Schöne Grüße von Teri

Kennt Ihr Teri? Der hat einen Grill. Der Herr Yaki. Der Teriyaki-Grill. 😉 Ja, ich weiß, der war schlecht. Aber das Essen war besser. Der Zufall brachte mir die Möglichkeit, meinen Lieblingsfleischer aufzusuchen und es gab leckeres.

Aber – um mal Monty Python zu zitieren – kommen wir zu etwas völlig anderem. Ihr kennt Cappuccino, ihr kennt Latte Macchiatto und alles, was sich irgendwo dazwischen einsortiert. Mit meiner kleinen Siebträgermaschine mit Milchschaumdüse bereite ich mir gern mal sowas zu, wobei ich nicht ganz genau weiß, was das nach der italienischen Nomenklatura wirklich ist. Es kommen ein doppelter Espresso und aufgeschäumte Milch zusammen, die nicht so schön geschichtet werden wie bei einem Latte Macchiatto und zu milchig sind für einen Cappuccino. Also irgendwas dazwischen.
Neulich hatte ich mal die Idee, die sich als Frage manifestierte, ob man für sowas eigentlich immer nur Kaffee … ähm … Caffé oder so nehmen muss? Die Antwort ist einfach: Nein.

ChailattecinoWenn ich das aus Espresso und Milch zaubere, sieht es sehr ähnlich aus, vielleicht ist das unter dem Milchschaum etwas dunkler.

ChailattecinoHier wirkt es heller. Aber, was ist das?

ChailattecinoIn einer nicht allzugroßen Tasse (nicht auf den Bildern) übergoss ich schwarzen Tee mit etwa halb so viel Wasser wie für die Menge üblich und ließ ihn ziehen. In das Glas (auf dem Bild zu sehen) gab ich etwa halb so viel Milch wie sonst für den Espresso und schäumte sie auf. Dann kam der starke Tee zum Milch/Schaum-Gemisch und ergab, was ihr hier seht. Und der Herdnerd sah, dass es gut war. Und schmeckte. Mal eine Variante. Ein Teelattecino. Oder so. 😉

Sonntagmittag

Kommen wir zu dein Einkäufen, die zum Mittag am Sonntag führten. Jetzt wirds aber so richtig kompliziert. Neben wunderbar mariniertem Nacken gab es anders marinierte Tranchen von der Entenbrust als Spieß. Das musste ich mal probieren. Dazu garte ich eine Kartoffel vor, zerdrückte sie mit einem flachen Etwas auf 1 cm dicke und legte alles auf die vorgeheizte Grillplatte. Zuerst die Entenbrusttranche, damit das Fett ein wenig austreten konnte. Damit bekam die Grillplatte die nötige Vorbereitung für die gequetsche Kartoffel und das Nackensteak. Und fertig sah das dann so aus.

Gegrilltes: Kamm, Ententranche, QuetschkartoffelDas mit der Kartoffel ist mir noch nicht so ganz gelungen, sie zerfiel etwas beim Wenden. Aber alles ist mit Ruhe und Gelassenheit zubereitet und – ganz wichtig für einen perfekten Garungsprozess – auf der heißen Platte nur einmal umgedreht worden.

Gegrilltes: Kamm, Ententranche, QuetschkartoffelZum Schluss kam über alles noch etwas Salz und Pfeffer aus der Mühle. Und lecker. Die Kombination von Lieblingsfleischer und Grillplatte ist wirklich zu empfehlen. 😉

Weihnachtstrilogie und ein Hund

Die Weihnachtsfeiertage sind wie immer eine Gelegenheit, selbst schönes zu kochen, zu bruzeln und auch zu essen. Dabei soll es selbst zubereitet, aber trotzdem auch einfach sein. So kurz hinter dem Aufwärmen von Fertigspeisen, aber trotzdem noch mit gewissem Eigenanteil. Auch das Einkaufen sollte stressfrei sein.

Zuerst gibt es aber noch eine Speise von vor den Feiertagen nachzutragen. Da ich bis an die Feiertage ran gearbeitet habe, gab sich die schöne Möglichkeit, die nächste Hot-Dog-Variante zu probieren.

Kraut-Hot-DogIn unserer Innenstadt steht seit einiger Zeit ein Hot-Dog-Wagen, der interessantes ins Brot presst. Ich hatte schon mal berichtet. Seither ist etwas Zeit vergangen (ich war ja ein wenig ausgeknockt), so viel mir auf, dass sie die Pizzastücke aus dem Programm genommen hatten. Dafür gibt es jetzt noch mehr Hot-Dog-Varianten; und man hat die Wahl zwischen kurz (siehe Foto) und lang.

Der selbstgebackene Dinkelmehlteigfladen wird hier im Beispiel mit Kraut gefüllt, das Würstchen ist natürlich Pflicht, unter den Röstzwiebeln verstecken sich auch noch Speckstreifen, alles wird besoßt und ist lecker. Wer mal Appetit hat und ein wenig Zeit, sollte da mal vorbeigehen. Die Zeit empfiehlt sich, da da einiges frisch zubereitet oder zumindest finalisiert wird. Und ein Sabberlätzchen oder viel Ein-Hand-Döner-Übung sind auch von Vorteil, die Dinger sind wirklich üppig gefüllt. 😉

Weihnachtsmittag

Der Weihnachtsessenmarathon fängt bei uns an Heiligabend Mittag an. Da sich aber jeder ein Spinat mit Spiegelei und Salzkartoffeln vorstellen kann, hab ich das Fotografieren mal gelsssen. Ansonsten empfehle ich das Bild vom letzten Jahr.

Am Abend gab es den traditionellen Weihnachtskarpfen, der aber diesmal auch einen Traditionsbruch mit drin hatte: Frisch war er zwar auch, aber vom anderen Händler, was aber eher logistische Gründe hatte. Und wem Karpfen zubereiten zu kompliziert ist:

Weihnachtskarpfen, gebacken, auf Speck/Zwiebel-Bett in VorbereitungKarpfen, ganz, küchenfertig ausgenommen und geputzt. Innen und außen gesalzen. Auf das Backblech kamen ein paar weiße Speckscheiben und Zwiebelringe, gern auch halbe. Man sollte nur aufpassen, dass die auch gut unterm Fisch liegen und nicht so vorgucken. Oben auf den Fisch kommen noch ein paar Butterflöckchen. Die ganze Chose kommt für 35-40 min. in den 170°C heißen Ofen. nach 25 Minuten kommen die Kräuterbutterbaguettes auf dem Gitter dazu. Fertig. Lecker.

