichte, da ist das Fischmesser die falsche Wahl. Es dient schwerpunktmäßig zum Abheben des Fischfilets von der Hauptgräte, evtl. auch vorher noch zum Entfernen der Haut. Der Fisch selber ist meist so zart, dass er förmlich zerfällt. Man muss nix schneiden oder abtrennen. Da ist das Fischmesser ideal. Und dann gibt es Fischzubereitungen, die eine knusprige Haut haben oder vom Fleisch her zwar zart aber fest sind, wo eine scharfe Schneide durchaus hilfreich wäre.
Fischmesser wäre beispielsweise hier eine gute Idee gewesen:
Darf ich vorstellen: Saibling. Geräucherter Saibling. Da wäre ein klingenloses Messer schon eine Idee. Erst zum Abziehen der Haut:
Und dann zum Herauslösen von leckerem Essen.
Hmmm. Kam übrigens aus dem gleichen Haus wie das Mittag. Dazu ein trockenes Brötchen, um das Fischfett sinnvoll von den Fingern zu bekommen und dann mittels Brötchen dem Körper zuzuführen. Es mit Servietten in den Müll zu entsorgen, wäre wirklich zu schade gewesen. Und einfach nur Finger ablecken … Ich bin ja keine 12 mehr. 😉
Autor: dirknb
Manchmal kommt einiges zusammen – Wild gegessen und gejammert, auf hohem Niveau
Da hat sich heute mal eine Situation ergeben, persönliches Interesse traf auf interesante Angebote und im Hinterkopf ein Austausch über’s Thema. So ergriff ich die Chance und aß Leber zum Mittag. Nicht das erste mal am aufgesuchten Orte, aber das letzte ist schon etwas her, irgendwas war da …
Drei große Stücken Wildleber, vermutlich Wirdschwein, könnte aber auch Damwild gewesein sein. Dazu etwas leckerste Soße, Kräuterstampfkartoffeln und Röstzwiebeln. Und ein Petersiliendreiblatt. Meine Vitamin B12-Speicher sind wieder aufgefüllt und sehr angenehm wars auch. Und schön zubereitet.
Die Leber war sehr schön saftig und zart und wenn der JaBB nicht so weit im Süddeutschen wohnhaft wäre, ich hätte ihn einladen können, dass er mal was richtig tolles aus Innereien probieren könnte. 😉
Bei der Vorspeise zeigte sich leider, dass in der langen Auszeit doch noch ein paar Fertigkeiten einschlafen waren.
Was sich hier wie ein Salatteller geriert, ist ein leicht übersäuertes Wildcarpaccio, bei dessen Vinaigrette ein bisschen weniger Essig mehr gewesen wäre. Der feine Geschmack des sowieso nur hauchfeinen Fleisches ging da leider völlig unter. Und bei meiner „Vorliebe“ für Rauke hätte davon auch etwas weniger dabei sein können, aber das kann man ja keinem vorwerfen. Wenn ich öfters da wäre, was sich kulinarisch lohnen würde, dann hätte es sicher weniger geben, aber nur wegen des Carpaccios 40 km fahren, da stimmen dann doch auch Aufwand, Nutzen und Ökologie nicht. 😉
Am nächsten Sonntag freue ich mich schon auf roten Fisch. Und es ist kein Seelachersatzsimulation.
Angesäuerter Esser an Bratkartoffeln
Haben manche in der Gastronomie den Schuss nicht gehört? Oder den Knall? Oder was auch immer. Ich bin sauer (und das ist nicht der Schuss/Knall, den ich eben erwähnte, sooo wichtig bin ich auch wieder nicht). Richtig sauer. Da gibt es Restaurants, deren Webseite als erste Information gleich oben die Öffnungszeiten und die Telefonnummer beinhaltet und dann geht da keiner ran, wenn man da anruft, um beispielsweise Plätze zu reservieren. Okay, wenn sie das nicht mehr wollen, kann man das gut finden, aber dann sollten sie die Anrufer nicht ins Leere laufen lassen, sondern eine Ansage (Anrufbeantworter im „Nur Ansage“-Modus) schalten. Könnte ich mich drüber aufregen. Aber wenn die keine Gäste haben wollen …
Aber das war jetzt eigentlich nicht der Auslöser für meine Säuerniss. Vattern und ich tun ja was für die hiesige regionale Gastronomiebranche, indem wir 1x die Woche irgendwo Mittag essen gehen. Und wenn ich die Besuche der letzten Wochen zusammenfassen darf: Corona hat der Speisegastronomie nicht gut getan. Zwischen Level knapp gehalten und schlechter geworden war einiges dabei. Immerhin ist es auch – zumindest grundsätzlich – erfreulich, wenn man das erste Mal nach Corona in ein Restaurant kommt, dass eine neue Karte hat. Ich esse ja ungern mehrfach das gleiche Gericht, will einiges durchprobieren, und selten ist etwas wirklich so gut, dass ich nur deswegen in eine Gaststätte gehen würde. Da ich aber gestern außer der Reihe schon Restaurantfisch hatte, fröhnte ich heute meiner „Schnitzelliebe“. Es gab neulich anderswo auch schon mal eins.
