Modernes und Leichtes

Unter der gleichen Überschrift fand ich übrigens auch das Sonntagsessen. Was auch immer an einer Wildbolo auf Nudeln modern und leicht ist. Aber Marketing erzeugt ja gern mal heiße Luft, wobei das Gericht durchaus Ansätze hatte, unter diese Überschrift zu passen. Eigentlich passte sogar das ganze Gericht darunter. Bis auf ein Aspekt.

"Original Hirsch-Bolognese" mit Pasta, Parmesan, Radiccio und RucolaWir sehen Strozzapreti (das sind die Nudeln, ich musste auch erst googlen), die von einer sehr leckeren Hirsch-Bolognese umspielt werden. Oben drauf findet sich Radiccio Rosso, der mit seiner leichten Bitternote eine wunderbare Ergänzung zu den anderen Aromen darstellt und ebenfalls genau auch mit diesem bitteren Aspekt die Gesundheitsapostel erfreut.

Bitter ist gesund! Es hilft dem Körper auf einer Vielzahl von Ebenen: Verdauung, Immunsystem, Fettstoffwechsel, Leber, Galle, … selbst die Lust auf Süßes wird gedämpft.

Etwas frittierte Gemüsestreifen bilden die schmackhafte Garnitur auf dem Gipfel des Genusses. Und das ist keine Übertreibung. Mir hat die Bolo wirklich gut geschmackt, die Nudeln waren perfekt zubereitet, das drumrum stimmig. Es gab nur ein großes Minus.

"Original Hirsch-Bolognese" mit Pasta, Parmesan, Radiccio und RucolaBeim Blick auf die Speisekarte spielte ich mit dem Gedanken, nach dem Essen auch noch ein Dessert zu nehmen. Nachdem ich den Teller mit dem Hauptgericht leer hatte – es hat ja gut geschmeckt und es sollen ja auch keine Lebensmittel verschwendet werden – war ich „genudelt“. Pappsatt. Voll bis zum Eichstrich. Das führte letztendlich sogar dazu, dass ich auf dem Heimweg an meinem Sonntagsbäcker vorbeifuhr und mir demzufolge kein Stück Kuchen für die Kaffeezeit geholt habe. So könnte man sagen: Die Portion war geschäftsschädigend groß, sogar doppelt: Kein Dessert im eigenen Haus und keine Umsätze in anderen.

Es stellt sich also die Frage nach dem Warum? Mal wieder. Ich verstehe es nicht. Die Portion hätte gut und gern halb so groß sein können – bei gleichem Preis. Selbst bei 2/3 wäre noch eine für alle Bedürfnisse satt machende Variante herausgekommen. Aber nein, das Publikum wird förmlich gemästet, so dass man sich nicht wundern muss, dass immer mehr Ernährungswissenschaftler und Ärzte dringend davon abraten, regelmäßig in Gaststätten und Restaurants essen zu gehen. Die Gastronomie sägt sich den Ast ab, auf dem sie sitzen. Und das nur aus dem vorgeschobenen Grund heraus, es soll auch garantiert jeder satt werden. Führt Nachschläge ein. Dreht das System „Senioren-/Damen-Portion“ um und bietet lieber die großen Portionen als Option an. Damit ist jedem geholfen und es werden sogar durch mehr genossene Desserts größere Umsätze generiert, weil die dann öfter verkauft werden, da sie auch im guten noch reinpassen!

Leicht und modern bei der Portionsgröße ist der reine Hohn, wenn man nach dem Essen gemästet wie eine Gans kurz vor Weihnachten das Lokal verlässt.

