Ja, ist denn heut‘ schon Weihnachten…

Das ganze natürlich im Dialekt eines Kaisers Franz (Beckenbauer), in einer Werbung, deren beworbene Marke es – aktiv – schon eine ganze Weile nicht mehr gibt. Eine Firma mit dem Namen existiert aber heute noch und man kann Produkte von ihr kaufen, bei Aldi unter dem Namen Aldi-Talk. Soweit das nerdige für heute. Wobei ich auch St. Martin als Thema heranziehen hätte können, unter der Maßgabe, dass Vogel irgendwie gleich Vogel ist. Oder bei einer gewissen Toleranz, dem Vogel gegenüber, unter der falschen Prämisse, eine Ente ist auch nur eine kleine Gans. 😉 

Der Einzelhandel an sich verführt manchmal auch zur Bewegung. Bei meinen Einkäufen beobachte ich häufig Menschen, die scheinbar ziellos durch die Gänge gehen, vermutlich einen Einkaufszettel abarbeitend, auch wenn es nur die Gewissheit ist, dass sie noch das und das und das brauchen … Interessanter wird es dann nur noch, wenn Pärchen zusammen einkaufen, was den Weg im Laden meist noch chaotischer macht, da der Wagenführende öfter auch mal auf der Suche nach dem jeweiligen Partner ist und umgekehrt. Wenn ihr aber jemanden seht, der recht stringent die Gänge rauf und runter geht und dabei die Regale mit den Augen „scannt“, dann könnte ich das sein. Wobei ich zwei verschiedene Versionen habe: die lauffaule, wo ich die Regale auf beiden Seiten des jeweiligen Ganges gleichzeitig scanne und die etwas bewegungsfreudigere, wo ich jeden Gang zweimal gehe und dann nur die Regale einer Seite nach Sachen, die ich möchte, absuche. 

Beim letzten Wochenendeinkauf musste ich aber mein Prinzip verlassen, da ich noch keine Idee hatte, was ich eigentlich am Sonntag essen wollte. So fing der Einkauf eigentlich doch recht zielgerichtet an, aber am Kühlregal mit den tierischen Proteinen wurde erst die Richtung für die Gemüse gelegt, die der Beilage dienen sollten. Das hieß aber, nach der Auswahl des Fleischstücks musste ich zum Ausgangspunkt des Einkaufes zurück, da sich dort die Obst- und Gemüseabteilung befand. Der Zeitpunkt des Einkaufs machte diese Priorisierung notwendig, da die Auswahl an Proteinträgern nicht so groß war wie die Auswahl an Gemüsen.  Trotzdem wurde keine „klassische“ Kombination daraus, da auch das Grünzeug schon etwas ausgesucht war. 

Sonntagmittag

Wer etwas tiefer hier im Blog gräbt oder genauso tief im Nachbarblog rundumgenuss.de schaut, wird irgendwo ein Video zum Braten von zwei Entenbrüsten finden. Macht bloß nicht das mit der Soße nach, aber die Entenbrüste, die bei dem Dreh gebraten wurden, eigentlich fast in eigenem Fett konfiert, waren vom Gargrad her absolut genial. Das lag aber eher an den Bedingungen der Dreharbeiten, die den Kochvorgang verzögerten, was ich durch eine geschickte Auswahl der zugeführten Hitze auszugleichen versuchte. Die beiden Brüste waren anschließend sowas von auf den Punkt, wie ich es vorher und hinterher nie wieder hinbekommen habe. Aktuell also mal wieder ein Versuch, das nachzuahmen, was allerdings allein schon an der Brust selber scheitert, ist sie doch sichtbar kleiner als die Vorlagen. Das sollte aber nicht weiter stören. Zusammen mit einem Kohlrabi, zwei Kartoffeln und ein paar Gewürzen wurde es doch ein leckeres Essen. 