Das mit den Zwiebeln haben wir in diesem Jahr das erste Mal so gemacht und werden es am nächsten Heiligabend auch wieder so machen. Die früher im Bauch des Fisches platzierte kleine Zwiebel wurde nämlich nie gar, die halbe Gemüsezwiebel  hier in Scheiben aber schon.

Weihnachtskarpfen, gebacken, auf Speck/Zwiebel-BettDer kommt dann mitten auf den Tisch und man bedient sich. Etwas fusselig ist das mit den Gräten, aber geschmacklich ist es super. Als Zubereitungsvariante für diejenigen, die mehr wollen: Man kann den Fisch auch hinstellen, indem man ihm 1-2 halbierte Kartoffeln in den Bauch schiebt und das Ganze dann auf die Schnittflächen stellt. Der Fisch hatte übrigens ausgenommen etwa 1,2 kg. Mit dem Baguette dazu völlig ausreichend für 2 Leute.

Der erste Feiertag brachte eine Klassikervariation in Form von Entenbrust, Rosenkohl, Kartoffeln und Soße.

Knusprig gebratene Entenbrust mit Salzkartoffeln und angebratenem Rosenkohl mit BratenjusDa ich nicht genau wusste, ob das mit der Soße was wird, hatte ich Salzkartoffeln eingeplant, die man im Falle von Soßenfreiheit in Stampfkartoffeln hätte wandeln können. Der Rest war einfach: Entenbrust auf der Hautseite einschneiden und dann in der trockenen Pfanne mit Haut nach unten bei mittlerer Hitze sanft anbraten, bis die Haut die gewünschte Bräunung hat. Dann umdrehen und auch die zweite Seite schön anbräunen. Anschließend aus der Pfanne nehmen und im Ofen bei nicht allzugroßer Hitze fertig garen.

Die nebenher köchelnden Rosenköhler waren soweit fertig, dass ich das Wasser abgoss und sie dann im gleichen Topf unter der Zugabe von etwa der Hälfte des ausgetretenden Entenfetts etwas anbriet. Die andere Hälfte blieb in der Pfanne, wurde mit einem Glas Geflügeljus (der war wirklich gut) aufgegossen, einkochen lassen, Sahne zugegeben und dann noch etwas abgeschmeckt. Die Kartoffeln waren dann auch fertig und es konnte angerichtet werden.

Die Entenbrust war leider nicht so der große Bringer. Obwohl auf den Punkt und sehr saftig und gerade nicht mehr rosa gegart, war sie doch recht fest. Der Rest war lecker.

Der zweite Weihnachtsfeiertag bringt wieder Fisch auf den Tisch. Diesmal gab es Wels, den ich einfach nur gebraten habe. Dazu gab es Bio-Schnibbelbohnen, die mich ein wenig enttäuschten (also das Produkt als solches, es hatte beim Putzen doch größere Mengen Abfall), die ich als rustikale Speckbohnen plante und Kartoffelstampf. Wir hatten auch noch eine Gemüsezwiebel rumschwirren, die ich gewürfelt anschmorte und dann auf die Kartoffeln gab.

Gebratener Wels mit rustikalen Speckbohnen und beschmorzwiebelten StampfkartoffelnLinks und oben der Wels, rechts die Stampfkartoffeln (nur mit der Restsahne vom Vortag), darauf die angebräunten Zwiebeln. Die Bohnen in der Mitte sind kaum zu sehen, die waren im Salzwasser unter Anwesenheit von etwas Bohnenkraut gekocht und dann mit gebratenen Baconstücken ergänzt worden.

Und wie ich schon auf Threads und Mastodon äußerte:

Perfekte Kochplanung. Nur ein paar unzubereitete Zutaten sind noch da: TK-Spinat, TK-Rosenkohl und Kartoffeln. Alles noch roh und gut gelagert. Keine Naschessensreste, alles direkt bei den Mahlzeiten vertilgt. Find ich super.

Ein Sonntagsausflug und eine Ente

Mal wieder schön, so richtig schön von Anfang an zu kochen. Aber da gilt es, rechtzeitig anzufangen. In einem Glas Tomatensaft habe ich eine rote und eine gelbe kleine Spitzpaprika (geschnibbelt) einmal al dente durchgekocht und mit etwas Salz gewürzt und abkühlen lassen. Mit zwei Salzkartoffeln vom Vortag, etwas Mehl und einem Eigelb habe ich eine Teigmasse geknetet, zu kleinen Teigkügeln geformt und mit einer Gabel eingedrückt. Schon vor einiger Zeit habe ich ein Entenei ausgebrütet, die Ente aufgezogen, geschlachtet, zerteilt und die Entenbrust ausgelöst, schön gebraten und dann alles miteinander auf einem Teller vereinigt. Voilá!

Entenbrust mit gebratenen Gnocchi und LetschoMmmh. So lecker. Wobei … Nicht nur die Brust war von der Ente, die bisherige Story auch. Natürlich sind Gnocchi und Letscho aus dem Supermarkt. Die Gnocchi waren direkt zum Braten gemacht. Ich habe die Entenbrust ohne sonstiges Fett in eine mittelwarme Pfanne gelegt (natürlich mit der Haut nach unten) und 10 Minuten sanft vor sich hinbrutzeln gelassen. Dann habe ich sie umgedreht und weitere 10 Minuten gebraten. Ins ausgelassene Entenfett in der gleichen Pfanne kamen die Gnocchi und wurden angebräunt. Das Letscho kam kalt direkt aus dem Glas dazu. So als Kontrapunkt zu den heißen Sachen.

Entenbrust mit gebratenen Gnocchi und LetschoSuper rosa gebraten. Saftig und lecker. Natürlich kam noch etwas Salz darauf, mehr braucht es bei guter Qualität der Ausgangszutaten nicht. So kann man sich auch mal was gutes tun.

Sonntagmittag

Wo es diesmal hinging, wusste ich vorher nicht. Vattern war mal wieder dran mit dem Auswählen und so ahnte ich nur – naja, eigentlich wusste ich es -, dass es in eine Gaststätte ging, die wir schon mal besucht hatten. Aber, wie es immer so mal passiert, auch wiederholte Besuche sind nicht uninteressant. Ab und an ändert jedes Restaurant mal die Karte, hat Tagesgerichte oder die bekannten Gerichte ändern sich in Details. So gibts jetzt das von mir bereits mehrfach genossene (mehr oder weniger) Zanderfilet nicht mehr mit Stampf- sondern mit Bratkartoffeln. Aber diesmal habe ich mich für etwas anderes entschieden und es nicht bereut.

