Heiß und kalt

Wenn sich die Temperaturen draußen dem Nullpunkt von oben her nähern, geht der kundige Konsument einkaufen und holt sich ein Eis. Ein paar Wurzeln waren auch dabei. Und vorher ein paar Knoblauchknollen, und Fisch und Fleisch … Kartoffeln waren noch im Haus. Gewürze auch. Also konnte es los gehen.

Wie geht man mit einem (eigenen) Kochprinzip* um, wenn man grundlegendes dafür nicht im Hause hat? Man muss es variieren. Und hinterher konnte man sehen, dass es gut war.

HühnermagenragoutDas Schöne: Ich könnte Euch so allerlei erzählen, was da in der kleinen Essschüssel ist. Wirklich erkennbar ist es nicht. 😉 Aber ich schwöre: Genau so, wie gleich beschrieben, ist es gewesen. Im Topf briet ich wieder eingangs etwas Butter in Öl an, und gab dann eine Packung geputzter und halbierter Hühnermägen hinein. Diese briet ich leicht an und fügte noch Tomatenmark,  reichlich Paprikapulver (gemischt), 4 Knoblauchzehen, Salz und Pfeffer hinzu. Das wurde mit ein wenig Wasser abgelöscht und mit – ich hab das mal testweise gekauft – getrockneten Zwiebelwürfeln (keine Röstzwiebeln) bestreut. Dann kamen noch zwei Hände voll dieser kleinen, bunten Tomaten dazu, alles wurde gut angeschmort und die Tomaten sowie der Knoblauch dann noch teilweise zerdrückt. Unter einem geschlossenen Deckel schmurgelte alles eine Weile (ca. 1/2 h) bei geringer Hitze vor sich hin. Nebenbei garte ich ein paar klein geschnittene, mehligkochende Kartoffeln, die ich nach der halben Stunde 87,3% gegart in das Ragout gab und kräftig mit einrührte, dass sie auch ein wenig zerfielen und Bindung gaben. Dann wurde alles in ein Transportgefäß abgefüllt, auskühlen gelassen und am nächsten Tag mit auf Arbeit genommen. Dort wurde es nur noch erwärmt und konnte genossen werden. Lecker.

HühnermagenragoutLief dann auch unter Löffelgericht, bei dem der Löffel drin stehen bleibt.

Nachdem ich mit einem Freund gesprochen und er mir über ein neues Eis berichtet hatte, sah ich beim wochenendlichen Einkaufen genau das im Tiefkühler des ausgewählten Supermarktes. Ich hab’s gekauft. Und weiß nicht, wieso?! Also vorher schon nicht. Zumal ich die namensgebende Nussnougatcremé auch schon nicht mag. Und, um es vorwegzunehmen, das Eis war noch schlimmer.

Nutella-Eis im BecherDie erste Eigenheit kam mir gleich beim Griff in die Kühltruhe in den Sinn: Bezogen auf die Größe war der Becher relativ leicht. 230 g für 470 ml. Eine Dichte von 0,49 g/cm³ – Wasser hat 1. Milch, Sahne, Ei haben alle über 1. Wie kriegen die es hin, im Endprodukt unter 1 zu kommen? An der Nussnougatcremé liegt’s nicht. Lege-geschult wissen wir natürlich, dass die aktuellen Rezepturen von Eis nix mehr mit der klassischen zu tun gaben. Nehmen wir nur die Hauptzutat: rekonstruierte … ähm … hüstel … ähm … rekonstituierte Magermilch. Also Magermilchpulver in Wasser aufgelöst.

Nutella-Eis im Becher, angestochenDas Haselnusseis hatte eine luftige Leichtigkeit in so ziemlich allem, was ein Eis ausmachen sollte. Die unförmigen Creméplatten im Inneren machen den Genuss genauso schwierig wie die übertriebene Aromatik. Vielleicht hätte sich der Hersteller am Vienetta-Eis ein Beispiel nehmen und die dortigen Schokofettglasurschichten im Eis mit etwas Haselnussaroma versetzen sollen. Wäre die bessere Idee. Aber vielleicht gefällt mir das Eis ja auch deswegen nicht, weil ich auch schon die Original-Cremé nicht mag. Aber das hatten wir ja schon.

Sonntagmittag

Nachdem ich am Sonnabend zu einem Kaffeekränzchen eingeladen war, das sich spontan auf die Einnahme des Abendbrotes erweiterte (bei beiden übrigens die Speisen sehr lecker und selbst gemacht von den Gastgebern), stand ich bezüglich des sonntäglichen Essens ein wenig auf dem Schlauch. Ziehe ich mein ausgelassenes Samstagsfrühstück auf den Sonntag und langweile die geneigte Leserschaft mit Marmeladenbrötchen und gekochtem Ei, oder schaue ich mal, was sonst noch im Haus war. Zumal die am Freitag erworbenen Möhren wegen der versäumten Grünzeugentfernung ein wenig vor sich hin welkten. Also wurde die Idee des Möhren-Kartoffel-Stampfs mit irgendwas dabei geboren. Beide Hauptzutaten wurden geputzt und grob zerkleiniert, danach in den Dämpfkorb des Topfes gegeben, mit ein wenig Wasser drunter im Dampf gegart. Danach kam das Restwasser weg, die Gemüse in den Topf und diese wurden dann in Anwesenheit von Milch, Butter, Salz, Pfeffer, Muskatnuss gestampft. Als ich ein paar Kräuter aus dem Tiefkühler holte, fielen mir noch ein paar Tk-Erbsen in die Hände, die ebenfalls den Weg ins Stampf fanden. Dazu gab es dann Bratheringsfilets, wobei innerlich natürlich das th im Wort englisch tie-ätsch ausgesprochen wurden: Brässering.

Bunter Kartoffelbrei mit saurem BratheringDas ist doch mal ein buntes Kartoffelstampf. Obwohl es eigentlich mehr Möhren als Kartoffeln enthielt.

Bunter Kartoffelbrei mit saurem BratheringHmm. Ich mag diese Bratheringsfilets. Wobei es mir schon einige Male passiert ist, dass sich die folienbedeckelte Plasteschale weit vor Ablauf des MHD anfing aufzublähen, meist kein gutes Zeichen bei Fisch. Diesmal war aber alles in Ordnung, das MHD mit Ende Januar aber auch noch recht weit weg.

