Kulinarisch ein beinahe vollendetes Wochenende. Das fing am Freitagabend schon an. Oder fast schon am Freitagmittag. Doch, eigentlich am Freitagmittag. Noch im Dienst, aber auch dort wird gegessen. Das Ereignis nennt sich Mittagspause und passiert bei mir im Moment spätestens eine Viertelstunde nach Arbeitsbeginn. Das mag sich komisch anhören, aber da ich auf dem Weg zur Arbeit, der am späten Vormittag absolviert wird, oft das Mittag für die Kollegenden mitbringe, gibt es eben kurz nach dem Arbeitsbeginn (für mich) gleich die Mittagspause. 😉
Am Freitag wurde Altdeutsche Kartoffelsuppe geboten (eigentlich schon die ganze Woche, aber ich hatte es erst am Freitag entdeckt). Sie war richtig schön sämig, der Löffel blieb drin stehen. So muss das sein. Der Übergang zwischen Kartoffelsuppe und Kartoffelstampf (mit Einlagen) ist manchmal fließend. Im konkreten Fall war die Suppe aber nicht komplett püriert, was sie sehr lecker machte.
Auf dem Heimweg schaute ich beim Fischimbiss vorbei und erblickte erfreut noch einen schon mal sehr vermissten frischen Salat mit Garnelen, so dass ich hier sofort zuschlug und ihn mir einpacken ließ. Auf dem Heimweg war ich dann für einige Ergänzungkäufe noch bei einem Discounter, der Kaltreisröllchen – auch in einer veganen Version – bereithielt. Der Abend war – kulinarisch – gerettet.
Die Kaltreisröllchen präsentierten sich übersichtlich mit Sojasoße, eingelegtem Ingwer und “Wasabi”-Paste. Beim Genuss drängte sich allerdings eine Frage auf, die ich mal pauschal formuliere, was sie angreifbarer macht: “Warum sind die veganen Gerichte eigentlich immer so überwürzt?” Welche Fehlaromen will man damit überdecken? Was mich allerdings am meisten erstaunte, war die Schärfe, die der grünen Paste mitgegeben wurde. Ich kenne die nichtveganen Kaltreisröllchen vom gleichen Discounter auch. Da ist die Paste auch recht pikant, aber wenigstens noch gefahrlos essbar. Hier, im vegetarischen, brennt sie einem doch eher den Rachen aus.
Der Samstagvormittag versöhnte mich mittels eines schönen Samstagsfrühstücks mit Brötchen, Marmelade und Frühstücksei mit der Welt, auch wenn diese mich nach dem Aufwachen und dem Öffnen des Schlafzimmerfensters erstmal erschreckte. Draußen ging gerade ein Schneeschauer runter. Hatte es das winterliche Frühlingswetter also doch noch in den hohen Nordosten geschafft. Nach dem zeitlich ausgiebigen Frühstück Frühstück war der Schnee aber auch schon wieder weg.
Zum Abend machte ich mich an ein Gericht, dass mir schon einige Tage vorschwebte und wo ich die Zutaten auch schon einige Zeit im Hause hatte. Passend zum Wintereinbruch ein eher sommerliches Essen. Je nachdem, wie lange man es kocht.
Dreh- und Angelpunkt war eine Packung kleiner, bunter Tomaten und ein paar Schalotten. Die wurden zu einem kleinen Tomatensalat verarbeitet, wenngleich auch etwas feiner dafür geschnitten als es eigentlich nötig gewesen wäre.
Hinzu kamen noch Salz und Pfeffer und etwas Ziehzeit nach dem Unterrühren, so dass sich die Säfte bilden konnten. Dabei hätte man es auch belassen können, aber vielleicht soll er ja auch nur eine Beilage werden …?
In einer Pfanne erhitzte ich etwas Olivenöl und gabe eine Tüte “Bratgnocchi” hinein. Was es nicht alles gibt!?
Die wurden in wenigen Minuten etwas angebraten und waren dann eigentlich nach Packungsbeilage auch schon fertig.
Aber nicht bei mir! 😉
Ich schüttete den durchgezogenen Tomatensalat darüber. Das Mengenverhältnis Gnocchi – Tomaten war nicht optimal. Aber es gab beides nur in den entsprechenden Verpackungsgrößen. Etwas weniger Tomaten hätten es ruhig sein können. Aber so bleibt der Gemüseanteil hoch!
Der Pfanneninhalt wurde gut durchgeschwenkt, die Soße bildete sich von allen. Da fiel mir spontan noch ein, dass ich eine Kugel Mozzarella im Kühlschrank hatte …
Vielleicht hätte man auch Feta hineinbröseln können … Egal. Umrühren, abschmecken, Teller füllen, Kräuter drüber, fertig.
Je länger man die Tomaten köcheln lässt, desto weiter entfernt sich das Gericht vom Sommer. Noch sommerlicher geht’s nur so.
Der Sonntag endete mit einem kleinen Trauerspiel. Der sonntagsoffene Aufbäcker hat meinen Lieblingssonntagskuchen nicht mehr im Sortiment, da sein Lieferant es auch nicht mehr hat. 🙁 Es gab schon mal eine längere Pause, dann kam er wieder. Ich setze meine gesamte Hoffnung in diese Erinnerung. Möge sich Geschichte doch mal wiederholen. Immerhin hat er auch noch andere Kuchen, so dass ich sicher immer mal wieder vorbeischauen werde, ob meine “Himbeerbuttermilchschnitte” doch mal wieder da ist …
Das Mittag lief dafür umso schöner ab. Vattern hatte etwas außerhalb reserviert und ich muss sagen: da stimmte eigentlich alles. Das Gemüse war auf den Punkt (Gar- und Würzpunkt), die Soße war sehr angenehm, das Fleisch zart und saftig und die Twister waren eben die Twister.