Cordon Bleu (Pute), Rahmchampignons, SteakhousepommesEigentlich steht das Gericht mit Krokettenbegleitung auf der Karte, aber ich kann diesen kleinen Kartoffelwürsten nicht viel abgewinnen, die Steakhauspommes sind da schon eher mein Geschmack und meinen Wunsch nach Änderung wurde entsprochen. Wobei der Service hier auch mal wieder sehr positiv zu erwähnen ist. Höflich, freundlich, aufmerksam, wunderbar.

Die Pommes waren gut frittiert und noch besser gewürzt, die Rahmchampignons schwammen nicht in der sonst üblichen Mehlpampe, sondern hatten einen leichten Begleiter als Soße mit dabei. Wunderbar. Das Salatbouquet war eben das Salatbouquet und das Puten-Cordon-bleu war prall gefüllt mit Kochschinken und Käse, heiß dampfend und lecker. Die Panade war schön knusprig, ich war begeistert.

Cordon Bleu (Pute), Rahmchampignons, SteakhousepommesDas ist der Vorteil, wenn man das Cordon bleu in einer Fritteuse zubereitet: gleichmäßige Bräune und – wenn man es richtig macht – schöne Knusprigkeit. Das ist bei Pfannenverwendung nicht so einfach. Und man muss nicht unbedingt auf die Form machten. Ein Pfannen-Cordon-Bleu sollte im Idealfall zwei flache Seiten besitzen, was die Füllung arg begrenzt. In freihändiger Zubereitung klappt das nicht immer, wohl dem, der dann eine Fritteuse hat. 😉

Ein Da Capo und etwas Senf dazu

Neulich fiel mir beim Einkaufen in Päckchen kleiner Buletten ins Auge, deren Begleiter im Verbund mit meiner Neugier den Erwerb förmlich erzwangen. Nun ist meine Liebe zu Buletten sowieso gestört. Ich mag nur Frikadellen … Ein Scherz. Außer, es erklärt mir jemand den Unterschied (außer unterschiedlicher regionaler Bezeichnungen). Aber genau wie bspw. Hackbraten oder ähnliches bin ich kein großer Freund von aus Hackfleisch hergestellter Erzeugnisse. Wobei ich es ein wenig präzisieren muss: „… von aus gegartem Hackfleisch hergestellter …“ Aber das nur nebenbei.

Die Frikadellchen waren also nicht das Hauptziel meines Tests. Sie hatten aber eine recht gute Qualität (für ein Produkt aus einer Großfleischerei). Nur die Konsistenz war etwas zu cremig, was aber auch an meiner Zubereitungsart liegen kann. Neulich hatte ich mal welche von meinem Lieblingsfleischer erstanden, die ich im Heißluftofen erwärmte, was ihnen zum Vorteil gereichte. Könnte aber auch am Erzeuger liegen.

Apropos liegen: Den kleinen Hackfleischkugeln lag ein Senf – und damit kommen wir zum eigentlichen Thema – bei, den ich vor Jahren mal als Alternative zum damals bevorzugten probiert hatte und der hoffnungslos durchfiel. Ich war neugierig, zumal der Senf neulich bei Ökotest durchaus „sehr gut“ abschnitt. Long story short: Mir ist er immer noch zu sauer. Aber dafür glich das das beigelegte Ketchup-Tütchen wunderbar aus: Gegen seinen Inhalt gibt es weniger süße Karamellsoßen. Und das unter Berücksichtigung, dass ich natürlich weiß, dass Ketchup im Prinzip Glukosesirup mit Tomatenmark und einigen Aromen ist. (Ja, ich mag auch keinen Ketchup, habe normalerweise auch keinen im Haus.)

Sonntagsessen

Da fiel das sonntägliche Mittag schon sehr viel besser aus als der Senf-Ketchup-Frikadellentest. Es konnte nur besser werden, aber das war ja auch so geplant.

Entenbrust an Rosenkohl und BabykartoffelnZu den 5 Babykartöffelchen (typisches Verhalten übrigens: ab 4 bilden sich Klein-Cliquen, da gehts den Menschen wie den Erdäpfeln) gesellen sich „lehrlingsgezupfter“ Rosenkohl – wunderbar zubereitet – und ein kleines Entenbrüstlein in Tranchen. Als ich – schon länger her – das erste mal auf einer Speisekarte „Tranchen von der Entenbrust“ las, las ich es sehr deutsch und überlegte, was die Verkleinerungsform von Tran von der Entenbrust ist. Ich kam damals von selbst drauf, noch bevor das Essen auf den Tisch kam, und schämte mich ein wenig in mich hinein bzgl. meiner Begriffsstutzigkeit. Natürlich kannte ich „[ˈtʁɑ̃ːʃn̩]“, wie man es wohl ausspricht, dachte aber „[tʀaːnˈçən]“. Naja, ich war jung, und die Gaststätte, obwohl (fast) ideal gelegen, gibt es nicht mehr.

Entenbrust an Rosenkohl und BabykartoffelnEs gibt ja Leute, die Rosenkohl sehr, sehr, sehr gern essen. Ich mag ihn auch, lasse aber auch Raum für andere Gemüse. Die gezupfte Version hat immerhin den Vorteil, dass hier das alte Prinzip stimmt: Längere Vorbereitung, kürzere Zubereitung. Und die Garung ist natürlich sehr viel gezielter und gleichmäßiger möglich. Nur kann man das Rosenkohlröschen hinterher nicht mehr sinnvoll in eine Rocher-Goldfolie einrollen, aber das ist eine ganz andere Geschichte.

Vermutlich wiederhole ich mich, aber mit gefällt es wirklich in dem Restaurant und ich mag das Essen in allerlei Aspekten. Vermutlich wird Euch das spätestens nächsten Sonntag auch auffallen. 😉

1000. Artikel – Vorweihnachtlicher Genuss, Pfeffernüsse und was aus der Pfanne

Wenn der Zähler in der Artikelverwaltung stimmt, ist dies mein 1000. Artikel hier im Blog. Juchee. Da würde ich also mein Sonntagsmittag mal nachträglich unter dieses Label stellen, weil es zum Feiern schön war. Aber wir bleiben mal in der richtigen Reihenfolge. Vorher gab es nämlich noch was aus der Pfanne. Und ein kulinarisch-philosophisches Gedankenspiel.