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*) meint: mein „Gulaschansatz“: Zwiebeln anschmoren, später mit Paprika und Tomatenmark weiter anrösten, wird ohne frische Zwiebeln natürlich nix

Kochbloglesen als Anregung

Da habe ich doch neulich einen Artikel in einem Kochblog gelesen und dachte mir so, dass ich das mal nachmache, aber in ganz anders. Mehr dazu beim „Sonntagmittag“ weiter unten. Ansonsten mal eine kleine Anekdote vom Sonnabend. Wegen eines Vorfalls am Freitagabend war es angeraten, dass ich zeitnah mal an meinem Arbeitsplatz vorbei schaute. Letztendlich musste nur eine Taste mal 3 Sekunden lang gedrückt werden, von der ich nicht mal genau wusste, ob das wirklich notwendig war. Das fesszustellen und durchzuführen ging eben nur vor Ort und konnte nicht vom heimischen Schreibtisch aus erledigt werden (wie sonst eigentlich recht vieles). So begab ich mich am frühen Samstagnachmittag in Richtung Arbeitsplatz, was sehr viele andere Menschen offenbar auch taten. Es war ein richtiges Gedrängel, was aber weniger mit meiner Arbeit, sondern mehr mit dem geografisch sehr nahem Weihnachtsmarkt zu tun hatte, der hierorts „Weberglockenmarkt“ heißt. Offenbar hatte ein Herr Weber hier was gesponsort*.

Nachdem der Knopf gedrückt und damit ein Gerät resettet war, und der Kontrollblick ansonsten alles als funktional auswies, begab ich mich zurück zu meinem Fahrzeug, und kam dabei an einem Verkaufsstand für Obst und Gemüse vorbei. Neben zwei Knollen frischen Knoblauchs (der in Form von 3 Zehen auch unten im Gericht zur Anwendung kam) erwarb ich auch noch ein wenig Obst, Vitamine und die allerhand anderen guten Wirkstoffe sind ja sooo wichtig.

Schokoladierte Apfelscheiben, Amarena-Kirschen und ein paar DattelnDie Datteln sahen so gut aus, die musste ich unbedingt kaufen. Und gegen ein paar Apfelscheiben in dunkler Schokolade ist doch nie was zu sagen. Die kleinen Kugeln sind leicht schnapsifizierte Amarena-Kirschen, ebenfalls in dunkler Schokolade … Mmmmh. Obst ist ja sooo gesund. 😉

Sonntagmittag

Wie ich oben und schrieb, habe ich mich von einem Kochblogartikel beim Mittag für den Sonntag (und Montag und Dienstag) leiten lassen. Allerdings baute ich ein wenig was um. Ich hatte es am Freitag einrichten können, bei meinem Lieblingsfleischer vorbei zuschauen, wo ich übrigens auch wieder einige seiner sehr leckeren Bockwürste erstand. Was allerdings irrelvant für das Sonntagmittag war, da sie es bis dahin nicht geschafft hatten. Aber es waren auch ein paar Bouletten vorrätig, von denen ich zwei erwarb. Kartoffeln waren noch im Haus und 2 Kohlrabi und etwas Pak Choi sowie ein Becher Sahne waren schnell gekauft.

Kartoffeln (mehligkochend) und die Kohlrabi wurden geputzt und gewürfelt, dann kamen sie in eine große Pfanne, in der schon etwas Butter in etwas Öl angebraten wurde. Salz und Pfeffer, Zwiebeln und Knoblauch gaben etwas Würze mit, und da alles noch etwas garen musste, wurde der Pfanneninhalt bedeckelt und bei mittlerer Hitze köcheln gelassen. Bei den Pak Choi trennte ich weiß von grün und schnitt die weißen Teile ebenfalls klein und wusch sie. Sie kamen mit etwas Verzögerung nach dem Waschen tropfnass ebenfalls in die Pfanne (natürlich mit Deckel auf und danach wieder Deckel zu). Etwas Kümmel und Muskat sorgte für weitere Würze. Als die Gemüse fast gar waren, kam der Deckel ab und die Hitzezufuhr wurde erhöht. Als das Wasser fast eingekocht bzw. von den sich auflösenden Kartoffeln gebunden war, kamen die ebenfalls gewürfelten Bouletten und ein schöner Schuss Sahne in die Pfanne. Alles wurde permanent durchgerührt, bis alles eine schöne Konsistenz erhielt. Zum Abschluss kam noch das kleingezupfte Grünzeug des Pak Chois in die Pfanne und wurde eingerührt, genau, wie ein guter Löffel Senf und etwas Cayenne-Pfeffer für den Pfiff. Mit Salz wurde auch noch etwas abgeschmeckt. Und fertig war das Gericht.

Kartoffel-Kohlrabi-Pak Choi-Buletten-PfanneVielleicht war ein ganzer Becher Sahne doch etwas viel, vielleicht sind aber die bereits beiseite gestellten Vorratsdosen mit den Portionen für Montag und Dienstag etwass trockener. Wer weiß?! Der Kohlrabi hatte noch etwas Biss, der Pak Choi auch. Der Löffel Senf erwies sich ebenfalls als gute Idee, hat doch das fernöstliche Gemüse auch eine gewisse Senfnote. Und zur Bulette passt Senf sowieso.

Kartoffel-Kohlrabi-Pak Choi-Buletten-PfanneDie sich leicht auflösenden Kartoffeln gaben der Sache eine schöne Bindung, die größeren Stücke gaben dann auber auch noch etwas Struktur. So hatte das ungleichmäßige Schneiden durchaus noch einen Sinn.

Und ja, der eingangs erwähnte Artikel, auf den ich mich bezog, war mein eigener von vor einer Woche. Hier also eine Variante ohne Pferd und mit anderem Gemüse. Achja, und mit Sahne. Die kalorische Variante.

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*) eine lokale Pointe: zum einen gibt es hier wirklich einen Herr Weber, der so einiges gesponsort hat, zum anderen gibt es eine Mär, dass die Glocke der hiesigen Marienkirche mal einen verirrten Weber wieder in die Stadt geleitet hat anno dunnemals, was zur Namensgebung führte

Da brat mir doch einer ein Pferd

Erzählt mir nix vom Storch. Ich weiß, dass ich hier zwei Floskeln fusioniert habe, und der Storch hat damit nix zu tun. Denn ich habe zugeschlagen. Nein, ich habe auch keinen Storch geschlagen, und schon gar nicht ein Pferd. Zumindest kein lebendes …

Neulich habe ich mal – wohl nur in SocialMedia – über ein Ereignis „berichtet“, dessen ich ansichtig geworden bin. Ich nannte es „vegane Festspiele“ oder so ähnlich. Unser hiesiger Wochenmarkt war weihnachtsmarktbedingt umgezogen und so von meinem Arbeitsplatz vom Fenster aus zu sehen. Direkt im Blickfeld standen 5 Verkaufswagen, die mich zum Wortspiel mit den Festspielen anregten: ein brandenburgischer Fleischer, ein Pferdemetzger, eine mecklenburgische Landfleischerei, ein Wildfleischer und ein Fischhändler. Ein Bollwerk gegen aktuelle Ernährungsmoden. Aber das nur nebenbei. Eine Woche später bin ich dann mal etwas näher am Rossschlächter vorbei gegangen und habe ein paar Probiergoodies gekauft. Und dabei gelernt, dass offensichtlich auch Entenbrust vom Pferd ist. 😉 Zumindest lagen ein paar davon auch in der Auslage.