Entenbrust an Sahne-Kohlrabi und Kartoffel-GratinNunja, ein Ei, ein Becher Sahne, Tk-Petersilie, Parmesan u.a. waren auch noch mit dabei. Die Entenbrust heißt übrigens Jacques. Also nicht wirklich. Ob es einen (Marken-)Namen auf der Packung gab, habe ich nicht überprüft. Aber sie kam aus Frankreich und war männlich. Aber genug der Klischees. Da Kohlrabi doch ein wenig braucht, um zu garen und so ein Gratin ebenfalls nicht sofort bräunt und stockt, konnte ich bei der Entenbrustgarung das Niedrigtemperaturbraten, das im erwähnten Video schon so gut geklappt hatte, versuchen nachzuempfinden. Das klappte auch ganz gut. 

Entenbrust an Sahne-Kohlrabi und Kartoffel-GratinZart rosa und saftig, dabei eine „rösche Kruste“, also die Haut war schön knusprig. Was will man mehr!? Den Kohlrabi habe ich geschält und gewürfelt. Dann kam alles in Anwesenheit von etwas Butter in einen Topf und wurde mit Salz und Pfeffer ein wenig angeschmort und dann bedeckelt unter gelegentlichem Rühren weitergegart. Später kam ein halber Becher Sahne dazu, die dann nach und nach und ohne Deckel reduzierte, bis das Produkt wie auf dem Teller im Topf war. Vom tiefgekühlten Petersilieblock raspelte ich noch etwas ins Gemüse und schmeckte auch nochmal mit den Grundgewürzen ab. 

Entenbrust an Sahne-Kohlrabi und Kartoffel-GratinDie rohen Kartoffeln waren auch geschält und in Scheiben geschnitten. Dann wurden sie in der Mikrowelle 85% gegart. In eine gebutterte Auflaufform kamen dann die Scheiben und wurden mit einer Mischung aus Ei, dem anderen halben Becher Sahne, geriebenem Parmesan und Gewürzen übergossen. Oben drüber kam noch weiterer Parmesan und nach 15 Minuten bei 180°C in der Heißluft sah es dann so aus wie auf dem Tellern. 

Entenbrust an Sahne-Kohlrabi und Kartoffel-GratinAlso, dafür, dass mir eigentlich nix eingefallen war und der Fleischkühlschrank im Supermarkt die Planung erst in Gang setzte, war das doch gar nicht so schlecht. 

Dicker Hals, Herz und andere Anatomie

In Anlehnung an einen Post meinerseits aus den SoMe dieser Woche möchte ich anfangen mit „Man liest ja nicht ungestraft Kochblogs …“ Es ist aber auch nix neues, was mich diesbezüglich umtreibt. Es ist ein wenig Schade, dass das Genre Kochblog ein wenig eine Abwärtstendenz beinhaltet. Damit meine ich nicht nur das, dass das Blogwesen allgemein rückläufig ist. Es sind eher die Begleiterscheinungen des langsamen Sterbens wie krankhafte Wucherungen, Krebsgeschwüre und andere Eigenheiten. Bei Kochblogs sind das dann erkannbar künstlichen bzw. künstlich aufgehübschten Bilder und die künstlich auf Länge geschriebenen Beiträge. Das hat wohl irgendeine VG-Wort-Relevanz oder Suchmaschinenrelevanz. Und dann taucht auch immer mal wieder ein Thema auf, das mit den Blutdruck hochtreibt: Gyros. Was ich in dem Zusammenhang denke, ist nicht niederschreibfähig, weil es durch manche Lesenden als beleidigend verstanden werden könnte. Auf den (halbwegs) sachlichen Gehalt zurückgebrochen würde ich sagen: Zutaten werden nicht zum Gyros durch die Würzung, sondern einzig und allein durch die Zubereitung. Und die erfolgt am Drehspieß. Der Namen „Gyros“ kommt genau daher. Die Würzung ist regional typisch und spielt für die Namesgebung eigentlich keine Rolle. Alles, was nicht vom Drehspieß kommt, ist Geschnetzeltes, auf griechische Art gewürzt. Punkt.