Rollen wir diesmal die Geschichte mal von ihrem Ende her auf. Wir sehen eine schöne, reichliche Portion Bratkartoffeln:
Sie waren gut gewürzt und gut gekocht. Schlecht gebraten und schlecht portioniert ergänzt die Beschreibung. Denn einerseits war das die Hälfte von dem, was an Bratkartoffeln ursprünglich auf dem Teller lag und was somit wieder in die Küche zurück ging. Andererseits waren sie trotz der Bratstellen laberig weich, als ob sie nach dem Braten noch ein Weile unter einer Abdeckung verbracht hatten, so dass das ursprünglich knusprige wieder aufwich.
Vielleicht sind einige Köche auch nur alte Dialektiker, die dringend darauf hoffen, dass das 2. Dialektische Grundgesetz endlich mal wirkt: der Umschlag von Quantität in Qualität. Aber der Dialektische Materialismus ist zur Zeit nicht wirklich in Mode, so dass das wohl vorläufig nicht passieren wird. Das hat Friedrich Engels seinerzeit auch nicht vermutet, dass man seine Grundgesetze auch kulinarisch anwenden kann … Oder eben auch nicht.
Das ganze Gericht sah übrigens so aus:
Ihr braucht jetzt nicht zu wehklagen, dass doch so viele Bratkartoffeln gar nicht auf dem Teller sind. Doch! Die liegen alle unterm Schnitzel und weichen dessen mühsam knusprig gebratene Panade auf. Das Schnitzel war übrigens gar nicht mal so schlecht, für ein überbackenes Exemplar seiner Art. Und zwischendurch hörte ich auch mal ein Schnitzelklopfgeräusch aus der Küche, was eigentlich für sie spricht, wenn es denn wirklich eins war. Und es sieht mehr aus, als es ist, weil es recht dünn geklopft ist. Wer also auf das Eiweiß/Kohlenhydrat-Verhältnis bei seiner Ernährung achtet, für den zählt das Schnitzel eher auf die Kohlenhydrateseite. Und auch, wenn ich mit der Äußerung nerve: Es hätte kleiner sein können.
An dieser Stelle nochmal meine Idee, Höchstgrenzen für kcal pro Mahlzeit in Restaurants einzuführen. Es hat schon einen Grund, dass Ernährungswissenschaftler/innen immer wieder dringend empfehlen, nicht zu oft auswärts essen zu gehen. Die Gastronomie muss ihrer Verantwortung an der Gesundheit der Bevölkerung endlich mal gerecht werden. Außerdem hilft eine begrenzte kcal-Menge auf dem Hauptgerichtsteller, eine vernünftige Dessertkultur bzw. -karte zu entwickeln, was dem Umsatz sicher guttut. Maximal 800 kcal für ein Hauptgericht wären doch schon mal eine Maßnahme. Alternativ könnte man auch die Tellergroße begrenzen. Der oben abgebildete hätte auch wieder einer Torte gut Platz geboten.
Für mehr Hauptgerichte von Frühstückstellern!
Aber lasst uns versöhnlich schließen und zeigen, dass es auch positive Beispiele gibt. Nachzutragen ist das Essen von vor einer Woche und das würde man eigentlich als eher rustikal bezeichnen:
Sauerfleisch mit Bratkartoffeln auf einem relativ kleinen Teller, dessen wesentlicher Platz vom Glas mit dem leckeren Salat (Grünzeug, Radischen, Himbeerdressing, Tomate, …) belegt wird. Vorn sehen wir dann die knusprigen Bratkartoffeln (es geht also!) und ein sehr angenehmes Sauerfleisch, das zwar dankenswerterweise ohne Nitrate gefärbt nicht ganz so gewöhnlich rosa aussah, aber dafür umso besser schmeckte. Der Beweis dafür, dass man nicht jedes Fleischgericht (oder eben Wurst) umröten muss, was dem Geschmack durchaus guttut. Und das Auge gewöhnt sich schon noch dran, wenn die Zunge sagt, dass das lecker ist. Nur leider kauft eben das Auge ein und nicht die Vernunft.