In der Leberwurst vom Pferd war nicht nur Pferd, sondern auch etwas Schwein drin. Leider habe ich nicht so ganz genau auf die Bezeichnung geachtet. Seit der Streiterei um Kalbs(fleisch)leberwurst und der Unterscheidung von einer Wurst mit Kalbsleber und einer Leberwurst (Schwein) mit Kalbsfleisch muss man da ja eigentlich genau sein. So weiß ich also nicht, ob ich wirklich eine Pferdeleberwurst oder eine Leberwurst mit Pferdefleisch hatte. Was auf jeden Fall drin war: Äpfel und Zwiebeln. Leberwurstbrötchen, belegft mit Apfel- und Zwiebelwürfel, die in der Pfanne angebraten wurdenIch hatte die entsprechende Variante erstanden, bleibe aber dabei, dass das separate Belegen eines Leberwurstbrotes mit gehackten Äpfeln und Zwiebeln, leicht angeschmort, doch die bessere Wahl ist. Aber das Thema hatten wir schon öfters. In der sehr aromatischen Leberwurst gingen die anderen Aromen hoffnungsvoll unter. Aber lecker war’s trotzdem. Mal was anderes.

Letzteres traf übrigens auch auf die Pferdebockwurst zu: mal was anderes. Ich werde zwar durch diese Variante den Bockwürsten meines Lieblingsfleischers nicht abtrünnig, aber sie waren trotzdem immer noch um Klassen besser als das, was man so in Glas und Dose kaufen kann. Fury im knackigen Darm, dazu ein guter Senf und ein frisches Brötchen. Einfach und gut. Und anders.

Das dritte Produkt, das ich kaufte, waren zwei Buletten. Zugegeben, ich bin sowieso kein Freund von Buletten. Und gerade das, was der Lebensmitteleinzelhandel (groß) so alles feilbietet, ist qualitativ unter aller Kanone. Aber die Pferdefrikadellen waren wirklich gut. Ich habe ein wenig davon kalt gegessen, den Rest aber grob gewürfelt und ins Sonntagsessen gerührt, was eine sehr gute Idee war.

Sonntagmittag

Winterzeit ist Kohlzeit. Und beim Einkaufen lächelte mich ein Spitzkohl so verführerisch an, dass ich ihn mitnahm und zu Hause dann grob hobelte. In einer großen, tiefen Pfanne briet ich etwas Butter in Öl an und gab dann zum Schmoren den Kohl dazu, ergänzt durch etwas Salz, Pfeffer, einer kleingeschnittenen Schalotte und Kümmel. Nachdem er ein wenig angebräunt war, kam ein Deckel darauf und die Hitze wurde sher weit nach unten geregelt, stellte ich doch dabei fest, dass der Spitzkohl offenbar sehr schnell gart. Ich würfelte die Pferdebuletten und garte schnell ein paar ebenso gewürfelte Kartoffeln in der Mikrowelle. Zusammen mit dem Kohl hätte ich sie nie gar bekommen, ohne dass das Gemüse entgültig zerfiel. Alles wurde gut durchgemengt, nochmal ordentlich auf Hitze gebracht, mit ein wenig Wasser verflüssigt und abgeschmeckt. Fertig.

Kohlpfanne mit Kartoffeln und PferdebouletteJetzt, wo ich das Bild sehe, fällt mir ein, dass ich noch etwas Tk-Grün darüberstreuen wollte. Na, egal. Dies ist übrigens nur der halbe Pfanneninhalt. Die andere Hälfte wanderte in eine Vorratsdose und so hatte ich für Montagmittag auch noch was zu essen.

Kohlpfanne mit Kartoffeln und PferdebouletteAm liebsten hätte ich alles etwas flüssiger gestaltet, aber mir fiel nix ein, was ich mit den zur Verfügung stehenden Mitteln hätte realisieren können. Etwas mehr Flüssigkeit hätte gereicht, und eine kartoffelquetschende Gabel. Die waren mehlig kochend, zerfielen fast und banden das zugegebene Wasser sowieso schon. Sahne o.ä. hätte den schönen Geschmack vermutlich zu stark gedämpft und eine Brühe stand nicht zur Verfügung. Aler letztendlich was es lecker, und das ist doch wohl das wichtigste.

Musik und (Erd-)Äpfel

Irgendwo zieht jemand einen zähen Teig dünn aus und auf Größe, belegt ihn mit Butter, die mittels zusammenfalten zwischen die Teigschichten gearbeitet wird. Immer wieder wird er ausgewalzt und zusammengelegt. Nun ruht er. Ein paar Äpfel wurden gewürfelt und mit ein paar eingeweichten Rosinen zu einem kleinen Kompott zusammengekocht. Das wird in den Teig eingerollt und gebacken. Im Hintergrund klingt etwas Klassik: der Tanz der Stunden aus der Oper La Gioconda von Amilcare Ponchielli. Und während ich beim Backen noch etwas sinniere, fällt mir ein alter, aber immer wieder gern gemachter Fehler wieder ein: die Verwechslung von Blätter- und Strudelteig.

Wobei ich beim Apfelstrudel vom letzten Sonntag doch auch den Eindruck bekam, dass bei Aloys und Josef diese Verwechslung vorlag. Als Norddeutschem, der nix anderes kennt, ist mir der Unterschied fast egal, dem Österreicher mit seiner weit entwickelten Strudel-Kultur sicherlich nicht. So möchte ich mich in die Richtung gern um Entschuldigung für meine Ignoranz bitten, die sich auch schon dadurch auszeichnet, ein Tiefkühlfertigprodukt gebacken zu haben. Leider kam der Apfelstrudel anschließend nicht so auf den Tisch, wie ich ihn in einigen Restaurants als Dessert erlebt und liebgewonnen habe. Hier liegen meine Vorlieben aber in einem Bereich, für den mich die k.-u-.k.-Traditionalisten zumindest steinigen würden. Aber die zarteblättrige, leicht knusprige Hülle war schon lecker, wenngleich ich ihn auch schon eher gummiartig erlebt habe. Und ich mochte ihn so. Puderzucker auf mein Haupt.