So, jetzt gehts besser. Vielleicht ist das eben auch ein wenig übertrieben rüber gekommen, aber beim Schreiben mit leerem Magen passiert das schon mal. Das ist ähnlich wie beim Einkaufen mit leerem Magen, da vergreift man sich auch schon mal. 😉

Sonntagmittag

Ist ausgefallen. Lange schlafen, spannendes Snooker Finale (English Open), andere Sachen auf dem ToDo-Zettel, …

Montagmittag

Es gab etwas aus den Zutaten, die eigentlich für Sonntag geplant waren. Könnte also sein, dass es eigentlich das Sonntagsgericht ist. Deswegen habe ich es hier doch eingebaut. Es ist ein Einpfanngericht. Und am Timing muss ich noch etwas arbeiten, wobei die fleischliche Komponente zeitlich völlig unkritisch* ist. Auch sowas gibt’s.

Kohlrabi-Kartoffel-Herz-PfanneIn einer Pfanne mit etwas Öl habe ich eine große Handvoll Hühnerherzen – halbiert – angebraten. Dazu kam etwas geräuchterter und klein geschnittener durchwwachsener Speck, so ein wenig für den guten Geschmack. Für eine cremige Soße habe ich alles ein wenig mit Mehl bestäubt. Das wird in Summe ein Esslöffel voll gewesen sein. Natürlich das gute Biodinkelvollkornmehl. Man gönnt sich ja sonst nix. 😉

Kohlrabi-Kartoffel-Herz-PfanneAls das ein wenig mit angeröstet war, kam Milch dazu. Irgendwie habe ich es gerade mit „In-Milch-Kochen„. Einen großen, aber trotzdem nicht holzigen Kohlrabi habe ich grob gewürfelt und zwei kleine Kartoffeln (mehr hatte ich nicht im Haus) geschält und relativ klein geschnitten.

Jetzt, aus der Erinnerung heraus, fällt mir ein, dass ich erst Kohlrabi und Kartoffeln mit in die Pfanne gegeben habe und dann erst – nachdem sie ein paar kleine Bratspuren hatten – die Milch darüber goss (ca. 1/3 l). Für den Geschmack kamen auch noch Salz, Pfeffer, Kümmel und ein paar Flocken geräucherten Chilis mit in die Pfanne. Alles gut durchrühren und ca. 1/2 h leise vor sich hinköcheln lassen, nachdem es mindestens einmal ordentlich durchgekocht ist.

Kohlrabi-Kartoffel-Herz-PfanneDer Kohlrabi war hinterher noch etwas bissfest (also das nächste Mal doch kleiner schneiden oder mit etwas Abstand vor den Kartoffeln in die Pfanne geben), die Kartoffeln begannen sich sanft aufzulösen. Zwischendurch immer mal wieder umrühren, sonst könnte alles am Topfboden ansetzen. Die Konsistenz lässt sich durch weitere MIlchzugabe gut steuern. Wer Brühe hat, kann das auch probieren.

Zum Schluss wird nochmal ordentlich durchgerührt und angerichtet. Nicht nur für’s Auge kommt noch etwas Petersilie drauf.

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*) Hähnchenherzen sind als Fleisch wirklich sehr dankbar. Man kann sie relativ kurz in der Pfanne braten und dann snacken. Es geht aber auch ein stundenlanges Schmoren, ohne, dass sie wesentlich an Konsistenz verlieren. So jedenfalls meine Erfahrung.

Feinfrost mit

Wenn bei einem Fertiggericht für die Pfanne drauf steht, dass man 4 Esslöffel Wasser dazugeben soll, wieviel Wasser gebt ihr dazu? Ich frage für meine Besteckschublade.