Sowas rundes an Meerettichsoße habe ich auch noch nicht erlebt. Der Meerrettichliebhaber wird ein wenig den intensiven Meerrettichgeschmack vermissen, aber sie war schön würzig, nicht scharf, und passte wundervoll zum Fleisch und zum Gemüse. Das letztere war auch sowas von auf den Punkt; nicht weich gekocht, aber auch nicht al dente, dass es noch knacken würden. Es hatte angenehmen Biss und war wunderbar gewürzt. Manchmal ist es doch immer wieder erstaunlich, wie gut “simples” Wurzelgemüse doch schmecken kann. Der weiße Klecks auf dem Entrecôte ist übrigens keine Butter, es zerfloss wunderbar würzig und war leichter als das sonst übliche vollfette Milchkonzentrat, das meist so tiefgekühlt ist, dass es während der gesamten Speisenaufnahme nicht auftaut. 😉 Hier schmolz es sehr schön dahin und verlieh dem sowieso schon saftigen und zarten Steak eine geschmackliche Abrundung. Wenn ich mich da an mein letztes Filetsteak erinnere … Aber für derartig fleischliche Genüsse gibt es eben doch die Fachrestaurants mit der entsprechenden Produkterfahrung.
Und immerhin, jetzt, wo ich das niederschreibe, umspielt mein Gesicht ein wohliges Grinsen in Erinnerung an das wundere Mittagsmahl …
Kategorie: Das nichtwerktägliche Mittag
KW12 – Verordnete Abstinenz und ein paar Kleinigkeiten
Diese Woche war gespickt mit ein paar kleinen kulinarischen Highlights, die ich aber alle nicht fotografisch dokumentiert habe, da ich eher auf ein paar Standards zurückgriff, die es hier irgendwo im Blog schon gibt. So war ich mal wieder bei meinem Lieblingsfleischer und es wanderten ein paar leckere Bockwürste, leckerer Fleischsalat (wobei mir der mit Dill noch besser gefallen hätte), leckere, sehr grobe Leberwurst und leckerer, marinierter Nacken für die Grillpfanne erst in den Kühlschrank und dann nach und nach mit ein paar schönen, leckeren, aber einfachen Beilagen nach und nach auch in und durch mich.
Anfang der Woche entdeckte ich beim Einkaufen ein interessantes Süßdessert, dass ich letztendlich nur wegen der Verpackung kaufte. Das witzige: Wenn man diese pur im Geschirrgeschäft gekauft hätte, schlüge sie sicher mit 5€/Stück zu Buche. Mit dem süßen, leicht *hicks* alkoholisierten Inhalt lag der Preis bei 1,5o€/Stück. Okayyyy, wenn man die Reinigungskosten mitzählt …
Irgendwie fand ich die gläsernen Espressotassen interessant. Der Inhalt war … essbar.
Als ich den ersten Becher leer machte, wurde ich vom zugesetzten Alkohol aromatisch ein wenig überrascht. Erstaunlich, wie deutlich 1,2% doch herausschmecken können. Ansonsten war alles eben eine schaumige Trägermasse, die unterschiedlich in den Schichten aromatisiert und unten mit einer Karamellsirupsimulation ergänzt war. Ich hab’s auch nur gegessen, weil ich ungern Lebensmittel verschwende. Gekauft hatte ich es wegen der Gläser. 😉
Der Sonntag blieb überraschungsfrei, hatten wir doch die Gaststätte in den letzten Wochen schon mal besucht. Aber irgendwie ist es wohl gerade nicht so einfach, essen zu gehen. Gerade auch am Sonntagmittag haben doch immer mehr Restaurants geschlossen oder bieten “nur” Brunch. Ich ahne die Hintergründe, finde es aber trotzdem schade. An der Nachfrage der Gäste kann es aber nicht liegen, erlebe ich doch immer wieder, dass Spontanbesucher abgewiesen werden mit dem Verweis auf komplette Reservierung …
So landeten wir mal wieder beim Restaurant mit dem schönen Ausblick und dem tollen Service, ergatterten einen Fensterplatz und bei dem schönen Wetter heute … Naja, es fügte sich eben alles wunderbar zusammen. Auch der bestellte Teller sah toll aus; in der Perspektive wirken die deftigen Bratkartoffeln mit Speck zwar etwas dominant, aber die Matjes mit Hausfrauensoße hatten durchaus auch ihren Anteil auf dem Teller.
Zwei gut ausgewählte Matjesfilets mit den rohen Zwiebeln, den Apfelspalten und natürlich auch Äpfeln u.a. in der Soße, immer eine gute Zusammenstellung. Die Kartoffeln sahen auch toll aus, waren gut gewürzt, woran die Speckwürfel sicher auch beteiligt waren. Was ihnen leider völlig abging war jede Art der Knusprigkeit, aber auf der Karte standen ja auch “deftige Bratkartoffeln” und nicht “knusprige Bratkartoffeln”.
Na, für mich ist die aktuelle Karte des Hauses auserzählt. Die sich spannend lesenden Gerichte habe ich probiert oder zumindest gesehen, keines lohnte eine Wiederholung. Leider gibt es im Internet keine Speisekarte, so dass von Ferne nicht erkennbar ist, ob die Karte gewechselt wurde. Aber vor Herbst werde ich vermutlich dort nicht wieder auftauchen, wenn ich es beeinflussen kann. 😉
KW11 – Zu viel, aber schön, und durcheinander
So ein kleines bisschen schlecht ist mir gerade. Aber das gute “schlecht”, das zwar lecker war, aber zu viel. Und dann bin ich noch selbst schuld … Aber das Dessert musste dann auch sein, da die heutige sonntagnachmittägliche Kaffeepause ausfiel. Wobei: Käffchen gab’s. Aber, der Reihe nach.
Wo fange ich an? Beim verkorksten Abendbrot am Donnerstag? Da habe ich mich auf Twitter schon ausgelassen. Siehe also dort. Der Freitagabend brachte dann einen kleinen Lichtblick in Form von kleinen Kaltreisröllchen eines bestimmten Händlers, die ich gar nicht so schlecht finde. Aber die kenne ich auch schon länger und bei mir sammeln sich schon die beigelegten Stäbchen, da ich der Einfachheit doch lieber zur Gabel greife. Stellt sich nur die Frage, warum da immer zwei Paar Stäbchen drin sind … 😉 Diesmal fand ich noch ein kleines Extra: eine kleine Packung Kaltreisröllchen, die unter dem Label “vegan” gleich daneben lag im Kühlregal. Wobei mich anfangs eher das ungewohnt farbige Reisröllchen darin lockte, dass da vegan drauf stand, bemerkte ich erst später.
