Zwischenmahlzeit (3)

Nachdem es am Montag die Reste vom Sonntag gab, schwang ich im weiteren Verlauf der Woche doch wieder selbst den Kochlöffel, anstatt mich anderswo zu verlustieren. Ablaufenden MHDs u.ä. sei Dank. Beim Dienstagsgericht handelt es sich im Fusion-Küche, wenn auch mit einem kleinen Augenzwinkern. Die Grundidee könnte man auch als Italo-Western bezeichnen.

Los ging es mit einem Gedanken an Spaghetti alla Carbonara und der Frage, wie sich die originalen Zutaten im Namen wiederspiegeln. Das sollte dann die Basis für die neue Namensgebung bilden. Leider ist es nicht so wie bspw. bei Spaghetti aglio e olio, wo sich die Hauptzutaten im Namen befinden, so dass entsprechende Wortspiele nicht möglich wurden.

Die weiteren Gedanken schweiften von norddeutschen Klassikern (allerdings ohne Birnen) zu alten Western, wo sich die Cowboys in der Prärie gern mal Bohnen und Speck in die Pfanne hauten. Hab ich aus den Filmen mit Terence Hill und Bud Spencer gelernt. 😉

Und so kamen dann die ganzen Sachen in meiner Küche zusammen:

Spaghetti mit Bohnen-Speck-SoßeEin schnelles Gericht, das genauso lange in der Zubereitung dauert, wie die Spaghetti zum Kochen brauchen. Während hier das Wasser langsam zum Kochen kommt, wird in der Pfanne ein wenig gewürfelter Speck ausgelassen. Ich hatte da von meinem Lieblingsfleischer ein Stück doppelt geräucherten Bauch erworben, der auch noch intensiv gewürzt ist und genau die richtige Basis für dieses rustikale Gericht bildet. Er war etwas fettarm, so dass ich zum sanften Anbraten auch noch etwas Butter in die Pfanne gab.

Als der Speck leichte Knusperspuren aufwies, leerte ich ein kleine Dose Borlotti-Bohnen in die Pfanne; ich bin mir aber sicher, dass man allerlei andere weißen Dosenbohnen (abgetropft natürlich) dazugeben kann. Die werden erwärmt und unter Zugabe von etwas Nudelkochwasser mit der Gabel in der Pfanne zerquetscht. Das gibt eine schöne cremige Bindung und nimmt recht viel Flüssigkeit auf. Ggf. muss man aufpassen und auf pures Wasser ausweichen, soll es doch auch nicht versalzen werden (der Speck ist ja auch gut gewürzt gewesen). Der Pfanneninhalt wird eben so lange gequetscht und mit Flüssigkeit versehen, bis sie eine gute Soßenkonsistenz erreicht. Das Maß der Quetschung ist frei wählbar. Ich war da offenbar nicht sehr fleißig.

Spaghetti mit Bohnen-Speck-SoßeMan sieht noch deutlich einige Bohnen. Mit etwas Pfeffer wird alles abgeschmeckt und könnte auch noch mit Kräutern oder anderen Gewürzen (etwas Cayenne für ein wenig Pfiff) ergänzt werden. Die Soße haftet super an den Nudeln. Und sollte man doch zwangsweise noch Parmesan darüber streuen wollen, sollte man vorher beim Salz(wasser) ein wenig aufpassen.

3x Krakauer

Am Tag danach gab es nur eine Brotzeit als Hauptmahlzeit, es war aber auch gleich ein Produkttest. Ich bin ein Fan von Krakauer als Aufschnittwurst. Ich betone das mit dem Aufschnitt mal extra, da ich auch schon Krakauer im Bockwurstformat kennengelernt habe; offenbar ist da die Begrifflichkeit nicht so ganz eindeutig. Selbst Wikipedia zeigt mehrere Varianten der Wurst auf. Nach der dortigen Nomenklatura bezieht sich meine Vorliebe auf Krakauer Schinkenwurst. Herkunft ist – das legt der Name nahe – Polen, und die polnischen Krakauer sind schon richtig gut.

3 Schnitten mit Krakauer und dem, was sich dafür hältEs treten an: drei Produkte, die den Namen “Krakauer” auf dem Etikett zu stehen haben. Und es war keines dabei, wo drauf stand “Das ist so gar keine Krakauer”. Wobei, bei dem einen, hätte es abgedruckt sein können.

Veganer Aufstrich aus Linsen, angeblich wie KrakauerLinks fangen wir mal mit einem Bio-Produkt an. Die Firma Allos hat aus Linsen und einer Reihe anderer Zutaten einen Aufstrich in ein Glas gegossen, der irgendwas mit Krakauer gemeinsam haben soll. Es ist vegan und trägt die Aufschrift: “sowas wie Krakauer, aber aus Linsen”. Naja. Dazu später mehr.

Wer die Firma Radeberger hauptsächlich mit Bier in Verbindung bringt, dem sind die Fleisch- und Wurstwaren aus einer Firma gleichen Ortsnamens offenbar noch nicht untergekommen. Sie bieten einiges im Sortiment an, unter anderem auch ein Produkt, wo Krakauer drauf steht.

Krakauer in Scheiben von RadebergerPraktisch in Scheiben vorgeschnitten und in viel Plastik verpackt, kommt das über den Lebensmitteleinzelhandel ins Haus und kann gegessen werden.

Original polnische KrakauerUnd eine Variante des Originals. Gibt ja auch in Krakau/Polen mehrere Hersteller dieser Wurst. Ich habe diese aus einem deutschen Kühlregal entnommen, einige Ketten bieten das Produkt feil.

Schnitte mit veganem Aufstrich aus LinsenWer einen würzigen veganen Aufstrich aus Linsen auf seine Scheibe Brot schmieren möchte, ist bei diesem Produkt wirklich gut beraten (ganz ironiefrei). Es riecht nach dem Öffnen ein wenig nach Brühwürfel, das verfliegt aber schnell. Auf dem Bild habe ich versucht, den Glasinhalt in Scheiben aufs Brot zu tun (des Vergleichs wegen), das war nicht einfach. Es ist eigentlich streichfähig; man kann es auf diesem Weg auch sparsamer verwenden. Als “Krakauer”-Ersatz taugt das Produkt absolut nicht. Es hat nichts, was an die fleischlichen Vorbilder erinnert. Nichts. Gar nichts. Wobei das Produkt etwas mit einem der anderen gemeinsam hat. Außerdem hat es die längste Zutatenliste von den dreien. Auch eine Aussage.

Schnitte mit Krakauer von RadebergerDas Produkt aus Radeberg erinnert eigentlich eher an eine Jagdwurst. In mehrfacher Hinsicht. Die Einlagen im Brät sind recht klein, der Querschnitt der Wurst aber auch. Es erinnert eher an die Krakauer im Bockwurst-Format, wenngleich ich von der Art schon würzigeres gegessen habe, allerdings warm und frisch vom Grill. Geschmacklich ist die Wurst eher ärmlich, wobei da viele Sachen dran sind. Die Zutatenliste ist fast so lang wie beim veganen Produkt. Und der Fettgehalt ist auch gleich, beide haben ca. 25% Fett in der Nährwerttabelle verzeichnet. Natürlich sind die “Qualitäten” unterschiedlich, Kokosfett und Rapsöl auf der einen Seite, Schweinefett auf der anderen. 😉 Eine echte 08/15-Wurst ohne Charakter mit einer Rezeptur, die den kleinsten gemeinsamen Nenner sucht. Immer nach dem Motto: Bloß nicht anecken.

Schnitte mit KrakauerDas nenne ich mal Fleischstücke in der Wurst. So muss eine Krakauer aussehen! Dazu ein spürbarer Geschmack und eine 8 Positionen aufführende Zutatenliste. Die anderen beiden hatten mindestens doppelt so viele. Und der Fettgehalt liegt bei 13%. Also: halb so viel Fett, halb so lange Zutatenliste, doppelt so gut. Es ist doch immer wieder schön, mal ein Original auf dem Speiseplan zu haben, und sich nicht mit schlechten Kopien abspeisen lassen zu müssen.