Fertiggericht mit Reis, Hähnchen, asiatischDas Gericht war „ohne künstliche Zusatzstoffe“ und auch ganz lecker. Kann man mal essen. Lief unter „Hähnchen süß-sauer mit Reis“. Es kann an meinem etwas durcheinander geratenen kulinarischen Tagesablauf am Samstag* gelegen haben, aber wirklich satt bin ich davon nicht geworden. Womit ich nicht auf die Menge anspiele, die war in Ordnung. Aber die sogenannten „Sättigungsbeilagen“ (hier: Reis) sind eben nicht für die Sättigung zuständig, sondern sorgen zügig für neuen Appetit (um das Wort „Hunger“, das an dieser Stelle falsch wäre, zu vermeiden).

Fertiggericht mit Reis, Hähnchen, asiatischDas Gemüse war recht knackig, alles gut abgeschmeckt. Das Geflügel hatte eine etwas eigentümliche, für Fertiggerichte aber nicht unübliche Konsistenz. Vielleicht wäre es eine Idee für die Firma, „Halbzeuge“ herzustellen, in dem Fall stelle ich mir die gleiche Mischung, nur ohne Fleisch vor, dass man dann aber selber frisch anbrät und dann die Reis-Gemüse-Soßen-Mischung darüber gibt. Könnte das Fertiggericht, dass es dann nicht mehr ist, verbessern. Ich erinnere mich, dass andere Hersteller mal solche Produkte hatten, allerdings mit totgegartem Gemüse aus Glas oder Dose.

Nochmal zurück auf die Ausgangsfrage: Wieviel Wasser sind 4 Esslöffel?

LöffelgrößeEine exakte Menge anzugeben, wird schwierig, offenbar hat die Standartisierung bei Esslöffeln noch nicht um sich gegriffen. Oder wir hatten in der DDR einfach die größeren Löffel. Bei der größten DDR, die es je gab, würde es mich nicht wundern.

Sonntagmittag

Wo wir gerade beim Tiefkühlhersteller ohne Zusatzstoffe waren. Die knusprigen Riesenfischstäbchen sind bei denen auch nicht schlecht.

Knusperfisch, Sahnekohlrabi, BackkartoffelWährend das Fischstück und die halbierten Kartoffeln im Ofen heißluftumwedelt buken, schwitze ich die Kohlrabiwürfel in etwas Rapsöl an und gab dann einen Becher Schlagsahne, Salz, Thymian und Pfeffer dazu. Dann köchelte das ganze so lange wie der Fisch im Ofen war zur Reduktion und Garung vor sich hin. Fertig.

Knusperfisch, Sahnekohlrabi, BackkartoffelZugegeben, bei den Kartoffeln musste ich etwas tricksen, ich hatte die mit 7 Minuten Verspätung mit in den Ofen gelegt, was dann ca. 14 Minuten Garzeit bedeutete und nicht reichte. Aber ein kleiner Schuss Mikrowelle im Anschluss (ohne den Fisch) reichte, um sie fertig zu garen. Das nächste mal gehen sie früher mit hinein und werden auch etwas ölbenetzt. Der Kohlrabi war nach den 20 Minuten in der Sahnereduktion bissfest, aber nicht mehr knackig, also eigentlich genau auf den Punkt.

Knusperfisch, Sahnekohlrabi, BackkartoffelUnd er war einfach nur lecker. Ich mag Kohlrabi, zumal es ihn in Portionsgröße zu kaufen gibt. Da die losen Möhren meist etwas reudig aussehen und die Beutel gefühlt 3 kg beinhalten, wovon mir dann 5/6 vergammelt, gibts lieber den Rabi. Wobei die Sahnesoße schon etwas feist ist. Aber Kohlrabi enthält kein Fett, Kartoffel auch nicht, und der Fisch kam aus dem Ofen … 😇

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*) Ich war arbeiten, das geliebte Samstagsfrühstück fiel weg und wurde durch Bäckerimbiss ersetzt. Zum Abend gab es dann „was richtiges“, eben die Tiefkühltüte.

Lachs, Lachs und Wels u.ä

Dienstagmittag

Da im Urlaub irgendwie jeder Tag ein Sonntag ist, gibts das ursprünglich geplante Sonntagsmittag eben am Dienstag.