Champis, Schinken, Schalotte, ...Was hier ein wenig explodiert aussieht, war ein durchaus leckeres kleines Abendbrot, dass ich zu einem frischen Brötchen reichte. Hätte ich die Pilze vorher noch etwas kleiner geschnitten, wäre es vermutlich sogar als Brotaufstrich durchgegangen.

In etwas Butter habe ich ein paar geputzte und geviertelte braune Champignons angebraten, Salz, Pfeffer und Knoblauch waren auch mit dabei. Mit etwas zeitlicher Verzögerung kamen die Schinkenwürfel und eine klein geschnittene Schalotte dazu. Die etwas cremige Konsistenz kam dazu, als Pilze und Schalotten soweit gar waren und ich eine kleine rohe Kartoffel zum Pfanneninhalt dazu rieb, alles unterrührte und mit einem kleinen Schuss Milch ablöschte. Das dickte dann an und verband alles aufs beste.

Bauer und Jäger

Was kommt eigentlich dabei heraus, wenn man einen Bauern und einen Jäger personell versucht zu vereinigen? Wäre das dann ein Förster? Vermutlich hinkt der Vergleich, aber wie komme ich drauf? Wenn man versucht, ein Bauernfrühstück aufzupeppen und Champignons dabei gibt, kann man schon mal auf die Frage kommen. Wobei sich dabei natürlich eine große Frage stellt: Was ist eigentlich ein Bauernfrühstück? Ins kulinarische Bewusstsein ist mir das Gericht vor 25 bis 30 Jahren gekommen, da wurde es in einem Fleischerimbiss in der Nähe meiner damaligen Arbeitsstelle kredenzt. Es war aber ein Zweipfannengericht: in einer wurden die Bratkartoffeln erstellt und in der anderen ein Omelette pur aus Eiern (Salz, Pfeffer natürlich dabei). Dann wurden die fertigen Kartoffeln auf die eine Hälfte des Omelettes geschüttet und die andere Hälfte rübergeklappt. Vor einiger Zeit habe ich das mal nachempfunden.
Für die andere Variante reicht eine Pfanne, in der erstmal die Bratkartoffeln bereitet werden. Nebenbei werden dann die Eier zerklöppert, ggf. mit etwas Sahne verfeinert und gewürzt. Dann kommt diese Masse über die fertigen Bratkartoffeln und es wird abgewartet, bis alles stockt. Die Grundidee stammt entweder von einem faulen Koch, der nur eine Pfanne abwaschen wollte, oder von der Frittata aus südlicheren Gefilden.

Bratkartoffeln, Pilze, BockwurstBratkartoffeln, etwas kleingeschnittene Bockwurst, und die in Scheiben geschnittenen Pilze sind hier der soweit fertige Pfanneninhalt. Salz und Pfeffer sind auch mit dabei.

Bratkartoffeln, Pilze, Bockwurst, EiDazu kommt eine mit etwas Milch gestreckte Masse aus 3 Eiern, verrührt, gewürzt, zum langsamen Stocken unter nicht allzu großer Hitze.

Bratkartoffeln, Pilze, Bockwurst, Ei (gestockt)Dieses Wenden habe ich übrigens ohne Hilfsmittel und mit Schwung hinbekommen. Mein erstes Mal! 😉 Das zweite Wenden war dann nicht mehr ganz so erfolgreich. Aber es ging.

Jäger-Bauern-OmeletteIst das Ei gestockt, kann serviert werden. Etwas Petersilie oder anderes grüne Kraut ist nicht nur für die Optik gut.

Jäger-Bauern-OmeletteJaaaa, ich weiß. Das zweite Wenden … Man sollte das erste Wenden wirklich erst dann machen, wenn alles durchgestockt ist und die Unterseite schon die richtige Bräunung erreicht hat. Und man sollte nicht das Glück herausfordern und übermütig werden.

Die Sache mit den Pfeffernüssen

PfeffernüsseWisst ihr eigentlich, warum in den Tüten mit den Pfeffernüssen immer zwei Arten drin sind? Und die beiden Arten auch noch eine Fläche haben, wo man sie zusammenlegen kann?

PfeffernüsseGenau! Damit man die beiden Sorten gleichzeitig zusammen isst. Dabei entstehen neue Geschmackseindrücke! Wirklich!

Pfeffernüsse angebissenWobei das Zeuch trotzdem soooo süß ist, dass man sich mal eine schöne Zwischenschicht überlegen könnte, die die Süße etwas auffängt und trotzdem gut mit den Pfeffernüssen harmoniert. Eine schöne Scheibe einer Silz-Dall-Gurke zum Beispiel. Oder eine süßfreie Zitronen-/Limettencreme (Zitronen-/Limettensaft mit einer kleinen Messerspitze Xanthan oder so).

Okay, ich komm dann mal wieder aus dem Ironiemodus wieder raus.

Sonntagsessen

Gänsekeule, Rotkohl, Kartoffelklöße, BratensoßeRegelmäßige Leser/innen werden das Ambiente wiedererkennen. Wir waren mal wieder ein meinem momentanen Lieblingsrestaurant. Und ich bin auch sehr froh, dass wir da waren. Aus mehreren Gründen. Das Essen war sehr lecker. Wir sehen übrigens eine knusprige (wirklich!) Gänsekeule mit Apfelrotkohl, Kartoffelklößen und Backpflaumensoße vor uns.

Gänsekeule, Rotkohl, Kartoffelklöße, BratensoßeUnd es war einfach nur gut. Das Rotkraut war lecker (und ich biss nicht wie beim letzten dokumentierten Rotkraut auf eine Nelke), die Keule war geschmackvoll, zart und knusprig. Nur – und jetzt jammere ich wirklich auf sehr hohem Niveau – die Klöße … Immerhin keine Gumibälle aus fertigem Kloßteig, die ich anderswo schon mal erlebt habe (von denen man glaubt, sie wären das bessere Produkt). Die Klößchen heute waren gut zubereitet und gar (was anderswo ja auch nicht selbstverständlich ist). Aber endlich auch mal was zu mäkeln! 😉

Und, was ich immer wieder auch als großes Positivum anmerken muss. Die Portionen haben eine sehr angenehme Größe. So passte dann auch noch ein Dessert hinein.