Kochen mit Herz

Kennt ihr das? Da hat man ein oder zwei Zutaten, die man verarbeiten möchte/muss, dann fängt man mit einer Idee an zu kochen und am Ende kommt was völlig anderes heraus. Oder eigentlich genau das, was man als erste Idee hatte, aber zwischendurch war man auf einem gaaanz anderen Trip.

Eine der Zutaten, die eigentlich weg muss, steht noch unangerührt in der Küche: ein Convenience-Produkt im “MHD+ Bereich”. Es sollte eigentlich bei nachfolgendem Gericht seinen Beitrag leisten, wurde aber im Laufe der Zubereitung überflüssig. “Überflüssig” auch wegen etwas zu viel Wasser. Und Feuer. Aber der Reihe nach.

Die Basis bildeten eine große (Gemüse-)Zwiebel und eine Packung mit Hähnchenherzen. Die Idee war, die Zwiebeln weich zu schmurgeln, die Herzen dazu zu geben, alles zu garen und dann die Pilzsoße (= das MHD+ Produkt) kurz vor fertig rüber zu schütteln, alles wieder zu erwärmen und dann irgendeine Beilage dazu. So weit die Idee.

Nun kann man sich dazu in eine Küche stellen und das wie geplant zubereiten. Oder man kann nebenbei noch etwas anderes machen, was auch ein wenig Konzentration und Zeit braucht. Eine ungute Kombination. Letztendlich sind mir zum Finale beim Kartoffeln dämpfen(!) beinahe noch die Kartoffeln angebrannt. Aber der Reihe nach.

Zwiebel klein schneiden und in einen Topf mit etwas Butter unter sanfter Hitze anschmurgeln. Immer mal umrühren und auch ein wenig salzen. Das braucht etwas, eine Zeit, die man anderweitig nutzen kann – aber nicht sollte. Als ich wieder zum Topf mit den Zwiebeln zurück kam, waren die Zwiebeln oben zwar glasig, unten hatten sich aber intensive Röstaromen (gerade noch auf der guten Seite) gebildet. Etwas Wasser löste die Aromen vom Topfboden, allzudolle habe ich aber nicht gekratzt (den Rest erledigte dann später ein Edelstahlschwamm und anschließend der Geschirrspüler). Ich griff anschließend zur Pfanne, in der ich mit etwas Öl die Hähnchenherzen anbriet. Das löschte ich dann mit der Malliard-Zwiebel-Wasser-Mischung ab, gab noch etwas Salz und Pfeffer dazu, auch etwas Paprika (rosenscharf/edelsüß-Mischung) und bedeckelte alles zum sanften Garkochen. Nach ca. 30 Minuten erwies sich die Flüssigkeitsmenge in der Pfanne doch als zu viel, um noch sinnvoll die o.g. Soße aufzunehmen, es war alles sowieso schon so flüssig. Also kam der Deckel weg, die Hitzezufuhr wurde ein wenig erhöht und alles etwas eingekocht, was mit einer umfangreichen Auflösung der Zwiebeln einherging – wünschenswert. Das schöne an den Geflügenherzen ist ja, dass sie, was die Kochzeit betrifft, sehr flexibel sind. Man kann sie kurzbraten, man kann sie auch lange köcheln, sie bleiben in Form und behalten auch ihren Biss.

Nach einer Viertelstunde weiteren Köchelns hatte die Flüssigkeit in der Pfanne eine gute Konsistenz und auch einen guten Geschmack, so dass ich sie warm abstellte und mich an die Beilage machte. Ich gab ein wenig Wasser in einen weiteren Topf, stellte den Dämpfeinsatz oben drüber und legte 3 gewürfelte Kartoffeln drauf. Dann … befasste ich mich mit anderen Dingen, hatte aber ein Blick auf die Uhr. Noch innerhalb der vorgenommenen Zeit kam ich wieder zum Topf und stellte fest, dass auch Wasser anbrennen kann. Okay, Wasser mit der von den Kartoffeln abgegebenen Stärke, die nach unten getropft ist. Zeit für den 3. Topf: In dem erhitzte ich etwas Milch mit Butter, Salz, Pfeffer, Muskat und gab dann die Kartoffeln hinein. Dann griff ich zum Stampfer und verwandelte sie zu Kartoffelbrei, den ich anschließend noch aufkräuterte. Zeit zum Anrichten.

Herz-Gulasch mit KartoffelbreiLetztendlich, wenn man die Kleinpannen und gedanklichen Umleitungen mal rausrechnet, ein einfaches Gericht, dass richtig aromatisch daherkommt. Idealweg: Hähnchenherzen anbraten bis erste Röstspuren zu sehen sind, Herzen aus dem Topf nehmen, Zwiebel anschmoren, mit Paprikamischung, Salz und Pfeffer braten, mit etwas Wasser ablöschen, Hähnchenherzen wieder dazu geben, gut durchrühren, Deckel drauf und bei geringer Hitze leise köcheln lassen. Wenn die Zwiebeln fast aufgelöst sind, abschmecken, bei zu viel Flüssigkeit noch etwas einköcheln lassen (ohne Deckel kochen), mit Mehl oder Stärke andicken, je nach eigenen Präferenzen. Dazu Kartoffelbrei, Polenta, Reis, Nudeln, Baguette, …

Herz-Gulasch mit KartoffelbreiWichtig ist wohl nur (wie bei einem richtigen Gulasch), dass man fast so viel Zwiebel wie Fleisch hat. Vielleicht hätte man beim Zwiebeln mit Paprikapulver anbraten auch noch etwas Tomatenmark dazu tun können (Gulaschansatz). Aber bei dem Zeitpunkt hatte ich noch die Pilzsoße im Hinterkopf und wollte aus den Zwiebel noch keine Soße ziehen, das ergab sich etwas später nach dem Wasser, da war es für das Tomatenmark aber zu spät.

Löffelgerichte ersparen Gefahren mit Messer und Gabel

Die Verletzungsgefahren mit Löffeln sind überschaubar. Vor Messer und Gabel warnt bereits ein altes Kindergedicht, wobei man das mit dem auch nicht zu genau nehmen sollte, sonst würden wir alle im Dunklen Essen. Das hätte zwar auch den Vorteil, dass man die Kalorien nicht so sieht, aber die Verletzungsgefahr steigt auch.

Zwischenmahlzeit (2)

In Anlehnung an die kleinen Ausflugsgerichte gehts hier erstmal weiter mit Unterwegsessen und der ganz wichtigen Erkenntnis: Dönerteller sollte man dort essen, wo sie hergestellt werden.

DönertellerDieser kleine Dönerteller (als solches hatte ich ihn bestellt und letztendlich auch bezahlt) erwies sich fleischlich als recht üppig. Sicher lag unter einem Teil auch noch ein Teil der Pommes, aber der Gemüseanteil hielt sich doch sehr in Grenzen (unterer Tellerrand). Durch den Heimtransport hatte so ziemlich alles auf dem Teller die gleiche Temperatur und damit auch die gleiche Konsistenz angenommen (mal etwas übertrieben formuliert). Daraus folgte dann die o. g. Erkenntnis, dass man dieses Gericht (wie viele andere übrigens auch, nichts ist wirklich transportfähig und behält seine Qualität) direkt vor Ort essen sollte, also dort, wo es zubereitet und aufgetellert wird.

DönertellerHier nochmal der Einstieg in den Salat. Apropos Salat, es führt vermutlich doch zu einer gewissen Kostenreduktion, wenn man Krautsalat durch Eisbergssalat ersetzt, es sieht dann aber auch nicht so toll aus, vor allem, wenn der Eissalat sich erwärmt und damit leicht verwelkt hat. Nur mit Weiß- und/oder Rotkraut wäre das nicht passiert. 2/5 des Tellerinhalts war Fleisch, 2/5 Pommes und nur 1/5 der Salat. An dem Mischungsverhältnis kann man arbeiten. Transportbedingt sahen die Pommes auch besser aus als sie waren, da alles dampfdicht verpackt war, kamen sie nur recht lapsch zu hause an. Dafür können die Hersteller nichts, aber der Gast sollte sowas nicht mitnehmen wollen. Außer er mag das kanadische Nationalgericht Poutine, das ja auch im wesentlichen aus durchgeweichten Pommes besteht. 😉

Kartoffelsalat "Frankfurter Art" mit gebackener RauchwurstIm Kühlschrank lungerte doch eine Packung Rauchwürste rum, von denen ich zwei mal mit Kartoffelsalat probierte. Wobei mir die Rauchwürste durchaus bekannt waren. Sie erwärmte ich im Heißluftofen (170°C, 8 min.). Da muss man ggf. ein wenig experimentieren: Man könnte die Zeit auch so angeben: 10 s bevor sie platzen.