 

KW21 – Die schöne Zeit ist vorbei, ab morgen wieder Alltagskulinarik

Tja, die schöne Zeit ist vorbei. Mein Urlaub neigt sich seinem Ende entgegen, morgen heißt es wieder, zumindest unter der Woche einen regelmäßigen Tagesablauf zu haben. 😉 Kulinarisch waren die letzten drei Wochen etwas weniger ergiebig als ursprünglich angedacht, aber wer weiß, was in der Zeit im arbeitsstellennahen Einkaufscenter so an Neuigkeiten entstanden ist.  *starrguckenlangsamrotanlaufenunddannlosprustenvorLachen*
Dafür gab’s heute mal wieder einen Besuch in meinem momentanen Lieblingsrestaurant. Dort habe ich dann, weil einer allein ja nicht reicht, einfach zwei unterschiedliche Salatteller bestellt und mit Genuss verzehrt.
CarpaccioSpinat-Ricotta-Gnocchi auf Ratatouille-GemüseEine Frage: Ist das ein hiesiges Phänomen oder gibts das anderswo auch: Ohne kalte Grilltomate ist ein Teller nicht vollständig? Oder hatte die hiesige DEHOGA eine Grilltomatendirektive ausgegeben? Oder ist das ein Zeichen für die Mitglieder eines geheimnisumwitterten kulinarischen Geheimnetzwerks? Die Kuliminaten? Die Freikochenden?
Sorry, ich krieg mich schon wieder ein. Zumal das wirklich ein – eigentlich kein – Jammern auf hohem Niveau ist. Außerdem soll es von meiner Fotografierunfähigkeit ablenken, da ich es offensichtlich nicht fertigbringe, leckere Speise, die übrigens keine Salatteller sind, adäquat abzubilden.
Wer genau hinsieht, wird feststellen, dass auf dem oberen Bild ein Carpaccio abgebildet ist. Verziert wurde mit Rucola, Parmesan, Oliven, scharfen Sprossen. Der große Vorteil gegenüber anderen, die ich aß: Das zarte Rindfleisch wurde nicht in Öl, Essig, Zitronensaft u.ä. ertränkt. Das gab es in einer kleinen Menage zum Selberversauen, worauf ich natürlich verzichtete. Dafür gab es am Schluss auch nix zum Aufstippen für’s Brot. Ist eben nix perfekt, aber selbst schuld. 😉
Auf dem unteren „Salatteller“ befinden sich übrigens zarte Spinat-Ricotta-Gnocchi auf Ratatouille-Gemüse. Ich habe da mal etwas von dem Grünzeug oben beiseite geräumt.
Ratatouille-Gemüse unten drunterLecker. Kann man wirklich gut essen, stammt aus dem „leichten“ Teil der Karte und war genau das richtige nach der Vorspeise. Ich verließ die gastliche Stätte jedenfalls genauso gut genährt wie gelaunt und sehr zufrieden. Und wenn man wirklich etwas kritisches anmerken möchte, dann vielleicht die leichten Diskrepanzen, die es immer mal zwischen der Menükarte im Haus und der im Internet gibt. Dabei ist das Ändern der Papierversion doch aufwendiger als die im Netz. Eigentlich.
Schauen wir mal, wo es am nächsten Sonntag hingeht …
Unter der Woche bin ich mal der Frage nachgegangen, warum die Teewurst eigentlich Teewurst heißt. Und voller Erstaunen, es ist der gleiche Grund, warum Bierwurst Bierwurst und Bockwurst Bockwurst heißt. Und mit den jeweiligen Inhaltsstoffen hat es nix zu tun, ähnlich wie beim Babyöl.
Teatime mit TeewurstEin anderer Blog (werbung) kam mir zwar mit seiner Veröffentlichung zum Thema zuvor, aber so kann ich mir die Detailrecherche sparen. Im Gegensatz zum dortigen Artikel, der die feine Version der Teewurst feiert, bin ich eher Verfechter der groben Fassung und bin damit vermutlich auch nicht allein. Wenn ich mir mal wieder welche kaufen will, gibt es in den regionalen Supermärkten und Discounter immer nur die feine (oder die mit grünem Pfeffer – brrrr *schüttel*). Da muss man schon Glück haben oder eben verzichten. Was in dem anderen Artikel (werbung) als „herrlich cremig“ beschrieben wird, empfinde ich im allgemeinen als eklig schleimig. Aber so hat eben jeder seins. Wenn ich mal auf die dort erwähnte vegane Variante stoße, werde ich die gern auch mal probieren, fürchte aber auch hier einen verstärkten Schleim-Effekt.
Teatime mit TeewurstIm Trinkglas ist übrigens wirklich Tee, genauer ein Darjeeling Earl Grey mit einem Schuss Milch. Ich mag das so. Die Teewursthappen kann man übrigens wirklich gut dazu essen, auch zur klassischen Teatime. Wer im Besitz eines Toasters ist, kann die senkrecht aufgeschnittenen Brötchenscheiben auch gern noch etwas aufknuspern. Es muss nicht immer Kuchen sein.