Aber das Sauerfleisch war gut, beispielgebend, auch und vor allem für Fleischermeister.
4x Sonntag – Ein Resümee
Viele Monate war die Speisengastronomie geschlossen und wir wissen, warum. Einige Gastronom/inn/en versuchten sich mittels Lieferdienst, wenigstens ein wenig Umsatz zu generieren, andere nutzten die Zeit für Renovierungen, Erneuerungen oder innere Kontemplation. Aber jetzt sind sie wieder da und bieten Speis‘ und Trank den ausgehungerten Gästen an. Der eine oder die andere scheinen aber auch ein wenig aus der Übung gekommen zu sein, teils auf hohem Niveau, teils nicht.
Dieses sonnenbeschienende Mittag gehörte mit zu den auf höherem kulinarischen Niveau. Kross gebratenes Maränenfilet auf grünem Spargel. Lecker, auch wenn es nicht kross war. WO KOMMT EIGENTLICH DIE UNSITTE MIT DER ZITRONENSPALTE HER??? Warum sollte ich ein wunderbar gewürztes Fischfilet mit Zitronensaft aromatisch versauen? Warum sollte ich evtl. krosse, leckere Fischhaut mit dem sauren Saft aufweichen? Es spricht eigentlich alles gegen die Zitronenspalte zum Fisch. War es nicht mal so, dass die Zitrone beim noch rohen Fisch, der vielleicht schon etwas drüber war, wieder Konsistenz ins Fischfleisch gebracht hat? Aber lassen wir das. ich habe jedenfalls die Zitrone ins Wasserglas ausgepresst.
Trotzdem bleibt die Frage: Auf der Karte stand „kross gebraten“ (war es nicht). Und dann wird die feuchte Zitrone oben drauf gelegt und beide Filets auch noch gestapelt. Also, da muss noch mal der Tellerinhaltsarchitekt ran. Weil – wie gesagt: Lecker war’s.
Und gleich noch ein Fisch. Wieder die Unsitte mit der Zitrone, aber das Stück Tiefkühlkräuterbutter macht es auch nicht besser. WAS SOLL DAS? Dabei bleibt doch nichts schön knusprig? Denken die Geschirrarrangeure auch mal nach? Beim Erwärmen des Tiefkühlgemüses, dass auch immer irgendwie gleich schmeckt, egal, was dort vereinigt wurde, hat man doch Zeit zum Denken. Die Stampfkartoffeln waren übrigens gut, der Fisch schmeckte gut, auch wenn er im wesentlichen nicht knusprig war. Und nein, die Butter habe ich nicht im Wasser verwertet, die ging in dem Fall zur Hälfte wieder zurück (die immer noch tiefgefrorene Hälfte).
Dieser Teller im Format einer Tortenplatte hat als höchsten Punkt auch ein Kräuterbutterganzgefrorenes, dass formlich bis zum Ende der Nahrungsaufnahme nicht wirklich angetaut war. Hier gibt es zwar keine Zitronenspalte, aber: WARUM GIBT SICH DER KOCH/DIE KÖCHIN ERST SO VIEL MÜHE, DAS SCHNITZEL ZU PANIEREN UND DANN KNUSPRIG ZU BRATEN, UM DANN ALLES WIEDER MIT KRÄUTERBUTTER AUFZUWEICHEN??? Zumal das Schnitzel eigentlich nicht schlecht war. Kein geformtes Pressfleischschnitzel, sondern wirklich eine Scheibe Fleisch, ein milli-μ zu lange in der Pfanne (etwas trocken, aber akzeptabel). Immerhin war die Gemüsemischung nicht die gleiche wie auf dem vorherigen Bild; die gelben Möhren fehlten … Aber es gibt ja mehrere Hersteller von Tiefkühlgemüsemischungen. Bleibt nur eine Frage: Warum wollen uns Gaststätten eigentlich immer mästen? Die Portionsgröße läuft unter Anschlag auf die Gesundheit. Da braucht man sich nicht zu wundern, dass a) Ernährungsberatende vor zu häufigen Restaurantbesuchen warnen und b) die Dessert-Kultur völlig unterentwickelt ist.