Wenn es nicht so hoffnungslos überwürzt gewesen wäre, hätte ich das vegane “Sushi” durchaus gut gefunden, allerdings war die dortige Wasabi-Simulation doch sehr viel schärfer als bei den normalen Kaltreisröllchen, und auch die Happen wiesen viel zu viel Geschmack aus. Es gibt so viele Möglichkeiten, leckere Happen vegan zu gestalten, warum da dann noch “Lachssimulanten” und anderes nachgebaute Zeug drauf/drin sein musste, wird sich mir nie erschließen. Reis, Gemüse, Seetang, Algen, … der Möglichkeiten hätte es so viele gegeben. Aber nein! Ersatzprodukte und überwürzt. Das muss nochmal überdacht werden.
Nach meinem ausgiebigen Samstagsfrühstück startete ich entspannt in die zweite Tageshälfte. Zuvor hatte mich ein Anruf ein wenig aus dem Konzept gebracht: Vattern rief an und vermeldete, dass wir am Sonntag erst in der zweiten Mittagssschicht dran wären. Vorteil: Sonntag kein Wecker. Nachteil: Der Rest des Sonntag wird nicht nach Standardprogramm ablaufen können. Aber, wir sind ja flexibel, wobei sich die entsprechende gute Variante erst “in process” herausstellte.
Aber zurück zum Samstag. Beim Einkaufen hatte ich ein für mich neues Produkt entdeckt, dass sich “Bratgnocchi” (oder so ähnlich) nannte. Die gab es in zwei “Geschmacksrichtungen”, will sagen: Füllungen, wobei ich mich ein wenig wundere, wie man diese kleinen Gnocchi (sie waren kleiner als normale) auch noch füllen kann. Ich bin diesem Geheimnis nicht weiter nachgegangen, aber verschoben ist ja nicht aufgehoben, die zweite Sorte lagert noch im Kühlschrank.
Da ich mich keine puren Gnocchi machen wollte, habe ich ca. 10 cm (Thüringer) Knackwurst (mit Knoblauch) aus ihrer Pelle befreit und ein wenig in der Pfanne angebraten. Die Pelle mit ihren anhaftenden Resten kamen klein gehackt ebenfalls mit in die Pfanne. Ein paar Tropfen Öl beschleunigten das Braterlebnis und die gefüllten Kartoffelteigbällchen nahmen dies auch dankbar zur Kenntnis. Da alles etwas trocken aussah, schnibbelte ich schnell noch ein paar Rispentomaten mit in die Pfanne, was zum abgebildeten Ergebnis führte.
Die Gnocchi hatten eine sahnige Schinkennote (auf der Packung stand was von Carbonara), also passte das mit der Knackwurst ganz gut. Auch die Tomate erfrischte und aromatisierte den Pfanneninhalt aufs beste, so dass dies eine durchaus gut essbare Speise wurde. Die Kräuter taten ihr übriges. 😉
Apropos Knackwurst
Warum heißt diese Wurst eigentlich so? Okay, die Pelle knackt ein wenig, wenn man abbeißt, aber der weiche, fast schmierfähige Inhalt, ist alles andere als knackig. Und bei diesem Produkt einer oberpfälzer-thüringischen Fleischerei fiel diese Eigenschaft besonders auf. Sowas weiches hatte ich unter dem Namen “Knackwurst” lange nicht mehr gehabt. Vermutlich hätte ich sie nach dem Kauf gleich auspacken und in der Küche zum Nachreifen hinhängen sollen, allein, auf die Idee bin ich nicht gekommen. Die nächsten Tage werde ich mal sehen, ob sich diese “Qualität” nur auf die abgepackte Discounterware bezieht, oder auch für den Filialverkauf zutrifft, komme ich doch regelmäßig an einer solchen vorbei.
Ohne auf die Details eingehen zu wollen, meinen Sonntag galt es dank des späten Mittags umzubauen. Einiges, was ich sonst erst nach dem Mittag tat, zog ich auf den späten Morgen vor, anderes fielen dann einfach mal aus. Dazu gehörte meine geliebte Kaffee- und Kuchenpause am Nachmittag, deren Zeitpunkt vom Fernsehprogramm vorgegeben wird, da ich dazu eine bestimmte Sendung guckte. Diese verschob sich meinetwegen auch nicht nach hinten, also musste eine Lösung her. Und eine Stunde nach einem Gaststättenessen schon wieder Kuchen in sich hineinstopfen, wäre wohl auch nicht richtig gewesen …
Ziemlich genau anderthalb Stunden später als sonst holte ich Vattern ab, um mit ihm Richtung Mittagsversorgung zu fahren. Als wir ankamen, wirkte der Laden gut gefüllt, aber wir hatten ja reserviert, und so fand sich dann noch ein Tisch. Der Service hatte ordentlich zu tun, schien der Andrang auch für die 2. Schicht recht groß zu sein. Mehrere größere Gruppen waren versorgt oder harrten noch ihres Essens, eine kam auch erst nach uns ins Haus.
Und nein, ich habe nicht schon wieder Roulade mit Rotkohl gegessen. Die weißen Kohlrabi-Stücke entpuppten sich als die bestellten Knödel, und die “Brocken” in der Mitte waren geschmorte Ochsenbäckchen. Sehr lecker, sehr zart. Das Rotkraut schön schlotzig, die Knödel ein Convenience-Produkt. Das flutschte alles gut in den Magen.
Manchmal frage ich mich ja, warum es in Gaststätten so wenig Schmorgerichte gibt. Sicher, die Vorbereitung braucht Zeit, allerdings passiert die irgendwann an einem der Vortage und das meiste passiert von allein, indem das Gargefäß in aller Ruhe im Ofen überdauert. Danach wird portioniert und bei einer Bestellung muss die Portion nur aufgewärmt werden. Außerdem gibts sowas vorbereitet sicher auch im Fachhandel. Da muss die DEHOGA dann koordinierend eingreifen, nicht, dass zwei Gaststätten plötzlich das selbe Gericht auf der Karte haben und vor den Gast stellen. 😉
Da der nachmittägliche Kuchen ausgeplant war, der Dessertmagen aber noch etwas wollte, hab es dann noch einen Nachtisch, der zum oben aufgeführten Gesamtzustand führte. Apfelstrudel mit Eis. Ein Klassiker. Diesmal kam übrigens keine gefüllte Apfel-Blätterteig-Tasche auf den Tisch, sondern etwas, was wirklich wie eine Scheibe vom Apfelstrudel aussah. Schön in der Mikrowelle aufgewärmt, was den Teig (bei den Blätterteigtaschen passiert das auch immer) eine gummiartige Konsistenz verleiht. Es ist meine kleine lukullische Perversion, dass ich es genau so am liebsten mag. So verzehrte ich das Apfeldessert mit der Vanilleeiskogel mit Genuss und war glücklich. Und satt. Sehr satt.