Dip, Dip, Hurra! 2021 ist da

  • Warum kauft man eigentlich immer zu viel für die Silvesterparty ein?
  • Warum rührt man dann auch noch zu viel an Silvesterpartyspeisen zusammen?
  • Und warum sind große Teile davon nicht suppenfähig?

Der Silvesternachmittag fand mich in meiner Küche beim kreativen Zusammenrühren von Dips für Gemüsesticks, die Begleiter der Silvesterparty am Abend werden sollten. Wobei: Wenn man das Grundprinzip der Dips erstmal verstanden hat, ist die Ausgestaltung einer Vielfalt an Varianten recht einfach.
Für die Mitnahme hatte ich allerlei kleine Döschen zusammengekramt, die es dann geschmackvoll zu befüllen galt. Eins blieb übrig und ich grübelte, was ich wohl darein machen könnte. Das Trivialste hatte ich nämlich vergessen, obwohl ich alle Zutaten im Haus hatte: Ich hatte eine Packung Tk-Kräuter in der 8ter Mischung gekauft, die nach wie vor uneingerührt im Tiefkühler ruhen … 😉
SilvesterpartyAls Basis hatte ich mir einen großen Becher Skyr und einen ebenso großen Becher Joghurt gekauft, ein kleiner Becher Majonäse war auch noch im Einkaufskorb. Die Mischung würde schon eine Dipkonsistenz ergeben. Und zur Not hatte ich noch Milch und Sahne bzw. Xanthan im Hause.
Und schon ging’s los: Erstmal eine Knoblauchzehe fein hacken und mit groben Salz verreiben. Ab in einen Becher, Skyr drüber und verführen. Mit etwas Sahne die Konsistenz anpassen, fertig. Das gleiche passierte mit Abrieb einer Biozitrone und etwas Honig. Der Dip war auch sehr lecker. Dann schnibbelte ich ein paar Scheiben Schinken sehr sehr fein, hackte ihn auch noch mit scharfem Messer und verteilte ihn dann in zwei Döschen. Über die eine kam Skyr, über die andere Majonäse. Auch nicht uninteressant als Dip. Wenn auch von der Konsistenz eher ein Schinken-(Fleisch-)Salat. Aber die Staudensellerie haben ja eine schöne Vertiefung, in die man das legen kann.
Im Regal fand ich dann noch „Bruscchetta“, eine Trockenmischung aus Tomaten-, Kräuter- und Knoblauchflocken, die ich in etwas Olivenöl einweichte und dann mit Skyr/Joghurt streckte. Als das etwas durchgezogen war, war es auch gar nicht mal so schlecht. Das gleiche kann man von einem Parmesandip sagen. Einfach nur frisch geriebenen Hartkäse mit Skyr/Joghurt verführen, fertig.
Die Krönung war aber ein Dip, für den ich Anregung bei einer Vinaigrette nahm. Dijonsenf wurde mit weißem Balsamico vermischt, gesalzen und gepfeffert, dann kam noch ein Schuss Fruchtsaft dazu und schließlich wurde alles zusammen mit Öl in einem geschlossenen Becher ordentlich geschüttelt. Für ein Dip war das natürlich noch zu flüssig, so habe ich erstmal den Rest der Majonäse mit eingearbeitet. Was aber nicht wirklich reichte. Da erinnerte ich mich an das Xanthan, das ich seit einiger Zeit ungenutzt rumstehen hatte. Davon gab ich etwas ins Dressing, verschüttelte wieder alles und war … nicht begeistert. Wirklich aufgelöst hatte es sich nicht, die Konsistenz war immer noch recht flüssig. Naja, mal sehen, ob sich da noch was entwickelt. Mitgenommen zur Party hatte ich es trotzdem.
Dann wurde noch Gemüse vorbereitet. Paprika, Kohlrabi, Staudensellerie, Möhre, Gurke …
SilvesterpartygemüsesticksAlles wurde mit etwas Zitronensaft beträufelt, damit es frisch blieb. Und dann ging’s zur Party.
SilvesterpartydipsOben in den blauen Schälchen seht ihr den Zitrone-Honig- und den Parmesan-Dip. Das rötliche ist der Bruscchetta-Dip. Das verschlossene Döschen oberhalb der paprika beinhaltete, wie sich später herausstellte den Knoblauchdip, die beiden anderen mit Deckel sind die Schinkendips.
Die Dose mit dem Löffel vorn ist das Vinaigrette-Majo-Xanthan-Ding. Die Konsistenz hatte sich in den ca. 2 Stunden zwischen Zusammenrühren und Party doch ein wenig geändert. Hätte man den Löffel hineingesteckt, wer er sicher stehen geblieben, auch ohne, dass er sich irgendwo anlehnt. Es hatte nach wie vor das kräftige Aroma der Vinaigrette, leicht durch Majo und Saft abgerundet. Zum Dippen war es eher ungeeignet, es blieb nicht am Gemüse haften, aber draufschmieren ging und die Variante war nicht eine meiner schlechteren Ideen, etwas weniger Xanthan hätte dem vermutlich gut getan. 😉
Man kann sich übrigens auch an Gemüse einen Bauch anfressen, wenn es so vorbereitet wird. Das snackt sich gut weg.

