Kram, Reste, Hack, Enttäuschung, Glück und andere Fragmente

Manchmal sollte man doch bei den Prinzipien bleiben, wenn man schon mal welche hat. Durchbricht man sie, kann es zwar positive  Überraschungen geben, aber eben auch Pleiten, die mit ursprünglichen Prinzip-Schaffung nix zu tun haben, sie dann aber künftig verstärkt. So kaufe ich aus Gründen keine Produkte der Marke m*****, aber unlängst winkte dann doch mal ein Becher Grießpudding mit Kirschsoße. Ja, ich weiß, das sind wieder Aromastoffe und Bindemittel pur, aber irgendwie lockte es mehr als die Marke Ablehnung hervorrief. Dass das Produkt auch noch ungekühlt im Discounter rumstand, hätte Warnung genug sein können, aber manchmal ist man aller Warnungen taub.

Was in dem Produkt alles drin ist, kann ich nicht sagen. Die Zutatenliste war bzgl. ihrer Unleserlichkeit eine pure Frechheit. Magermilch und Sahne waren wegen ihres allergiebedingtem Fettdruck lesbar, der Rest der 2-mm-Schrift auf strukturiertem Untergrund war selbst mit Vergrößerung nicht entzifferbar. Geschmeckt hat es nach Alkohol, dem üblichen Kirscharoma und süß. Vom Grieß war kaum etwas zu spüren. Also noch weniger als bei den anderen erhältlichen Grießpuddings der Mitbewerber, wo auch mehr Grieß verbessernd denkbar wäre.

Der Alkoholgeschmack kam übrigens eher aus dem Pudding als aus der Soße. Dafür sah der auch etwas heruntergekommen aus. Während man sonst ein hellgelbes Produkt erwarten kann, kam hier nach dem Öffnen ein beigegraues Etwas zum Vorschein, dem bis auf die Süße eigentlich alles Gute eines industriellen Grießpuddings abgingen. Nie wieder.

Handwerkersushi

Urlaubsbedingt kam ich schon wieder bei meinem Lieblingsfleischer vorbei. Eine neue Leberwurst (grob), von der ich neulich nur ein Probierstück kaufte, kam jetzt in Abendbrotmenge mit nach Hause. Nebenbei kam dann noch eine Verknüpfung unterschiedlicher Sinne zum Tragen: vom nebenstehenden Bäckerstand duftete es nach frischen Brötchen und ins Auge fiel der frische Hackepeter beim Fleischer. Wohin das führte, ist klar. So eilte ich nicht nur wegen des gekauften Tk-Produktes zügig nach Hause. Salz, Pfeffer und eine kleingehackte Schalotte eingearbeitet und lecker auf dem frischen Brötchen. Glücklich und kulinarisch besser als jedes Ersatzprodukt (inkl. „Zwiebelmett“). 

Zum Abend gab’s dann einen kleinen Auflauf. Neulich hatte ich mal eine Rezept zu Shepherd’s Pie gelesen und dachte mir noch: ‚Sowas in der Art, das wäre mal was‘. Da ich noch etwas Kartoffel-Wruken-Stampf hatte und ein paar Erbsen im Tiefkühler und vom Lieblingsfleischer eine fertige Boulette und ein Ei und ein Schuss Milch und etwas Parmesan … 

Auflauf aus Erbsen, Boulette und Kartoffel-Wruken-StampfNur jetzt im Herbst sollte ich nichts mehr am Abend essen, was ich fotografieren möchte. Da ich doch bei den Bildern sehr viel mit Tageslicht arbeite, wird das schwierig. Und eine separate Fotobeleuchtung besitze ich nicht. Naja, und Blitzlicht geht ja gar nicht. Deswegen sieht das Bild so ein bisschen anders aus … Aber irgendwie auch lecker. 

Auflauf aus Erbsen, Boulette und Kartoffel-Wruken-StampfDie Boulette hatte ich groß zerbröselt und mit den angetauten Erbsen vermischt. Das bildete den Boden des Auflaufs. Darüber schüttete ich eine Mischung aus einem Ei und einem Schuss Milch, was auch noch mit ein wenig Salz und Pfeffer gewürzt und ordentlich verkleppert war. Dann kam der kalte Stampf oben als Aufstrich drauf und wurde mit Parmesan gekrönt. Alles kam in den Heißluftofen und mit dem Bilden der Kruste war es dann auch fertig (1/2 h +x).

Auflauf aus Erbsen, Boulette und Kartoffel-Wruken-StampfVielleicht war der Schuss Milch doch ein zu großer Schuss … Das hinderte mich aber nicht daran, alles recht lecker zu finden und den Plan zu fassen, dass man das auch mal öfters machen könnte. 

Übrigens: Eine gute Boulette war schon ein wenig essentiell für dieses Gericht. Beim zerbröseln brach sie an ihren innen Strukturen, was bei den fertigen Industriebouletten nicht zu erwarten ist, da sie kaum noch Struktur haben. Sicher, man könnte es auch mit dem Messer würfeln, aber als „Resteverwertung“ kann man auch eine selbst gemachte Boulette vom Vortag verwenden. 

Sonntagmittag

Nachdem ich neulich mal etwas ähnliches gemacht habe, jetzt das gleiche in pur und wenig verfälscht. Denn wie bei jedem guten Pastagericht braucht es eigentlich nicht viel, um es wirklich gut zu machen. Eine gute Nudel, ein paar Tomaten, ein paar Gewürze und dann stören selbst die Shrimps nicht mehr. 

Spaghetti mit Tomaten und Knoblauch-ShrimpsLetztere waren in Knoblauch und Kräutern mariniert und brachten dadurch eine gewisse Würze mit. Als die Spaghetti vor sich hin köchelten, kam Olivenöl und eine Handvoll klein geschnittener Cocktailtomaten in die Pfanne, Salz, Pfeffer und Knoblauch begleiteten den Vorgang. Dann folgten die rohen, marinierten Shrimps und als die gar waren (was ja nicht so lange dauert), wechselten die Spaghetti vom Topf in die Pfanne. Alles einmal gut durchschwenken und dann servieren. 

Spaghetti mit Tomaten und Knoblauch-ShrimpsWie immer bei Meeresfrüchten gibt es keinen Parmesan dazu. Durch den Knoblauch und das Salz war aber auch Würze genug drin. 

Spaghetti mit Tomaten und Knoblauch-ShrimpsOrdentliche Proteinnahrung. Immerhin sind da 200g Shrimps drin. Mhhh, lecker. Und so schnell fertig. Das Essen hat – gefühlt – länger gedauert als das Kochen. 

Feister Nachmittag

Da ich neulich mal so von „Bratstulle“ schwärmte und wir doch auch kurz vor Weihnachten sind und ich neulich so einen kleinen Vertreter seiner Art mit nach Hause genommen hatte … Kam irgendwie alles ein wenig zusammen. Inkl. etwas gute Butter in der Pfanne. 

Scheiben von Ministollen mit etwas Butter in der Pfanne gebratenVor Jahren hatte ich mal einen Beitrag über Stollen und seine Traditionen gesehen und dabei war eine kleine Passage, dass manche sich noch Butter auf den Stollen schmieren. Was bei einem sowieso schon mit viel Butter zubereiteten Gebäck etwas dekadent ist. Was hindert mich also, die Scheiben á la Bratstulle ein wenig in Butter zu braten. 