Der Kartoffelsalat war eher eine Enttäuschung, aber das war abzusehen: beim Discounter gekauft. Aus ihm selbst heraus war nicht wirklich die “Franfurter Art” heraus zu erkennen. Vermutlich stand die berühmte Frankfurter Grüne Soße Pate, aber weder Kräuter noch Ei waren merklich spürbar. Nur eine Art plörriger Salatcreme, die leicht begrünt war, verband die Kartoffelscheiben eher weniger als mehr.

Das bringt mich auf einen Gedanken, den ich entsprechenden Veröffentlichungen im Netz gern mal entgegensetzen möchte. Es mag stimmen, dass bekannte Markenhersteller auch Produkte für die Discounter herstellen, nur dann nicht unter ihrem Namen. Das heißt aber noch lange nicht, dass diese dann auch die gleichen Rezepturen wie die Original-Marken-Produkte haben! Nun mag es sein, dass sich mit zunehmendem Alter mein Geschmack auch weiterentwickelt, aber ich kann mich des Eindrucks nicht erwähren, dass viele Produkte im Einzelhandel immer schlechter werden. Dabei schließe ich Discounter-Eigenmarken genauso ein wie bekannte Marken der Lebensmittelindustrie (letztere sinken langsamer, aber sie sinken auch). Ausnahmen bestätigen die Regel.

Kartoffelsalat "Frankfurter Art" mit gebackener RauchwurstAuf dem Teller bestätigt sich die Aussage mit 2:1, wobei ich beim Kartoffelsalat keinen Vergleich zu früheren Produkten des gleichen Herstellers ziehen kann, und auch der Senfvergleich ist eher markenübergreifend. Bei letzterem hatte ich verpackungsbedingt zu einem ungewohnten Markenprodukt gegriffen, dass eher durch markante Säure und eindimensionale Senfigkeit auffällt. Der Kartoffelsalat war der komplette Fehlgriff (es gibt aus der gleichen Kühltruhe andere, die besser, wenngleich auch nicht gut sind). Einzig die heißlufterwärmte Rauchwurst entsprach voll und ganz den Erwartungen, war nur in ihrer doppelten Anwesenheit etwas mächtig. Aber das ist eine ganz andere Geschichte.

Sonntagmittag

Als Liebhaber von Löffelgerichten hatte ich mich schon ab und zu mal geoutet. Diesmal gab es mal wieder eins. Ein Blumenkohl und zwei Rauchwürste wollten final verarbeitet werden. Zwei Kartoffeln kamen noch dazu, ein Rest aus der Milchtüte und ein paar Gewürze. Fertig.

Blumenkohl-Rauchwurst-Pfanne mit KartoffelnIn etwas Öl briet ich die kleingeschnittenen Rauchwürste sanft an, gab zwei klein geschnittene Kartoffeln dazu und zerbröselte dann einen kleinen Blumenkohl (nicht einen ganzen, aber fast, eine Stelle sah nicht mehr verzehrfreundlich aus) mit in die Pfanne. Dann kam noch Salz, Pfeffer, Muskat, Kümmel und abschließend ein Becher Milch dazu, alles wurde gut durchgerührt und dann ca. 20 Minuten sanft vor sich hin köcheln gelassen. Natürlich bedeckelt. Als die Kartoffeln und der Kohl weich waren, bin ich auch nochmal mit dem Kartoffelstampfer ein wenig durch die Pfanne gegangen und habe dann alles unter rühren nochmal schön zum köcheln gebracht, damit die Kartoffeln die Chance hatten, die Flüssigkeit ein wenig zu binden. Fertig. Zum Schluss wurde nochmal abgeschmeckt und fertig war das Löffelgericht.

Blumenkohl-Rauchwurst-Pfanne mit KartoffelnAuf dem Teller ist natürlich nur ein Teil. Ein weiterer ruht mittlerweile gut eingedost im Kühlschrank zur morgigen Verzehrung. Und, wo ich das Bild gerade sehe, ein paar Kräuter habe ich zum Schluss auch noch eingerührt.

Zwischenmahlzeit

Urlaubszeit. Und das Wetter ist nicht so toll. Da kann man selber kochen. Oder Imbisse testen. Oder beides.

Zum Beispiel einen Erbseneintopf aus der Gulaschkanone. Schön aus gelben Erbsen, Gemüse, Zwiebeln, vielleicht auch etwas Speck und eine Bockwurst gehört auch dazu (gibts aber auch ohne).

Erbseneintopf mit BockwurstNach der Bestellung wurde wirklich zur neben dem Verkaufswagen stehenden Gulaschkanone gegangen, und daraus die Erbsensuppe aufgefüllt. Die Suppe ist auch nicht schlecht, erbsbedingt vielleicht ein bisschen mehlig, aber vielleicht war ich auch einfach zu früh da und die Suppe konnte in der Gulaschkanone nicht richtig durchziehen. Über die Bockwurst sag ich mal nichts. Es war offenbar keine von meinem Lieblingsfleischer. Aber dafür war sie so schlecht auch nicht. Da habe ich anderswo schon schlimmere gegessen.

Etwas verwundert war ich nur, als Gäste nach mir Würstchengulasch bestellten, und ihre Plastikschälchen aus der selben(!) Gulaschkanone geholt wurde. Also auch aus dem selben Kessel … Image ist eben alles. Vermutlich hätte man, wenn man es vorher gut geplant hätte, auch Kassler auf Sauerkraut und Kroketten dazu aus der Gulaschkanone entnehmen können, schien sie doch nur eine Warmhaltemöglichkeit für im Kessel platzierte Töpfe zu sein. So platzen Träume. 😉

Erbseneintopf mit BockwurstImmerhin war die Bockwurst nicht geplatzt. Vielleicht probiere ich auch noch das Gulasch von der Karte. Mal sehen. Kommt auch immer ein wenig aufs Wetter an, wobei man hier recht wind- und regengeschützt saß.

Vollkommen sicher vor irgendwelchen Wetterunbilden war ich beim Verzehr eines Schichtlauchs. Ich habe das mal so genannt, weil es ein wenig Ähnlichkeit mit Schichtkohl hatte, aber eben keinen Kohl enthielt, sondern Lauch.

Schichtlauch mit Kartoffeln400 g Rindergehacktes (Bio), zwei ordentliche Stangen Lauch, 2 Tomaten und 4 nicht so große Kartoffeln sowie ein paar Gewürze und eine Tasse Wasser bilden hier die Basis von etwas recht schmackhaftem, dessen eine Hälfte auf dem Teller zu sehen ist. Das Hackfleisch wurde angebraten, zur Aromatisierung habe ich noch etwas klein geschnittenen Speck dazu gegeben. Als alles fast durchgegart war, kamen die in Scheiben geschnittenen Lauchstangen dazu und für die Verbesserung der Flüssigkeitsbilanz die Tomaten. Salz, Pfeffer, Paprika, etwas Muskat ergänzten die Mischung. Alles wurde in der Pfanne gut durchgerührt und dann bedeckelt bei kleiner Hitze weiter garen gelassen. Nebenbei habe ich die Kartoffeln geschält, gewürfelt und gegart. Als der Pfanneninhalt soweit fertig war, habe ich das Wasser (es war doch etwas trocken) und die Kartoffeln dazu gegeben, alles gut durchgerührt, einmal aufkochen und dann noch etwas ziehen gelassen. Dabei wurde nochmal abgeschmeckt und dann serviert. Lecker.