Vollkornpasta sommerlich

Offensichtlich habe ich den Zwang, Tomaten zu kaufen. Ich weiß auch nicht, warum. Die Folge ist, dass ich gerade wieder einige Packungen zu Hause horte. Grund genug, ein paar zu verarbeiten.

Das scharfe Auge des Lesenden wird bemerkt haben, dass auch zwei kleingeschnittene rote Sitzpaprikas mit unter den Tomatenwürfeln verschwinden. 2 Cocktailtomaten und 2 Strauchtomaten ergaben das Tomatengemetzel.

Ein rote Zwiebel und zwei Knoblauchzehen wurden auch zerkleinert. Schließlich ist Quarantäne und Homeoffice. 😉

Unter dieser Schaumkrone köcheln knapp 200 g Vollkornnudeln vor sich hin. Natürlich in Salzwasser. Die werden al dente.

Das Schälchen enthält eine Mischung aus Rapsöl, Olivenöl, Balsamico-Essig und eine Spur Senf. Als ob man einen Salat machen wollte…

Die Tomaten- und Paprikastücke würzte ich mit Salz und Pfeffer.

Die Zwiebelwürfel und die gehackte Knoblauchzehen mischte ich mit unter.

Und sicherheitshalber kam auch noch etwas Tomatenmark mit in die Gemüsemischung. Sicher ist sicher.

Die Pasta nach dem Abgießen. Es gibt aber noch etwas Hitze unterm Topf.

Dann kam die Gemüsemischung oben drauf und wurde gut untergerührt.

Das gleiche gilt für das Dressing. Gut unterrühren.