Scheiben von Ministollen mit etwas Butter in der Pfanne gebratenNungut, die Scheiben gingen ihrer Puderzuckerbelegung flöten, er könnte aber ein wenig zur Karamelisierung beigetragen haben. Man muss ein wenig aufpassen, dass nix anbrennt und die Hitze auch nicht so sehr hoch wählen. Die Scheiben wurden beim Vorgang eher weicher als knuspriger, was an der sowieso schon eingelagerten Butter (bzw. anderen Fetten) gelegen haben könnte. Naja, es war eine Idee. Muss man nicht nochmal machen. War aber kulinarisch nicht sooo schlecht. 😉 

Urlaubs-Ende-Fazit-Bemerkung-Fragmente

In der letzten Zeit habe ich mal wieder einiges über Abnehmspritzen bzw. über Diabetishelferspritzen („Antidiabetikum“) gelesen. Hier im Blog habe ich auch schon am Rande thematisiert, dass mir das auch verschrieben wurde und ich es mit einigem Erfolg anwende. Schwerpunkt ist die Funktion des Antidiabetikums, aber mittlerweile sind (unter Einfluss der Medikamente) meine Werte (v.a. der Langzeitzuckerwert) im wesentlichen im grünen bzw. grüngelben Bereich. Das ist erstmal der Schwerpunkt. Das nebenbei auch noch ein paar Kilos purzeln, wird dankend angenommen. Nun wird aber in den Artikeln, die ich las, über Nebenwirkungen der Medikamente und Klagen gegen die Hersteller geschrieben. Wobei die Sache mit den Nebenwirkungen mich ab und an mal intensiv lächeln ließ. Wer sich solche Substanzen ohne ärztliche Begleitung und mit völlig überzogenen Erwartungen reinpfeift, muss sich eigentlich auch nicht wundern. Außerdem darf man nicht Wirkungen und Nebenwirkungen verwechseln und ggf. die Begleiterscheinungen der Wirkungen als Nebenwirkung fehlinterpretieren. Und es hilft, sich auf die Wirkungen einzulassen, was im sozialen Kontext manchmal nicht so einfach ist. 

Gerade jetzt im Urlaub habe ich die Chance genutzt und mich den Wirkungen des Mittels hingegeben. Das klingt aufregender als es ist, aber immerhin. Verbunden habe ich es mit der Möglichkeit, selbst zu kochen (ein paar Ergebnisse habe ich dokumentiert), und dem Hinweis einer Ernährungsberaterin, dass vor dem Essen ein wenig Hunger haben nicht schadet. Unter der Berücksichtigung, dass sich im Urlaub meine Tagesablauf gern etwas nach hinten verschiebt, führte das zu einem auf den ersten Blick eigentümlichen Essverhalten. Genauer: Esszeitpunkt. Dazu muss man berücksichtigen, wie die Antidiabetika, um die es hier geht, wirken. Grob vereinfacht ausgedrückt verlangsamen sie die Verdauung. Man ist sehr viel länger „voll“. Zusammengefasst heißt das, dass meine erste „richtige“ Mahlzeit zu einem Zeitpunkt stattfand, bei der normalerweise ein Teewurstschnittchen zum Earl Grey oder ein Karamell-Keks zum Milchkaffee genossen wird. Oder man das leichte Abendbrot plant. Nach dem spätvormittäglichen Erwachen hatte es nur etwas Milchkaffee (ggf. gesüßt) gegeben und bis zur Mahlzeit nur was zum Trinken gegeben. Und das, ohne dass ich das Gefühl hatte, dass mir irgendwas fehlt.

Später gab es dann noch etwas Obst, Snack-Gemüse oder andere, mehr oder weniger gesunde, Kleinigkeiten, bis es dann einige Zeit nach Mitternacht wieder ins Bett ging. Bei sowas geht natürlich eine Essensplanung, die sich eher am normalen Tagesablauf orientiert, ein wenig den Bach runter. So trug ich einige Ideen mit mir für Gerichte, die ich hier auch vorstellen wollte, die aber alle dem „eigentümlichen“ Essverhalten geopfert wurden. Letztendlich gab es auch Tage, wo ich mich quasi nur durchsnackte. So erinnere ich mich mit Freuden an einen Spieß mit gefüllter Entenbrust (da war Trockenpflaume drin) oder ein Lamm-Spieß mit Pilzen, die ich beide beim Lieblingsfleischer erstand, mit Genuss verspeiste und den Tag dann nur mit weiteren Kleinigkeiten verbrachte. Nichts wirklich blogwürdiges. Dazu stehen auch noch ein oder zwei Reste von verblogtem Essen im Kühlschrank, aber teils auch schon ein paar Tage zu viel, als dass ich beim Öffnen der Aufbewahrungsdose nicht doch skeptisch wäre. Irgendwann ist’s schade um die Dose … 😉 

Dicker Hals, Herz und andere Anatomie

In Anlehnung an einen Post meinerseits aus den SoMe dieser Woche möchte ich anfangen mit „Man liest ja nicht ungestraft Kochblogs …“ Es ist aber auch nix neues, was mich diesbezüglich umtreibt. Es ist ein wenig Schade, dass das Genre Kochblog ein wenig eine Abwärtstendenz beinhaltet. Damit meine ich nicht nur das, dass das Blogwesen allgemein rückläufig ist. Es sind eher die Begleiterscheinungen des langsamen Sterbens wie krankhafte Wucherungen, Krebsgeschwüre und andere Eigenheiten. Bei Kochblogs sind das dann erkannbar künstlichen bzw. künstlich aufgehübschten Bilder und die künstlich auf Länge geschriebenen Beiträge. Das hat wohl irgendeine VG-Wort-Relevanz oder Suchmaschinenrelevanz. Und dann taucht auch immer mal wieder ein Thema auf, das mit den Blutdruck hochtreibt: Gyros. Was ich in dem Zusammenhang denke, ist nicht niederschreibfähig, weil es durch manche Lesenden als beleidigend verstanden werden könnte. Auf den (halbwegs) sachlichen Gehalt zurückgebrochen würde ich sagen: Zutaten werden nicht zum Gyros durch die Würzung, sondern einzig und allein durch die Zubereitung. Und die erfolgt am Drehspieß. Der Namen „Gyros“ kommt genau daher. Die Würzung ist regional typisch und spielt für die Namesgebung eigentlich keine Rolle. Alles, was nicht vom Drehspieß kommt, ist Geschnetzeltes, auf griechische Art gewürzt. Punkt.

So, jetzt gehts besser. Vielleicht ist das eben auch ein wenig übertrieben rüber gekommen, aber beim Schreiben mit leerem Magen passiert das schon mal. Das ist ähnlich wie beim Einkaufen mit leerem Magen, da vergreift man sich auch schon mal. 😉

Sonntagmittag

Ist ausgefallen. Lange schlafen, spannendes Snooker Finale (English Open), andere Sachen auf dem ToDo-Zettel, …

Montagmittag

Es gab etwas aus den Zutaten, die eigentlich für Sonntag geplant waren. Könnte also sein, dass es eigentlich das Sonntagsgericht ist. Deswegen habe ich es hier doch eingebaut. Es ist ein Einpfanngericht. Und am Timing muss ich noch etwas arbeiten, wobei die fleischliche Komponente zeitlich völlig unkritisch* ist. Auch sowas gibt’s.

Kohlrabi-Kartoffel-Herz-PfanneIn einer Pfanne mit etwas Öl habe ich eine große Handvoll Hühnerherzen – halbiert – angebraten. Dazu kam etwas geräuchterter und klein geschnittener durchwwachsener Speck, so ein wenig für den guten Geschmack. Für eine cremige Soße habe ich alles ein wenig mit Mehl bestäubt. Das wird in Summe ein Esslöffel voll gewesen sein. Natürlich das gute Biodinkelvollkornmehl. Man gönnt sich ja sonst nix. 😉

Kohlrabi-Kartoffel-Herz-PfanneAls das ein wenig mit angeröstet war, kam Milch dazu. Irgendwie habe ich es gerade mit „In-Milch-Kochen„. Einen großen, aber trotzdem nicht holzigen Kohlrabi habe ich grob gewürfelt und zwei kleine Kartoffeln (mehr hatte ich nicht im Haus) geschält und relativ klein geschnitten.

Jetzt, aus der Erinnerung heraus, fällt mir ein, dass ich erst Kohlrabi und Kartoffeln mit in die Pfanne gegeben habe und dann erst – nachdem sie ein paar kleine Bratspuren hatten – die Milch darüber goss (ca. 1/3 l). Für den Geschmack kamen auch noch Salz, Pfeffer, Kümmel und ein paar Flocken geräucherten Chilis mit in die Pfanne. Alles gut durchrühren und ca. 1/2 h leise vor sich hinköcheln lassen, nachdem es mindestens einmal ordentlich durchgekocht ist.

Kohlrabi-Kartoffel-Herz-PfanneDer Kohlrabi war hinterher noch etwas bissfest (also das nächste Mal doch kleiner schneiden oder mit etwas Abstand vor den Kartoffeln in die Pfanne geben), die Kartoffeln begannen sich sanft aufzulösen. Zwischendurch immer mal wieder umrühren, sonst könnte alles am Topfboden ansetzen. Die Konsistenz lässt sich durch weitere MIlchzugabe gut steuern. Wer Brühe hat, kann das auch probieren.