Schichtlauch mit KartoffelnDer Lauch war leider ein wenig zu dolle gegart, aber geschmacklich war das voll in Ordnung. Und ich mag Gerichte, die man mit einem Löffel essen kann.

Eines sonnigen Mittags verschlug es mich auch mal zu einem Foodtruck. Wobei der Unterschied zwischen Imbisswagen und Foodtruck vielleicht noch geklärt werden müsste. Ich sag mal so: Im Style. Auch des Essens.

Nachos, Corndog, Kartoffelbällchen, BeilagenDas bunt leuchtende Durcheinander mit nur schlecht verborgener phallischer Gestaltung bestand aus zwei Kartoffelbällchen, einer Art Corndog, einigen Nachos, Gewürzgurke, Tomatenspalten, Käsesoße, Ketchup, Grünzeug, Jalapenos. Ich hoffe, ich habe nichts vergessen. Das Ganze ging aromatisch ein wenig in die Richtung “Crazy Dog”, also diesen Hotdog-Pizzen, ohne das pizzahafte, aber dafür gab es ja auch keinen Teigfladen. Für den Corndog wurde eine Wiener auf das Holzstäbchen gespießt, in einen Teig getunkt und dann frittiert. Letzteres passierte auch mit den Kartoffelbällchen, die auf jeden Fall mehr waren als kugelige Kroketten. Sehr viel fluffiger, zarter, aber auch g’schmackiger, wie es im süddeutschen heißen würde. Eine leckere Zusammenstellung für Schnellesser. Außer, man mag durchgeweichte Nachos, dann kann man sich auch Zeit lassen und genießen. Und es gab einen vorgewärmten Porzellanteller. Wenn der nicht allerspätestens ein Grund ist, hier wieder hinzugehen, weiß ich auch nicht.

Nachos, Corndog, Kartoffelbällchen, BeilagenUnd, um das mal dem anderen Gurkeninsglasfüller zu sagen: Diese Gurkenscheiben sind zwar dünner geschnitten als deine Dillschnitten, aber um Längen besser in der Konsistenz und im Geschmack.

Hurra! Ich bin 12 – und nicht sauer

Ein paar freie Tage zu haben, ist doch immer wieder mal was feines. Nun gut, die ersten Tage des kleinen Urlaubs waren planmäßig eher ein Arbeitsurlaub: Es gab noch einige private Sachen zu erledigen. Außerdem fühlte ich mich mal wieder wie ein Student kurz vor der Prüfung, wenngleich ich mein Gewissen aber nicht durch lernen beschwichtigen konnte. Letztendlich ist es der lange herbeigesehnte Höhepunkt einer Reihe von Ereignissen, die ich ggf. mal hier auswerten werde, wenn ich aus dem Glückstaumel des Bestehens oder dem Ärgernis des Nichtbestehens herausgetreten bin.

Aber freie Tage bieten die Möglichkeit des früheren Einkaufens und damit auch den Besuch meines Lieblingsfleischers. Nach 18 Uhr (meine sonst normale Zeit des Einkaufens) ist der nämlich immer schon geschlossen. Angeregt durch einen Tweet kam ich auf die Idee, mal wieder Hackepeter zu erstehen. Über Sommer und bei größerer Außenhitze mache ich das nicht, und so boten auch die kühlen Umgebungstemperaturen eine gute Möglichkeit.

Brotscheiben mit frischem HackepeterLeider war ich nicht mehr in Übung 😉 und habe mich etwas verwürzt. Oder nicht gut genug umrührgeknetet. Kann auch sein. Aber lecker war es trotzdem. Immerhin habe ich die Zweibelwürfel gut in die Hackmasse eingearbeitet, man sieht sie kaum noch. Aber eine ganz andere Frage drängt sich dabei auf:

Brotscheiben mit frischem HackepeterEine Frage, die eigentlich als “Nutella-Frage” in die sozialen Medien eingegangen ist und die ich auch schon beackert habe: Mit Butter oder ohne. Oder gar mit etwas anderem? Auf den in Schnittchen geschnittenen Dinkelspitz (eine Art Baguette, nur eben aus Dinkel, wurde durch den Bäcker neben dem Fleischer feilgeboten), ist der aromatische Anteil der Butter am Gesamtgeschmack recht klein. Was aber auch an meiner leichten Überwürzung gelegen haben könnte. Ich fürchte, ich muss da noch mal eine Testreihe machen. 😉

Brotscheiben mit frischem HackepeterAber lecker war’s. Nach der langen Zeit seit dem letzten Mal.

Apropos lange Zeit. Irgendwie durchfuhr mich vor längerer Zeit mal der Wunsch, eine Silz-Dall-Gurke zu verspeisen. Und jahaa: Ich weiß, dass das Salz-Dill-Gurke heißt, milchsauer vergoren und u.a. mit Dill gewürzt ist. Nicht so lasch wie viele Gewürzgurken, aber in kleinen Dosen gut genießbar. Allein: Je mehr ich die Sauerkonservenregale einiger Lebensmitteleinzelhändler frequentierte, desto weniger wurde ich fündig. Mittlerweile habe ich welche gefunden, hatte aber vorher auch schon mal bei einer potenzieller “Ersatzdroge” zugegriffen: Dill-Schnitten. Leider erwies sich das Produkt als Fehlgriff. Natürlich wusste ich, dass das “nur” Gewürzgurken in Scheiben mit einem nennenswerten Dill-Anteil sind und keine Salzgurken. Aber trotzdem waren sie enttäuschend. Von der Konsistenz her völlig übergart (also sehr weich), dafür war vom Dill wenig zu spüren. Aromatisch wurde er aber durch übermäßigen Zucker ersetzt. Alles in allem also kein Produkt, dass ich nochmal kaufen werde. Schade eigentlich. Es hätte im Ansatz recht gut werden können. Mein Versuch, durch Kühlung einen Unterschied im Vergleich zum vorratschrankwarmen Produkt herzustellen, schlug sich nur ein wenig auf’s Süßempfinden nieder. Die Scheiben blieben labsch.

Sonntagmittag

Hurra, ich bin 12 Jahre alt! Wobei dieser Satz in mehreren Ebenen nicht stimmt. Spätestens dadurch, dass ich die DDR noch bewusst selbst erlebt habe (offenbar nur anders als manche anderen), steht fest, dass mein kalendarisches 12. Lebensjahr schon eine Weile zurück liegt. Mein kulinarisches Alter war aber – wenn auch etwas klischeebesessen – am Sonntag 12.

Nudeln, Ketchup, BärentatzenNudeln mit Ketchup und “Bärentatzen”. Sie hießen die Teile bei uns früher. Hergestellt aus Bockwurst, kunstvoll eingeschnitten und dann sanft gebraten. Und ja: Es war eine Bockwurst meines Lieblingsfleischers und es ist die beste Bockwurst, die man hier in der Gegend für Geld kaufen kann und die ich kenne.

Nudeln, Ketchup, BärentatzenDie Bockwurst wurde in drei etwa gleich große Stücke zerschnitten. Die Stücke wurden dann der Länge nach halbiert und ein wenig an den Enden eingeschnitten. Braten. Fertig. Die Nudeln wurden gekocht, anschließend entwässert und dann so lange mit Ketchup übergossen, bis sie schön ummantelt aus dem Topf kamen. Etwas Hitze unterm Topf erwärmte den Ketchup zusätzlich.

Das ganze ist übrigens ein Gericht, dass ich als Kind so nie gegessen habe. Nudeln mit Ketchup sind mir wirklich erst als Erwachsener vor einigen Jahren ins Bewusstsein geraten. Zu Hause gab es sowas nicht. Das könnte unter anderem daran liegen, dass Ketchup auch eher ein seltenes Produkt war. Der Werderaner Ketchup war Bückware. Aber als guter DDR-Bürger mochte ich ihn auch nicht. Bis heute nutze ich Ketchup eher selten, aber wegen eines Fehlkaufs hatte ich plötzlich 2 Flaschen davon im Kühlschrank. Nungut, das Problem hat sich damit erledigt. Die vorher halbleere ist jetzt leer.