Sonntagmittag

Irgendwie bin ich gerade in einer Kartoffelphase. Nachdem es aber schon mal Kisi Bisi (Stampfkartoffeln mit Erbsen) gab, nun die Variante ohne Stampf. Und da ich nicht genau wusste, wie heil ich das Essen aus der Form bekomme, erstmal das Essen in der Form.

Kartoffelauflauf mit ErbsenIst der Auflauf nicht wunderbar gebräunt? Ich fand’s super. Aber das ist vermutlich der Vorteil, wenn die Form sich im Ofen dreht. Selbst bei Umluft.

Kartoffelauflauf mit ErbsenHatte ich schon mal erwähnt, dass ich meine Mikrowelle mit Heißluftfunktion mag? Ich vermute mal: ja. In dem Gericht steckt sie gleich zweimal drin: Zum einen habe ich rohe Kartoffelscheiben per Mikrowelle vorgegart, dann in der Form (vorher gefettet) geschichtet, die Erbsen dazwischen geworfen, ein paar Gewürze auch. Alles mit einer Milch-Ei-Mischung begossen und Käse drüber gerieben. 30 Minuten im Heißluftofen bei 200°C. Und immer mal ein Blick drauf.

Kartoffelauflauf mit ErbsenMit etwas Geschick und Glück kam das Essen dann auch auf den Teller, da sieht man dann auch die Füllung besser. Die Erbsen kamen übrigens direkt aus der TK-Tüte auf die untere Kartoffelschicht. Wirklich garen müssen die ja nicht.

Kartoffelauflauf mit ErbsenEin mμ hätte der Auflauf noch länger gekonnt. Oder/und ich hätte etwas weniger MIlch oder mehr Ei nehmen sollen. Oder Sahne statt Milch (die ich aber nicht hatte). Entwicklungsmöglichkeiten also fürs nächste Ma(h)l. Geschmeckt hat’s, und das war wichtig.

Die Ampel und die Sardellen

Gerade hatte ich mal wieder die Dokureihen von/mit Rick Stein entdeckt, es gibt da eine Indien-, eine Spanien- und eine Asien-Rundreise mit viel Kulinarik und sonst auch allerlei. Ich mag seine Art des Erzählens (und seine Synchronstimme). In irgendeiner Folge ging er durch eine Sardellen-Fabrik und zeigt, die das Filet des kleinen Fischs in die Dose kommt. Es ist wohl doch ein wenig Handarbeit von nöten, was er nicht erwartete. Als Kaufempfehlung für die Zuschauenden empfahl er Sardellen in Olivenöl, da das Öl zu wertvoll ist, um es mit schlechtem Fisch zu versauen. Interessanter Gedanke. Leider hat Rick Stein diese Weisheit ohne die Kenntnis deutscher Discounter gemacht.

Zugegeben, ich hatte keine Dose sondern Sardellenfilets im Glas gekauft. Aber es war mit Olivenöl aufgefüllt. Immerhin etwas. Dieses öffnete ich dieser Tage und war letztendlich durchweg enttäuscht. Es war übrigens offenbar eine Hausmarke eines hiesigen Discounters, prankte doch auch sein Logo irgendwo auf der Verpackung. Da nutzte die ganze Drumrumverpackung in chic nix, um Qualität zu suggerieren. Oder Füllmenge. Die erste Enttäuschung erlebte ich gleich nach dem Öffnen. Das von außen sehr voll gefüllt aussehende Glas erwies sich beim Blick ins unbedeckelte Innere gerade mal als 2/3 mit den Filets gefüllt. Entgegen der Erinerung, früher immer Probleme beim Entnehmen des Fischs gehabt zu haben, da er sehr eng im Glas verpackt war, schaute ich diesmal in ein ölbefülltes Loch. Die Sardellenfilets klebten in einer Ebene einmal rund um die Glaswand. Mehr nicht. Da wundert es mich, dass auf der Verpackung nicht der Werbespruch mit dem „sehr leicht zu entnehmen“ oder so prankt. Das war nämlich wirklich einfacher, auf Kosten der Füllmenge. Und das Produkt im Glas? Ich weiß nicht, ob das wirklich so das Nonplusultra ist. Es ist eher ein weiteres Mosaiksteinchen für mein Bild, dass Discounter keine wirklich gute Qualitäten in ihren Geschäften haben, seien sie auch noch so oft von bekannten Markenherstellern erzeugt worden (was ich im konkreten Fall nicht nachvollziehen kann). Allerdings kann ich mich auch des Eindrucks nicht erwähren, dass auch die Qualität von Markenprodukten immer mehr sinkt. Insofern sind ihre Discounterabzweigungen nur Vorreiter.

Sonntagmittag

Da habe ich mich mal von der aktuellen politischen Lage inspirieren lassen und es gab die Ampel als Matschepampe. Mal böse formuliert. Wobei die Farbzusammensetzung eher der gefühlten Wertigkeit der entsprechenden Teilnehmer/-innen entspricht als irgendwas realistischem. Und beim liberalen Gelb musste auch ein wenig nachgeholfen werden, sonst wäre es recht blass geworden.

Gefüllter Kartoffelstampf mit Möhren und ErbsenDie Zubereitung war simpel. Die Kartoffeln wurden geschält, die Möhre (groß) auch. Danach wurde alles klein geschnitten, die Möhre etwas kleiner als die Kartoffel und alles mit dem Dämpfeinsatz im Kochtopf gegart. Kurz vor dem Ende kamen die Erbsen (TK) dazu zum Auftauen. Der Topf wurde dann entwässert, der Siebeinsatz in den Topf entleert und mit Schmand und einem Schuß Milch gestampft. Der Milchanteil bestimmte die Konsistenz. Salz, Pfeffer, Muskatnuss kamen als Würze dazu, und für die Farbe ein wenig Kurkuma. Fertig. Eine Beilage habe ich mal weggelassen. Hinterher gab es als Dessert noch eine Kaki und einen Apfel. Immerhin etwas.