Zum Schluss wird nochmal ordentlich durchgerührt und angerichtet. Nicht nur für’s Auge kommt noch etwas Petersilie drauf.

____
*) Hähnchenherzen sind als Fleisch wirklich sehr dankbar. Man kann sie relativ kurz in der Pfanne braten und dann snacken. Es geht aber auch ein stundenlanges Schmoren, ohne, dass sie wesentlich an Konsistenz verlieren. So jedenfalls meine Erfahrung.

Weiß, grün, und ein wenig Trauer

Das Erkenntnisprotokoll erfasste unlängst etwas trauriges: Ich werde die Produkte meines Lieblingsfleischers sehr vermissen. Aber keine Angst, es gibt ihn noch. Und die Produkte sind auch nach wie vor toll – denke ich mal. Nur die von mir frequentierte Filiale hat die Öffnungszeiten eingeschränkt. Und nun braucht es mindestens Urlaub, um dort mal einkaufen zu können. Schade. Sie werden ihre guten Gründe haben, das so zu tun, aber mich haben sie dadurch im wesentlichen verloren. Oder positiv ausgedrückt: Ein Grund mehr, sich auf den Urlaub zu freuen. 😒

Klar wie Milchsuppe

Es könnte sein, dass Teile dieser Geschichte wahr sind. Aber wisst ihr, dass die Fitness-Protein-Freaks und sonstige „High Protein“-Verwender helfen, einige Folgen zu lindern, die die Vegetarier hinterlassen? Ja sicher! Viele Proteine, die da gerade verbraucht werden, sind (siehe Zutatenliste) Milchproteine, auch Milcheiweiß genannt. Diese Proteine haben was mit Hunde- und Katzenfutter gemeinsam: Für die wird kein extra Tier angebaut (deswegen gibt es auch kein Katzenfutter mit Maus-Geschmack, dass sind alles nur Fleischabfälle). Ähnlich bei den Proteinen. Für den Gedanken steigen wir aber mal in der Käseproduktion ein. Milch kommt in große Kessel wird erwärmt und mit Lab versetzt. Dadurch wird sie fest/dick. Mit groooßen Käseharfen wird die Masse geschnitten, in Teilen abgefüllt, dabei abtropfen gelassen und irgendwann wird Käse drauß. Das, was da abtropft, und auch teilweise im Kessel übrig bleibt beim Käsebruchabschöpfen, nennt sich Molke und wanderte früher (und teilweise sicher noch heute) in die Tröge der Schweinemast. Nun werden aber immer weniger Schweine benötigt und Molke bleibt übrig. Was tun? Genau: Dehydrieren, als Pulver in Lebensmittel einrühren und „High Protein“ raufschreiben. Milcheiweiß wird aus dieser Molke gewonnen. Mahlzeit.

Er hat es wieder getan

Er ist übrigens mein Kaktus. Er hat mal wieder geblüht. Trotz völliger Ignoranz meinerseits. Der Ansatz fiel aber auf und so blieb ein gewisses Interesse meinerseits.

KaktusblüteSchön, dass sowas trotzdem passiert.

KaktusblüteSollte jemand Interesse am stachligen Freund haben (oder auch an dem ca. 1 m hohen puschligen Freund), ich gebe beide gern an Selbstabholer ab. Sie müssten aber dringend umgetopft werden.

Neues aus der Teeküche

Auf Arbeit erheben wir Einpfanngerichte zu einer kleinen Blüte. Diesmal war Chicorée die Basis, Kartoffel war auch dabei und ein wenig fertiger Kasslerbraten vom Fleischerimbiss.

Kartoffel-Chicoree-Kassler-PfanneEtwas Zwiebel, Knoblauch, Salz, Pfeffer, Bratöl begleiteten die Zubereitung.

Kartoffel-Chicoree-Kassler-PfanneTeeküchenessen. Bei intensivem Publikumsverkehr würde ich den Knoblauch weglassen. 😉

Sonntagmittag

Irgendwie muss ich mal an meinen Algorithmen arbeiten. Sich an eine Rezeptidee erinnern, die man mal irgendwann aufgeschnappt hatte, die Hauptzutat kaufen, zwei/drei andere Zutaten „irgendwie kriege ich die da schon mit rein“ auch da haben und dann, am Sonntag, kurz vor dem Zubereiten, nach dem originalen Rezept suchen. Und natürlich erstmal nicht finden. Außerdem scheint es very british zu sein. Die Quellperson ist natürlich auch hierzulande bekannt, spätestens auch in der Kochblogszene und ein paar haben gaaanze Kategorien nur mit Rezepten dieser Person. Nur eben nicht das Rezept, dass ich mal von ihm in einer Folge seiner einen Serie auf BBC Food gesehen habe. Auf der Webseite der BBC wurde ich dann aber fündig, trotz meinem Makel: my english is very small. Und? Naja, zumindest die Erkenntnis, dass ich mit der Formulierung des Namens sehr vorsichtig sein muss: „… nach einer Grundidee, bei Nigel Slater aufgeschnappt“.

Immerhin: Milch, Lauch und Kartoffeln gab es auch im Original, den dortigen Mais lass ich mal weg – aus Gründen. Aus dem geräucherten Schellfisch mach ich Kabeljau und ein hier liegender Spitzkohl möchte auch verarbeitet werden. Ob es ein Chowder wird wie im Original, war vorher auch nicht so ganz klar. Jedenfalls gab es das Essen aus der Suppenschüssel.

Lauch-Kohl-Speck-Kartoffel-Kabeljau-Milch-TopfIm einzelnen. Lauch in Scheiben, Spitzkohl in Streifen, Kartoffeln in Würfeln. Durchwachsener Speck – wegen der Rauchnote – in kleine Streifchen. Den Speck ein wenig in Butter angehen lassen und dann die Gemüse dazu. Etwas Pfeffer, Thymian, Kümmel, Spuren von Salz und ein wenig Wasser in eine große Pfanne geben und bedeckelt gar dünsten. Ich nahm mehligkochende Kartoffeln. Da ich den Mais (aus dem Original) und seine Bindungsfähigkeit durch die Maisstärke wegließ, eine gute Alternative.

Lauch-Kohl-Speck-Kartoffel-Kabeljau-Milch-TopfDer Kabeljau kam mit Milch bedeckt und mit Pfefferkörnern, Lorbeerblättern und ein wenig Salz in einen Topf, einmal kurz(!) aufgekocht und dann 6-7 min. leicht simmernd ziehen gelassen. Mit dem Vorgang sollte man also erst anfangen, wenn das Gemüse in der Pfanne fast gar ist, vor allem die Kartoffeln. Die sollen ja leicht zerfallen später, um Bindung zu geben.

Sind der Fisch und die Kartoffeln gar (was möglichst gleichzeitig geschehen sollte), kommen Teile der Milch aus dem Fischtopf in die Gemüsepfanne und werden leicht andickend eingerührt. Dabei aufpassen, dass die Pfefferkörner nicht mit rüber kommen. Hat der Pfanneninhalt eine schöne suppige Konsistenz, kommt der Fisch dazu, wird vorsichtig untergerührt und schon kann serviert werden.

Lauch-Kohl-Speck-Kartoffel-Kabeljau-Milch-TopfKurz vor dem Fisch habe ich noch etwas geräucherten Paprika eingearbeitet. Das gab noch einen gewissen Pfiff.

Hinterher brauchte es erstmal einen Schnaps. Es war wohl sehr lecker, dass auch der Nachschlag noch hinein ging, aber doch die nötige Menge ein wenig übertrieb. Ich nenne das mal Postlunchsyndrom. *rülps*

Luft, ein Name und ein Steak

Männer kennen das:
„Da kannste noch so viel schütteln und kloppen,
in die Hose geht doch der letzte Troppen.“

Bei Pfifferlingsgerichten ist es ähnlich:
„Du kannst putzend noch so viel Sauberkeit wähnen,
beim Essen knirscht Sand trotzdem zwischen den Zähnen.“

Mehr dazu weiter unten. 