Schwungvoll, aber vorsichtig und ausdauernd alles gut miteinander verrühren. Die Nudeln sollen ja nicht zerstört werden, das Gemüse kann ruhig etwas Wärme annehmen und noch etwas zerfallen.

Schnittlauch und Parmesanhobel kommen auch noch in den Topf und werden untergerührt.

Sieht das nicht gut aus. Und es ist soooo lecker. Warmer Nudel-Tomaten-Paprika-Salat. Auf dem Teller befindet sich übrigens nur die Hälfte des Topfinhaltes. Der Rest kühlt noch aus, ihn gibt es heute Abend dann kalt. Mal sehen, wie er dann schmeckt.

So schmecken selbst Vollkornnudeln. 😉

Tageszusammenfassung 23-25 (12.-14.11.2019)

Termine vor der Arbeit bringen den wohlsortierten Morgen gern mal durcheinander. Wobei der Termin so spät war, dass ich zu spät zur Arbeit kam und der Morgen eigentlich halbwegs normal hätte ablaufen können. Essenstecnisch war er es auch. (Skyr, Mango, Haferflocken). Leider vergaß ich dann das vorbereitete Mittag, aber den Cesar-Salat, den ich mir dann vom Bäckerimbiss holte, hatte ich ja schon mal erwähnt.

Das Brötchen war natürlich suboptimal. Aber lecker. Nur etwas dröch, wenn man es hinterher allein isst (von wegen: Kohlenhydrate erst nach dem Eiweiß essen).
Das Abenbrot bestritt dann wieder Vollkornbrot, diesmal mit Ziegenkäse und (nicht ganz optimal) Eiersalat als Fertigprodukt.
Der Mittwoch begann mit einer Skyr-Heidelbeeren-Haferflocken-Kombination, gefolgt zur Mittagszeit mit Teil 2 der neulich zubereiteten (kurkuma-)gelben Blumenkohlsuppe. Am Abend ergötzte ich mich an Vollkornbrot, (Bio-)Kochschinken und einigen „Dillröllchen“, die im wesentlichen nicht aus Dill, sondern aus Hering bestanden sowie einer hölzernen Gräte.
Donnerstag kam ich etwas aus dem Rhythmus. Das auslösende Stichwort lautet „Schichttausch“. So kam ich nicht wirklich zum Frühstücken, bildete mir dann aber ein, umso besser zu Mittag essen zu können: Großer gemischter Krautsalat mit Hühnerfleisch (vulgo: halbes Hähnchen). Gut, wenn der Drehspießdomteur auch einen Hähnchengrill hat.
Zum Abend wurde ich dann wieder etwas kreativ. Ein Rumpsteak wurde scharf und schnell in der Pfanne angebraten und dann zum Nachgaren warm eingelagert. In der Pfanne wurde mit etwas Butter der Bratensatz gelöst und dann klein geschnittener Chinakohl angeschwitzt und gewürzt (Salz. Pfeffer, Kümmel). Dann kam etwas Wasser dazu und eine Handvoll Vollkornnudeln. Deckel drauf und köcheln lassen.
Zum Schluss wurde das Rumpsteak in Tranchen geschnitte, und auf den abgeschmeckten Kohl-Nudeln verteilt, ein paar Parmesanhobelspäne krönen die Speise.

Die Nudeln haben das Wasser fast aufgenommen und den Rest mit ein wenig abgegebener Stärke gebunden. Das passte gut. Ich wollte eigentlich noch etwas Frischkäse ran geben, habe das aber dann gelassen.

Die Nudeln nahmen aber auch recht viel Salz weg, zum Ende musste gut nachgewürzt werden. Aber das ging gut, natürlich nur, bevor das Fleisch oben rauf kam, damit man auch noch Umrühren könnte.

Wobei, oben auf das Fleisch kam nach dem Anrichten auch noch etwas Salz, es war ja bisher ungewürzt.