Crème brûlée und irgendwas mit Tonkabohne, Zitronengras, BeerenCappuccino und dazu eine Crème Brûlée mit Eis und Obstkompott und viel Geschmack und lecker und … aber ich komme schon wieder ins Schwärmen.

P.S.

Ausnahmesweise habe ich auch mal das gegenüberliegende Essen fotografiert. Dieses Bild geht raus mit vielen Grüßen an eine Kollegin. Sie ist ein großer Rosenkohl-Fan (wohl der größte Rosenkohl-Fan, den ich kenne).

Rosenkohl, Entenbrust, ...Das sah auch sehr lecker aus … Mal sehen, ob ich noch dazu komme, dass auch mal zu essen.

Kloß medium rare, veganes Mett und allerlei Geschmäcker

Endlich habe ich sie bekommen! Endlich kann ich mir ein eigenes Bild machen. Viel positives habe ich gelesen, Begeisterungsstürme teils. Das Erwartungsniveau war also hoch.

Veganes und unveganes MettEigentlich sollte es kein Vergleichstest werden, auch wenn beide Versionen hier auf dem Bild zu sehen sind. Es wird auch kein Vergleichstest. Obzwar ich beide Versionen verzehrt habe. Und wenn ich sie doch vergleichen würde, hätte die unvegane Version verloren. Was allerdings nicht für das vegane sondern nur gegen das carnivore Produkt spricht. Ein frisches Mettbrötchen (mit frischem Brötchen und frischem Mett) ist kulinarisch eben nicht zu schlagen.

Die menschlichen Sinne sind sehr adaptiv. Sie können sich in recht breiten Toleranzbereichen an Gegebenheiten anpassen und anfangs bemerkte Besonderheiten verschwinden langsam unterhalb der Toleranzschwelle. Der typischste Sinn dafür ist der Riechsinn. Der gewöhnt sich bspw. sehr schnell an den eigenen Körpergeruch, so dass dieser nicht mehr wahrgenommen wird. Andere bemerken ihn natürlich trotzdem.
Wer kennt nicht den Effekt, dass das Lieblingsparfüm mit der Zeit an Duft verliert? Ich bin mir da gar nicht so sicher, ob wirklich das Duftwasser am Geruch verliert oder ob sich nicht nur unsere Riechzellen an ihn gewöhnt haben. Bevor man also anfängt, mehr davon aufzutragen, wenn man den Dufteffekt wie gewohnt erhalten möchte, sollte man außenstehende Personen mal fragen, wie diese das olfaktorische Niveau einschätzen oder ob man die Menge nicht doch für fremde Nasen übertreibt.
Einen vergleichbaren Effekt gibt es natürlich auch beim Geschmack (der ja in seinen Feinheiten auch eher mit der Nase und nicht mit den 5 Sensorengruppen im Mund erfahren wird). Geschmäcker, an die man sich gewöhnt hat, werden langfristig eher toleriert als neue Erfahrungen, was aber auf Dauer auch mal schief gehen kann, wenn man sich das Falsche angewöhnt (wie man das dann auch immer definiert).

Veganes Mett auf BrötchenDas trifft vermutlich auch massiv auf vegane Ersatzprodukte zu. Die werden mit der Zeit nicht besser, man gwwöhnt sich nur immer mehr an sie und ihr Geschmacksprofil, wobei ich hier sowas wie Mundgefühl und ähnliches gedanklich immer mit einbeziehe. Und ich kann mir bei dieser Adaption durchaus vorstellen, dass einem dann irgendwann die unveganen Varianten nicht mehr schmecken, einfach, weil man sie nicht mehr gewohnt ist.

Aber zum Produkt, zur veganen Zwiebelmettwurst. Was beim Anschnitt der Plastehülle auffällt, ist der frische, appetitliche Zwiebelgeruch, der sich sofort bemerkbar macht. Bei einem Produktanteil von 25% verwundert das nicht. Die Optik ist in Ordnung, da habe ich schon sehr viel künstlicher aussehende Produkte gesehen. Auch das Mundgefühl war angenehm. Bei manchen veganen Produkten gerade auch auf Erbsenbasis hat man gern mal ein leichtes Sandgefühl im Mund, was hier nicht der Fall ist. Da „nach Art einer Zwiebelmettwurst“ und „fein“ auf der Verpackung stand, habe ich die gewohnte Konsistenz nicht erwartet und auch nicht bekommen. Aber schön, dass für Ersatzzwiebelmett die Kategorie „fein“ eingeführt wurde. Die Unterscheidung von fein und grob bei Zwiebelmett wäre mir in der carnivoren Version neu. Es zeigt aber, dass man bei der Herstellung der Ersatzprodukte her auf die feinen Varianten einsteigt, die grobe Konsistenz bekommen sie eben einfach nicht hin.

Bleibt der Geschmack: Ganz ehrlich? Mir ist schon Erbspüree serviert worden, das weniger nach Erbsen geschmackt hat als dieser Aufstrich, was mich beim ausgewiesenen Erbsenanteil eher verwundert. Als Zwiebel-Erbs-Aufstrich würde ich das vielleicht sogar öfter kaufen, als veganes Mett jedenfalls nicht mehr.

Das carnivore Zwiebelmett punktete übrigens gerade auch geschmacklich eher noch weniger als das vegane. Allerdings darf es auch nicht verwundern. Wer zwei der am leichtesten verderblichen Lebensmittelbestandteile (gewolftes Fleisch und gewolfte Zwiebeln) in eine Plastehülle presst und diese ohne klassische, thermische Sterilisation mehrwöchige Handelstouren unternehmen lässt, muss da noch einiges reinrühren, damit das trotz Kühlung nicht verdirbt. Wer schon mal frisches Hackepeter an der Fleischtheke kaufte und dann über Nacht im Kühlschrank lagerte, wird wissen, was ich meine. Viele der Stoffe, die die Lagerfähigkeit von Zwiebelmett erhalten hören mit -salz oder -säure auf, was sich eben doch auf den Geschmack auswirkt. Da lobe ich mir das frische Hackepeterbrötchen beim Fleischerimbiss. Wenn man das als kulinarische Referenz nimmt, verlieren alle Abwandlungen mit „Zwiebelmett“ im Namen an Relevanz. Diese haben einfach nur einen Vorteil: Sie bedienen unsere Bequemlichkeit.