Beim Discounter des Tages* lagen im „Brötchenknast“ nicht nur genannte Backwerke, sondern auch Käse-Schinken-Croissants. Nun sind diese Blätterteigskrümelteile nicht unbedingt was für mich, aber irgendwie löste ihr Anblick irgendwas in mir aus und so landete ein so’n Ding (und eine Kontrollprobe) im Einkaufskorb, sanft eingetütet. Kurz gefasstes Resümee: extrem verzichtbar. Viel Luft am Stück; wenn’s frisch gebacken und dementsprechend noch warm wäre, hätte es einiges mit Politikern gemein. Ansprechende Hülle, aber innen nur heiße Luft und Käse. Die Teighülle hatte mit einem Croissant auch wenig zu tun. Die Käse und Schinkenmenge war eher übersichtlich und von zweifelhafter Qualität. 

Dazu gab es dann einen Kakao mit Karamell-Geschmack. Eine bekannte Schokoladenmarke hat einer ebenfalls bekannten Molkerei die Verwendung ihres Namens lizensiert. Ob das immer zu schönen Produkten führt, bleibt dahingestellt, zumal die Schokoladenmarke in meinen Augen nicht unbedingt für gute Qualität steht: viel Zucker und so wenig Schokoladenanteil wie rechtlich möglich. Wie man dann also zwei Aromen (Schokolade und Karamell), die beide unter der Überschrift „süß“ stehen, auch noch miteinander vereinen kann? Zugegeben, das Milchprodukt war nicht so süß wie erwartet. Und das Aroma war sehr ausgewogen: weder Schokolade noch Karamell hatten einen hervorragenden Anteil. Läuft also auch unter verzichtbar. 

Sonntagmittag

Irgendwie wollte ich mir mal wieder ein Steak gönnen und bei einem anderen Discounter des Tages* fiel mein Blick auf ein recht ansehnliches Stück Rumpsteak, das fein marmoriert war und sehr entfernt an Waygu erinnerte. Blieb die Frage nach der Beilage. Während das Steak zu Hause schon wetagete**, kamen beim Einkaufen Pfifferlinge ins Blickfeld, ich hatte sie eingangs bereits erwähnt. Der Gedanke kam nach dem aufwendigen Putzen der wohl wirklich aus freier Natur stammenden Pilze, jedenfalls war noch sehr viel Natur an ihnen dran. Nachher beim Braten ergänzten noch Schalotte und Knoblauch den Pfanneninhalt, Salz und Pfeffer waren auch anwesend. Die Pfanne selber war bereits vorher einmal benutzt worden: In ihr krustete sich das Fleisch schön, dass zuvor nur gesalzen und leicht eingeölt war. Das Steak landete zum Nachgaren in dezenter Heißluft und die Pfanne war frei für die Pilze. Die beiliegenden Kartoffeln nahmen den üblichen Weg über die Mikrowelle.

Rumpsteak, Stampfkartoffel, Pfifferlinge und GarnierringAlter Genießertipp: „Schnecken munden knackiger, wenn man vor dem Verzehr den schleimigen Inhalt entfernt.“ Pfifferlinge sind übrigens auch bekömmlicher, wenn man vor dem Verzehr den Servierring entfernt. Das fiel mir wirklich erst nach dem Knipsen des Bildes auf. 

Rumpsteak, Stampfkartoffel, PfifferlingeAlso nochmal, aber diesmal ohne das Metall. Das Steak bekam noch etwas Bestreu durch frisch gemahlenem Pfeffer, in den Stampfkartoffeln waren neben Milch und Butter auch noch Salz, Pfeffer, Muskatnuss und Petersilie enthalten.

Rumpsteak, Stampfkartoffel, PfifferlingeSo ganz typisch Rumpsteak war das Rumpsteak irgendwie nicht. Spätestens dieses sehr kurze Stück Fettrand könnte stutzig machen. Aber die feine Marmorierung sah im rohen Zustand so gut aus … Das Fleisch war auch in Ordnung, aber ich stellte – mal wieder – fest, das Rumpsteak nicht mein Lieblingssteak vom Rind ist. 

Rumpsteak, Stampfkartoffel, PfifferlingeAnsonsten kann ich mich nicht beklagen. Vielleicht hätte ich noch etwas Soße an die Pilze machen können, so ein Klecks Sahne oder so. Dann hätte ich das Fleisch als „Jägersteak“ (West) verkaufen können; als Variante des „Jägerschnitzels“ (West), das ein paniertes Schnitzel mit einer Jägersoße (Pilzsoße) vereint. Das „Jägerschnitzel“ (Ost) ist dann ja etwas völlig anderes und zeigt sich als gebratene Jagdwurstscheibe, gern auch paniert, in Begleitung von Tomatensoße (gebunden) und Nudeln (keine Pasta!!!). 😉 

Sonntagnachmittag

Es hätte auch ein Dessert werden können, aber es wurde Bestandteil der Kaffeepause am Sonntagnachmittag: Zitroneneis. Die Orangen-Variante hatte ich euch schonmal gezeigt. Hier löse ich also das damalige Versprechen zur Präsentation der Zitronen-Variante ein:

Kaffeegedeck mit Zitroneneis in einer ZitroneEine ausgehöhlte Zitrone wurde mit einem Zitroneneis gefüllt. Das war übrigens gar nicht mal so schlecht, nicht einfach nur sauer, sondern schön zitronenaromatisch. Ein wenig Luft muss auch mit dringewesen sein: Irgendwie wirkte die Frucht leichter als eine entsprechende in frisch und unverarbeitet. 

Zitroneneis in einer ZitroneUnd alles vom Discounter aus der Tk-Abteilung. Es gibt da wirklich manchmal gute Produkte. Einzelne. Gerade auch bei Läden, die mit ihrer Qualität werben, ist es meistens nicht so weit her, wenn man mal genauer hinsieht und -schmeckt. 

Zitroneneis in einer ZitroneIm Gegensatz zur Orange brauchte die Zitrone aber eine kleine Standhilfe. Die Orange tat das von allein. Aber so hat eben jeder seins.

___
*) Der Laden, wo es mich nach Feierabend auf dem Heimweg beinahe zufällig hin verschlagen hat.
**) Wet Age ist das feuchte Gegenstück zum bekannten Dry Age, meist reift das Fleisch dabei vakuumiert in Folie.

Fragen, Abkühlung, flüssige Kartoffeln und drei Sterne

Als erstes eine Frage: Kommt nur mir das so vor oder ist mein Einkaufsradius nur so eingeschränkt: Gibt es keine klassischen Grapefruits mehr? Egal, ob als Frucht oder als Saft? Ich habe beides schon ewig nicht mehr gesehen, habe sie aber immer gern gegessen bzw. getrunken. Das einzige, was ich oft finde, sind pink Grapefruit als Frucht oder als Saft. Die sind zwar auch lecker, aber doch sehr weich gespült und auf Massengeschmack getrimmt. Ich möchte mal wieder sowas herzhaft kräftiges wie eine klassische, hellgelbe, fast weiße, Grapefruit mit ordentlich bitter. Und kommt mir jetzt nicht mit Pomelo! Die ist ja nicht nur weich gespült, sondern auch noch aufgeblasen. Wobei die Farbe schon eher in die richtige Richtung geht …

Eiskaffee

Jetzt kommt die große Botschaft: Eiskaffee (genau wie Eistee) kann man auch selber machen! Allerdings schmeckt das dann doch ganz schön anders als das, was man fertig zu kaufen bekommt. Jeder darf dann selbst entscheiden, ob doch mal experimentiert und gut gefunden wird, oder ob man im gewohnten, langweiligen Geschmacksraum bleibt. 😉 Wobei mir in dem Zusammenhang ein Witz einfällt: Der kleine Steppke ist das erste Mal im Leben einen Pfirsich und ruft verwundert aus: „Mammi, Mammi! Der Apfel schmeckt nach Eistee …!“

An dem Witz ist so viel falsch, zumal kaum ein „Pfirsich-Eistee“ wirklich nach Pfirsich schmeckt. Genauer: Ein Eistee, Typ Pfirsich, schmeckt eigentlich nicht nach Pfirsich, sondern nach dem Aroma, bei dem uns eingeredet wird, dass das Pfirsich sein soll. Aber genug davon.

Zumal es ja um Eiskaffee gehen soll. Der frische, kräftige, gern doppelte Espresso läuft entweder direkt auf ein paar Eiswürfel oder wird sofort nach dem Kochen/Zapfen auf Eis gegeben. Die Mischung wird dann mit Milch, Sahne, Mischung, Alternative nach Belieben aufgegossen, etwas durchgerührt und nach Wunsch mit einem Sirup (Karamell, Hafer, Agavendicksaft, Honig, …) in Maßen gesüßt. Kann man auch weg lassen. Lecker. Wer sowas mit etwas Plan macht, könnte sich in diesen Eiswürfelbehältern auch gleich die Milch/den Drink einfrieren. Hmmm.