Essen mit Ausblick (28.07.2029)

Morgen beginnt der Ernst des Lebens, die Tage bekommen Struktur und auch die Mittagsversorgung wird wieder standardisiert. Der Urlaub ist zu Ende. Und weil das Wetter zum Abschluss so schön war, kann man sich ja mal was mediterranes gönnen. Mit passendem Ausblick.

Ein verstecktes touristisches Kleinod, das so klein gar nicht ist. Es ist einer der tiefsten Seen der Region (mindestens), ist fast 11 km lang (Blickrichtung) und 2 km breit und sein Grund liegt unterhalb der Meereshöhe. Für alle Bootfahrer wichtig: Der See ist nur auf dem Landweg erreich- und verlassbar. Nobody is perfect.
Grillgemüse, Gnocchi und Garnelen bildeten den Hauptteil meiner Mittagsspeise. Dazu schon erwähnter Ausblick. Was will man an einem solchen Sonntag mehr?!

Da kann man genüsslich auf dem Teller rumstochern und hat eigentlich immer was leckeres auf der Gabel. Und über mehr mochte ich dann auch nicht nachdenken.

Rot, silber, gold – Für Bronze hat es nicht gereicht

Manchmal muss es einfach sein und schnell gehen. Aber ein wenig experimentieren darf man dabei trotzdem. Die zugrunde liegende Frage ist dabei: Was kann man aus den Silberzwiebeln zaubern, die es säuerlich eingelegt quasi überall zu kaufen gibt. Als Einlage in eine Tomatensoße über Spaghetti geht immer.
Dazu wird eine Pfanne mit etwas Öl nachhaltig erhitzt und eine Handvoll Silberzwiebeln darin erwärmt.
Silberzwiebeln anbraten
Das kann ruhig schön heiß sein, von der Flüssigkeit aus dem Glas mit den Silberzwiebeln sollte aber wenig mit in die Pfanne kommen.
Nebenbei kochen die Spaghetti.
Spaghetti kochen
Die Silberzwiebeln sind säuerlich eingelegt. Also sollen sie zum Ausgleich mit ein wenig Honig karamellisiert werden.
Honig zum Karamellisieren dazu geben
Goldige Silberzwiebeln.
Karamellisierte Silberzwiebeln
Nun mit ordentlich Schwung die vorbereitete Tomatensoße (Rezepte hier im Blog einige) in die Pfanne geben. Dabei Vorsicht! Durch das Karamellisieren ist die Pfanne heißer, als man denkt.
Tomatensoße dazu
Es kocht doch gleich recht stark, wenn man die Soße dazu gibt. Das kann man kurz einreduzieren lassen, je nach Vorlieben.
Einmal gut durchkochen
Aus dem Spaghettitopf kommt die Pasta direkt und auch etwas feucht mit in die Pfanne.
Spaghetti dazu
Einmal durchschwenken und schon kann serviert werden.
Anrichten
Parmesan geht immer. So auch hier.
Parmesan geht immer
Großartig gewürzt habe ich übrigens nicht. Parmesan, Tomatensoße und die Silberzwiebeln brachten schon genug Würze mit. Das Kochwasser für die Spaghetti war natürlich gesalzen. Wer will, kann noch etwas Frühlingslauch hacken und vor dem Anrichten einmal kurz in der Pfanne mit durchschwenken. Schnittlauch geht sicher auch.
Die Tomatensoßenlotterie (ich habe mehrere unbeschriftete Packungen davon im Tiefkühler) erbrachte übrigens eine „arrabiata“-Variante. Die süße Schärfe des Gerichtes wurde durch den Hartkäse gut ausbalanciert. So passte alles gut zusammen.