Bei diesem Bild möchte ich die Aufmerksamkeit auf die erste Zeile lenken: Pommernrind, Tagliatelle, Gurkenfächer …
Vermutlich habt ihr jetzt eine gewisse Erwartungshaltung …
Kann mir mal bitte jemand die Grundidee des Fooddesigners erklären? Als Besteck gab es dazu übrigens Messer und Gabel. Und nun ihr! Die Tagliatelle, die sich als Spaghetti verkleidet hatten (Oder hatte sie das Küchenpersonal der Länge nach in dünne Streifen geschnitten?), waren übrigens gut gekocht, genau die richtige Al-dente-igkeit. Und das Gulasch war recht geschmackvoll. Dann hört das positive aber schon auf. Während Teile der Spaghetti während des Essens langsam vor sich hintrockneten, war das ein Zustand, den das Fleisch schon längst erreicht hatte. Sowas trockenes habe ich lange nicht gegessen. Das Pommernrind scheint zu den Dörrfleischrassen zu gehören. Nun habe ich ja auch schon das eine oder andere Gulasch zubereitet und es gibt sogar das Grundrezept des „Saftgulaschs“, aber das, was dort auf dem Teller rumlag, war das Gegenteil davon. Die Fleischstücke hätte man beinahe mit einer Parmesanreibe bearbeiten können. Für mich bleibt nur die Erkenntnis, dass einige Küchen in der Region wohl mittlerweile als überbewertet zu bezeichnen wären. Dafür kann das Servicepersonal leider nichts, das übrigens sehr nett war, den Eindruck einer leichten Überforderung aber nicht ganz verbergen konnte.
Resümee (wohlwollend): Die lange Lockdownzeit hat leider ein paar Spuren hinterlassen. Das renkt sich (hoffentlich) wieder ein. Aber manchmal sollten zubereitete Speisen, bevor sie die Küche verlassen, auch mal probiert werden. Oder zumindest angesehen. Und etwas Geist beim Kochen oder Entwickeln von Gerichten wäre auch schön. Aber das wird schon wieder. Hoffentlich.
P.S.: Und Pfannengemüse kann ruhig ein paar Bratspuren enthalten.
Werbung, Reklame, Blogs und Links
Was haben mich sinnlose Werbungsmarkierungen in (Koch-)Blogs schon aufgeregt, bei einigen habe ich diesbezüglich auch kommentiert, was weiß ich schon… Ich bin ja nur ein keiner Blogger aus dem Nordosten. Aber jetzt gibt’s kompetente Auskunft, was in Blogs, in Sozialen Medien, in Videos oder Podcasts als Werbung zu kennzeichnen ist. Und vor allem auch, was nicht.
Die Medienanstalten der Länder, auch für – ganz allgemein – Internetangebote als Aufsichtsbehörde zuständig, haben eine „Werbematrix“ aktualisiert veöffentlicht, wo die Kennzeichnungspflicht abzulesen ist. Für Blogs ist vor allem die letzte Spalte interessant.
Den Leitfaden kann man sich hier downloaden.
Dort herausgezogen mal die Punkte, die keiner Werbung-Kennzeichnung bedürfen:
- Beiträge über Produkte, Dienstleistungen, Marken, Unternehmen, Regionen, Events, Reisen, die aus eigener Motivation ohne kommerziellen Anreiz Dritter veröffentlicht werden
- Beiträge/Darstellungen von eigenen Produkten, Dienstleistungen, Marken, Unternehmen – wenn die eigene Unternehmerschaft eindeutig ist
- Links/Tags auf Freunde, Quellenangaben, Ortsangaben, wenn keine Vereinbarung zugrunde liegt
- Retweets/Reposts von Inhalten mit kommerziellem Hintergrund, sofern keine Kooperation besteht oder kein eigenes kommerzielles Interesse vorliegt
- Unternehmen/Marke unterstützt (finanziell) Inhalte oder das Gesamtangebot, ist dabei aber selbst nicht Gegenstand der Inhalte (Sponsoring). Die Identifikation als Sponsor muss natürlich sein.
Entspannt Euch also ein wenig. Und kennzeichnet das als Werbung, was wirklich Werbung ist. Das dann aber auch deutlich lesbar!
Viele F und viele a
Aus unserer Reihe „Erkochte Wortspiele“ heute mal wieder ein neues Rezept. Angefangen hatte es mal mit einem anderen Wortspiel, dass mit dem Rezept in diesem Beitrag aber sowas von gar nichts zu tun hat. Außer eben, dass es auch ein Wortspiel ist. Das Wortspiel ist primär erstmal was für alle Deo-Fanatiker: Was hat man, wenn man gegen ein Minimum an Aluminium immun ist?