Milchalternative

Wo wir gerade bei Milchalternativen sind: Es gibt da was neues. Milchersatz aus Kartoffeln (4% (in Worten: vier), vorher steht Wasser drauf, danach Rapsöl, Zucker, Erbsenprotein, Dikaliumphosphat, Calciumcarbonat, Aroma, 3 Vitamine). Was nach einer schönen, regional zu verwirklichen Idee klingt, schmeckt wie alle Pflanzendrinks nach Pflanzendrinks. Die haben einen gemeinsamen aromatischen Nenner, die sie nach wie vor als ernstzunehmende Milchalternative ausschließt. Als eigenständiges Getränk sind sie in Ordnung, und wer gern Muckefuck mit Milch mag, kann damit aus jedem Kaffee einen Muckefuck machen, aber als Milchersatz: Nein. Es fehlt die Frische, dafür ist (zumindest in der versuchten Barista-Variante) ordentlich Süße mit dabei. Und wenn der Milchkaffee bzw. Kartoffeldrinkkaffee dann nicht mehr sehr sondern nur noch lauwarm ist, ist es am schlimmsten. Ich jage noch hinter der zuckerfreien Version hinterher. Vielleicht kann man die wenigstens als Verflüssiger für Stampfkartoffeln einsetzen.

Fischbulettenbrötchen

Vor einiger Zeit habe ich mal beim Einkaufen eine Packung Fischbuletten gefunden. Sie firmierten zwar unter einer Eigenmarke, aber der Hersteller kam erfreulicherweise aus der Gegend. Genauer gesagt aus der Feldberger Seenlandschaft. Das ließ ein wenig was erwarten. Jeder kennt doch die exquisiten Fischschwärme in den Feldberger Seen, wo Lachs und Kabeljau die schöne Landschaft genießen … Ich wusste gar nicht, dass das Wasser da so salzig ist und Ozeananschluss hat. Nungut, die Firma hat das auch nicht selbst hergestellt, sondern für sich herstellen lassen. „Hergestellt für“ macht natürlich die Herkunft aus der Region nur zum Label, aber nicht zur Qualitätsmarke. Und entsprechend war auch das Produkt.

Fischbulette halbiert, ohne größere Struktur in Lachsrosa (vom Paprikaextrakt)Einen der Klobse habe ich gebrochen. Innen Sprengfisch vom feinsten, ohne jede Struktur.

Fischbulette halbiert, ohne größere Struktur in Lachsrosa (vom Paprikaextrakt)80% Kabeljau, 10% Lachs und ein Paar Hilfsmittel für Haltung und Geschmack. Inkl. Kartoffelflocken. In der Pfanne habe ich auch zwei etwas angebraten (laut Packung empfohlen, der Kaltverzehr ohne jede Hitzeeinwirkung ginge aber auch).

Fischbulettenbrötchen mit KopfsalatblattZu allgemeinem Erstaunen schmeckte die Bulette nach Fisch. Und da der Fisch i.Allg. im Wasser lebt, war die Bulette innen auch recht nass. Ehrlicherweise würde ich „saftig“ in dem Zusammenhang nicht nehmen. Wer weiß schon, wo das Wasser her kommt. Die Farbe ist übrigens made by Paprikaextrakt und hat bei 10% Lachs nichts mit dem Fisch zu tun.

Fischbulettenbrötchen mit KopfsalatblattUnter dem Salatblatt findet sich noch etwas Majonäse auf dem Brötchen. Das sei zur Geschmackshebung und Vollständigkeit erwähnt. Gehört schließlich für einen Burger so. Und eine andere entsprechende Soße hatte ich nicht zur Hand. Die Überlegung war, noch etwas Tk-Dill in die Majo zu rühren, aber andersherum: Schade um den Dill.

Sonntagmittag

Eigentlich sollte es etwas völlig anderes geben, wobei das „völlig“ völlig übertrieben ist. Nur einen Bestandteil musste ich aus Schusseligkeit austauschen. Geplant war etwas langsam gegartes, dass – nach wie vor – roh im Tiefkühler schlummert. Aber als ich nach 11 Uhr feststellte, dass ich vergessen hatte, es am Vortag vom Tiefkühler zum Auftauen in den Kühlschrank zu legen, und dass das langsame Garen auch ein paar Stündchen dauern könnte und ich so ein üppiges Nachtmahl eigentlich nicht bevorzuge, ruht der fleischliche Planungsstand nach wie vor im Tiefkühler und ich grub nach einer Alternative. Im Dosenlager wurde ich fündig. Letztendlich führte alles dazu, ohne jeden Topf oder jede Pfanne zu kochen, es gab Mikrowellenessen:

Möhrengemüse, Kartoffelbrei, *** Pulled Pork (entdost)Kartoffel schälen und klein würfeln, Möhren schälen und in Scheiben schneiden. Beides (getrennt) in mikrowellengeeignete Behältnisse mit Deckel und Dampföffnung, mit Wasser spülen und tropfnass für 10 Minuten in die Mikrowelle. Zu den Kartoffeln kamen hinterher etwas Milch und Butter, Salz, Pfeffer und Muskatnuss und eine kräftige Rührung mit der Gabel. Die Möhren wurden mit Salz und Pfeffer, etwas Rosmarinpulver und einem kleinen Stich Butter gewürzt und vorsichtig vermischt.

Möhrengemüse, Kartoffelbrei, *** Pulled Pork (entdost)Das ***Pulled Pork war ein typisches Dosengericht. Kalt roch es wie 3259 andere Dosenschmorfleischgerichte. Erwärmt wurde es nicht besser, sondern entlockte noch ein paar andere Fehlaromen (würde ich sagen, der echtes Pulled Pork noch nie gegessen hat). Ich hatte erst eine Pökelung im Verdacht, aber das scheint es nicht gewesen zu sein (lt. Packungsaufdruck). Was mich nur etwas irritiert, ist die Produktbeschreibung: „… aus Fleischstücken zusammengefügt, mariniert und gegart“. Vielleicht liegt hier das Problem. Wenn ich richtig informiert bin, wird Pulled Pork aus einem großen Fleischstück hergestellt, dass nach der Garung zerteilt und nicht vor der Garung zusammengesetzt wird. 😉

Möhrengemüse, Kartoffelbrei, *** Pulled Pork (entdost)Kartoffeln und Möhren waren aber super. Und wenn man das „Fleisch“ mit den beiden mischte, schmeckte das auch recht gut.

Fertiggerichtetest, Tuben, Schwein und Kräuter/seitlings/kartoffeln

Mikrowellenessen hat einen großen Vorteil. Es ist schnell heiß und fertig. Damit erschließen sich meist die Vorteile. Gut ist es dann, wenn man das aufzuwärmende Mahl am Vortag oder so selbst hergestellt hat. Kommt es direkt aus einem Supermarkt oder Discounter, ist das Ergebnis mindestens zweifelhaft. Dieser Tage habe ich etwas auf den ersten Blick interessantes entdeckt und es wanderte mit zu mir nach Hause.

Foliertes Fertiggericht mit Kritharaki und GarnelenIn einer Plastikschale finden sich vorgekochte Risoni-Nudeln in einer öligen roten Soße und vier völlig übergarte (schade drum) Garnelen. Der Marke nach ein griechisches Gericht. Oder das, was sich eine Produktmanagerriege eines Discounters darunter vorstellt. Die Marke war „hauseigen“.

Auf dem Bild sehen wir übrigens die zubereitete Variante, das Ding ist warm. Die Schutzfolie ist aber noch drauf.

Entfoliertes Fertiggericht mit Kritharaki und GarnelenHier das selbe ohne Folie und …

Fertiggericht mit Kritharaki und Garnelen… ein wenig aufgelockert. Beim abziehen der Folie steigt ein fehlaromatischer, mehliger Geruch aus der Schale, der zwar schnell verfliegt, aber doch erstmal irritiert. Die Garnelen waren steinhart, es waren gefühlt auch mehr ungenießbare Schwänze – dem Genuss eigentlich nur im Weg – in der Schale als die 4 Garnelen. Das ganze schmeckte einfach nur fad. Eben reisförmige Nudeln in tomatisiertem Öl und die übergarten Meeresfrüchte. Nicht empfehlenswert, aber es gab noch eine Variante. Mehr in einem der nächsten Artikel.