Resteauflauf ohne Würfel

Da ist von gestern noch etwas Schinken und etwas Rosenkohl übrig geblieben. Parmesan und Ei ist im Haus. Mal sehen, ob das irgendwie zusammen passt.
Auflaufschale und Parmesan
Geriebener Parmesan und halbierter Rosenkohl in einer gefetteten Auflaufform.
Parmesan und Ei verquirlt
Der Parmesan wird mit 2 Eiern verquirlt.
Schinken auf Rosenkohl
Schinkenstreifen kommen auf den Rosenkohl.
Käse-Ei-Masse gewürzt
Die Käse-Ei-Masse wird gewürzt: Paprikaflocken, Pfeffer und ein Hauch Knoblauch.
Auflauf übergossen
Die Masse wird dann über den Inhalt der Auflaufform gegeben. Anschließend kommt alles zum Backen in den Ofen.
nach der ersten Backschicht
Etwas viel Hitze bei zu wenig Zeit. Schon gut gebräunt, aber noch nicht gar. Also kommt es so wie immer im Leben: weniger Hitze, dafür mehr Ausdauer.
Auflauf fertig
Die Eier sind gestockt, der Kohl ist gar, der Schinken geröstet und alles verschmolzen. So soll es sein. Ich vermute mal, dass 25 Minuten bei 170°C Umluft ideal gewesen wäre. Und ein Schuss Sahne in die Käse-Ei-Masse. Man lernt eben nie aus.

Die Würfel sind gefallen

Bei dem Titel müsste ich mir ja gleich wieder eine Rüge erteilen. Geometrisch exakt ist der Begriff „Würfel“ nicht, selbst, wenn man die kulinarische Bedeutung mit dazu nimmt. Noch mehr braucht es die Akzeptanz, dass auch Kugelviertel oder -hälften als Würfel durchgehen. Wir sind mal so frei. 😉
Rosenkohl, Schinkenwürfel, Kartoffelwürfel
Rosenkohl soll die Hauptrolle spielen. Der ist geputzt und halbiert, aber ansonsten noch nicht verarbeitet. Kartoffel- und Schinkenwürfel liegen auch bereit.
Heiße Pfanne
Die Pfanne wird gut aufgeheizt.
Heiße Pfanne mit Öl
Das Öl erhitzt auch gut.
Kartoffeln anbraten
Die Erdäpfelwürfel nehmen als erstes ein Bad im heißen Fett, sie dürfen ein wenig Farbe nehmen.
Kartoffeln nehmen Farbe
Hatte ich erwähnt, dass die Kartoffel roh war? Jetzt auf jeden Fall.
Schalotte dazu gewürfelt
Weil ich sie am Anfang vergaß, noch schnell eine Schalotte gewürfelt. Große Rosenköhler werden übrigens nicht nur halbiert, sondern geviertelt.
Schinken- und Zwiebelwürfel in die Pfanne
Zu den Kartoffeln in der Pfanne kommen die Zwiebel- und die Schinkenwürfel. Für Bratkartoffeln wäre das etwas früh, immerhin sind die Kartoffeln noch fast roh. Aber es sollen ja auch keine Bratkartoffeln werden.
gut durchgeschwenkt
Der Pfanneninhalt bekommt etwas Hitze und wird gut durchgeschwenkt.
Rosenkohl dazu
Sodann hat der Rosenkohl seinen Auftritt in der Pfanne. Zeit, dem ganzen auch etwas Würze zu geben.
Salz, Pfeffer, Paprika, Muskat
Die Geschmackspulver sind Paprika, Muskat und Pfeffer. Mit Salz sollte man vorsichtig umgehen, immerhin kam der schon mit dem Schinken in die Pfanne. Dann wird alles gut durchgeschwenkt.
Deckel drauf
Deckel drauf und Hitze runter. Nun heißt es, etwas Geduld zu haben. Kartoffeln und Kohl müssen garen. Das dauert so 10 bis 15 Minuten.
Nochmal aufbruzeln ohne Deckel aber mit Umrühren
Zum Ende hin wird die Hitze nochmal hochgedreht und alles ohne Deckel nochmal durchgeröstet.
Zur Erfrischung ein paar Frühlingszwiebelringe
Zur Erfrischung kommen ein paar Frühlingszwiebelrollen dazu, die untergeschwenkt werden.
Dekoriert mit Parmesanspänen
Dann kann schon angerichtet werden. Ein paar Parmesanhobelspäne vollenden die Tellergestaltung.
Vermutlich könnte dem Gericht ein wenig mehr Flüssigkeit gut tun. Aber es gabelt sich auch so gut weg.
Die „hervorragende“ Qualität der Bilder bitte ich zu entschuldigen. Ich bin zwar immer für gutes Werkzeug in der Küche, aber kameratechnisch war ich auf Plan D zurückgeworfen. Plan E ist übrigens: Ich male die Bilder selbst.