Gefüllter Kartoffelstampf mit Möhren und ErbsenDa die Kartoffel zu den mehligkochenden gehörte, reichte ein wenig Stampfen und anschließend viel Rühren, um diese Mischung hinzubekommen. Erfreulicher Nebeneffekt: Es ist doch auch wieder ein Löffelgericht geworden. Ich hatte überlegt, die im Kühlschrank vorrätige Rindsknacker in kleine Stücke zu schneiden, anzubraten und als Topping zu verwenden. Vermutlich eine der besseren Ideen, aber auch nicht unbedingt nötig. Der Schmand brachte schon genug Proteine mit.

Löffelgerichte ersparen Gefahren mit Messer und Gabel

Die Verletzungsgefahren mit Löffeln sind überschaubar. Vor Messer und Gabel warnt bereits ein altes Kindergedicht, wobei man das mit dem auch nicht zu genau nehmen sollte, sonst würden wir alle im Dunklen Essen. Das hätte zwar auch den Vorteil, dass man die Kalorien nicht so sieht, aber die Verletzungsgefahr steigt auch.

Zwischenmahlzeit (2)

In Anlehnung an die kleinen Ausflugsgerichte gehts hier erstmal weiter mit Unterwegsessen und der ganz wichtigen Erkenntnis: Dönerteller sollte man dort essen, wo sie hergestellt werden.

DönertellerDieser kleine Dönerteller (als solches hatte ich ihn bestellt und letztendlich auch bezahlt) erwies sich fleischlich als recht üppig. Sicher lag unter einem Teil auch noch ein Teil der Pommes, aber der Gemüseanteil hielt sich doch sehr in Grenzen (unterer Tellerrand). Durch den Heimtransport hatte so ziemlich alles auf dem Teller die gleiche Temperatur und damit auch die gleiche Konsistenz angenommen (mal etwas übertrieben formuliert). Daraus folgte dann die o. g. Erkenntnis, dass man dieses Gericht (wie viele andere übrigens auch, nichts ist wirklich transportfähig und behält seine Qualität) direkt vor Ort essen sollte, also dort, wo es zubereitet und aufgetellert wird.

DönertellerHier nochmal der Einstieg in den Salat. Apropos Salat, es führt vermutlich doch zu einer gewissen Kostenreduktion, wenn man Krautsalat durch Eisbergssalat ersetzt, es sieht dann aber auch nicht so toll aus, vor allem, wenn der Eissalat sich erwärmt und damit leicht verwelkt hat. Nur mit Weiß- und/oder Rotkraut wäre das nicht passiert. 2/5 des Tellerinhalts war Fleisch, 2/5 Pommes und nur 1/5 der Salat. An dem Mischungsverhältnis kann man arbeiten. Transportbedingt sahen die Pommes auch besser aus als sie waren, da alles dampfdicht verpackt war, kamen sie nur recht lapsch zu hause an. Dafür können die Hersteller nichts, aber der Gast sollte sowas nicht mitnehmen wollen. Außer er mag das kanadische Nationalgericht Poutine, das ja auch im wesentlichen aus durchgeweichten Pommes besteht. 😉

Kartoffelsalat "Frankfurter Art" mit gebackener RauchwurstIm Kühlschrank lungerte doch eine Packung Rauchwürste rum, von denen ich zwei mal mit Kartoffelsalat probierte. Wobei mir die Rauchwürste durchaus bekannt waren. Sie erwärmte ich im Heißluftofen (170°C, 8 min.). Da muss man ggf. ein wenig experimentieren: Man könnte die Zeit auch so angeben: 10 s bevor sie platzen.

Der Kartoffelsalat war eher eine Enttäuschung, aber das war abzusehen: beim Discounter gekauft. Aus ihm selbst heraus war nicht wirklich die „Franfurter Art“ heraus zu erkennen. Vermutlich stand die berühmte Frankfurter Grüne Soße Pate, aber weder Kräuter noch Ei waren merklich spürbar. Nur eine Art plörriger Salatcreme, die leicht begrünt war, verband die Kartoffelscheiben eher weniger als mehr.

Das bringt mich auf einen Gedanken, den ich entsprechenden Veröffentlichungen im Netz gern mal entgegensetzen möchte. Es mag stimmen, dass bekannte Markenhersteller auch Produkte für die Discounter herstellen, nur dann nicht unter ihrem Namen. Das heißt aber noch lange nicht, dass diese dann auch die gleichen Rezepturen wie die Original-Marken-Produkte haben! Nun mag es sein, dass sich mit zunehmendem Alter mein Geschmack auch weiterentwickelt, aber ich kann mich des Eindrucks nicht erwähren, dass viele Produkte im Einzelhandel immer schlechter werden. Dabei schließe ich Discounter-Eigenmarken genauso ein wie bekannte Marken der Lebensmittelindustrie (letztere sinken langsamer, aber sie sinken auch). Ausnahmen bestätigen die Regel.

Kartoffelsalat "Frankfurter Art" mit gebackener RauchwurstAuf dem Teller bestätigt sich die Aussage mit 2:1, wobei ich beim Kartoffelsalat keinen Vergleich zu früheren Produkten des gleichen Herstellers ziehen kann, und auch der Senfvergleich ist eher markenübergreifend. Bei letzterem hatte ich verpackungsbedingt zu einem ungewohnten Markenprodukt gegriffen, dass eher durch markante Säure und eindimensionale Senfigkeit auffällt. Der Kartoffelsalat war der komplette Fehlgriff (es gibt aus der gleichen Kühltruhe andere, die besser, wenngleich auch nicht gut sind). Einzig die heißlufterwärmte Rauchwurst entsprach voll und ganz den Erwartungen, war nur in ihrer doppelten Anwesenheit etwas mächtig. Aber das ist eine ganz andere Geschichte.

Sonntagmittag

Als Liebhaber von Löffelgerichten hatte ich mich schon ab und zu mal geoutet. Diesmal gab es mal wieder eins. Ein Blumenkohl und zwei Rauchwürste wollten final verarbeitet werden. Zwei Kartoffeln kamen noch dazu, ein Rest aus der Milchtüte und ein paar Gewürze. Fertig.