KW8 – Endlich wieder kultiviert essen
Befürchtet habe ich das Ereignis schön länger. Jetzt ist es wirklich erstmalig passiert. Aber es war nicht schlimm. Was aber auch am Ort der Geschehnisse lag, meinem kulinarischen Lieblingsort zur Zeit. Ich wurde erkannt. 😉
Aber der Reihe nach. Beim Einkaufen entdeckte ich mal wieder was für mich neues. Es stand “Kaffee” und “Hafer” bedeutend groß vorne drauf, inwiefern man bei einem runden Behältnis von “vorne” reden kann. Als Freund des kalten Milchkaffees in seinen vielfältigen Formen (die leider mittlerweile gar nicht so vielfältig sind) griff ich natürlich zu, um das Getränk zu probieren. Es war etwas wässriger, als ich es erwartet habe, was aber wohl auch daran lag, dass Wasser – wider Erwarten – die Hauptzutat war. Dass Haferdrinks ja auch im wesentlichen aus Wasser bestehen, spielte in dem Zusammenhang übrigens keine Rolle, da dieses Wasser noch separat verzeichnet war. Aber “Kaffee” aus Wasser und Kaffeeextrakt hat eben auch einen hohen Wasseranteil. Und wenig guten Geschmack. So kam dieses Getränk eben etwas plörrig daher ohne erkennbares Konzept, ob es jetzt ein Milchkaffeenachbau sein sollte oder doch den Charakter hatte, eine eigenständige Kreation zu werden. Der Versuch der Orientierung an einem unterstellten Massengeschmack ergab geschmacklich den kleinsten gemeinsamen Nenner im Becher.
Es gab auch noch eine Mandeldrink-Variante. Aber die probiere ich erst kurz vor Weihnachten, wenn es sie dann noch gibt.
Pommes brites
War das hier oder drüben im blog.subnetmask.de, irgendwo hatte ich mal in den Kommentaren über zu Zubereitung von Kartoffeln philosophiert. Dabei kamen auch die Pommes von Heston Blumenthal zur Sprache, deren Zubereitung ich mal im Fernsehen irgendwo gesehen hatte. Während klassisch frische (ggf. noch vorher gewässerte, aber wieder trockene) rohe Kartoffelstäbchen erst bei niedriger Hitze in der Friteuse gegart und dann bei höherer Hitze aufgeknuspert werden, hat Heston Blumenthal dem ganzen noch einen Arbeitsschritt vorangestellt: Er kocht – wie Salzkartoffeln – die Stäbchen erstmal gar. Danach werden sie noch einmal vor- und einmal fertigfrittiert. Das Ergebnis ist wohl sehr knusprig von außen und sehr cremig, fast püreeesk von innen.
Die Art des Pürierens geht vermutlich wirklich nur in einer Ölfriteuse, da die gekochten Kartoffelstäbchen doch sehr empfindlich sind und in einer Heißluftfriteuse vermutlich zerfallen (wenn die wirklich so viel Wind macht, wie ich vermute). Aber warum muss man sowas überhaupt fritieren? Gegarte Kartoffelstäbchen gehen auch in der Pfanne.
Die Kartoffeln habe ich roh in die Stäbchenform geschnitten und dann 5 Minuten bei voller Pulle in der Mikrowelle vorgegart. Dann kamen sie (fast direkt) in die erhitzte Pfanne mit etwas Öl und wurden angebräunt. Eine Schlussbehandlung erfolgte dann noch klassisch mit einer Salz-Paprika-Mischung.
Die beiden Bratwürstchen gesellten sich noch dazu, der ursprünglich geplante Bohnensalat hatte sich irgendwie im Vorfeld schon verflüchtigt … 😉
Knusprige Pommes und leckere Bratwürste (grob), da kam dann noch ein Klecks Senf für die Würste dazu und es gab ein schönes Abendbrot. Ich nenne die Kartoffelzubereitung mal Pommes brites, weil nicht die Friteuse dabei wie (wie bei den Pommes frites), sondern die Bratpfanne.
Genug gescherzt.
Der Sonntag brachte endlich mal wieder leckere Atzung, ohne, dass ich selbst tätig werden musste. Der Start in die postquarantänige Saison geriet zackig.
Wer das für einen netten Vorspeisenteller hält, hat sich zu voreilig vom ersten Eindruck leiten lassen – leider ein Grundproblem aktueller Zeiten. Manchmal muss man doch etwas tiefer graben, um der ganzen Schönheit und Wahrheit auf die Spur zu kommen.
Unter den wilden Kräutern kam noch ein Chorizo-Risotto zum Vorschein, der Teller ist dafür hinreichend tief. Im Ganzen war es ein knuspriges Filet vom Zackenbarsch auf dem Risotto mit wilden Kräutern und geschmolzenen Cherrytomaten.