Antwort: Eine Aluminiumminimumimmunität.
Der Begriff ist natürlich um Klassen besser, als das Wort, dass ich hier jetzt kreieren möchte, zumal meins nur aus zwei Teilen besteht. Die Soße selbst habe ich leider irgendwie nicht mit untergebracht, der Begriff passt leider auch nicht zu den anderen beiden, die Zutat aber hoffentlich schon. Und, um die Spannung nicht auf die Spitze zu treiben, sei erwähnt, was es heute gibt: Falafelfarfalle.
Wie jedes gute Essen fängt auch dieses mit einer heißen Pfanne mit etwas Öl an.
In das erhitzte Öl kommen ein paar fein geschnittene Frühlingszwiebeln zum anschwitzen, gern auch leicht anrösten.
Zeigen sich erste Bratspuren, kommt der fein zerteilte Knoblauch dazu.
Was auf dem nachfolgenden Bild wie kleine Boulettchen aussieht, ist ein Convienence-Produkt, dass unter dem Namen Falafel verkauft wird. Das wird auch in der Pfanne mit angebraten.
Die angebratenen Zwiebeln werden mit Hummus versetzt, hier habe ich eine pikante Version mit Pfiff ausgewählt. War nicht die schlechteste Wahl.
Der(?) Hummus wird mit den Zwiebeln und dem Knoblauch vermischt, während er sich erwärmt.
Mit etwas Kochwasser aus dem Nudeltopf, der nebenbei vor sich hin köchelt, wird der Pfanneninhalt zur Soße gemacht.
Das nebenbei Nudeln köchelten, hatte ich schon erwähnt. Die kommen jetzt mit in die Pfanne. Gern auch tropfnass.
Alles wird in der Pfanne gut vermengt und kann dann schon serviert werden. Mit etwas fein geschnittenem Grün der Frühlingszwiebeln.
Hummus als Soße zu verarbeiten ist keine so schlechte Idee. Was ich aber mit den Falafel anstellen muss, damit die ein angenehmes, schönes Mundgefühl erzeugen, weiß ich noch nicht. Vermutlich muss ich erstmal irgendwo richtige, handgemachte probieren, damit ich das Maß der Dinge kennenlernen kann.
Hurz!!
Wer kennt nicht den alten Klassiker von Hans-Peter Kerkeling?! Wer nicht, muss einfach nur nach „Hurz“ suchmaschinen, dann findet man das Video mannigfaltig. Beim heutigen Abendbrot bezog ich mich auf eine Zeile aus dem Werk: „Das Lamm auf der grünen Wiese … Hurz!“
Natürlich kommt bei mir kein Rasen in den Wok, aber auf grün und pflanzlich kann ich mich schon mal werfen: grüne Spitzpaprika. Die werden geschnibbelt und bestenfalls auch noch entkernt.
Im heißen Wok wird dann das Gemüse durchgeschwenkt, Salz und Pfeffer schaden auch nicht. Sind Bratspuren im gewünschten Maße zu sehen, kommt das Grünzeug auf den Teller.
Das Stück Lammlachs habe ich in Tranchen geschnitten. Im Nachhinein würde ich sagen, dass das ruhig etwas dünner hätte sein können. Ging aber auch so. Anbraten, durchrühren, anbraten, durchrühren, …
Irgendwann sieht es lecker angebraten aus.
Nachdem ich die Flasche dann doch aufbekommen habe, kommt nun etwas Pflaumensoße mit in den Wok. Sie wird zwar normalerweise eher als Dipp-Soße benutzt, aber was weiß ich schon.
Während die Soße etwas reduziert, ummantelt sie ein wenig das Lammfleisch.
Dann gilt es eigentlich nur noch, anzurichten.
Saftige Gras mit Lamm drauf. Wenn auch die grünen Paprika eine Gastrolle übernommen haben. Ein angenehmes Abendbrot. Hurz!!
Huhn im Wok, 2
Das Gemüse ist wohl zunehmend in aller Munde, und es wird nicht nur drüber geredet. Ich finde ihn auch nicht schlecht zum Essen und hatte ihn einige Male dabei: Pak Choi. Und was so fernöstlich klingt, hat in der konkreten Erzeugung sogar hiesige Wurzeln (was ja passt bei Pflanzen), habe ich doch gerade erst irgendwo gelesen, dass der Pak Choi Anbau in Deutschland immer weiter voranschreitet. Aber es ist ja auch ein dankbares und schnell zu verarbeitendes Gemüse.