Blumenkohl-Rauchwurst-Pfanne mit KartoffelnIn etwas Öl briet ich die kleingeschnittenen Rauchwürste sanft an, gab zwei klein geschnittene Kartoffeln dazu und zerbröselte dann einen kleinen Blumenkohl (nicht einen ganzen, aber fast, eine Stelle sah nicht mehr verzehrfreundlich aus) mit in die Pfanne. Dann kam noch Salz, Pfeffer, Muskat, Kümmel und abschließend ein Becher Milch dazu, alles wurde gut durchgerührt und dann ca. 20 Minuten sanft vor sich hin köcheln gelassen. Natürlich bedeckelt. Als die Kartoffeln und der Kohl weich waren, bin ich auch nochmal mit dem Kartoffelstampfer ein wenig durch die Pfanne gegangen und habe dann alles unter rühren nochmal schön zum köcheln gebracht, damit die Kartoffeln die Chance hatten, die Flüssigkeit ein wenig zu binden. Fertig. Zum Schluss wurde nochmal abgeschmeckt und fertig war das Löffelgericht.

Blumenkohl-Rauchwurst-Pfanne mit KartoffelnAuf dem Teller ist natürlich nur ein Teil. Ein weiterer ruht mittlerweile gut eingedost im Kühlschrank zur morgigen Verzehrung. Und, wo ich das Bild gerade sehe, ein paar Kräuter habe ich zum Schluss auch noch eingerührt.

Zwischenmahlzeit

Urlaubszeit. Und das Wetter ist nicht so toll. Da kann man selber kochen. Oder Imbisse testen. Oder beides.

Zum Beispiel einen Erbseneintopf aus der Gulaschkanone. Schön aus gelben Erbsen, Gemüse, Zwiebeln, vielleicht auch etwas Speck und eine Bockwurst gehört auch dazu (gibts aber auch ohne).

Erbseneintopf mit BockwurstNach der Bestellung wurde wirklich zur neben dem Verkaufswagen stehenden Gulaschkanone gegangen, und daraus die Erbsensuppe aufgefüllt. Die Suppe ist auch nicht schlecht, erbsbedingt vielleicht ein bisschen mehlig, aber vielleicht war ich auch einfach zu früh da und die Suppe konnte in der Gulaschkanone nicht richtig durchziehen. Über die Bockwurst sag ich mal nichts. Es war offenbar keine von meinem Lieblingsfleischer. Aber dafür war sie so schlecht auch nicht. Da habe ich anderswo schon schlimmere gegessen.

Etwas verwundert war ich nur, als Gäste nach mir Würstchengulasch bestellten, und ihre Plastikschälchen aus der selben(!) Gulaschkanone geholt wurde. Also auch aus dem selben Kessel … Image ist eben alles. Vermutlich hätte man, wenn man es vorher gut geplant hätte, auch Kassler auf Sauerkraut und Kroketten dazu aus der Gulaschkanone entnehmen können, schien sie doch nur eine Warmhaltemöglichkeit für im Kessel platzierte Töpfe zu sein. So platzen Träume. 😉

Erbseneintopf mit BockwurstImmerhin war die Bockwurst nicht geplatzt. Vielleicht probiere ich auch noch das Gulasch von der Karte. Mal sehen. Kommt auch immer ein wenig aufs Wetter an, wobei man hier recht wind- und regengeschützt saß.

Vollkommen sicher vor irgendwelchen Wetterunbilden war ich beim Verzehr eines Schichtlauchs. Ich habe das mal so genannt, weil es ein wenig Ähnlichkeit mit Schichtkohl hatte, aber eben keinen Kohl enthielt, sondern Lauch.

Schichtlauch mit Kartoffeln400 g Rindergehacktes (Bio), zwei ordentliche Stangen Lauch, 2 Tomaten und 4 nicht so große Kartoffeln sowie ein paar Gewürze und eine Tasse Wasser bilden hier die Basis von etwas recht schmackhaftem, dessen eine Hälfte auf dem Teller zu sehen ist. Das Hackfleisch wurde angebraten, zur Aromatisierung habe ich noch etwas klein geschnittenen Speck dazu gegeben. Als alles fast durchgegart war, kamen die in Scheiben geschnittenen Lauchstangen dazu und für die Verbesserung der Flüssigkeitsbilanz die Tomaten. Salz, Pfeffer, Paprika, etwas Muskat ergänzten die Mischung. Alles wurde in der Pfanne gut durchgerührt und dann bedeckelt bei kleiner Hitze weiter garen gelassen. Nebenbei habe ich die Kartoffeln geschält, gewürfelt und gegart. Als der Pfanneninhalt soweit fertig war, habe ich das Wasser (es war doch etwas trocken) und die Kartoffeln dazu gegeben, alles gut durchgerührt, einmal aufkochen und dann noch etwas ziehen gelassen. Dabei wurde nochmal abgeschmeckt und dann serviert. Lecker.

Schichtlauch mit KartoffelnDer Lauch war leider ein wenig zu dolle gegart, aber geschmacklich war das voll in Ordnung. Und ich mag Gerichte, die man mit einem Löffel essen kann.

Eines sonnigen Mittags verschlug es mich auch mal zu einem Foodtruck. Wobei der Unterschied zwischen Imbisswagen und Foodtruck vielleicht noch geklärt werden müsste. Ich sag mal so: Im Style. Auch des Essens.

Nachos, Corndog, Kartoffelbällchen, BeilagenDas bunt leuchtende Durcheinander mit nur schlecht verborgener phallischer Gestaltung bestand aus zwei Kartoffelbällchen, einer Art Corndog, einigen Nachos, Gewürzgurke, Tomatenspalten, Käsesoße, Ketchup, Grünzeug, Jalapenos. Ich hoffe, ich habe nichts vergessen. Das Ganze ging aromatisch ein wenig in die Richtung „Crazy Dog“, also diesen Hotdog-Pizzen, ohne das pizzahafte, aber dafür gab es ja auch keinen Teigfladen. Für den Corndog wurde eine Wiener auf das Holzstäbchen gespießt, in einen Teig getunkt und dann frittiert. Letzteres passierte auch mit den Kartoffelbällchen, die auf jeden Fall mehr waren als kugelige Kroketten. Sehr viel fluffiger, zarter, aber auch g’schmackiger, wie es im süddeutschen heißen würde. Eine leckere Zusammenstellung für Schnellesser. Außer, man mag durchgeweichte Nachos, dann kann man sich auch Zeit lassen und genießen. Und es gab einen vorgewärmten Porzellanteller. Wenn der nicht allerspätestens ein Grund ist, hier wieder hinzugehen, weiß ich auch nicht.

Nachos, Corndog, Kartoffelbällchen, BeilagenUnd, um das mal dem anderen Gurkeninsglasfüller zu sagen: Diese Gurkenscheiben sind zwar dünner geschnitten als deine Dillschnitten, aber um Längen besser in der Konsistenz und im Geschmack.