Grüne Tuben

Manchmal muss man schon etwas vorsichtig sein, wenn man so rumhantiert und ein wenig durcheinander ist. Vor allem, wenn für die gelegentliche Verwendung zwei grüne Tuben in Griffweite liegen.

Zwei grüne Tuben, einmal Bio-Senf und einmal SchmerzsalbeStellt sich die Frage, ob man der eigenen Haxe eine Senfmarinade verpasst oder die Bratwurst plötzlich nach Beinwellwurzel schmeckt. Also: Vorsicht! Und immer die Augen auf halten. 😉

Warum?

Bei vielen Produkten fragte man sich doch, warum es sie gibt. Da hilft auch nicht eine regional recht naheliegende Herstellung um das Endergebnis doch sehr überflüssig zu finden. Zumal es in der systemischen Art der Zubereitung liegt, dass das Produkt so schlecht ist. Meine negative Einschätzung wird in dem Zusammenhang vielleicht ein bisschen verschärft, da ich Lachs nach einigen negativen Erlebnissen nicht mehr schätze. Aber Lachs ist eine der wesentlichen Bestandteile. Er wird in Soße serviert, davon gibt es ein paar Varianten. Im Laufe der letzten Jahre habe ich kommentarlos einige ertragen, heute bricht es aber aus mir heraus. Natürlich nur verbal.

Etikett Lachsfilet in Honig-Senf-Dill-Sauce in DoseEs ist eine Dose, in der sich der Lachs befindet. Und hier liegt ein Vorteil und auch das Problem. Der Vorteil: Man hat Vorrat, und Lachs zählt grundsätzlich zu den physiologisch wertvollen Lebensmitteln.

Lachsfilet in Honig-Senf-Dill-Sauce in DoseDas Problem: Im Zuge der Herstellung dieser Dose wird der Lachs völlig übergart. Er ist furztrocken und vermutlich müsste man ihn in der Soße fein verteilen, um das nicht zu merken.

Lachsfilet in Honig-Senf-Dill-Sauce in DoseVielleicht sollte ich mich doch nochmal hinreißen lassen, eine Dose zu kaufen und dann vor dem Öffnen hemmungslos zu schütteln. So verteilt sich – hoffentlich – der Lachs fein geschrettert in der Soße. Der Effekt könnte ein ähnlicher werden wie beim Dosentunfisch, der ja naturell auch eher trocken wirkt, in der Vermischung mit Majonäse u.a. aber doch einen leckeren Aufstrich ergibt.

Sonntagmittag

Nach dem Wokgericht der letzten Woche wird es heute wieder klassisch. Beim Einkaufen lächelte mich ein schönes Stück Schweinekarree an, das simple Gemüter einfach nur als dickes Kotelett bezeichnen würden. Sie haben damit aber auch nicht unrecht. Aber es sah einfach zu gut aus, um zurückgelassen zu werden. Angeregt vom Jägerschnitzel (West) sollte es Pilze dazu geben, die sollten dann aber in die Kartoffeln rutschten. So zumindest der Plan. Den Rest erklärt das Suchbild:

Schweinekarree an Kartoffel-Zwiebel-StampfWo sind die Pilze? Wo sind sie? Zur Hilfe: Ich hatte Kräuterseitlinge gekauft. Offenbar aber zu früh. Und dann nicht optimal gelagert. Jedenfalls war, als ich die Pilze klein schnibbeln wollte, mehr in der Packung, als ich gekauft hatte. Schade. Aber ich hatte auch Zwiebeln gekauft, die offenbar sehr viel lagerfähiger sind. Ursprünglich sollten es so viele nicht werden, aber da nun die Pilze ausgefallen waren …

Schweinekarree an Kartoffel-Zwiebel-Stampf… übernahmen rote Zwiebeln nicht nur den den würzenden, sondern auch den gemüsigen Part. Letztendlich wurde es spätestens durch die Frühlingszwiebeln, die zum Schluss dazu kamen, ein Verhältnis von Kartoffel zu Zwiebel im Verhältnis 1:1, wie bei meinem guten Gulasch das Verhältnis zwischen Zwiebel und Fleisch.

Schweinekarree an Kartoffel-Zwiebel-StampfDie Portion mehligkochender Kartoffeln habe ich geschält, gewürfelt und dann in einen mikrowellengeeigneten Becher mit Deckel gegeben. Darin wurden sie abgespült und tropfnass bereitgestellt. Dann erhitzte ich eine Pfanne und als die schön heiß war, kamen Rapsöl und anschließend das Fleischstück dazu, dass ich kurz vorher nur ein wenig gesalzen hatte. Als beide Seiten (nur einmal umdrehen!) schön braun waren, wurde das Fleisch – ganz steaklike – in die Warmhaltung umgelagert, die aber entgegen dem Steak mit 140° viel wärmer war, da das Fleisch (fast) durchgaren sollte. In die Pfanne kamen dann 3 klein geschnittene rote Zwiebeln und wurden weich gedünstet, mit Salz, Pfeffer und eigentlich zu viel Butter gewürzt. Nebenher kamen die Kartoffeln für 5 Minuten in die Mikrowelle und als sie weich und gar waren, mit in die Pfanne. Dort wurde dann alles unter Zugabe von etwas Milch (Butter war ja schon dran) gestampft und mit 2 Frühlingszwiebeln (in Scheiben geschnitten, inkl. des schönen Grüns) verfeinert und abgeschmeckt. Fertig war das Sonntagsessen.

Auf den Bildern kommt es nicht so rüber, aber das Fleischstück war mindestens doppelt so dick wie ein Kotelett normalerweise ist. Deswegen die Nachgarung im Ofen. In der Pfanne hätte es mit etwas weniger Hitze sicher auch geklappt, aber die brauchte ich ja für die Zwiebeln.

Musik und (Erd-)Äpfel

Irgendwo zieht jemand einen zähen Teig dünn aus und auf Größe, belegt ihn mit Butter, die mittels zusammenfalten zwischen die Teigschichten gearbeitet wird. Immer wieder wird er ausgewalzt und zusammengelegt. Nun ruht er. Ein paar Äpfel wurden gewürfelt und mit ein paar eingeweichten Rosinen zu einem kleinen Kompott zusammengekocht. Das wird in den Teig eingerollt und gebacken. Im Hintergrund klingt etwas Klassik: der Tanz der Stunden aus der Oper La Gioconda von Amilcare Ponchielli. Und während ich beim Backen noch etwas sinniere, fällt mir ein alter, aber immer wieder gern gemachter Fehler wieder ein: die Verwechslung von Blätter- und Strudelteig.

Wobei ich beim Apfelstrudel vom letzten Sonntag doch auch den Eindruck bekam, dass bei Aloys und Josef diese Verwechslung vorlag. Als Norddeutschem, der nix anderes kennt, ist mir der Unterschied fast egal, dem Österreicher mit seiner weit entwickelten Strudel-Kultur sicherlich nicht. So möchte ich mich in die Richtung gern um Entschuldigung für meine Ignoranz bitten, die sich auch schon dadurch auszeichnet, ein Tiefkühlfertigprodukt gebacken zu haben. Leider kam der Apfelstrudel anschließend nicht so auf den Tisch, wie ich ihn in einigen Restaurants als Dessert erlebt und liebgewonnen habe. Hier liegen meine Vorlieben aber in einem Bereich, für den mich die k.-u-.k.-Traditionalisten zumindest steinigen würden. Aber die zarteblättrige, leicht knusprige Hülle war schon lecker, wenngleich ich ihn auch schon eher gummiartig erlebt habe. Und ich mochte ihn so. Puderzucker auf mein Haupt.

Sonntagmittag

Irgendwie bin ich gerade in einer Kartoffelphase. Nachdem es aber schon mal Kisi Bisi (Stampfkartoffeln mit Erbsen) gab, nun die Variante ohne Stampf. Und da ich nicht genau wusste, wie heil ich das Essen aus der Form bekomme, erstmal das Essen in der Form.