Wer kennt nicht das Klischee, dass man, wenn man Spaghetti mit Tomatensoße ist, kein weißes Hemd anziehen sollte, da es nicht möglich ist, dieses Gericht zu essen, ohne sich doch wenigstens ein bisschen zu bespritzen. Da ich keine weißen Hemden trage, habe ich im allgemeinen das Problem nicht so, weil es besser kaschiert wird, aber diese Cherrytomaten … Wie isst man die eigentlich unfallfrei? Bisher sehe ich da zwei Varianten: In Ermangelung eines Löffels balanciere ich sie auf der Gabel im ganzen zum Mund, was die Gefahr des Runterfallens beinhaltet. Plan b ist das Aufspießen bzw. Zerschneiden der Tomaten auf dem Teller, was aber das geschmolzene Innere fontäniös in Richtung Oberbekleidung entladen lässt. Einfach ignorieren und drauflassen geht aber auch nicht. Zum einen sind sie im Preis mit drin, also bezahlt, zum anderen schmecken die kleinen Biester ja auch. 😉
Beim Fisch bin ich mir nicht ganz sicher, ob er wirklich so war, wie er sein sollte. Er war klar im Geschmack und mal was anderes, was die Konsistenz und das Mundgefühl betraf, aber es könnte auch sein, dass er eigentlich etwas anders sein sollte. Die Chorizo im Risotto hielt sich aber auch angenehm zurück, so dass das Gericht etwas wirklich feines für den Re-Start in die kulinarischen Sonntagsausflüge war. Da werden sich einige andere ganz schön strecken müssen, um das zu erreichen. Mal sehen, wo Vattern für nächsten Sonntag reserviert. 😉
KW7 – Einfach besser als die Alternative
Wenn die eingefahrenen Wege ein wenig durcheinander kommen, kann das ja durchaus auch erfrischend sein, aber manchmal ist der einfache Weg doch auch der bessere, weil bequemere, und die neuen Wege nerven nur ein wenig. Immerhin hat die Versorgung von mehreren Haushalten und das daraus folgende häufigere Einkaufen dazu geführt, dass ich dieser Tage schon wieder an meinem Lieblingsfleischer vorbei kam und Leckereien einkaufen konnte. Die marinierten Nackensteaks sind aber auch zu gut. Und so anders, was man unter vergleichbaren Namen eingeschweißt anderswo erstehen kann. Ich glaube, ich habe sowas sogar schon mal im Kassenbereich eines Baumarktes gesehen … Wie wenig wertschätzen kann man das eigentlich? Und dann halbiert sich die Menge auf dem Grill oder in der Pfanne auch noch, wenn man es erhitzt.
Ganz das Gegenteil bei meinem Lieblingsfleischer. Da schrumpft nichts in der Pfanne, oder eben nur das, was mit Fettauslassen erklärt werden kann. Und das Fleisch bewahrt seinen guten Charakter. Wenn man die Zubereitungszeit mal netto betrachtet, kann so auch mal ein gutes Fastfood beim Kochen rauskommen.
Nur einen Punkt muss ich vorher noch ansprechen: In Social Media heißt es ganz klischeeesk, dass es wohl keinem gelingt, genau die Menge Nudeln zuzubereiten, wie man zum Essen braucht. Ich habe damit eigentlich noch nie ein Problem gehabt. Wo ich Probleme habe, ist, die richtige Menge von Kartoffeln vor dem Schälen abzuschätzen … Da mache ich doch meistens zu viel. Gibts da auch einen Trick oder ein Maß?
Apropos Kartoffel. Damit fing alles an. Die Kartoffeln wurden geschält, grob zerteilt und kamen in ein mikrowellengeeignetes Gefäß mit Deckel, wurden einmal mit kalten Wasser gut abgespült, danach etwas gut abtropfen lassen und dann in der Mikrowelle gegart. Normalerweise rechne ich pro Portion ca. 5 Minuten volle Leistung.
In der Zeit heizte ich meine Pfanne auf und übergab ihr das schöne Stück Kamm.
Das ruhte jetzt einige Zeit bei etwas mehr als mittlerer Hitze in der Pfanne. Ohne es zu bewegen. Einfach nur vor sich hin braten lassen … Nach einigen Minuten linste ich mal drunter. Das Bild, das sich mir bot, und der Blick auf die Seitenkanten des Fleischstücks empfahlen dann ein Umdrehen. Ich verband das mit der Zugabe von etwas Ölbutter auf der freien Pfannenseite und dem Nachfolgen der Kartoffelstücke.
Während das Fleisch unberührt blieb und ich die Hitze etwas verringert habe, beobachtete ich die Kartoffelstücke. Auch diese ließ ich erstmal unberührt, bis ich eine Bräunung an den Unterseiten bemerkte. Dann fing ich an, sie umzudrehen.
Der Trick ist wirklich, sie erst umzudrehen, wenn sie diese braune Färbung erreicht haben. Wer mag, kann jetzt auch noch Zwiebeln oder Speckwürfel dazugeben. In einem Anflug von Aktivität gab ich etwas Salz über die Kartoffeln.
Als das Fleisch gar war, drappierte ich es schonmal auf dem Teller. Die Kartoffeln wurden nochmal schön durch die Pfanne gejagd, um allen vorhandenen Geschmack anzunehmen, und landeten dann ebenfalls auf dem Teller.
Reste aus einer Tk-Erbsenpackung kamen in die noch heiße Pfanne und wurden kurz durchgeschwenkt. Das Wasser verdampfte zügig, etwas Salz kam auch noch auf die Erbsen. Manchmal kann es so einfach sein.
Natürlich kamen dann auch die Erbsen auf den Teller. Und schon ist das Essen fertig. Etwas Soße wäre noch eine Idee gewesen, aber das Fleisch war auch ohne diese so saftig, dass es eigentlich nichts weiter dazu brauchte.
In dem Zusammenhang fällt mir der große Vorteil der großen Röstkartoffelstücke ein. Sie waren außen schön knusprig, innen aber angenehm weich, und man konnte sie auch noch etwas quetschen, so dass sie ideal dafür waren, die auf dem Teller verbliebenen Fleischsäfte aufzunehmen. Besser als jede Standardpommes oder – noch schlimmer – Krokette. Diese Art der Bratkartoffel bietet das beste aus beiden Welten: Knusprige Röstaromen und die Fähigkeit der Soßenaufnahme. Frisch gegarte Kartoffelstücke kamen ausgedämpft und noch gut heiß in die Pfanne zum Aufknuspern. Es geht. Lecker.
Gefühlt habe ich für die Zubereitung dieses Tellers keine 15 Minuten gebraucht. Würde ich mal schätzen. Der längste, nicht mitgezählte Einzelschritt war das Schälen der Kartoffeln. 7 Minuten (ich hatte ja mehr als 1 Portion) Kartoffeln in der Mikrowelle, dabei 1. Seite des Stecks braten. Zweite Seite ähnlich lange, nur mit den Kartoffeln in der Pfanne, und die Erbsen waren keine Minute in der Pfanne.
KW6 – Schon wieder
Hatte ich den eigentlich schon?
“Herr Ober, was machen die ganzen Leute an meinem Tisch?”
“Mein Herr, Sie hatten doch einen Auflauf bestellt …”
Eigentlich wäre ja heute der letzte Sonntag gewesen, wo ich mich selbst verpflegen musste. Eigentlich. Nicht, dass Vatterns Reha verlängert worden wäre, eher im Gegenteil. Er kam aus Gründen früher nach Hause, um sich dort zwei Wochen lang einschließen zu müssen.