Lammlachs an Kohlrabi-Kartoffel-Zwiebel-SchmandWir sehen einen Lammlachs, also ein sehr mageres Stück Fleisch von sehr junger Ziege oder jungem Schaf. Ich habe es nicht bei so großer Hitze gebraten, ein wenig Aromatik steuerten Salz, Pfeffer und Knoblauch bei. Die Beilage bildeten Kohlrabi und Kartoffeln im Verhältnis 3:2 sowie eine überreife Frühlingszwiebel (also diese Dinger, die wie Frühlingszwiebeln aussehen, deren weißer Teil aber schon in Richtung Zwiebel geht) mit Grün. Dazu kamen ein paar Tk-Kräuter, Salz, Pfeffer, Muskatnuss und abschließend zur Abrundung ein großer Esslöffel Schmand. Kartoffeln, Kohlrabi und Zwiebeln habe ich in der Pfanne mit ein wenig Butter und unter einem Deckel garziehen lassen, aber nicht allzuoft umgerührt, da sich durchaus ein paar Röststoffe bilden können. Die entstanden bei allen drei Beteiligten.

Lammlachs an Kohlrabi-Kartoffel-Zwiebel-SchmandDas Fleisch war zart und saftig, die Beilage aromatisch. Was will man eigentlich mehr?

Lammlachs an Kohlrabi-Kartoffel-Zwiebel-SchmandSo eine Pfanne mit Deckel ist für das Garen von Gemüse oder auch zur Soßenzubereitung (siehe unten/demnächst) durchaus praktisch. Man muss nur wenige Gemüse wirklich in Wasser totkochen.

Mittwochmittag

Die dritte und vorläufig letzte Dose mit Lachs in Soße stand zur Verarbeitung. Wie angekündigt sollte diesmal ein Pastagericht drauß werden. Leider gerieten die Spaghetti etwas zu al dente, was sie etwas störrisch machte, und das Anrichten schwierig.

Spaghetti mit Dosenlachs in TomatensoßeIrgendwie war der Tellerrand nicht sauber zu bekommen. Könnte allerdings auch am Produkt aus der Dose gelegen haben. Das war Lachs in einer Tomaten-Bier-Soße (fragt nicht!), den ich vor dem Öffnen der Dose ordentlich durchgeschüttelt hatte. Während die Spaghetti vor sich hin garten, gab ich den Doseninhalt in eine Pfanne und erwärmte ihn sanft. Dann kam die tropfnasse Pasta dazu, wurde durchgeschwenkt und auf den Teller fabriziert.

Spaghetti mit Dosenlachs in TomatensoßeDa auf Meeresfrüchte kein Parmesan gehört, habe ich den weggelassen (ich hätte welchen da gehabt). Im Nachhinein ein guter Schachzug, es wäre ein wenig schade um den Hartkäse gewesen. Die Soße aus der Dose erwies sich im warmen Zustand als sehr schleimig, die Konsistenz war damit grenzwertig. Wider erwarten waren dafür die Lachsfragmente nicht so trocken wie erwartet, hatten aber auch eine sehr eigentümliche Konsistenz. Zart – um es positiv auszudrücken.

Spaghetti mit Dosenlachs in TomatensoßeIn Negation um alten Maggi-Kochstudio-Spruch: „Das machste nicht wieder.“

Sonntagmittag

Diesmal erfreulicherweise ein kleiner Ausflug mit Mittag vom Profi. Auch mal wieder schön, wenngleich leider ein kleiner handwerklicher Fehler mit dabei war. Schade. Aber ansonsten nicht schlecht.