Kartoffelauflauf mit ErbsenIst der Auflauf nicht wunderbar gebräunt? Ich fand’s super. Aber das ist vermutlich der Vorteil, wenn die Form sich im Ofen dreht. Selbst bei Umluft.

Kartoffelauflauf mit ErbsenHatte ich schon mal erwähnt, dass ich meine Mikrowelle mit Heißluftfunktion mag? Ich vermute mal: ja. In dem Gericht steckt sie gleich zweimal drin: Zum einen habe ich rohe Kartoffelscheiben per Mikrowelle vorgegart, dann in der Form (vorher gefettet) geschichtet, die Erbsen dazwischen geworfen, ein paar Gewürze auch. Alles mit einer Milch-Ei-Mischung begossen und Käse drüber gerieben. 30 Minuten im Heißluftofen bei 200°C. Und immer mal ein Blick drauf.

Kartoffelauflauf mit ErbsenMit etwas Geschick und Glück kam das Essen dann auch auf den Teller, da sieht man dann auch die Füllung besser. Die Erbsen kamen übrigens direkt aus der TK-Tüte auf die untere Kartoffelschicht. Wirklich garen müssen die ja nicht.

Kartoffelauflauf mit ErbsenEin mμ hätte der Auflauf noch länger gekonnt. Oder/und ich hätte etwas weniger MIlch oder mehr Ei nehmen sollen. Oder Sahne statt Milch (die ich aber nicht hatte). Entwicklungsmöglichkeiten also fürs nächste Ma(h)l. Geschmeckt hat’s, und das war wichtig.

Schöne Grüße von Teri

Kennt Ihr Teri? Der hat einen Grill. Der Herr Yaki. Der Teriyaki-Grill. 😉 Ja, ich weiß, der war schlecht. Aber das Essen war besser. Der Zufall brachte mir die Möglichkeit, meinen Lieblingsfleischer aufzusuchen und es gab leckeres.

Aber – um mal Monty Python zu zitieren – kommen wir zu etwas völlig anderem. Ihr kennt Cappuccino, ihr kennt Latte Macchiatto und alles, was sich irgendwo dazwischen einsortiert. Mit meiner kleinen Siebträgermaschine mit Milchschaumdüse bereite ich mir gern mal sowas zu, wobei ich nicht ganz genau weiß, was das nach der italienischen Nomenklatura wirklich ist. Es kommen ein doppelter Espresso und aufgeschäumte Milch zusammen, die nicht so schön geschichtet werden wie bei einem Latte Macchiatto und zu milchig sind für einen Cappuccino. Also irgendwas dazwischen.
Neulich hatte ich mal die Idee, die sich als Frage manifestierte, ob man für sowas eigentlich immer nur Kaffee … ähm … Caffé oder so nehmen muss? Die Antwort ist einfach: Nein.

ChailattecinoWenn ich das aus Espresso und Milch zaubere, sieht es sehr ähnlich aus, vielleicht ist das unter dem Milchschaum etwas dunkler.

ChailattecinoHier wirkt es heller. Aber, was ist das?

ChailattecinoIn einer nicht allzugroßen Tasse (nicht auf den Bildern) übergoss ich schwarzen Tee mit etwa halb so viel Wasser wie für die Menge üblich und ließ ihn ziehen. In das Glas (auf dem Bild zu sehen) gab ich etwa halb so viel Milch wie sonst für den Espresso und schäumte sie auf. Dann kam der starke Tee zum Milch/Schaum-Gemisch und ergab, was ihr hier seht. Und der Herdnerd sah, dass es gut war. Und schmeckte. Mal eine Variante. Ein Teelattecino. Oder so. 😉

Sonntagmittag

Kommen wir zu dein Einkäufen, die zum Mittag am Sonntag führten. Jetzt wirds aber so richtig kompliziert. Neben wunderbar mariniertem Nacken gab es anders marinierte Tranchen von der Entenbrust als Spieß. Das musste ich mal probieren. Dazu garte ich eine Kartoffel vor, zerdrückte sie mit einem flachen Etwas auf 1 cm dicke und legte alles auf die vorgeheizte Grillplatte. Zuerst die Entenbrusttranche, damit das Fett ein wenig austreten konnte. Damit bekam die Grillplatte die nötige Vorbereitung für die gequetsche Kartoffel und das Nackensteak. Und fertig sah das dann so aus.

Gegrilltes: Kamm, Ententranche, QuetschkartoffelDas mit der Kartoffel ist mir noch nicht so ganz gelungen, sie zerfiel etwas beim Wenden. Aber alles ist mit Ruhe und Gelassenheit zubereitet und – ganz wichtig für einen perfekten Garungsprozess – auf der heißen Platte nur einmal umgedreht worden.

Gegrilltes: Kamm, Ententranche, QuetschkartoffelZum Schluss kam über alles noch etwas Salz und Pfeffer aus der Mühle. Und lecker. Die Kombination von Lieblingsfleischer und Grillplatte ist wirklich zu empfehlen. 😉

Selbst erkochtes – auch am Sonntag

Wenn man mal Zeit und Muße hat, durchwühlt man auch mal den Tiefkühler und findet das eine oder andere. Ich habe bspw. einen Becher mit eingefrorener Tomatengrundsoße gefunden. Da könnte man ja was mit Pasta draus machen, dachte ich mir. Also kaufte ich fix noch etwas Bio-Rinder-Hack und ein paar Frühlingszwiebeln, zwei Spitzpaprika hatte ich noch im Hause. Der Rest war simpel: Tomaten-Hackfleisch-Paprika-SoßeDas Hackfleisch wurde in der Pfanne bröselig angebraten und mit Salz/Pfeffer gewürzt. Auch das Weiße von den Frühlingszwiebeln wurde in Ringe geschnitten und mit angeschwitzt. Dann kam auch schon die Tomatensoße drüber und die klein geschnittenen Paprika dazu. Einmal auf- und dann ein halbes Stündchen (oder länger) vor sich hin kochen lassen. Kurz vor dem Ende wurde noch das fein geschnittene gute grüne von den Frühlingszwiebeln dazu gegeben. Ein Teil wurde dann zur Lagerung/Kühlung für die Folgetage abgefüllt und der andere Teil kam auf die nebenher gekochte Pasta.

Tomaten-Hackfleisch-Paprika-Soße auf PastaDie Bindung ergab sich fast von selbst, ich bin gar nicht so sicher, wo die her kam. Vermutlich von den Zwiebeln und dem Fleisch.

Tomaten-Hackfleisch-Paprika-Soße auf PastaKennt ihr eigentlich Toni Riga? Der kam 2 Tage später zu Besuch. Ist wohl aus der bayerischen Gegend. Meinte, er wäre der Rigatoni … <Flachwitzalarm beendet> Die großen Paprikastücke verhinderten, dass Spaghetti dazu passen, aber die abgebildete Pasta und auch die Rigatoni waren wunderbar löffelfähig und alles war gut.

Sonntagmittag

Aus Gründen* war ich am Sonntag auf meine eigenen Kochkünste zurückgeworfen. Da ich gerade einen Podcast über knusprige Kartoffelprodukte gehört hatte, entschied ich mich für Kartoffelspalten als Beilage. Die Gemüsebeilage sollte ein Kohlrabi bilden, als Fleisch gab es mal ein Rumpsteak. Mein Lieblingssteak war leider nicht in hinreichender Qualität verfügbar, so wich ich auf dieses aus. Ein kleiner Lerneffekt nebenbei war dabei nur, dass auch „Bio“ nicht unbedingt ein Zeichen von Qualität sein muss.

Rumpsteak, Kohlrabigemüse, KartoffelspaltenDen Zeittakt haben die Kartoffeln vor, ich hatte zwei davon geschält und in Spalten geschnitten. Dann kamen sie gewürzt und beölt in eine Auflaufform und mit dieser bei 170 °C in den Umluftofen. Nach 30 Minuten waren sie zwar noch etwas blond, aber gar und lecker.