Es gibt noch einen Grund, dass ich das Gericht zu Kinderzeiten so nicht gegessen haben kann: Die Nudeln sind aus Vollkorn, was ja auch eher eine neumodische Erfindung ist, zumindest auf den allgemeinen Erfahrungshorizont bezogen. Die Bärentatzen sind sind aber eine echte Erinnerung an früher …

Apropos modern. Nach aktuell gültigen Lebensmittelklischees fehlt dem Gericht auf jeden Fall noch was grünes. Das hatte ich aber dazu. Zumindest beim Essen.

Nudeln, Ketchup, Bärentatzen, SnookerDie aktuellen (mittlerweile beendeten) British Open im Snooker boten mit der ersten Finalrunde das Rahmenprogramm. Und wenn das nichts grünes ist, weiß ich auch nicht. 😉

Streuselkuchen und Salami – die es beide nicht waren, und: 2 P.S.

Manchmal habe ich einen Anflug von Gnädigkeit oder Altersgelassenheit oder irgendwie sowas und möchte den veganen/vegetarischen Ersatzprodukten eine Chance geben. Meine Strategie dabei ist (ihr werdet es bereits bemerkt haben), sie nicht als Ersatz- sondern als eigenständiges Produkt zu verstehen. Aber manchmal machen es einem die Hersteller dabei wirklich schwer.

Vegane Salami auf BrötchenAktuell habe ich mich mal an eine vegane Salami auf Basis von Weizen gewagt. Auf der Packung stand auch noch “Feinschmecker Art”. Meine Finger weigern sich fast, das Wort Feinschmecker in Verbindung mit dieser veganen Salami zu schreiben. Aber fangen wir doch sachlich an. Wer das Wort Salami auf die Verpackung schreibt, muss es sich gefallen lassen, auch mit einer Salami verglichen zu werden. Die große Gemeinsamkeit ist offenbar, dass man sie in Scheiben schneiden und auf ein gebuttertes Brötchen legen kann. Dann hört es aber schon auf. Wobei, der Vergleich ist auch aus anderen Gründen schwierig.

Die Vielfalt, in der die klassische Salami auftritt, macht einen Vergleich willkürlich. Nehmen wir als Referenz eine luftgetrockenete italienische Salami, eine deutsche Mettwurst (zum Begriff komme ich gleich nochmal), eine Schlackwurst, eine ungarische Salami oder eine spanische Chorizo? Allen gemeinsam ist ihre Eigenschaft, eine Rohwurst zu sein, die durch Reife, teilweise durch Räuchern haltbar gemacht wurde. Daher auch der Begriff “Dauerwurst”. Und es gibt sie auch als Kochsalami, vermutlich von der Basis her eine Salami, die aber zur Brühwurst wurde. Aussehen und Konsistenz sprechen eher für einen gutmütigen Vergleich mit einer Kochsalami, wobei ich in dem Aspekt neulich mal eine Schinkenwurst hatte, die eher nach der vSalami aussah. Oder umgekehrt. Von der klassischen Rohwurst-Salami hat hat sie nichts. Was am letzten Wort der Produktbeschreibung liegen könnte: “Veganes Erzeugnis nach Art einer Salami auf Basis von Weizen, gegart” (Hervorhebung von mir).

Das Produkt besteht im wesentlichen aus Wasser, begleitet von 34% Weizengluten, Rapsöl, Aroma, Sonnenblumenprotein, Farbe aus Karotte, Paprika, Rettich und karamelisierter Karotte, Salz, 2% Weizenmehl, Bambusfasern, Gewürze, Traubenzucker, geräuchertes Kochsalz. Fällt Euch da was auf? Mir ja, und das nicht erst beim Lesen, sondern schon beim Probieren. Aroma auf Platz 4 von 15. Das ZEUCH IST VÖLLIG ÜBERAROMATISIERT!! Und ich habe es sogar noch eine Weile belüftet, bevor ich es gegessen habe. Das Aroma erschlägt einen schon beim Öffnen der Packung. Ist die Rezeptur in der Coronazeit entstanden bei erkranktem und von Geschmacklosigkeit betroffenem Testpanel? Anders kann man es sich nicht erklären.

Vegane Salami auf BrötchenIm Nachhinein tat mir ein wenig das gebutterte Brötchen leid, dass diese “Wurst” tragen musste. Aber es war nur ein einfaches. Zu meinem Amüsement noch ein Satz von der Verpackung: “Ohne Zusatz von Geschmacksverstärkern”. Bei der intensiven Aromatisierung auch völlig unnötig. Mit dem zarten, tiefen Aroma einer wunderbaren luftgetrocketen Salami hat dieses Produkt absolut nix, aber auch gar nix zu tun. Will man dieses mit der Schneide eines Skalpells vergleichen, ist die vegane Salami eine Axt oder eine benzinmotorbetriebene Kettensäge.

Auf den Begriff Mettwurst wollte ich noch zurückkommen. Er hat was mit dem Pfannkuchen gemeinsam. Es gibt Orte, da ist das eine Art dicker Crepé, anderswo ein in Fett gebackener Hefeteigballen (“Berliner”), der nach dem Backen mit Marmelade – Witzbolde tun auch gern Senf hinein – gefüllt wird. Ähnlich ist es mit der Mettwurst (die nicht mit Mettenden zu verwechseln ist, die anderswo auch Knacker heißen). Ich kenne Mettwurst als große, gereifte Dauerwurst, die beim Fleischer an der Rückwand hinterm Tresen an der Wand hing. Da hängen anderswo auch die auf gleiche Art hergestellten Salamis, dort in der Gegend wird dann gern auch Teewurst als Mettwurst bezeichnet. Zwiebelmett ist wieder was ganz anderes, das macht ja eher was auf frisch (was es natürlich nicht ist). Ich verbinde mit dem Wort Salami eher die luftgetrockneten Varianten, Mettwurst ist eine ungetrocknete Salami im Querschnitt von ca. 10 cm. Jochen Malmsheimer hat es in seinem legendären Stück über das Wurstbrot besungen.

Sonntag(nach)mittag

Manchmal ist es schon komisch mit den Augen. 😉 Aber die Story fängt anders an. Wenn man mit medizinischer Unterstützung sein Gewicht reduziert (ich hatte es neulich schon mal erwähnt), muss man sein Verhalten flexibel an die Gegebenheiten anpassen. Die Abnehmspritze greift relativ rigoros in das Verhalten des Körpers auf Nahrung ein, das muss man geschehen lassen und dabei nicht an alten Gewohnheiten festhalten. Die Geschichte mit den 3 oder 5 Mahlzeiten am Tag wird obsolet, es gibt dann Tage, wo ich abends zwei belegte Brote/Brötchen esse, bei der letzten Hälfte wird mir beim Anblick schon ein wenig schlecht, aber über den Tag habe ich nur getrunken und am Nachmittag einmal mit ein wenig Schokolade einen kleinen Hänger überwunden (weil ich auf eine richtige Mahlzeit keinen Bock hatte). ICH WEIß: Über die Inhalte kann man streiten, an der Qualität des Essens arbeite ich noch. Gerade, wenn man so wenig isst, muss das, was man isst, gut sein. Ganz so weit bin ich noch nicht. Und das Beispiel ist auch ein Extremfall (wenn auch kein einzelner). Normalerweise gibts dann doch ein kleines Mittag (so spät es geht und die Kollegen es zulassen) und abends dann das Äquivalent eines belegten Brötchens. Dazu noch etwas snackfähiges Obst oder Gemüse und ich platze fast. Der Wirkstoff schlägt voll zu und ich lasse es zu. Es bleibt aber auch fast nix anderes übrig. Wenn ich dann am Wochenende etwas mehr Muße zum Essen habe, ist mir spätestens am Samstagabend so vollfressschlecht, dass ich am Sonntag fast gar nichts esse. Oder ich passe eben auch und gönne mir doch am hl. Sonntag etwas feines.

Was die Spritze übrigens nicht ändert, ist das Einkaufsverhalten. Da muss dann der Kopf mitarbeiten. Aber was man schon mal gekauft hat, muss dann irgendwann auch mal verbraucht werden. In der Hoffnung, es ist dann nicht überfällig oder verdorben. Leider hat sich mein Bio-Müll-Kontingent durch Verderb doch ein wenig erhöht in der letzten Zeit, aber das Einkaufsverhalten passt sich mittlerweile an und alles wird gut.