Manchmal habe ich den Verdacht, doch ein wenig ein “Stress-Esser” zu sein. Am Freitag gönnte ich mir dann ein schnelles, feines, kleines Extra. Auslöser war die Passage meines Lieblingsfleischers beim freitäglichen Einkauf und der damit verbundene Anblick zweier schöner Kamm-Stücke.
Die kamen in die heiße Pfanne, und da dann noch Platz war, röstete ich gleich noch ein aufgeschnittenes Brötchen ein wenig an.
Als ich das gleich umdrehte, kam auch die Unterseite des Brötchens zum Vorschein. Das kam dann raus und machte einem zweiten seiner Art Platz, um die gleiche Behandlung zu erfahren.
Mit ein wenig Senf veredelt verschnabulierte ich die beiden Steakbrötchen dann als Abendbrot. Da das Mittag an dem Tag eher mau ausfiel, eine lässliche kleine Sünde.
Der Samstag war kulinarisch eher uninteressant und auch dem Sonntag drohte vergleichbares, da ich den Tagesablauf etwas entspannen wollte. Also schob ich das Mittag etwas nach hinten, unterließ damit aber meine geliebte Sonntagskaffeepause (bzw. den dazugehörigen Kuchen) und so gab es das Heißgetränk nach folgendem Auflauf. In den sind ein paar Ideen eingeflossen, die ich die Woche über aufschnappte.
In der Auflaufform sehen wir unten vorgegarte Kartoffelscheiben, klein geschnittenen Landjäger (luftgetrocknet, von mir) und ein paar Tk-Erbsen. Unter den Kartoffeln ist als Ansetzschutz noch etwas Öl drunter, das ich auch gewürzt hatte.
Ein Ei und etwas Milch wurden verquirlt und auch noch etwas gewürzt (Standard).
Wo hatte ich eigentlich die schönen geschnittenen Kartoffelscheiben her? Ganz einfach: Eine rohe Kartoffel passender Größe hatte ich geschält und dann – im rohen Zustand – in Scheiben geschnitten. Geht am einfachsten. Ggf. lohnt auch, das gleiche mit einer zweiten Kartoffeln zu wiederholen, hängt aber von der Größe der Kartoffeln und der Auflaufform ab. Eine weitere große Kartoffel würfelte ich noch und gab dann alles in ein mikrowellengeeignetes Gefäß mit Deckel. Das spülte ich inkl. der Kartoffeln einmal mit kaltem Wasser aus, ließ das aber nur grob abtropfen. Dann kam alles mit Deckel und Dampfabzug in die Mikrowelle. Klappt wunderbar.
Die gewürfelten Kartoffeln wollte ich in eine Art Kartoffelbrei verarbeiten. Leider hatte ich die Kartoffeln etwas zu kurz gegart, dass das mit dem Brei nicht wirklich was werden wollte.
Aber mit etwas Milch und einem Schneebesen rührte ich so lange darin rum, bis es sich über den Auflauf schütten ließ. Dann kam noch Käse drüber.
Was mir wieder in Erinnerung rief, dass ich mir eine grobe Reibe besorgen wollte. Diesmal war es Gouda. Danach kam alles in den Ofen, 200°C Umluft, bis die Kruste schön ist.
Der Gouda bräunte etwas komisch, aber was soll’s?! Kann ja auch an meiner “Reibe”-Methode mit einem Sparschäler liegen.
Die Eiermilch war gestockt, die Kruste war krustig. Soweit, so gut.
Mit einem metallenen Pfannenwender hätte ich vermutlich die Kruste besser durchstechen können. Hab ich aber nicht. Deswegen ist die eine Ecke leider etwas misslungen.
Aber der Auflauf ist recht gut gelungen. Die Wurst gab eine schöne Würze ab, die Erbsen sorgten für die gemüsige Süße. Die Kartoffeln waren dann jetzt auch gar, aber sie zerfielen nicht, da sie wohl doch noch sehr al dente in die Auflaufform gekommen waren. Der Kartoffelbrei sorgte noch für eine erdäpfelige Cremigkeit im inneren. Naja, und der Käse war eben der Käse, mit dem alles überbacken war.
Noch ein Wort zu den Landjägern. Ihr kennt die von Supermärkten und Discountern feilgebotenen, meist plastikverschweißten Dauerwurstdinger, die dieses Gericht hätte man sie sicher auch sehr gut direkt aus der Packung nehmen können. Ich hatte meine aber bereits vor über einer Woche gekauft und dann in der Küche zum Trocknen/Reifen aufgehangen (natürlich ohne Plasteumhüllung). Man muss meiner Erfahrung nach ein wenig aufpassen, dass man die richtigen erwischt, die das sinnvoll mit sich machen lassen. Meine jetzigen fingen irgendwann an zu tropfen (was ein gutes Zeichen ist). Ich hatte auch schon welche, da passierte selbst in 2 Wochen gar nichts. Das hängt von der verwendeten Wursthülle ab. Man kann sowas also immer mal machen. Meist gewinnen die Dinger geschmacklich. Allerdings sollte man nicht so viel beim Aufhängen an ihnen rumtatschen. Und Haustiere, die irgendwie dran kommen könnten, verbieten sich auch. Aber sonst ist das wirklich mal zu empfehlen. Auch mit Mettenden, (groben) Knackern und Salami sowieso.
KW4 – Hans’ Neue und DIY
Die Bonner Riegels haben die Welt mit einem neuen Nachwerk versorgt, dass von großen Ambitionen in Richtung Nachhaltigkeit spricht. Immerhin haben sie die Pressformen für die Cola-Flaschen-Vorlagen jetzt für ein weiteres Produkt genutzt. Statt des ungesunden Softdrinks nahm man sich hier ein anderen Flaschenprodukt zum Vorbild: Kakao, vermutlich auf Sojadrink-Basis. Neumodisches Zeuch also. Der süße Süßschaumträger kommt in zwei Farben daher und enthält immerhin 0,9% entöltes Kakaopulver. Da braucht man sich nicht wundern, dass die kleinen Gemeinheiten mal wieder etwas überaromatisiert schmecken. Eine typische Aktionsware: Produziert, damit es interessierte Kunden einmal zum Ausprobieren kaufen und dann wieder in der Versenkung verschwinden lassen.
Kommt ein Reh mit Fellproblemen zum Hausarzt. Wohin wird es überwiesen?