Schöne Grüße von Teri

Kennt Ihr Teri? Der hat einen Grill. Der Herr Yaki. Der Teriyaki-Grill. 😉 Ja, ich weiß, der war schlecht. Aber das Essen war besser. Der Zufall brachte mir die Möglichkeit, meinen Lieblingsfleischer aufzusuchen und es gab leckeres.

Aber – um mal Monty Python zu zitieren – kommen wir zu etwas völlig anderem. Ihr kennt Cappuccino, ihr kennt Latte Macchiatto und alles, was sich irgendwo dazwischen einsortiert. Mit meiner kleinen Siebträgermaschine mit Milchschaumdüse bereite ich mir gern mal sowas zu, wobei ich nicht ganz genau weiß, was das nach der italienischen Nomenklatura wirklich ist. Es kommen ein doppelter Espresso und aufgeschäumte Milch zusammen, die nicht so schön geschichtet werden wie bei einem Latte Macchiatto und zu milchig sind für einen Cappuccino. Also irgendwas dazwischen.
Neulich hatte ich mal die Idee, die sich als Frage manifestierte, ob man für sowas eigentlich immer nur Kaffee … ähm … Caffé oder so nehmen muss? Die Antwort ist einfach: Nein.

ChailattecinoWenn ich das aus Espresso und Milch zaubere, sieht es sehr ähnlich aus, vielleicht ist das unter dem Milchschaum etwas dunkler.

ChailattecinoHier wirkt es heller. Aber, was ist das?

ChailattecinoIn einer nicht allzugroßen Tasse (nicht auf den Bildern) übergoss ich schwarzen Tee mit etwa halb so viel Wasser wie für die Menge üblich und ließ ihn ziehen. In das Glas (auf dem Bild zu sehen) gab ich etwa halb so viel Milch wie sonst für den Espresso und schäumte sie auf. Dann kam der starke Tee zum Milch/Schaum-Gemisch und ergab, was ihr hier seht. Und der Herdnerd sah, dass es gut war. Und schmeckte. Mal eine Variante. Ein Teelattecino. Oder so. 😉

Sonntagmittag

Kommen wir zu dein Einkäufen, die zum Mittag am Sonntag führten. Jetzt wirds aber so richtig kompliziert. Neben wunderbar mariniertem Nacken gab es anders marinierte Tranchen von der Entenbrust als Spieß. Das musste ich mal probieren. Dazu garte ich eine Kartoffel vor, zerdrückte sie mit einem flachen Etwas auf 1 cm dicke und legte alles auf die vorgeheizte Grillplatte. Zuerst die Entenbrusttranche, damit das Fett ein wenig austreten konnte. Damit bekam die Grillplatte die nötige Vorbereitung für die gequetsche Kartoffel und das Nackensteak. Und fertig sah das dann so aus.

Gegrilltes: Kamm, Ententranche, QuetschkartoffelDas mit der Kartoffel ist mir noch nicht so ganz gelungen, sie zerfiel etwas beim Wenden. Aber alles ist mit Ruhe und Gelassenheit zubereitet und – ganz wichtig für einen perfekten Garungsprozess – auf der heißen Platte nur einmal umgedreht worden.

Gegrilltes: Kamm, Ententranche, QuetschkartoffelZum Schluss kam über alles noch etwas Salz und Pfeffer aus der Mühle. Und lecker. Die Kombination von Lieblingsfleischer und Grillplatte ist wirklich zu empfehlen. 😉

Plan und Wirklichkeit (Teil 3756)

Eigentlich sollte es was anderes geben. Aber dann kam das eine zum anderen und … Ich habe noch geerbten sauer eingelegten Brathering, zu dem ich einen Kohlrabi-Kartoffelstampf machen wollte. Nachdem sich dann doch der gesamte Becher Sahne über die gedämpften Kartoffel- und Kohlrabi-Würfel ergossen hatte, plante ich spontan um.

Sonntagmittag

Kurz überlegte ich, ob ich eine schnell gegarte Kartoffel zur Verbesserung der Konsistenz nacharbeite, aber dann dachte ich an die daraus folgende Portionsvergrößerung und schob den Brathering wieder in den Kühlschrank. Diesem entnahm ich dann eine Hähnchenbrust, die ich grob teilte, salzte, pfefferte und gut anbriet. Währenddessen rührte und stampfte ich den recht flüssigen Kartoffelbrei gut durch, in der Hoffnung, er bindet noch ein wenig ab. Immerhin ballte sich alles zur Erkenntnis zusammen: 1 große Kartoffel, 1 kleiner Kohlrabi und 1 Becher Sahne sind keine ausgewogene Mischung. Zumal es auch noch eine festkochende Kartoffelsorte war; und der Kohlrabi noch ein klein wenig al dente. Die beiden hatte ich übrigens über wenig Wasser gedämpft, was ihrer Aromatik durchaus zugute kam. Das Endergebnis kann sich sehen lassen.

Kartoffel-Kohlrabi-Creme mit gebratener HühnerbrustNennen wir es Kartoffel-Kohlrabi-Cremé mit gebratener Hähnchenbrust. Messer und Gabel für die Hähnchenbrust (hätte ich aber auch vorher in mundgerechte Stücke schneiden können), den Löffel für die Cremé, die sich dann aber beim Essen als durchaus gabeltauglich erwies.

Kartoffel-Kohlrabi-Creme mit gebratener HühnerbrustFür einen Kartoffelbrei zu flüssig, für eine Suppe zu fest. Also Cremé. 😉 Man muss sich nur zu helfen wissen. Die Cremé war klassisch gewürzt: Salz, Pfeffer, Muskat. Ein paar TK-Kräuter zum Schluss darüber, mehr für die Optik als für den Geschmack.

Sugo, Pasta und der Senf zu Salaten

Wenn man an promovierte Essenshersteller denkt, fällt vielen zuallererst Dr. Oetker ein, aber es gibt offenbar noch mehr. In Dresden fabriziert eine Fa. Dr. Doerr u.a. Feinkostsalate, die allerdings in der vorliegenden Fassung relativ wenig mit Salat und noch weniger mit Feinkost zu tun haben. Wobei … vielleicht ja doch, teils war der Geschmack sooo fein, dass er kaum durchkam. Aber ich möchte das auch nicht verallgemeinern. Ich erwarb die beiden „Salate“ bei einem Discounter, was durchaus Auswirkungen auf die Rezepturen haben kann. Vielleicht sind die Produkte, die einen auf anderen Vertriebswegen erreichen, besser. Aber das, was ich da hatte, war es nicht.