Wenn man also nur noch eine “große” Mahlzeit am Tag isst, aber auch “alte” Vorräte abbauen will, dann ist irgendwann auch der Streuselkuchen mal dran, den ich im Augenwinkel im Tiefkühlfach schon öfters gesehen hatte. Also gab es diesen Sonntag eine süße Hauptmahlzeit. Dachte ich. Bis ich den “Streuselkuchen” zum Auftauen aus dem Frost nahm. Der Streuselkuchen:

Streuselkuchen oder?Kenner von Tiefkühlkost werden die Verpackung vielleicht erkannt haben. Was da so streuselig aussieht, ist was ganz anderes.

Fischfilet mit einer Champignon-KnusperkrusteHiermit möchte ich ausdrücklich nicht auf den marginalen Unterschied zwischen Bild und Wirklichkeit hinweisen. Überhaupt nicht …
Ich bin ja flexibel, habe fix eine Kartoffel geschält, sie gegart, gequetscht, leicht bemilcht und bebuttert und dann neben den Fisch gegeben.

Fischfilet unter Knusperkruste mit Champignons und StampfkartoffelnVielleicht hätte ich den Belag zwischendurch beim Garen auflockern sollen?

Fischfilet unter Knusperkruste mit Champignons und StampfkartoffelnFür Industrieware war es geschmacklich nicht schlecht, wobei die Kombination von Fisch und Pilzen vielleicht etwas gewagt war. Aber warum nicht. Der Fisch war saftig, die Knusperkruste nur im Ansatz ganz wenig knusprig, der Pilz kam aber geschmacklich gut raus. Streng nach Packungsaufdruck zubereitet. Die geschälte Kartoffel wurde in der Mikrowelle gegart (natürlich in einem MW-geeigneten Gefäß, leicht feucht), mit Salz, Pfeffer und Muskat gewürzt, etwas Milch und Butter dazu und dann gequetscht. Fertig.

P.S.: Liebe Lidl’s/Kania’s, wenn ihr schon Bio-Produkte eindost (im konkreten eure Weinblätter mit Reis), dann zerstört sie nicht auf dem Weg zum Kunden. Zerstören heißt in dem Fall: Übergart nicht den Inhalt. Der Reis ist eine leicht strukturierte Matschepampe. Schrecklich. Und so schade um die teueren Bio-Zutaten, wenn ihnen jeder kulinarische Wert geraubt wird.

P.S.II: Liebe Granini’s, ich mag ja “Die Limo”, hole sie mir gern. Aber bleibt bei den Ursprüngen und verwendet keine Aromen! Auch nicht bei den Zero-Varianten. Nehmt den Original-Saft, auch wenn dadurch ein paar Kalorien mehr in die Flasche kommen. Bei Zero geht es darum, keinen separaten Zucker zuzusetzen. Zucker, der über die Früchte mitkommt, ist okay. Die Aromen (konkret: das Mango-Aroma) schmecken so abschreckend künstlich, das ist nicht euer Qualitätsniveau.

Schöne Grüße von Teri

Kennt Ihr Teri? Der hat einen Grill. Der Herr Yaki. Der Teriyaki-Grill. 😉 Ja, ich weiß, der war schlecht. Aber das Essen war besser. Der Zufall brachte mir die Möglichkeit, meinen Lieblingsfleischer aufzusuchen und es gab leckeres.

Aber – um mal Monty Python zu zitieren – kommen wir zu etwas völlig anderem. Ihr kennt Cappuccino, ihr kennt Latte Macchiatto und alles, was sich irgendwo dazwischen einsortiert. Mit meiner kleinen Siebträgermaschine mit Milchschaumdüse bereite ich mir gern mal sowas zu, wobei ich nicht ganz genau weiß, was das nach der italienischen Nomenklatura wirklich ist. Es kommen ein doppelter Espresso und aufgeschäumte Milch zusammen, die nicht so schön geschichtet werden wie bei einem Latte Macchiatto und zu milchig sind für einen Cappuccino. Also irgendwas dazwischen.
Neulich hatte ich mal die Idee, die sich als Frage manifestierte, ob man für sowas eigentlich immer nur Kaffee … ähm … Caffé oder so nehmen muss? Die Antwort ist einfach: Nein.

ChailattecinoWenn ich das aus Espresso und Milch zaubere, sieht es sehr ähnlich aus, vielleicht ist das unter dem Milchschaum etwas dunkler.

ChailattecinoHier wirkt es heller. Aber, was ist das?

ChailattecinoIn einer nicht allzugroßen Tasse (nicht auf den Bildern) übergoss ich schwarzen Tee mit etwa halb so viel Wasser wie für die Menge üblich und ließ ihn ziehen. In das Glas (auf dem Bild zu sehen) gab ich etwa halb so viel Milch wie sonst für den Espresso und schäumte sie auf. Dann kam der starke Tee zum Milch/Schaum-Gemisch und ergab, was ihr hier seht. Und der Herdnerd sah, dass es gut war. Und schmeckte. Mal eine Variante. Ein Teelattecino. Oder so. 😉

Sonntagmittag

Kommen wir zu dein Einkäufen, die zum Mittag am Sonntag führten. Jetzt wirds aber so richtig kompliziert. Neben wunderbar mariniertem Nacken gab es anders marinierte Tranchen von der Entenbrust als Spieß. Das musste ich mal probieren. Dazu garte ich eine Kartoffel vor, zerdrückte sie mit einem flachen Etwas auf 1 cm dicke und legte alles auf die vorgeheizte Grillplatte. Zuerst die Entenbrusttranche, damit das Fett ein wenig austreten konnte. Damit bekam die Grillplatte die nötige Vorbereitung für die gequetsche Kartoffel und das Nackensteak. Und fertig sah das dann so aus.

Gegrilltes: Kamm, Ententranche, QuetschkartoffelDas mit der Kartoffel ist mir noch nicht so ganz gelungen, sie zerfiel etwas beim Wenden. Aber alles ist mit Ruhe und Gelassenheit zubereitet und – ganz wichtig für einen perfekten Garungsprozess – auf der heißen Platte nur einmal umgedreht worden.

Gegrilltes: Kamm, Ententranche, QuetschkartoffelZum Schluss kam über alles noch etwas Salz und Pfeffer aus der Mühle. Und lecker. Die Kombination von Lieblingsfleischer und Grillplatte ist wirklich zu empfehlen. 😉

Büfett und Proteine

Neulich habe ich mir im Laden mal die Zutatenlisten von ein paar “High Protein”-Produkten angesehen. Grob vereinfacht kann man also sagen, dass das eigentlich völlig normale Produkte sind, die über die Zugabe von ein wenig hochverarbeiteten und damit denaturiertem Milchprotein aufgepimpt und damit hochpreisig wurden. Das wäre ja nicht weiter der Rede wert, wenn diese sinnlosen Produkte nicht die wirklich normalen teilweise völlig verdrängt hätten. Die haben auch nur unwesentlich weniger Protein im Becher und sind bei geeigneter Auswahl entsprechend wertvoller.

Rund um den 1. September wird eingeschult. Das war zu meiner Kindheit so und sollte auch dieses Jahr so sein. Ich war am Samstag zu einer entsprechenden Feier eingeladen, und ließ mich dort auch blicken. Abends wurde dann ein warmes Büfett angekarrt.

Warmes Büfett mit Gemüse, Geflügel, Schnitzel, Kassler auf Sauerkraut, Buletten und Kroketten und BratkartoffelnGemüse mit Semmelbröseln drüber, Hähnchenbrustfiletstücke mit Ananas, Schnitzel, Kassler auf Sauerkraut, Buletten und Kroketten, Bratkartoffeln, Geschirr, Obst und Käse. Unterhalb des Gemüses gab es noch Gurken- und Kartoffelsalat und Tomate-Mozzarella-Spieße.

Büfett Teil 2: Kassler auf Sauerkraut, Buletten und Kroketten und Bratkartoffeln, Geschirr, Obst und KäseDer hintere Teil des Büfetts nochmal in dichter dran.