In eine Reha(ar)klinik.
Der Witz stellt eine Überleitung zum eigentlich wichtigen dar, dem heutigen Sonntagsessen. Da Vattern zur Zeit in einer Rehaklinik weilt, die ein strenges Corona-Management fährt, gibt es dort weder ein Rein noch ein Raus. Er ist dort also gut versorgt (es gab wohl sowas wie eine griechische Roulade/Boulette – also sowas mit Feta-Füllung – heute). Als er es mir erzählte, hatte ich den Eindruck: Begeisterung klingt anders. 😉
Damit war ich auf selbstständige Möglichkeiten zurückgeworfen. Ich überlegte im Vorfeld bereits auf Burgerbraterei oder Pizzaservice, aber dann habe ich mich doch anders entschieden.
In Anlehnung an andere Bratfisch-mit-Stampfkartoffel-Gerichte der jüngsten Vergangenheit ließ ich zwei Welsfilets nach Packungsaufdruck auftauen (genauer: antauen), putzte eine handvoll Rosenkohl und schälte ein paar Kartoffeln, die dann auch noch gewürfelt wurden.
Der Rosenkohl wurde in wenig Wasser mit Salz und Kümmel al dente blanchiert und dann beiseite gestellt. In einem Topf wurde in reichlich Butter eine gewürfelte Zwiebel angeschwitzt und leicht angebräunt. In der Mikrowelle garten unterdessen die Kartoffelwürfel und das gesalzene und gepfefferte Welsfilet briet in der Pfanne. Als ich den Fisch, gut angebräunt, einmal umdrehte, kamen noch die Rosenköhler mit in die Pfanne. Die Zwiebeln in der Butter wurden mit etwas Milch abgelöscht und die gegarten Kartoffelwürfel dazu gegeben und gestampft. Mit weiterer Milch erhielten sie die perfekte Konsistenz.
Ein wenig fehlte der kleine Klecks Krautsalat, aber man kann nicht alles haben. Vielleicht denke ich am kommenden Sonntag daran, mir welchen zu kaufen.
KW3 – Mit Käse überbacken ist alles besser
Heute Mittag musste ich einmal fast lauthals lachen, konnte mich aber gerade noch zurückhalten. Die gastliche Stätte war recht gut gefüllt und man will ja nicht auffallen. Allerdings weiß ich nicht, ob es beim Nacherzählen genauso lustig wird – wahrscheinlich nicht. Wie immer, wenn die Situation als solches mitspielt.
In der heutigen Gaststätte arbeitete der Service nach einem gesteuerten Chaosprinzip (ohne Wertung). Zumindest, wenn es um das Austragen des Essens ging. Wenn es aus der Küche pingte, ging jemand hin, der gerade nix anderes zu tun hatte, und holte das Essen, um es dann an die Tische zu bringen – egal, ob das einer der für den übrigen Service zugeordneten Tische war oder nicht. Das führte offensichtlich zur Situation, dass am Tisch immer/meistens erst gefragt werden musste, wer was bekommt, da der/die Austräger/in nicht wissen konnte, wer was bestellt hatte. Das Verfahren hat durchaus seine Vorteile: Das Essen kommt schneller an den Tisch und ist dadurch meist noch schön heiß. Außerdem bleiben Gast und Service im Gespräch.
An einem Nachbartisch – mein Essen war bereits vertilgt und ich wartete auf den belebenden Einfluss des bereits genossenen Cappucinos, so dass ich mit etwas Umgebungsaufmerksamkeit den Gastraum auf mich wirken lassen konnte – kam das Essen. Die Bedienung blickte auf die beiden Teller und auf die Personen am Tisch. Dann stellte sie ohne zu fragen das Essen hin, was sich aber als genau falsch herum erwies.
Was ich immer wieder sehr erheiternd finde, ist, wenn Klischees so richtig schön ad absurdum geführt werden. Wessen Klischees das sind, ist mir dabei relativ gleich, vermutlich gehören meine eigenen durchaus mit dazu. Am beschriebenen Tisch sa´ßen eine Frau und ein Mann “in den besten Jahren”. Beide hatten die 50 vermutlich schon hinter sich gelassen, waren aber gut in Form. Er wirkte sportlich gebaut, während sie einen eher schmalen Körperbau aufwies. Beide hatten je einen Halbliterhumpen Bier vor sich, wobei der Farbton eher auf Alster&Co. hindeuteten. Und dann kam das Essen.
Der Service brachte zwei Teller an den Tisch und ordnete sie ungefragt den beiden Gästen zu. Der Herr bekam das Eisbein, während ihr das Hamburger Schnitzel zugeordnet werden sollte. Dazu kam es allerdings nicht, da er ihr erstmal den Teller mit der Haxe rüberreichte, dem Service damit den Platz freiräumend, der für das Schnitzel eingeplant war. Ganz ehrlich, ich war auch ein wenig überrascht. Die Frau sah wirklich so wenig nach “Ich esse Eisbein” aus, dass mich das auch ein wenig verwunderte, aber offensichtlich ging es nicht nur mir so. Sie konnte es aber vertragen, heißt es da dann immer so schön. *klischeetrief*
Apropos Klischee. Kommen wir zu dem in der Überschrift zitierten:
Die Pommes links sind auch trotz der Bildqualität als solche zu erkennen, oben keilt sich etwas Krautsalat in die Speise und die rechte Hälfte gehört einigen Dorschfiletstücken, die mit Käse und Champignons überbacken wurden. Die Gefahr bei diesem Überbacken war, dass dabei der doch recht zarte Fisch übergart würde, was hier aber nicht der Fall war. Vor allem die dickeren Stücke waren “auf den Punkt”, die dünneren wiesen einige Bratspuren auf, die sich durchs Überbacken aber nur noch auf die Optik beschränkten. Wichtig war allein, dass man beim Verspeisen immer von allem etwas auf der Gabel hatte (wie es ja auch sein soll). Der Dorsch allein war dann doch sehr dezent. Aber es hat eben doch einen Grund, wenn man beim guten Italiener bei Pasta mit Meeresfrüchten keinen Parmesan dazu bekommt, weil der Hartkäse den feinen Geschmack der Nudelbeilage übertönt.