Darf ich vorstellen: Pak Choi. Genauer: Baby oder Mini Pak Choi. Aber in der Größe sind sie schön handhabbar. Man muss nur wissen, dass sie eigentlich aus zwei Teilen bestehen, die unterschiedlich schnell garen.
Das Grünzeug muss man nur einmal zu heiß angucken, dann ist es je nach Hitze welk oder gar, deswegen habe ich es erstmal von der hellen Basis abgetrennt. Die wird dann noch weiter zerkleiniert.
Wer ein normales Pfannengericht daraus zaubern will, muss nicht so fein schneiden, aber ich mache ja gerade Wok-Wochen, da bietet sich der feinere Schnitt an.
Und weil im Wok alles so schnell geht, habe ich mal schon etwas Knoblauch mit vorbereitet. Dann kann es eigentlich auch schon los gehen.
Heißer Wok mit Öl. Damit fängt es immer an. Dort hinein kommt dann das helle Gemüse.
Das ist nur der Weißanteil vom Pak Choi. Auch der Knoblauch ist noch nicht drin, da er u.U. verbrennen könnte. Mit sanftem, aber ständigen Rühren wird das Gemüse angegart und mit Bratspuren versehen. Kurz vor dem Grünzeug wird der Knoblauch untergerührt.
Die Blätter habe ich noch einmal durchgerissen. Beim Anbraten verhalten sie sich ein wenig wie Spinat und fallen noch etwas zusammen. Aber eigentlich sollen sie nur warm werden.
Dabei natürlich das Rühren nicht vergessen.
Den Wokinhalt deponiere ich auf einem Teller. Achso, noch im Wok beim Rühren kamen auch noch etwas Salz und Pfeffer dazu. Standardwürzung also. Reicht, da kommt noch was.
Gestern hatte ich ja Hähncheninnenfilets, aber keine ganze Packung. Eine Hälfte habe ich gleich abgesondert und mit etwas gepfefferter Sojasoße und einem Schuss Olivenöl mariniert im dichtschließenden Gefäß im Kühlschrank deponiert und immer, wenn ich an den Kühlschrank ging, etwas geschüttelt. Diese marinierten Filets kamen jetzt in den Wok.
Ich hätte sie vermutlich vor dem Marinieren schon kleinschneiden sollen. Jetzt kamen sie direkt aus dem Becher in den Wok.
Und da ging alles sehr schnell. Ein paar Mal umgerührt und schon waren sie fertig.
Kennt ihr das: Ihr stoßt beim Einkaufen auf eine exotische Zutat und kauft die, um damit irgendwann mal was zu machen … und dann schmeißt ihr sie irgendwann weg, da das MHD seit Monaten abgelaufen ist. Diesmal fand ich eine Soße noch rechtzeitig, bevor das passiert und wollte sie eigentlich noch verwenden. Beim Öffnungsversuch ging allerdings der Mechanismus kaputt. Und da das Wokkochen so schnell geht, dass jetzt keine Zeit zum Reparieren war, griff ich zu einer anderen Würzsoße.
Klassiker: Sweet Chili Soße. Ich glaube, das, was dann passierte, nennt man wohl glasieren.
Die Innenfilets kamen, nachdem sie ein paar Runden in der Chilisoße gedreht haben, auf den Pak Choi. Fertig. Schön würzig, die Soße tropfte noch ein wenig auf das Gemüse und alles war recht lecker. Und, um mal ein Kochstudio zu zitieren: „Das machen wir mal wieder.“
Außengastro und Huhn im Wok
Obwohl wir beide eigentlich immer was recht wohlschmeckendes auf den Tisch zaubern können, haben Vattern und ich uns schon sehr über die Öffnung der Außengastronomie gefreut, Zum Start unser sonntäglichen Rundreisen gab’s Fisch, im konkreten einen schön gebratenen Bachsaibling an Bratkartoffeln mit sehr angenehmem Drumrum.
Wunderbar. Auch oder wegen der Knoblauchzehe, die im Bauch des Fisches schlummerte. Hm. Es war zwar sehr schön und sonnig rund um die Terrasse, aber das Essen kühlte doch recht schnell aus. Da half nur schnelles Essen. zumindest der erwärmten Teile. Die Zitronenspalte kam übrigens wie immer ins begleitende Getränk. Ich will mir doch den schönen Fischgeschmack nicht verderben.