Das Büfett kam von meinem Lieblingsfleischer. Nun hat Büfettkunst wenig mit Metzgerskunst zu tun, aber immerhin war das Kassler auf Sauerkraut wirklich sehr lecker. Allerdings gab es auch wieder Beispiele, was auf Büfetts nicht funktioniert, da es trotz Lagerung in Soße irgendwann furztrocken wird. Vor längerer Zeit wäre ich da mal an einem Stück Fisch beinahe erstickt, hier war das mit dem Geflügel nicht ganz so schlimm, aber auch dicht davor. Schnitzel und Bouletten hatte ich nicht probiert. Der Gurkensalat war klassisch und lecker, die Mozzarella-Tomaten-Sticks mit jungen Basilikum-Blättern gehen ja immer … Auch das Gemüse war sehr angenehm, da habe ich gut zugeschlagen.

Sonntagmittag

Das blieb heute unbebildert, war aber aus Gründen recht proteinreich. Ein paar Eier wurden mit etwas Milch verquirlt und gewürzt, anschließend als Rührei in einer gebutterten Pfanne zart und saftig gegart. Hmmm. Dazu gab es direkt aus der Dose “Weiße Riesenbohnen in Vignaigrette”, die waren auch gut und erfrischten durch ihre leichte Säuerlichkeit. Einfache Mischung. Und lecker. Zwar nicht das ganz große Sonntagsessen, aber nach dem Büfett am Sonnabend …

Soja, Butter, Ausblick

Es ist doch immer wieder verwunderlich, was manchmal so passiert. Da bringt man mal zwei Infos in einem Artikel unter und schon werden die von den Lesenden auch noch miteinander verknüpft. Nur, weil zwei Infos in einem physischen Kontext stehen, müssen sie nix miteinander zu tun haben. Zumal ich auch noch wesentliche Teilaspekte vorenthielt, deren Unkenntnis zu falschen Schlüssen verführte. Deswegen an dieser Stelle mal grundsätzlich zu Protokoll: Nur, weil ich etwas gern esse, heißt das noch lange nicht, dass ich es oft esse. Im Gegenteil. Die Erfahrung zeigt: Ständig nur Lieblingsessen stumpfen ab, machen die Ernährung langweilig. Ich “übersättige” mich schnell an “Lieblingsessen”. Wobei: Ich “übersättige” mich schnell an immer wieder dem gleichen Essen. Wer meine Essenberichte aus den Restaurants in den letzten Jahren verfolgt hat, wird das bestätigen können. Es gibt zwar wiederholte Besuche im gleichen Restaurant (die Auswahl hier in der Gegend ist nicht so sehr groß und wird auch immer kleiner), aber die Gerichte sind (meist) immer andere. Ausnahmen bestätigen die Regel und so manches “Tagesgericht” zeigt, dass ich die Karten schon durch und Abwechslung erhoffte. Das heißt nicht, dass die gegessenen Gerichte schlecht waren! Okayyy, manche doch. Aber auch gute oder sehr gute Essen habe ich selten wiederholt.

Unter dem Aspekt habe ich auch mal wieder was – für mich – neues probiert. Eine Süßspeise aus Soja, von der ich nicht genau weiß, ob sie einen Pudding oder einem Joghurt nachempfunden ist. Die Konsistenz erinnert eher an Sahnepudding, der Geschmack (und die Zutatenliste) sprechen eher für die Joghurt-Variante. Was an den veganen Joghurtkulturen liegen könnte. Und an den zugesetzten Säuren. Interessant finde ich nur immer, wenn das – auch in anderen Produkten – auftaucht, die Zutat: gemahlene extrahierte Vanilleschoten. Letztendlich ein Abfallprodukt aus der Vanille-Extrakt-Herstellung, das wirklich nur wegen der Optik, und nur wegen der Optik, in den Produkten enthalten ist. Am Geschmack haben diese ausgelaugten Schoten, die früher vermutlich auf dem Kompost gelandet sind oder verheizt wurden, keinen Anteil. Die Aromastoffe aber auch nicht. Das Produkt, das ich da hatte, und auf dem “Vanille Geschmack” drauf stand, wies keinen künstlich anmutenden Vanillin-Geschmack auf. Nicht, weil es nicht drin war, aber es war so wenig, dass doch ein anderes Aroma überwog.

Meine Erfahrungen mit Sojaprodukten sind dürftig, und mit “fermentierten Sojaprodukten mit Vanillegeschmack” erst recht. Aber der Hülsenfruchtgeschmack kam doch deutlich durch und verflüchtigte sich auch bei zunehmender Leerung des Bechers nicht. Manchmal gewöhnt man sich ja an derartige leichte Fehlaromen und bemerkt sie dann nicht mehr. Es blieb. Insofern stellt man sich bei der Bewertung die immer wieder gern gestellte Frage: Macht man den Vergleich mit einem Original-Produkt (Naturjoghurt mit Vaniellegeschmack) oder sieht man es als eigenständiges Produkt. In letzterem Fall hätte es mehr Chancen als in der Funktion als “Ersatzprodukt”, weil es dann eben nicht auf die Unterschiede ankommt sondern eigene Qualitäten eher eine Rolle spielen. Das Marketing ist aber eher bei ersterer Situation. Schade. Einfacheres Marketing, schlechtere Produktbewertung.

Keks

Im erhaltenen Erbe fand ich noch 2 Packungen Kekse, genauer gesagt Butterspritzgebäck einer Supermarkthausmarke. Sie waren mal sehr geliebt, und wurden einzeln zur Kaffeezeit verziert mit ein paar Früchten (oder Konfitüre) und etwas Sprühsahne. Ich erinnerte mich an Zeiten, wo ich sie gern in Tee oder Kaffee tauchte und dann vollgesogen verzehrte. Lang ist’s her. Man musste immer aufpassen, dass man sie nicht zu lange eintauchte, sonst zerfielen sie bei dem Vorgang. Meist wurde nur ganz kurz geditscht.

Etikett ButterspritzgebäckDie Angabe “mit 35% Butter” scheint ein Qualitätskriterium zu sein. Und ich unterstelle, dass in frühen Jahren auch wirklich diese 35% Butter im Gebäck enthalten sind. Heutzutage wird man aber beschissen. Aber auch aufgeklärt.

Zutatenliste ButterspritzgebäckButterreinfett irgendwie mit Butter zu vergleichen (kulinarisch und auch als Zutat) ist großzügige Augenwischerei. Die oben gemachte “Rechnung” (29% Butterreinfett entspricht 35% Butter) bezieht sich allein und rein auf den Fettgehalt. Butter besteht zu ca. 82% aus reinem Fett, und wer nachrechnet, wird feststellen, dass 29 ziemlich genau 82% von 35 ist. Aber: Die restlichen 18% Butterbestandteile werden uns vorenthalten. Butterreinfett, auch als Ghee, Butterschmalz, Butaris u.a. bekannt, ist von den sonstigen Bestandteilen befreite Butter. Als Produkt ewig haltbar (im Ggs. zu Butter) und es wirkt sich auch negativ aufs Mundgefühl aus. Letzendlich kann man eine Aussage auf der Packung eigentlich nur so beantworten:

REWE Beste WahlNein, definitiv nicht.

Sonntag Mittag

Es gab sich mal wieder die Chance für einen Ausflug. Und wir haben einen schönen Tag erwischt. Wobei das “wir” mittlerweile eine andere personelle Zusammensetzung hat. Essen mit Aussicht.

Blick über den KrüselinseeDabei stand ich am Rand der Terrasse, auf der ich zuvor lecker gespeist hatte. Also etwa dort:

Von der Terrasse zum KrüselinseeDas Wasser nennt sich übrigens Krüselinsee. Die Bäume stehen im brandenburgischen, das Wasser gehört noch zu Mecklenburg-Vorpommern.

Bauernfrühstück mit Gewürzgurke und "Salatbouquet" (Möhrensalat)Aus Gründen habe ich mich diesmal für das Bauernfrühstück entschieden. Es war eine gute Wahl. Alles recht übersichtlich, innen schöne Bratkartoffeln. Was will man mehr.