Herbstsonntag

Habt ihr das Memo auch bekommen? Es ist Herbst! Auch wenn es sich manchmal noch nicht so anfühlt, aber die Farben draußen sprechen dafür!

Herbst am SeeDas Bild widerspiegelt die nicht unter einen Hut zu bringenden Wünsche nach Aufnahme der herbstlichen Farben, nach Sichtbarkeit des Sees und dem Einhalten des Seitenverhältnisses des Bildes. Außerdem sollten Aktivitäten von anderen „Menschen“ hinter der Hecke im Unsichtbaren verschwinden …

Die Situation hat mich auf dem Weg zum sonntäglichen Essen erwischt und die Karte wies einiges interessantes, aber auch erwartetes auf. Mit Hinblick auf die in Kürze (naja) folgenden Weihnachtsfeiertage habe ich mal das Essen probiert, dass es – dann aber selbst erkocht – beim Herdnerd dieses Jahr geben soll.

Entenbrust, Rotkohl, Kartoffelklöße, SoßeUnter der Orangenscheibe versteckt sich eine tranchierte Entenbrust, Rotkohl und Kartoffelklöße sowie die Soße sind erkennbar. Der Kohl war recht lecker, auch wenn ich das Pech hatte, mittendrin auf eine Nelke zu beißen. Nehmen wir das mal als Positivum, dass echte Gewürze im Kohl waren. Die Entenbrust war „auf den Punkt“, wenngleich die Knusprigkeit der Haut etwas zu wünschen übrig ließ. Wo bei einer solchen Zubereitung immer die ganze Soße herkommt, wird mir ein ewiges Rätsel bleiben. Wobei, für die Verwendung mit Kartoffelklößen war es ein bißchen wenig Soße … Aber das ist ja eher subjektiv.

Und ich lasse mir auch nicht ausreden, dass das auf dem Teller Kartoffelklöße sind. Okay, dass Essen kam so schnell auf den Tisch, dass die Klöße nicht ganz durch waren, aber es waren Kartoffelklöße! Wirklich! Ich habe die gelblichen Pappkartons mit dem blau-weißen Discountproduktlogo in einem Regal stehen sehen. Und da stand „Kartoffelklöße“ drauf! Was ich dabei etwas irritierend finde, dass ich den Karton im Internet nicht wiederfinde …

Schade eigentlich, dass in vielen Gaststätten der Convenience-Anteil auf den Tellern so hoch ist. Erstaunlich, wieso es trotzdem immer so gerammelt voll ist, man ohne Reservierung in keine Gaststätte rein kommt und welch guten Ruf manche Häuser haben.

KW5 – Eigentlich … und Vorbilder

Sonnabend

Eigentlich sollte das noch etwas anders aussehen, aber die Natur nahm dann doch seinen Lauf und entfernte etwas aus dem Rezept. Aber wenn man Zwiebeln und Äpfel klein gewürfelt schön in einer Pfanne mit etwas Butter anschmoren möchte und dann sind die 3 noch vorhandenen Zwiebeln keine Zwiebeln sondern nur noch Mumien ihrer selbst … Aber es bleibt die Erinnerung. Diese Zwiebel-Apfel-Schmor-Masse hatte ich vor Ewigkeiten schon mal gemacht, damit dann aber ein Leberwurstbrötchen veredelt, jetzt sollte es einem Entenbrustbrötchen die Krone aufsetzen …
Goldige EntenbrüsteDas mit der Entenbrust war sowieso eher sowas spontanes … Ich hatte sie am Freitag beim Wochenendeinkauf entdeckt …
Goldige EntenbrüsteSie erinnerten mich an eine alte EiTV-Folge, wo ich mal zwei Entenbrüste drehbedingt eine dreiviertel Stunden sanft in der Pfanne brutzelte – quasi confierte – und die dadurch wunderbar zart und saftig geriet. Die Soße war ein Fehlgriff. Aber die Entenbrust … Super. Also in dem alten Video.
Die aktuelle Brust sah äußerlich sehr gut aus, aber die inneren Werte zeigten, dass sie vermutlich doch noch ein wenig mehr in der heißen Pfanne hätte ruhen dürfen. Oder hinterher im Ofen. Aber dem Genuss brachte das keine Einbuße, sie war zart und der Fleischsaft durchsuppte das Brötchen auf das köstlichste.
Brust auf BrötchenNeulich hatte ich irgendwo schon einmal darüber philosophiert, dass dieser Fleischsaft gern mal – vor allem bei – Steaks auftritt und welche Aufgabe dann das dazu gereichte Brot habe … Wenn es denn welches gibt. Die Brötchen gestern waren sich ihrer Aufgabe bewusst und ihr auch gewachsen.

Sonntag

Es gibt da einen Kochblog, dessen Autor man als Freund u.a. von Aufläufen bezeichnen darf. Da ich auf dem Gebiet eher Anfänger bin, habe ich mich heute einmal an eine einfache Grundlage gewagt nach einem Prinzip, dass ich mir als Extrakt aus seinen Auflaufrezepten zog: Man kocht ein normales Gericht, gibt das in eine Auflaufform, reibt Käse drüber und backt es auf. Fertig. 😉
Rinderhack anbratenDieses Biohackfleisch suppte beim Anbraten etwas aus, aber das störte mich wenig, da ich ja sowieso auch eine Soße brauchte. Die kam zwar in anderer Form auch noch dazu, aber Hackfleisch anbraten, das geht einfach.
Tomatensoße dazuDiese Tomatensoße stammte aus meinem Tiefkühler. Ich weiß nicht, wann ich sie wie gekocht hatte, vermute aber Zwiebeln, Tomaten und rote Paprika als Basis, durchgekocht und püriert. Sie war würzig abgeschmeckt … Also passte sie für meinen Auflauf.
Nudeln dazuDie Nudeln hatte ich vorgekocht und gab sie mit dazu, nachdem die Tomaten-Rindfleisch-Soße eine Weile bedeckelt vor sich hingeschmurgelt hatte.
Durchrühren und aufkochen lassenDie Nudeln hatte ich sehr al dente vorgekocht. In der Tomatensoße und spätestens beim Aufbacken  würden sie nachgaren, so mein Gedanke. Das bestätigte sich auch.
Käse drüberhobelnEinen Teil des Pfanneninhalts gab ich in eine Auflaufform und hobelte etwas Bergkäse darüber. Dabei lernte ich: Ich brauche noch eine grobe Käsereibe und: Erstaunlich, was man mit einem Sparschäler so alles machen kann, außer sparschälen.
Das kam dann in den Ofen, bis eine schöne Käsekruste entstand.
Auflauf ohne NudelauflaufUps, da hatte ich es auch schon leergegessen … War wirklich lecker.
NudelauflaufSo sah es übrigens vorher aus.
Und so:
Nudelauflauf (Detail)Wobei ich JaBB durchaus noch einen Vorwurf machen muss: Seinem Blog fehlen die Warnhinweise, dass so ein Auflauf auch nach 5 Minuten aus dem Ofen raus noch höllisch heiß sein kann. 😉 Und lecker. Aber das wusste er ja schon selber.
Der andere Teil des Pfanneninhalts wanderte übrigens ungebacken in eine weitere, aber bedeckelte Auflaufform und kommt morgen mit auf Arbeit. In der Teeküche haben wir eine Mikrowelle mit Heißluftfunktion. Damit kriege ich das Ding dann vollendet.