Heute Abend bin ich dann endlich dazu gekommen, mit meinen Wokvariationen zu starten. Das Grundprinzip ist ja recht einfach: Gemüse klein schneiden (Julienne), Fleisch „schnetzeln“, Pasta nebenher kochen. Fleisch schnell und heiß anbraten, an den Rand schieben, Gemüse dazu, bissfest gare, alles gut durchmischen, Gewürze dazu geben, Nudeln unterrühren und mit Sojasoße (oder anderen geeigneten Flüssigkeiten) abschmecken. Und da ich selbst auch erst wieder etwas Gefühl für diese Art der Zubereitung aufbauen muss, lief beim ersten Mal heute noch nicht alles rund.
Wenn das Nudelwasser kocht und der Wok heiß ist, gehts los.
Nudeln ins Salzwasser.
Öl in den Wok. Idealerweise Erdnussöl, wegen der hohen Erhitzbarkeit. Aber ich hatte dann doch keins mehr im Haus. Sonnenblumenöl geht auch. Gutes, ggf. trübes Olivenöl bietet sich nicht an, weil es schneller verbrennt. Hat man raffiniertes Olivenöl zur Hand, kann man auch damit arbeiten.
Ins heiße Öl kommt dann das Fleisch zum Anrösten. Wenn es mit etwas Stärke bepudert wäre, ginge das besser. Aber es geht auch ohne. Im Konkreten hatte ich den Albtraum aller Gender-„Freunde“ erworben: Hähncheninnenfilets. Der Vorteil ist, dass es dankbar für jede Würzung ist. Aber man muss wirklich schnell arbeiten. Das Zeuch wird ja schon trocken, wenn man es nur zu heiß anguckt.
Nach dem Anbraten habe ich es erstmal wieder aus dem Wok genommen. Der weiterhin geplante Lauch war dafür und es blieb auch nicht auf dem Wokrand liegen … Nächstes Mal langformatiger schneiden.
Hierzu sei erwähnt, dass ich die Idee hatte, die Lauchform eher an die Spaghetti anzulehnen als an die klassischen Ringe. Meine Schneidfähigkeiten sind offenbar auch ein wenig den Bach runter gegangen. Das nächste Mal mit Lauch wirds wieder klassischer: die Stange wird in ca. 5 cm lange Abschnitte geteilt und dann in dünne Julienne geschnitten. Hier bin ich mit meiner Lebensmittelschere in den Wok gegangen.
Der Lauch zeigt schnell Bratspuren. Dann kann es auch schon weiter gehen. Wobei: der nächste Schritt ist entbehrlich.
Bei dem Schinkenspeck war das MHD gerade drüber und mahnte eine alsbaldige Verarbeitung an. Bis morgen hätte er sicher auch noch gehalten. Es wäre besser gewesen.
Das Hähnchenfleisch kommt auch wieder zurück und wird untergerührt.
Genau wie die Nudeln. Ich habe mich an die gängige Portionsregel gehalten, dass nächste mal nehme ich weniger.
Zum Würzen, Färben und für allerlei andere Effekte ein Schuss Sojasoße. Der kann ruhig ordentlich sein, die Nudeln nehmen allerlei auf. Aber nicht übertreiben, vor allem, wenn man den Schinkenspeck nicht weggelassen hat und dieser auch eine gute Salzquelle ist.
Alles gut vermischen, bis die Sojasoße aufgesogen oder dickflüssiger geworden ist. Dann servieren.
Und am Anrichten arbeite ich noch. 😉 Aber im Magen ist es dunkel und man sieht es spätestens dort nicht mehr.
Der obige Fisch und die Bratnudeln haben etwas gemeinsam: Sie förderten beide ein wenig den Getränkeumsatz. Sie waren nicht wirklich versalzen, aber doch intensiv gewürzt. Für mein Gericht war’s wohl der Schinkenspeck.
Spaghetti frutti di mare (ostdeutsch)
Wenn ich mal ein Restaurant mit italienischer Küche besuche, nehme ich als Pastagericht gern Spaghetti mit Meeresfrüchten. Irgendwie mag ich das Zeuch. 😉 Vermutlich habe ich es aber auch noch nicht in richtig gut gegesden. Aber egal.
