Kennt ihr diese Kochblogartikel, die anfangen mit „Eigentlich wollte ich ja was ganz anderes Kochen …“. Dies wird so einer. Aber erst weiter unten. Leider habe ich den Kochvorgang nicht abgebildet, aber solche Denk- und Entscheidungsprozesse sind manchmal schon spannend. Vor allem, wenn man selbst beteiligt ist. 😉
Aber – und dabei sei Monty Python zitert – kommen wir zu was völlig anderem. Neulich hatte ich mich mal unter der Frage „Warum?“ mit einer Fischkonserve auseinander gesetzt. Meine Idee war, sie „vor dem Öffnen hemmungslos zu schütteln“, um ihr doch noch etwas gutes abzuringen. Es ist keine Lösung.
Diese Dose vom gleichen Hersteller mit dem gleichen Fisch, aber diesmal mit einer Kräutersoße habe ich vor dem Öffnen kräftig und ausdauernd geschüttelt. Der physische Effekt, dass sich der Fisch zerlegt hat, ist gelungen.
Er bleibt noch ein wenig erkennbar, aber man braucht keine Gabel mehr, ein Löffel reicht. Und ein gut abgehärteter Gaumen. Geschmacklich ist das Ding unter aller Würde und die erhoffte Erhöhung der Saftigkeit des Fisches ist nicht so wirklich eingetreten. Übergart bleibt eben übergart. Aber ich gebe der Konserve noch eine dritte Chance. Es gibt den Fisch auch noch in Tomatensoße, was irgendwie nach einem warmen Gericht auf Pastabasis schreit. Das Erwärmen des Doseninhalts wird als eine Variante auf der Dose empfohlen, falls einer fragt. Mehr dazu demnächst.
Mikrowelle III
Nach Garnelen auch noch Oktopus. Diesmal aber sogar in richtigem Reis. Soll sogar Risottoreis sein. Das Erwärmen gestaltete sich zwar prinzipiell genauso wie beim anderen Produkt, die akustische Begleitung ließ allerdings Puffreis im Essen erwarten. Was dann aber nicht stattfand, es knallte schon ein wenig aus der Mikrowelle.
Im Ggs. zur Kritharaki-Version mit den Garnelen blähte sich hier die Folie drüber schön auf und fiel nach dem „Bling“ der Mikrowelle wieder in sich zusammen. Entsprechend befreit sieht das dann so aus:
Auch hier lohnt ein wenig Bewegung in der Schale zur Auflockerung.
Der Reis war natürlich in der Mehrheit, ein wenig schmeckte der Tintenfisch aber doch durch. Ganz mikrowellentypisch zeigte sich der Reis stellenweise etwas weich, andere Stellen hatten mehr Biss. Offenbar ist der Tintenfisch eher tauglich, ein solches Gericht zu aromatisieren, wenngleich ein wenig mehr auch mehr gewesen wäre.
Sonntagmittag
Eigentlich sollte es etwas ganz anderes geben … ähm … hüstel … ähm … achso, das hatten wir ja schonmal. Die Idee war ein kleiner Lammrücken mit einem Kohlrabigemüse und einer kartoffeligen Sättigungsbeilage. Ta taaaa:
Ich weiß nicht, wie ihr das seht, aber das Bild entspricht nicht unbedingt der Ankündigung. Als ich den Kohlrabi ergreifen wollte, drängte sich auch ein Pak Choi ins Blickfeld und machte einen etwas traurigeren Eindruck als der Kohlrabi, sprich: Er rief, dass ich ihn unbedingt zuerst verarbeiten solle. Die Dringlichkeit erwies sich als durchaus gegeben, wenn man berücksichtigt, dass auf dem Teller drei (in Worten: drei, in Zahlen: 3) Pak Choi zu sehen sind. Bzw. ihr noch verzehrbarer Rest. Beim Putzen teilte ich diesen in weißen und grünen Teil und legte beides beiseite. Als ich drei Kartoffeln (mehligkochende) geschält und gewürfelt hatte, entschied ich mich, das Lamm im Kühlschrank zu lassen und nur noch ein Stückchen Speck mit zu verarbeiten, indem ich es erstmal würfelte.
Dann gings zügig. Öl, Speckwürfel und die Kartoffeln kamen in die Pfanne, wurden gut durchgeschwenkt und dann bei geringer Hitze erstmal gegart. Nach 10 Minuten kamen die weißen Teile des Pak Choi dazu. 8 Minuten und 2 Durchschwenker später, die Kartoffeln waren sanft angebräunt, kam das Grünzeug dazu und die Erkenntnis, dass das in der Pfanne alles nicht so toll aussah, da die Kartoffeln an ihren Kanten mittlerweile korrodierten. „Bratkartoffelstampf“ war das Wort, dass mir dann einfiel, also einen guten Schuss Milch mit in die Pfanne und die Kartoffeln mit einer Gabel gequetscht. Der „gute Schuss Milch“ geriet etwas zu gut, so dass ich dachte, nimmste es als Suppe. Nach dem Abschmecken mit Pfeffer, Rosmarinpulver und Muskat banden die Kartoffeln den Pfanneninhalt doch etwas mehr.
So gab es Matschepampe mit Struktur und Geschmack. Irgendwie mag ich den Senfkohl. Ein paar Kartoffelstücke waren auch noch ganz. Keine Suppe, aber löffelfähig.
Ein Gedanke, der da ebenfalls mit einfloss, war der nach dem zwingenden (oder eben auch nicht) Dreierlei auf dem Teller: Fleisch/Fisch, Gemüse, „Sättigungsbeilage“ (die nicht sättigt, aber egal, wenn einem das nur lange genug eingeredet wird, sättigt sie auch). Deswegen kamen der Kohl und die Kartoffeln zusammen in die Pfanne. Beim Kohlrabigemüse mit Lammrücken werde ich das auch machen. Aber vielleicht etwas edler.