Bauernfrühstück mit Gewürzgurke und "Salatbouquet" (Möhrensalat)Zugegeben, ich hätte es vor dem Fotografieren des 2. Bildes ruhig anschneiden können. Es war übrigens, was auch fast zu erkennen ist, ein eher klassisches Bauernfrühstück. Das Omlette wurde separat gebraten und dann mit Bratkartoffeln “gefüllt”. Die moderne Variante erinnert eher an eine Fritatta, wo über die bratenden Kartoffeln eine Eiermasse gegeben wird, die dann zum Stocken gebracht wird.

Sehnsüchte und Wirklichkeiten

Meiner Krankenkasse liege ich zur Zeit sehr auf der Tasche. Mag es das zunehmende Alter sein, mögen es Folgen von Fehlern früherer Jahre sein, es hängt einiges zusammen und selbst bei der Spontanauslösung von Zusatzkosten ist vermutlich in der Höhe der Allgemeinzustand zumindest mitbeteiligt. Intensive Schulterprellung, tiefgehende Vorsorgeuntersuchung, und die Abnehmspritzen schlagen vermutlich ordentlich zu Buche. Aber die Schulter ist mittlerweile wieder fast so gut wie früher, die Untersuchung war erfreulich negativ und die Abnehmspritze wirkt. Noch nicht ganz so intensiv, wie man es sich vielleicht wünscht, aber wenn ich mich drauf einlasse und nur esse, wenn ich Hunger habe, bzw. die Menge dem Hungergefühl anpasse, dann wird das zum Ziel führen. Es ist doch erstaunlich, wie oft man nur aus Gewohnheit oder aus Langeweile etwas isst. Davon muss man sich aber befreien. Jetzt geht es darum, dass ich noch das wenige, was ich noch esse, auf “wertvoll” und/oder “gesund” umstelle; das ist dann das kompliziertere.

Unlängst hatte ich mal außer der Reihe eine Chance, meinen Lieblingsfleischer zu ereilen und überlegte mir was fürs Wochenende. Es gab einige schöne Sachen und ich entschied mich für die Rippchen. Eine gute Wahl. Diesmal habe ich mich aber vor der Zubereitung kundig gemacht und dann gings recht einfach (aber nicht schnell).

Schweinerippchen vom LieblingsfleischerGewürzt waren sie schon, also habe ich sie bei etwas über 100°C in den Umluftofen gepackt. Nach anderthalb Stunden (ca.) sahen sie so aus und waren gut. Etwas pfefferlastig, aber wenn man sie nicht selbst würzt, kommt das dabei heraus. Zart und saftig. Und pur ein schönes “Grillabendbrot” am Samstagabend.

Sonntagmittag

Irgendwie fehlen mir die regelmäßigen Restaurantbesuche am Sonntag. Vielleicht deklariere ich sie bei Gelegenheit mal als Hobby und schaue mal, ob ich Hobbyfreunde finde, um das wiederzubeleben. Meine Sehnsucht hat sich diesmal ein wenig auf’s Essen ausgewirkt, es ist auf einem Niveau, dass ich auch in der regionalen Gastro-Szene schon erlebt habe.

Mittag im Gastro-Style: Kartoffeltasche, Tomatenspalten, Krautsalat, Erbsen mit Hollandaise, HähnchenkeuleKrautsalat, ein paar Tomatenspalten mit Salz und Pfeffer, Kartoffeltaschen, Erbsten mit Hollandaise und eine Hähnchenkeule. 2 x Tiefkühlkost, 1 x frisch, 1 x aus der Packung und einmal eingeschweißt. Und ein Fake. Oder glaubt ihr wirklich, ich habe gekaufte Hollandaise im Haus? Alles nur ausgepackt und ggf. lt. Packungsbeilage erwärmt. Das zählt nicht als “kochen”, zumindest nicht dort, wo man professionelle Arbeit erwartet.

Hab ich Euch eigentlich mal von meinem letzten McDrive-Besuch erzählt? Ist schon wieder ein paar Wochen her, aber spielt beim Sonntagsessen eine kleine Nebenrolle. Ich hatte mal “Brotchips” gekauft, die in der Geschmacksrichtung Knoblauch gefallen mir recht gut, und damit es wirklich und richtig gesund ist, dippe ich die gern in Majonäse. Leider hatte der Laden mit den Brotchips keine Majo in der Form im Sortiment, wie ich sie gern gehabt hätte, also bin ich erstmal ohne nach Hause gezogen. Bei einer Erledigung ein paar Tage später, die in einen gemütlichen Teil der Fortbewegung mündete (es war recht heiß und die Klimaanlage im Auto ist dann Gold wert), fielen mir zum einen die Brotchips wieder ein und zum anderen hatte ich die Idee, dass ein kühles Getränk beim Fahren auch eine gute Idee wäre. Am McDrive, den ich diesbezüglich ansteuerte, führte das zu einer wohl recht eigentümlichen Bestellung (der Kassierer guckte jedenfalls komisch): Einen Milchshake und 4x Majo. Bekam ich aber und alles war gut. Der Abend fand mich dann später Brotchips dippend und knabbernd vor dem Fernseher. Nur brauchte ich nur 3 Tütchen.

Zurück zum aktuellen Geschehen. Nach der Zwischengeschichte stellt sich natürlich nicht die Frage, was das da für ein Klecks auf den Erbsen ist.

Mittag im Gastro-Style: Kartoffeltasche, Tomatenspalten, Krautsalat, Erbsen mit Hollandaise, HähnchenkeuleGenau: die 4. Tüte Majo von McD. Und es war gar nicht so schlecht, zumal die industriell hergestellte Hollandaise sehr viel mehr mit einer Majonäse gemeinsam hat, als das Prinzip der Zubereitung (ein flüssiges Fett wird mit Eigelb zu einer Emulsion aufgeschlagen).

Plan und Wirklichkeit (Teil 3756)

Eigentlich sollte es was anderes geben. Aber dann kam das eine zum anderen und … Ich habe noch geerbten sauer eingelegten Brathering, zu dem ich einen Kohlrabi-Kartoffelstampf machen wollte. Nachdem sich dann doch der gesamte Becher Sahne über die gedämpften Kartoffel- und Kohlrabi-Würfel ergossen hatte, plante ich spontan um.

Sonntagmittag

Kurz überlegte ich, ob ich eine schnell gegarte Kartoffel zur Verbesserung der Konsistenz nacharbeite, aber dann dachte ich an die daraus folgende Portionsvergrößerung und schob den Brathering wieder in den Kühlschrank. Diesem entnahm ich dann eine Hähnchenbrust, die ich grob teilte, salzte, pfefferte und gut anbriet. Währenddessen rührte und stampfte ich den recht flüssigen Kartoffelbrei gut durch, in der Hoffnung, er bindet noch ein wenig ab. Immerhin ballte sich alles zur Erkenntnis zusammen: 1 große Kartoffel, 1 kleiner Kohlrabi und 1 Becher Sahne sind keine ausgewogene Mischung. Zumal es auch noch eine festkochende Kartoffelsorte war; und der Kohlrabi noch ein klein wenig al dente. Die beiden hatte ich übrigens über wenig Wasser gedämpft, was ihrer Aromatik durchaus zugute kam. Das Endergebnis kann sich sehen lassen.

Kartoffel-Kohlrabi-Creme mit gebratener HühnerbrustNennen wir es Kartoffel-Kohlrabi-Cremé mit gebratener Hähnchenbrust. Messer und Gabel für die Hähnchenbrust (hätte ich aber auch vorher in mundgerechte Stücke schneiden können), den Löffel für die Cremé, die sich dann aber beim Essen als durchaus gabeltauglich erwies.

Kartoffel-Kohlrabi-Creme mit gebratener HühnerbrustFür einen Kartoffelbrei zu flüssig, für eine Suppe zu fest. Also Cremé. 😉 Man muss sich nur zu helfen wissen. Die Cremé war klassisch gewürzt: Salz, Pfeffer, Muskat. Ein paar TK-Kräuter zum Schluss darüber, mehr für die Optik als für den Geschmack.