Als der Ofen lief, kam das Steak ein wenig beölt in eine heiße Pfanne und wurde von beiden Seiten 2-3 Minuten angebraten, damit sich eine schöne Kruste ergibt. Dann kam es aus der Pfanne und zum Ruhen in Alufolie. In die noch heiße, aber schon etwas hitzezufuhrgedrosselte Pfanne kamen dann die Kohlrabiwürfel, die ich zügig mit einem guten Schluck Milch ablöschte (eigentlich wollte ich sie anbräunen lassen und dann mittels Sahne eine Soße ziehen, aber beim Sahneeinkauf gab es einen kleinen Unfall, so dass sie nicht mehr zur Verfügung stand). Außerdem kamen Salz und Pfeffer mit dazu und in der Mischung ließ ich die Milch ein wenig ein- und die Kohlrabi weichkochen. Das Ergebnis zeigte, dass die Idee gar nicht so schlecht war. Man muss ein wenig mit einem Deckel hantieren, um zum Zeitpunkt der Kohlrabi-Garung auch eine leicht sahnige Soße zu haben. Ggf. hilft man mit ein wenig Bindung nach. Hätte es als Beilage Salzkartoffeln gegeben,hätte ich die Soße auch flüssiger gelassen bzw. ggf. mit Gemüsebrühe gestreckt, aber so brauchte ich das nicht.

Rumpsteak, Kohlrabigemüse, KartoffelspaltenDas Steak hatte ich die letzten ca. 5 Minuten noch zu den Kartoffeln in den Ofen gelegt (in Alufolie), so kam letztendlich alles gut warm und das Fleisch schön rosa auf den Teller. Was will man mehr?!

________________________________________________
*) Nicht dramatisches, aber auch nichts positives. Man hat sein tun damit.

Kisibisi, Nunocre und Edelgemüse

Nein, in der Überschrift befinden sich keine Tippfehler. Alles so, wie ich es mir vorgestellt habe. Dabei könnte die Frage aufkommen, was denn Kisibisi sei. Risibisi ist ein Standard: ein Gericht bzw. eine Beilage aus Reis und Erbsen. Manchmal ist auch noch mehr mit dabei. Und da stellte ich mir die Frage: Warum nicht auch mal anders? Im Gegensatz zu den Schinken-Sahne-Soße-Kochern und das Carbonara Nennenden, hab ich meiner Abwandlung auch einen neuen Namen gegeben: Kisibisi. Offenkundig ist statt Reis etwas mit dabei, das mit K beginnt. Zur allgemeinen Beruhigung: Es sind keine Kiwi (wobei grün und grün von Kiwi und Erbsen vielleicht zusammen passen würde) und auch kein Karfiol (ohje, ich bin zu lange österreichisch beschallt worden in der letzten Zeit, auf deutsch würde es dann wohl Bisibisi heißen, irgendwas mit Blumenkohl und Erbsen). Kräutersaitlinge sind es auch nicht, obwohl ein Saibling (man beachte den leicht anderen Buchstaben) durchaus eine Rolle spielte. Kraut und Kohl spielen auch keine Rolle. Okay, genug Textlänge geschunden: Es ist natürlich die Kartoffel.

Kartoffelwürfel in Salzbutter anbratenZwei Kartoffeln habe ich recht fein gewürfelt. Wer einen Pommesschneider zu Hause hat, jagt den Erdapfel einmal dadurch und würfelt dann. Das wird vermutlich gleichmäßiger. Die rohen Kartoffelwürfel kommen in die Pfanne mit gesalzener Butter zum Braten und Garen. Natürlich kann man auch gegarte Kartoffeln vom Vortag nehmen, dann gehts schneller und man kann zügiger durcharbeiten.

Mit ein wenig Milch ablöschenSind die Würfel fast gar und schön gebräunt, kommt ein kleiner Schuss Milch dazu. Dazu Gewürze nach Wunsch, wie für Bratkartoffeln. Wenn die Milch ein wenig eingekocht ist, kommen die Erbsen dazu.

Tk-Erbsen mit in die Pfanne gebenDirekt aus der Tk-Tüte in die Pfanne. Alles wird jetzt sanft gerührt, bis die MIlch fast völlig verschwunden ist. Sie gibt dem ganzen Gericht anschließend einen sahnigen Schmelz. Dann kann eigentlich schon angerichtet werden (abschmecken nicht vergessen).

Kisibisi mit Saibling, geräuchertDabei liegt etwas ausgelöster geräucherter Saibling. Irgendwie mein Lieblingsfisch. Man kann den Fisch auch direkt aufs Kisibisi legen, dass er leicht erwärmt wird. Macht das ganze noch leckerer.

Kisibisi mit RäuchersaiblingKisibisi. Mal sehen, was mir als nächstes einfällt. 😉

Die Frage aller Fragen

In den Sozialen Medien wird immer mal wieder darüber „diskutiert“, ob man eine bekannte Nuss-Nougat-Creme pur aufs Brot isst oder ob da noch Butter zwischen Aufstrich und Trägermaterial gehört. Da ich diese Zucker-Palmfett-Creme normalerweise nicht esse, habe ich mir mal ein kleines Glas gekauft und einige Varianten durchprobiert. Dabei stellte sich heraus, dass die Frage ZuPaCre mit oder ohne Butter viel zu undifferenziert gestellt ist. Prinzipiell gibt es zwei Arten von Butter, und selbst, wenn man verarbeitete Formen wie Knoblauch-, Kräuter- oder Currybutter mal außen vor lässt, würde ich trotzdem die gesalzene Version in die Betrachtungen mit einbeziehen. Es stehen also zur Auswahl: Süßrahmbutter, mild gesäuerte Butter, Salzbutter und keine Butter. Bei der Wahl des Trägermaterials habe ich mich mal auf helle Brötchen beschränkt. Immerhin wurde dadurch die Butter zum gesündesten Bestandteil des Essens. 😉

Ohne Butter

Der pure ZuPaCreme-Genuss, wobei … So ganz auch nicht. Durch die lockere Porung des Brötchens gibt es da schon ein wenig eine Vermischung, was bei den Buttervarianten nicht passiert ist. So ein Brötchen bringt auch ein wenig Geschmack mit. Die Variante für Puristen.

Mit Süßrahmbutter

Die Variante der Butter ist nicht so einfach zu finden. Die am weitesten verbreitete Art ist die mild gesäuerte, die Süßrahmbutter ist eben nicht mild gesäuert. Sie wird deswegen auch gern für Sauce Hollandaise genutzt. Unter einer ZuPaCreme ist sie eigentlich entbehrlich. Sie verhindert zwar, dass die Creme zu tief ins Brötchen einsinkt, geschmacklich hat sie in vernünftiger Dosierung wenig beizutragen. Etwas Butteraroma eben …

Mild gesäuerte Butter

Diese leichte säuerliche Note hat was, sie gibt der ganzen Angelegenheit noch was schönes, frisches mit. Aber auch hier gilt: bei vernünfiger Dosierung ist der Effekt eher gering, vielleicht sollte man hier als Variante mal Mascarpone als Zwischenaufstrich probieren: genauso viel Fett wie Butter aber deutlich säuerliche Note.

Gesalzene Butter

Kennt ihr den Unterschied zwischen Karamell und Salzkaramell? So ein bisschen hat man auch den Effekt, wenn man die Creme auf gesalzene Butter gibt. Der Aufstrich wird dann nicht unbedingt salzig, aber das Salz gibt der süßen ZuPaCreme auf jeden Fall noch was mit und ist eine interessante Variante.

Für mich reichts. Ich habe die Creme jetzt hinreichend genossen, das nächste Mal frühestens mit Eintritt ins Rentenalter oder bei einem Krankenhausbesuch, wo man keinen Einfluss darauf hat, was einem zum Frühstück gereicht wird. 😉

Sonntagmittag

Bei recht angenehmem Wetter ging’s mal wieder vor die Tore der Stadt. Und es war gut so.

Wels, überbacken mit Tomate und Käse, auf Salzkartoffeln, Spargel und Sauce HollandaiseWenn ich mir das Bild so ansehe, sieht das ein bisschen wie eine Fußsohle mit Käse überbacken aus. Das wird dem Gericht auf dem Teller aber in keinster Weise gerecht. Das mit Käse und Tomate überbackene Welsfilet war sehr lecker und das Dreierlei Kartoffeln, Spargel, Hollandaise ist zur Zeit sowieso nicht zu schlagen, auch wenn die eine oder andere größere Firma daran beteiligt war. Ich sah das erste mal den Koch der Einrichtung und bin dadurch vielleicht etwas milde gestimmt.

P.S.: Kisibisi

Kisibisi geht natürlich auch mit Kartoffelstampf:

Kisibisi mit saurem BratheringHier mit käuflich erworbenem, sauer eingelegtem Brathering