Eine Dose Fischgehäckseltes brachte mich auf die Idee, dieses doch mal mit Pasta zu verschmelzen. Etwas aufgehübscht sollte das doch eine gute Soße bilden. Fangen wir also an mit den Spaghetti an.
Klassiker 1-10-100: In 1 Liter kochendes Wasser kommen 10 g Salz und 100g Spaghetti (alles pro Person). Der Topf sollte dabei immer die doppelte Menge fassen, damit man die Pasta wirklich in sprudelnd kochendem Wasser kochen kann. Dann wird das Kochgerät für die Soße vorbereitet.
Ja, ihr seht richtig. Ich habe meinen alten Wok mal wieder aus den Tiefen der Küchenutensilienschränke herausgekramt. Er ist schon seit Anfang/Mitte der 1990er Jahre in meinem Besitz und der eigentliche Grund, warum ich eine Induktionskochplatte besitze. Nachdem ich 2006 in meine jetzige Wohnung gezogen bin und dann endlich eine Cerankochfläche mein eigen nannte, landere er vorübergehend im Schrank. Ceran und der Wok vertrugen sich nicht. Seine Unterseite ist nicht eben, er ist ja nur ein gezogenes und auf rund getrimmtes Stück Stahlblech mit Griff. Irgendwann sah ich dann mal im Fernsehen, dass man Eisenwoks auch gut mit Induktionsplatten heiß bekommt, der Rest ist Geschichte. Auch, weil man ihn imer gut pflegen muss, wenn man ihn benutzt hat, und er nicht spülmaschinenfest ist, geriet er in der letzten Zeit wieder etwas in den Hintergrund. Andererseits muss ich mich die nächsten zweieinhalb Wochen täglich mit warmen Essen versorgen, da will ich ihn öfter mal nutzen.
Und ich musste feststellen, dass ich doch etwas außer Übung bin.
Wenn man mit einem Wok arbeitet, muss alles, was da hinein soll, vorher vorbereitet, sprich meistens kleingeschnibbelt sein. Das war zwar beim Knoblauch und der Schalotte der Fall, nicht aber bei den nachfolgend geplanten Tomaten.
Da ist der Erstbesatz des Woks doch etwas heftig angebräunt. Aber nachdem ich die Hitze runtergeregel hatte, gings. Leider habe ich dann auch noch die Reihenfolge durcheinander gebracht. Eigentlich wollte ich vor den Tomaten erst etwas Tomatenmark mit anrösten … Planung ist eben alles. Ich hab’s aber hinterher mit rangegeben.
Alles wird wok-typisch gut durchgerührt und schnell gegart.
Dieses Makrelendurcheinander ist der Auslöser für diese Rezeptidee: zerkleinerte Makrelenfilets, Paprika, Gurken, Tomatenmark Abschmeck- und Binde-Zeug sind da drin.
Den Doseninhalt habe ich in den Wokinhalt gegeben und alles gut durchgerührt. Mittlerweile waren dann auch die Spaghetti al dente, so dass sie tropfnass dazu kamen.
Nochmal alles gut durchrühren und fertig.
Die Flüssigkeit ummantelt super die Pasta, es ist quasi keine freie Flüssigkeit mehr im Wok. Also schnell auf dem Teller damit und dann essen.
Ja, ich weiß, das Anrichten muss ich noch üben. Aber ich hatte – das sei entschuldigend erwähnt – Hunger. Deswegen gab’s auch kein Grünzeug oben drüber. Und über die Verwendung von Parmesan bei Fischgerichten möchte ich nicht diskutieren.
Vermutlich ist dies ein Gericht, dass jedem Studenten gut zu Gesicht gestanden hätte. Damals hatte ich aber noch keinen Wok (okay, in der Pfanne gehts auch). Und ich möchte aber auch behaupten, dass das nicht nur mit dem Makrelendurcheinander geht. Und es war ein sehr schnelles Gericht. Am längsten hat noch gedauert, bis ich den Wok wiedergefunden hatte. 😉 Aber Das Wasser aufkochen und Spaghetti-Fertigmachen war genau das Zeitmaß, dass ich auch für die Soße brauchte.
Was wir noch lernen: Letztendlich kann man aus jedem Dosenfisch in Tomatensoße ein Pastagericht machen. Und wenn der Fisch nur in Öl ist, gehts auch. Wie klein man ihn dabei haut, ist jedem selbst überlassen. Aber ein Spaghetti aglio e olio e sardina ist doch sicher auch lecker.
So, ich muss jetzt den Wok putzen und wieder einölen. Sonst rostet der mir noch weg …