Mal ein Nudel-Einpfann

In verschiedensten Kochblogs geistert immer mal wieder die Idee herum, dass man Nudeln vor der Verwendung zum Beispiel für ein leckeres Pastagericht oder eine Nudelpfanne nicht unbedingt vorkochen muss. Wichtig ist nur, dass das Rezept und der Garweg es zulassen, dass die Teigware trotzdem richtig gart. Also sollte die Kochzeit ab der Hineingabe der Pasta noch etwa ihrer Garzeit entsprechen und es sollte nicht zu trocken in Topf oder Pfanne sein.
Fangen wir also mal einfach an.
Speck und Möhre in Pfanne
Zuerst habe ich etwas Speck in der Pfanne ausgelassen und in dem austretenden Fett die Möhrenschnitze sanft angebraten. Wer möchte, kann auch gern Joulienne schneiden. Wichtig ist nur, dass die Stifte nicht zu lang sind (wie ich am Ende feststellte), es wird ein Löffelgericht, und so sollten sich die Gemüseteile auch auf einem Löffel halten.
Zuckerschoten dazu
Auch die Zuckerschoten habe ich in löffelfähige Größen zerteilt. Wobei mal ganz grundsätzlich zu erwähnen wäre, dass die Auswahl der Gemüse eher zufällig oder genauer gesagt nach Kühlschrankinhalt erfolgte. Der Varianz ist also keine Grenze gesetzt, aber die Gemüse, die am langsamsten Garen (hier die Möhren) kommen als erstes in die Pfanne (und/oder werden am kleinsten geschnitten).
ein geviertelter Chicorée kommt dazu
Den Chicorée habe ich geviertelt und auch leicht mit angebraten. Im Nachhinein wäre eine zusätzliche Halbierung der Länge nach durchaus sinnvoll gewesen. Löffelfähig eben.
Nudeln dazu
Ja genau, das sind trockene Spirellis. Die müssen nicht angebraten oder vergleichbares werden, also kommt auch gleich noch ein schöner Schuss Brühe dazu.
Mit Brühe ablöschen
Nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Ein bisschen verkocht noch, ein bisschen wird durch die Nudeln aufgenommen. Und ein bisschen soll auch noch in der Pfanne bleiben.
Danach wird alles nochmal gut durchgeschwenkt und dann bedeckelt.
Deckel drauf
Die Nudeln brauchen etwa 8 Minuten; ab und an macht es sich ganz gut, alles durchzuschwenken oder schnell mal durchzurühren. Wichtig ist nur, dass der Deckel drauf bleibt, damit die heraus schauenden Spirellis im Dampf garen. Sozusagen.
Fast fertig
Wenn die Pasta den nötigen Gargrad erreicht hat, ist das Essen auch schon fertig. Je nach persönlichem Vorlieben wird noch abgeschmeckt und die Flüssigkeit evtl. etwas gebunden. Ich habe mich für eine Parmesangabe entschieden.
Parmesan drüber
Das ganze kann man natürlich direkt aus der Pfanne essen, oder man füllt es noch in einen Suppenteller um. Dann kommt der Parmesan natürlich erst drüber, wenn das Essen auf dem Teller ist. Oder es kommt dann nochmal Parmesan drüber. 😉