Welsfilet auf Kartoffelrisotto mit Erbsen und grünes Sparkel. Und Salz.Knackiger Grüner Spargel (an den Bratspuren erkennbar nur ein wenig durch die Pfanne gezogen, um ihn anzuwärmen) und ein Kartoffelrisotto, in dem sich auch ein paar Erbsen befanden, bildeten die Unterlage für zwei schöne Welsfilets. Der Fisch ist nicht so 08/15, wie die, die man sonst überall gekommt, was angenehm auffiel. Entgegen seiner Biologie schien dieser aber ein Salzwasserfisch gewesen zu sein, oder die Küche hatte eine Absprache mit dem Service zur Erhöhung des Getränkeumsatzes. Ein wenig schade, dass er wirklich etwas viel Salz abbekommen hatte. Ansonsten ist das Gericht gut, und auch, was ich auf anderen Tellern so sah, war sehr ansprechend. Nur das Salatdressing aus dem Kanister war etwas süß. Aber ich bin sowieso eher ein Freund von vinaigrette-artigen Dressings und nicht von Sahne-/Cremesalatsaucen. Zumal der Salatumsatz recht hoch war, da könnte man auch mal an eine eigene Schüttelsoße denken.

Welsfilet auf Kartoffelrisotto mit Erbsen und grünes Sparkel. Und Salz.Es könnten sich aber noch die Geister am Spargel scheiden. Der war – neumodisch – knackig, wobei das vielleicht gar nicht so neumodisch ist. Spätestens aus Zeiten vor Erfindung des Feuers könnte man das mit dem (fast) rohen Edelgemüse kennen. Kann man machen.

Welsfilet auf Kartoffelrisotto mit Erbsen und grünes Sparkel. Und Salz.Kann man aber auch noch ein wenig weiter garen. Der Service war übrigens sehr freundlich und aufmerksam, kann man so lassen. Es empfiehlt sich übrigens, ein Smartphone mit ins Restaurant zu nehmen, ansonsten wird es mit der Speisekarte schwierig (da papierlos). Aber nach der elektronisch unterstützten Essensbestellung sollte man das Gerät auch wieder weglegen und sich seinen Tischnachbarn zuwenden. 😉

Eigentlich … und ganz was anderes

Eigentlich sollte es ganz was anderes geben. In einem anderen Kochblog hatte ich einen wunderschön (fast zu schön) aussehenden Linseneintopf gesehen und der erinnerte mich daran, dass ich selbst schon lange keinen mehr gekocht hatte. Beim Wochenendeinkauf am Freitag erwies sich dann die Ladenauswahl als kontraproduktiv, was diese Idee anging: weder Suppengrün als auch Suppenrot (=Suppenfleisch) waren vorrätig. Aber immerhin habe ich die Linsen gekauft. Sie werden jetzt als mahnende Erinnerung, unbedingt mal wieder Linsensuppe zu kochen, im Vorratschrank verweilen. Vermutlich spielte bei der unzureichenden Produktauswahl auch ein wenig der Internationale Frauentag eine gewisse Rolle. Wenn man 2 Stunden vor einem Feiertag – und der Frauentag ist hierzulande ein echter Feiertag – einkauft, braucht man sich nicht zu wundern, dass es an Frischware schon ein wenig mangelt.

Produkttest

Schon ein wenig länger fermentiert bei mir im Kühlschrank (hoffentlich nur sehr dezent) ein Kokos-Dingens vor sich her. Interessanterweise wird es auf der Packung nicht als Joghurt-Alternative bezeichnet, obwohl es vermutlich eine sein soll. Finde ich gut, dass sich hier das Produkt als eigenständig präsentiert.

Joghurt-Alternative aus KokosUnd ich muss zugeben, das Produkt ist wirklich interessant, ich werde – so vorhanden – auch mal die aromatisierten Versionen testen, denn die „naturelle“ ist vielversprechend.