KW45 – Überraschung mit verspätetem Halloween

Nun bin ich schon zweiund*hüstel*zig Jahre alt geworden auf dieser Welt, aber manches überrascht mich doch trotzdem noch hin und wieder. Aber das ist schön, vor allem, wenn man damit dann eigene Klischees über Bord werfen kann und zu neuen Horizonten aufbricht … Okay, das war jetzt zu schwülstig. Aber was soll’s?!
Langsam nähere ich mich bspw. Rucola (formely knows as Rauke), dieses urdeutsche Grünzeug, dass uns erst mit dem Umweg über die Appeninenhalbinsel schmackhaft gemacht wurde. Appeninen ist übrigens nicht das lateinische/italienische/griechische Wort für Stiefel, wenn, dann wäre es auch eher das Schienbein. Aber das Gebirge heißt so, dass genauso landschafts- wie namensprägend für die Gegend dort ist.
Ein – zumindest geistiger – Reimport von übern großen Teich ist ja der Kürbis und seine Verbindung zum morbiden Feiertag und der ähnlichen Humorfärbung in der österreichischen Hauptstadt; immerhin wird er zur Zeit des Festes verzehrbar (ich möchte noch das Wort genießbar vermeiden). Vermutlich teile ich mit einer ganzen Reihe von Menschen die Abscheu vor dem Genuss dieses doch meist orangen Ungetüms im Herbst (und auch zu jeder anderen Jahreszeit). Zumal man es offensichtlich erstmal zubereiten muss. Eigene Versuche in der Richtung waren bisher eher mit durchwachsenem Ergebnis geendigt. Aber andere können es ja.
Meine Chefin zum Beispiel. Sie hatte es bereits in der letzten Saison bewiesen und auch in diesem Jahr beglückte sie unlängst alle anwesenden Mitarbeiter/innen mit einem großen Topf Kürbissuppe. Ich kenne zwar das Rezept nicht, aber diese Suppe ist wirklich lecker. Schmucklos, pur. Reduziert auf das Wesentliche, ohne Schnickschnack würde ich sie bezeichnen. Ich hatte wohl mal gesagt: „Das beste an der Suppe ist, dass sie nicht nach Kürbis schmeckt.“, aber das trifft es nicht wirklich. Sie schmeckte einfach nur nach Kürbis. Vielleicht waren ein paar Kartoffeln und Möhren noch mit dabei, alles war püriert, man konnte es nicht erkennen. Und sie war einfach nur gut.
Ähnliches passierte mir heute Mittag. Ich war bei der Bestellung noch ein wenig skeptisch, aber ich hatte lange auch schon keine Entenbrust mehr und so nahm ich das Kürbisgemüse erstmal in kauf. „Auf zweierlei Art“ hieß es auf der Karte.
Entenbrust, zweierlei Kürbis, BabykartoffelnPortweinjus darf nicht unerwähnt bleiben, nicht, dass sich jemand wundert. Der war wohldosiert, vermengte er sich doch u.a. noch mit dem Fleischsaft und konnte mit Tranchen der Entenbrust und den Babykartoffeln fast vollständig zum Zwecke des Genusses aufgenommen werden. Auf der Karte standen zwar gebratene Babykartoffeln und evtl. sind sie in der Pfanne auch erhitzt worden, das blieb aber spurenlos und soll deswegen auch nicht weiter erwähnt werden.
Der Kürbis zeigte sich einerseits in den dekorativen Bögen, die wohl mit ein wenig Biss im Ofen o.ä. gegart wurden. Nicht zu verhehlen war die Anwesenheit von Rosmarin bei der Zubereitung. Der Geschmack war unerwartet, aber passte sehr gut. Das Kürbismus war einfach nur ein Kürbismus, dessen einziges Extra ein paar Kürbiskerne waren. Ansonsten ebenfalls recht schnörkellos und deswegen wirklich gut. Sehr zu empfehlen für alle, die schon weg laufen, wenn ich an süßsaurer eingelegten Kürbis auch nur denke … 😉 Oder diese Kombinationen mit Ingwer und/oder Chili und/oder Kürbiskernöl.
Wirklich wieder schön. Deswegen setzen wir am nächsten Sonntag einen Kontrapunkt und den Sonntag drauf gibts dann wieder neues, ungewöhnliches; wenn die jeweiligen Karten bis zu unseren jeweiligen Besuchen nicht nochmal überarbeitet werden. Ich freue mich schon auf ein Ragout Fin ohne Kalb und Geflügelbrust, das vermutlich etwas kräftiger in Biss und Geschmack sein wird und ein eher rustikales Mittag davor.

Entenbrust auf Zuckerschoten (06.10.2019)

Nach einem nicht nur feiertagsbedingten kleinen Durcheinander in der letzten Woche heute nochmal ein „klassisches“ Sonntagmittagsbild. Die neuen Ernährungsrichtlinien greifen noch nicht, ich vermute allerdings, dass sie auch in Zukunft zumindest teilweise am Sonntag nicht gelten werden. Aber da bin ich ggf. genauso neugierig wie ihr, ob ich das durchhalte oder nicht.
Wenn ich mir aber den Teller so ansehe, ist der schon fast richtliniengerecht. Für mehr Nähe hätte ich vielleicht ein oder besser zwei Herzoginnenkartoffeln am Ende drauf lassen sollen. Oder eben gleich bei der Bestellung um Mäßigung beim Produkt erwünschen sollen. Ansonsten fast stimmig.