Fruchtiger Eiersalat und Feiner Geflügelsalat - oder umgekehrtDer firmeneigene „Leckermacher“ war bei der Produktion wahrscheinlich gerade in Urlaub und die Vertretung entsprechend überlastet. Deswegen kann man vermutlich auch nicht viel erwarten. Wobei ich gar nicht auf die große Diskrepanz zwischen Bild auf der Verpackung und dem Inhalt eingehen möchte. Für den Eiersalat müsste man selbst Eier kochen und versuchen, sie so auf der Gabel zu drappieren, um es hinzubekommen. Die Inhalte des Geflügelsalates sind da schon realistischer. Allerdings stimmt bei beiden die Soßenkonsistenz nicht. Die plörrige Salatcreme hätte nie von allein auf der Gabelbelage gehalten. Selbst ein Rest an Cremigkeit war absolute Fehlanzeige.

Dies war nicht mein erster fruchtiger Geflügelsalat, den ich aß, aber es war einer der schlechteren. Wesentlicher Grund: Wenn man nicht gerade eins der drei Mandarinenstücke mit im Mund hatte, schmeckte er nach nichts. Da kann man noch ein so leichtes Brötchen drunterschieben, es schmeckt auf jeden Fall drüber, der Salat gibt dem aromatisch nichts dazu. Und er bleibt auch nicht auf dem Brötchen. Durch die nichts zusammenhaltende Salatsoße bröselt alles sehr leicht wieder nach unten.

Der Eiersalat hatte dagegen sehr wohl Geschmack. 4 sauere Zutaten (Essig, Weinsäure, Zitronensäure, Zitronensaft) schlugen aromatisch komplett durch, so dass vom Rest nicht mehr viel zu spüren war. Nur sauer. Essigsauer. Und nein: Das Produkt war nicht verdorben, es war genau so gewollt. Offensichtlich.

Sonntagmittag

Das Sonntagsessen bzw. seine Vorbereitung fingen diesmal schon am Sonnabend an. Wer jetzt allerdings irgend ein Slow-cooking-Rezept erwartet, den muss ich ein wenig enttäuschen. Wobei die Vortagsarbeit durchaus ein wenig andauerte, aber eben mit leisen Köchelzeiten, die einen nicht wirklich an die Küche binden.

Schalotten anschwitzenZuerst wird die Soße vorbereitet und wie bei vielen guten Soßen fängt das damit an, dass man eine oder mehrere Zwiebeln fein zerteilt in etwas Fett anschwitzt. In diesem Fall war das Olivenöl und ein paar Schalotten.  Paprika und Tomatenmark auf die ZwiebelnSind die Zwiebeln angeschmurgelt, kommt Paprika (scharf und edelsüß nach gusto gemischt) und etwas Tomatenmark hinzu. Das wird auch alles etwas mit angebraten. Zwiebeln, Paprika, Tomatenmark angeröstetDa kam wohl ein wenig Dampf mit aus dem Topf. 😉 Aber aufpassen. Tomatenmark und Paprika dürfen nicht anbrennen, sonst wirds bitter.  Tomaten im Topf in SoßenansatzFrisch gewaschene Tomaten und ein kleiner Schuss Wasser kamen mit in den Topf. Nach dem Aufkochen Deckel drauf und Hitze reduzieren. Dann eine Weile vor sich hinschmurgeln lassen. Wenn die Tomaten weich geworden sind, den Topfinhalt mit einem Kartoffelstampfer o.ä. durcharbeiten. Dabei auch gleich noch mit Salz und Pfeffer würzen.
Einmal mit dem Kartoffelstampfer durch den TopfionhaltWer’s mag, könnte dieses „Tomatengulasch“ jetzt auch final abschmecken und Pasta dazu reichen. Ich geh aber noch einen Schritt weiter.  rohe Kartoffel ganz klein geschnittenDas ist eine so klein wie geht geschnittene rohe Kartoffel. Am besten mehlig kochend. Festkochend geht aber auch. Kartoffelwürfel zugegebenDie kleinen Stückchen versenke ich in der Soße und lasse alles noch eine Weile (ca. 30 min.) vor sich hin köcheln. Dann kommt der große Pürierstab zum Einsatz, der alles so weit es geht zerkleinert. Aber ordentlich und so fein es geht. Danach nochmal aufkochen, aber vorsichtig. Das blubbert gefährlich, durch die Kartoffel hat die Soße ordentlich Bindung.   Tomatensoße fertigSo, fertig zum Abkühlen und Abfüllen. Die größere Menge für Montag, mal sehen, ob die Kollegen auch Lust auf Nudeln mit Tomatensoße haben. Die kleinere Menge für Sonntag.

Jetzt aber wirklich: Sonntagmittag

Schinkenwürfel anbratenIn etwas Fett werden Schinkenspeckwürfel angebraten. Nebenbei steht auch noch ein Topf mit heißem Salzwasser und Spaghetti auf dem Herd, der still vor sich hinkocht. Tomatensoße zu den SpeckwürfelnZu den Speckwürfeln kommt dann ein Schub Soße. Tomatensoße mit SchinkenwürfelnGut durchrühren und etwärmen.  tropfnasse Spaghetti in die PfanneDie al dente Spaghetti kommen tropfnass dazu und werden gut durchgerührt. Und schon ist das Essen fertig. Spaghetti, Tomatensoße mit SchinkenwürfelnDen Parmesan hab ich mal wieder „vergessen“. Aber man muss den auch nicht immer drauf haben. Bei manchen gleicht das ja schon einer Zwangshandlung, auf jedes Pastagericht den Reibekäse zu streuen.  Spaghetti, Tomatensoße mit SchinkenwürfelnAchja, und wo wir gerade von Zwangshandlungen reden. Das Nudelkochwasser habe ich übrigens weggeschüttet. So schönes heißes Wasser hilft, die Fettablagerungen in den Abflüssen zu lösen. Außerdem hält es (zugegeben als kleiner Anteil) das Abwasser schön flüssig, dass es aus eigener Kraft ins Klärwerk kommt und nicht mit sauberem Trinkwasser im Rahmen von großen Wartungs- und Reinigungsarbeiten in die Richtung getrieben werden muss. Das erhöht auch nur unnötig das Wassergeld. Sinnvoll mit der Resource Wasser umzugehen heißt eben auch, nicht nur den eigenen Verbrauch zu drosseln, sondern dabei auch darauf zu achten, dass dadurch nicht anderswo erhöhter Aufwand und erhöhter Wasserverbrauch entsteht.