Zutatenliste Joghurt-Alternative aus KokosWobei die Zutatenliste mal wieder entlarvend ist. Zum einen positiv: 5 Zutaten hat man in dem Bereich, wenn man die anderen pflanzlichen Produkte mit einbezieht, eher selten. Zum anderen: Man nehme viel Wasser, etwas modifizierte Stärke und Pektine für die Konsistenz und 8,7% Kokos im Gesamtprodukt, säuert alles und fertig. Und dafür dann DER Preis. Dafür ist die Masse im Becher schön weiß und hat fast die Beschaffenheit von Pudding. Das Mundgefühl ist von einer dezenten Schleimigkeit bestimmt, was wahrscheinlich nicht dem Kokos, sondern eher den pflanzlichen Bindemitteln anzulasten ist. Der Kokosgeschmack ist sehr unspürbar und lässt sich mittels einer geeigneten Aromatisierung sicher gut überdecken bzw. einbauen. Das Nährstoff-Profil über die Standardangaben hinaus wäre mal sehr interessant.

Noch mehr Senf dazu

Bei meinem aktuellen Senf habe ich unlängst noch eine interessante Bedruckung gefunden.

"Ich bin aus 20% recyceltem Material" auf einer SenfpackungDa bleibt zu hoffen, dass sich diese Äußerung wirklich nur auf die Verpackung bezieht und nicht auf den Inhalt. So ganz eindeutig ist das nämlich nicht. 😉

Sonntagmittag

Nachdem es also keinen Linseneintopf gab, fanden sich am Sonntagvormittag einige Möhren, einige Kartoffeln, zwei Zwiebeln, ein Kohlrabi und etwas gemischtes Hack in der Küche. Was sich schälen und kleinschneiden ließ, wurde dies auch, wobei ein wenig Speck nicht geschält, aber klein geschnitten wurde. Der kam dann mit ein wenig Öl und dem Hackfleisch zuerst in die Pfanne und durfte ein wenig maillardieren. Dann folgten die Zwiebeln und als die auch ein wenig glasig wurden, folgte der Rest. Ein wenig Würze aus Salz, Pfeffer, Kümmel; Majoran und geräuchertem Chili kam als Begleitung mit in die Pfanne, dazu ein wenig Wasser, damit nichts ansetzt. Aufköcheln, Deckel drauf und weiter köcheln lassen, bis das Gemüse 95% gar ist. Dann beim Abschmecken feststellen, dass es doch etwas viel Chili gewesen ist und versuchen, es mit ein wenig Schmand zu neutralisieren. Tk-Kräuter dazu und fertig ist ein einfaches, aber schmackhaftes Tellergericht. Oder Pfannengericht.

Durcheinanderpfanne mit gemischtem Hack, Möhre, Kohlrabi, Kartoffel, Zwiebel, Schmand, Kräutern, Chili, Speck, ...Die dezente Bindung kommt natürlich auch durch die Kartoffeln, die einer mehligkochende Sorte angehören.

Durcheinanderpfanne mit gemischtem Hack, Möhre, Kohlrabi, Kartoffel, Zwiebel, Schmand, Kräutern, Chili, Speck, ...Natürlich hätte man aus dem Hackfleisch auch ein paar Frikadellen, aus Möhre und Kohlrabi Beilagengemüse und aus den Kartoffeln Petersilienkartoffeln oder Kartoffelbrei machen können … Aber im Magen kommt sowieso alles durcheinander. Warum also nicht auch schon auf dem Teller?

MHD Kochen

Sonntagmittag

Ihr kennt das: Im Kühlschrank steht ein Becher Schmand und das MHD ist heute. Was tun? Natürlich fängt man nicht mit dem Becher selber an. Aber ein paar Klassiker gibts ja immer.

Wohlschmeckende Gerichte enthalten oft Zwiebel. So wurde eine große Zwiebel gepellt, gewürfelt und dann in Rapsöl sanft angeschwitzt. In der Zeit würfelten sich 1 Kohlrabi und drei Kartoffeln. Ein Stückchen Knackwurst (mit Knoblauch) kam auch noch unters Messer. Das Mise en Place war erledigt. Als die Zwiebeln glasig waren, kamen die Wurststückchen und nachfolgend die Kartoffel- und die Kohlrabiwürfel dazu. Alles wurde angeschwitzt, mit ein wenig Wasser abgelöscht, dass es nicht anbrennt und dann bedeckelt unter gelegentlichem Umrühren gegart (die Kartoffeln waren das Indiz der Garung). Salz, Pfeffer, etwas Kümmel und Majoran waren dabei auch zugegen.