Relativ viel Gemüse in Form von Zuckerschoten, etwas Salat und eine Tomatenspalte bildeten die gute Seite des Tellerinhalts. Die sehr gut gebratene Entenbrust war gut gewürzt, die Haut war kross und das Fleisch saftig. Im großen und ganzen ein relativ einfaches Gericht, dass aber handwerklich korrekt zubereitet wurde. Die Herzoginnenkartoffeln waren natürlich Convenience, was sie im Rahmen meiner neuen Ernährungsrichtlinie noch verzichtbarer macht.

Ein Desaster in Beige – aber …

Erinnerungen sind manchmal unvollständig, oder einfach nur falsch. Oder es war doch irgendein Detail anders. Oder was auch immer. Und dann ist man aufgeschmissen, wenn man etwas aus der Vergangenheit versucht nachzuempfinden und das geht dann – teilweise – in die Hose. Spätestens die Optik lässt bei nachfolgendem Gericht arg zu wünschen übrig. Auch das Handwerk ging etwas den Bach runter. Aber der Reihe nach.
Vor längerer Zeit war ich bei einem Videodreh beteiligt, in dem zwei Entenbrüste eine gewisse Hauptrolle spielten. Die Soße als Beilage ignorieren wir mal freundlich. Was bei dem Gericht wirklich wunderbar und durchaus beeinflusst von den Dreharbeiten gelang, waren die Brüste. Sie passten, als ob sie dafür gemacht waren, richtig gut in die Pfanne und „frittierten“ langsam in ihrem eigenen Fett vor sich hin. Das Problem war: durch die Dreharbeiten verzögert sich die Zubereitung einer Speise wesentlich. Wenn ich an das in gleicher Reihe vorgestellte Gazpacho denke, wo die 15-20 Minuten für die Zubereitung auf 3 Stunden durch die Dreharbeiten ausgedehnt wurden.
Damit muss man beim Kochen dann natürlich denken. Es soll ja auch nichts übergaren. Immerhin haben wir nach dem Finale die erkochten Speisen auch immer gegessen. Und so lagen eben die Entenbrüste in der Pfanne, die gerade mal so heiß war, dass das Fett leise vor sich hin brizzelte. Die Nettobratzeit lag bei über 45 Minuten (eigentlich ein Unding), aber durch das sehr sanfte Garen waren die Entenbrüste butterzart und lecker.
In Erinnerung daran dachte ich mir, dass muss sich doch irgendwie wiederholen lassen, auch wenn keine Videokamera dabei ist. Also habe ich mir eine Entenbrust besorgt. Da ich noch etwas Soße dazu ziehen wollte, lag auch ein Paket Wurzelgemüse mit im Einkaufskorb, den Rest hatte ich zu Hause.

Es ist sogar noch die Originalpfanne aus dem Video. 😉 Damit sollte es gelingen. Sie wird nicht zu stark erhitzt.

In die Pfanne kommt etwas Öl. Das ist kaum ein halber Teelöffel.

In diesen Ölfleck kommt die Entenbrust. Die Haut hatte ich rautenförmig angeritzt und gesalzen. Als die Brust in der Pfanne lag, kam auch auf die Oberseite etwas Salz. Nun heißt es warten.

Irgendwann tritt Fett aus der Haut der Brust. Das wird auf die zweite Hälfte der Pfanne laufen gelassen (ab und an leicht schräg stellen). Während dieser Zeit sollte es unter der Brust leicht braten, etwas mehr, als es bei meinem Kochversuch hier stattfand.

Hat sich genug Entenfett ausgelassen, kommt das feingehobelte Gemüse dazu: Lauch, Sellerie, Möhre, Knoblauch. Salz ist auch noch drüber gestreut.

Das Gemüse wird ab und an umgemengt, dass es von allen Seiten anröstet und in Kontakt mit dem Entenfett kommt.

Alles braucht seine Zeit. Das Gemüse wird umgerührt und gewürzt: Pfeffer, eine Spur Chili oder Rosenpaprika; die Entebrust bleibt auf der Hautseite liegen. Ab und zu kann man ja mal gucken, aber gleich wieder niederlegen.

Als ich die Entenbrust nach einer knappen Dreiviertelstunde umdrehte, hätte ich mir schon etwas mehr Bräune gewünscht. Aber nun wurde die andere Seite gebraten. Die Temperatur habe ich etwas erhöht, aber nur wenig. Ich hätte mal früher die Haut kontrollieren sollen und damit früher die Hitze von ganz wenig auf wenig korrigiert.

Aber, man weiß sich ja zu helfen. Die Entenbrust kommt unter den Grill zum Aufknuspern. Ich hoffe, sie wird nicht zu gar.

Zeit, sich um die Soße zu kümmern. Ein Glas Rotwein kam dazu.

Ebenfalls ein kleines Glas Orangensaft. Ehrlich gesagt war es eine Saftmischung, aber Orange war der Hauptanteil neben Mango, Ananas u.a.

Da mir die Soße nun etwas süß vorkam, habe ich einen Schuss Balsamico-Essig hinzu getan.

Und dann alles püriert.

Dabei kam etwas heraus, dass vermutlich eher als Creme denn als Soße durchgeht. Ein Versuch, es mit Sahneschorle (=Milch) zu verlängern, brachte eine zusätzliche Schlotzigkeit und rundete die Soße geschmacklich ab, verdünnte sie aber nicht bis in eine Soßenform. Brühe oder Fond war nicht zur Hand und noch mehr Rotwein wollte ich auch nicht verwenden. Aber abgeschmeckt habe ich sie noch.

Die aufgeknusperte Entenbrust kam dann zum Entspannen noch ein wenig in die Creme.

Zugegeben: Die Optik ist nicht optimal. Auch die lange Garung mit zu wenig Hitze auf einer Seite war offensichtlich nicht so gut. Aber die Brust war durchaus schmackhaft, auch wenn die Haut ein wenig Knusprigkeit vermissen ließ. Die „Soße“ hatte eine gewöhnungsbedüftige Konsistenz, blieb aber dafür als dünnes Gemüsemus gut an den reingeditschten Fleischstücken hängen und war aromatisch gesehen absolute SPITZE!