Interessant wie immer bei Fisch war die Beigabe einer Zitronenspalte. Die kommt ja nicht umsonst, ich entleerte sie ins begleitende Getränk. Aber dazu hätte das Stück auch mit dem Sprudelwasser zusammen auf den Tisch kommen können und nicht erst mit dem Essen. Selbst unter der Voraussetzung, ich wollte den Fisch damit würzen, welchen Sinnn soll das dank der Käseummantelung haben? Oder hätte ich mal die Pommes säuern sollen? Warum eigentlich nicht?! Kartoffelchips mit Essiggeschmack gibt/gab es ja auch. Achso, sorry: Vinegar-Geschmack.
KW2 – Es grünt so grün …
Es ist wohl Grünkohlzeit. Jedenfalls kam mein derzeitiges Lieblingsrestaurant mit einigen Grünkohlgerichten aus der Jahreswechselpause zurück und da musste ich gleich mal probieren. Ganz klassisch, aber auch recht fein zubereitet, kam es daher.
Eine ordentliche Portion Grünkohl mit Dekotomaten, eine Knackwurst und etwas Kasseler. Ein Klecks Senf war auch noch mit dabei, der zwar wunderbar ergänzte, aber auch nicht unbedingt nötig gewesen wäre. Die Knackwurst war wirklich sehr gut, da hätten mich u.U. Bezugsmöglichkeiten und ehrlich gesagt auch die Erwärmmethode interessiert. Ich fand die Wurst – so wie sie auf dem Teller war – genial. Auch das Kasseler war handwerklich gut hergestellt, saftig, würzig und wunderbar passend zur nordischen Palme. Ich habe es wirklich sehr genossen.
Und, bevor noch einer kommt, dass das Gericht so doch sicher nicht vollständig war, dem sei recht gegeben. Da stand noch ein kleiner Teller daneben:
Ein paar schöne Bratkartoffeln gab es nämlich auch noch. Und, ganz ehrlich: zur Befriedigung lukullischer Genüsse hätten diese Bratkartoffeln auch völlig gereicht.
So müssen Bratkartoffeln! Schön mit Röstaromen, ein paar Speckwürfeln und ordentlich Geschmack. Leider habe ich neulich mal in einem Kommentar den Eindruck erweckt, die im dortigen Artikel abgebildeten Bratkartoffeln sähen gut aus. Ich muss das korrigieren. Als Pfannengericht war das, was ich dort positiv kommentierte, wirklich nicht schlecht, als Bratkartoffelgericht eigentlich eine Katastrophe, da die dortigen Erdäpfel, wie auch alles andere, sowas von keine Bratspuren aufwiesen, dass das eigentlich nicht wirklich brattypisch geschmeckt haben kann. Wer die Kartoffelscheiben (oder auch Würfel oder anders geformte Teile) in der Pfanne nur erwärmt, aber nicht brät, erhält eben keine Bratkartoffeln. Aber es scheint Leute mit Vorlieben von in der Pfanne erwärmten, aber nicht gebratenen Gerichten zu geben.
So, ich beruhige mich wieder, genieße nochmal im Rückblick diese schönen Bratkartoffeln des heutigen Mittags und wünsche mir immer wieder solche leckeren, knusprigen, aromatischen, … Erdäpfel wie hier abgebildet. Amen.
KW1 – Unser täglich Brot …
Eine kulinarisch ereignisarme Woche liegt hinter mir, wobei das nicht ganz stimmt. Nur habe ich mir unter der Woche abgewöhnt, Bilder vom Essen zu machen. Dabei waren ein paar kleine Höhepunkte dabei: Köttbullar und eine leckere Senfeikartoffelsuppe, die man besser Senfei-Kartoffel-Suppe schreiben sollte und die offiziell auch ganz anders heißt. Die Suppe war der positive Höhepunkt, die beiden etwas zu klein geratenen Königsberger Klopse in ihrer leicht bratigen Rahmsoße, die unter dem schwedischen Kloßnamen verkauft wurden, markierten eher das untere Ende der Skala … Schöner Versuch, leider misslungen. Da waren die Backkartoffeln mit dem Grillgemüse und dem Kräuterquark am Montag sehr, sehr viel leckerer.
Eigentlich hatte ich die Information bekommen, dass es am heutigen Sonntag in ein von uns schon öfters besuchtes Restaurant gehen sollte, und ich suchte mir auf der Online-Speisekarte schon mal was aus … Aber erstens kommt alles anders und zweitens als man denkt. Herr Vater hatte da wohl zwei Reservierungen beim Erzählen durcheinander gebracht und so bogen wir beim Verlassen des Wohngebietes nicht nach rechts ab, sondern folgten der Fahrtrichtung geradeaus und erreichten ein Haus der fleischlichen Genüsse … Das sollte saftig werden.
Auf diesem Bild sehen wir den Grund, warum ein wenig Brot zum Essen eigentlich immer dazu gehören sollte. Diese Melange aus argentinischem Fleischsaft und hiesiger Kräuterbutter hätte ich gern noch aufgetunkt und wegschnabuliert, allein, die gute Erziehung verbot es mir, den Teller direkt an die Lippen zu führen. Dafür wäre jetzt etwas Brot sehr praktisch gewesen. Zur Not ein kleiner Löffel. Aber naja. So ging diese Essenz des guten Geschmacks zurück in die Küche.
Nein, keine Angst. Dieser Salat ist nicht die Quelle für das obere Bild. Während der Salatteller eher viereckig anmutet, war der Fleischsaft-Teller im Inneren zumindest rund. Aber die säuerliche Leichtigkeit der Vorspeise machte wirklich Appetit auf das, was danach folgen sollte. Und sie verzieh, dass ich nicht die gemischte Gemüsebeilage wählte, sondern doch mal mit einer schönen Handvoll Pommes über die Strenge schlug.
Wir sehen hier ein wunderbar medium gegrilltes Rib-Eye-Steak (das “Auge” ist ja deutlich zu sehen … ach nee, das ist die Kräuterbutter). Laut Karte hatte es seine 300g, was jetzt auf dem Bild nicht wirklich gut zu sehen ist, aber es war schön dick, was sicher auch die wunderbare Saftigkeit beflügelte, die ich leider – zumindest in Teilen – ungenutzt sein lassen musste. Die Pommes, knusprig frittiert, erwiesen sich als genauso lecker wie saftaufnahmeunwillig … Naja, genug wehgeklagt. Geschmeckt hat es ja und das ist doch das wichtigste.