Als die Kartoffeln (mehligkochend) gar waren und beim Umrühren anfingen zu zerfallen, kam der Becher Schmand dazu (½er hätte auch gereicht). Mit etwas Chili kam noch ein dezenter Pfiff hinein und mit Salz wurde abgeschmeckt. Abschließend noch ein paar Tk-Kräuter …

Kartoffeln, Kohlrabi, Zwiebel, Knackwurst, Schmand, GewürzeJa, ich weiß, dass sieht ein wenig wie Kartoffelsalat aus, ist aber warm und schmackhaft. Ursprünglich sollte es noch was dazu geben, aber das ruht nach wie vor im Tiefkühler und harrt einer späteren Verwendung.

Nachträge und Fragen

Upsi, am letzten Montag habe ich gar keinen Beitrag geschrieben. Sorry. Aber die Weihnachtsfeiertage haben wohl einiges durcheinander gebracht. Das ist keine floskelhafte Entschuldigung, sondern beruht auf wahren Begebenheiten. Deswegen wird dies auch keine Weihnachtsessennachberichterstattung, da die Feiertage doch so ganz anders verlaufen sind. A) mit Ansage und B) noch anderser als ursprünglich gedacht. Aber der Reihe nach.

Vor den Feiertagen habe ich offenbar noch eine Art Ragout gekocht. Ich kann leider nicht mehr so genau sagen, was da alles drin war. Als ich die Reste davon heute zum Mittag aß, hatte ich eigentlich die Vorstellung, dass es Reste vom Hühnermagenragout von neulich waren. Waren es aber nicht. Kartoffel-Kohlrabi-uvam.-RagoutDas hier wurde zwar im Prinzip sehr ähnlich zubereitet, aber offenbar doch völlig anders. Ich unterstelle angeschmorte, paprizierte und tomatisierte Zwiebeln als Grundlage, dann kamen Kartoffelwürfel, Kohlrabiwürfel, Möhrenscheiben, zwei klein geschnittene Pfefferbeißer (oder sowas ähnliches) und sonstige Gewürze hinzu. Alles wurde gut durchgerührt und mit ein wenig Wasser aufgegossen. Dann, nachdem das einmal gekocht hat, bedeckelt und bei geringer Hitze leicht köcheln gelassen, bis die Kartoffeln (mehlig kochende) anfingen zu verkochen. Paprika und/oder eine Handvoll kleiner Tomaten scheinen auch mit dabei gewesen zu sein. Die Zwiebel und die verkochenden Kartoffeln gaben eine schöne Bindung.

Kartoffel-Kohlrabi-uvam.-RagoutKräuter fürs Auge. Okaay, ich habe sie nach dem Fotografieren nicht wieder abgesammelt sondern mitgegessen. Vielleicht hatte das ja auch einen Sinn. Ich gebe zu, es sieht ein wenig aus wie Pamps mit Bröckchen, aber es war wunderbar aromatisch und wenn ich ein wenig mehr fernöstliche Aromaten mit eingebaut hätte, wäre es vielleicht auch als Gemüse-Curry durchgegangen. Mit Würstchen. 😉

Weihnachten

Das Fest der Feste wäre nach ganz ürsprunglicher Planung ein sehr ruhiges für mich geworden. Nachdem mein letzter Verwandter 1. Grades in diesem Jahr verstarb, blieb die Aufgabe der letzten Jahre auf der Strecke, für ein schönes Fest zu sorgen. Genauer: für den Verpflegungsanteil. Ich hatte die Idee, die Tradition für mich aufrecht zu erhalten, wenn auch in noch abgespeckterer Single-Version. Ich freute mich schon auf Weihnachten ohne jeden Wecker, ohne zeitliche Struktur, ohne Verpflichtungen … Nur eine gab es schon: Am zweiten Weihnachtsfeiertag war ich von einer Freundin der Familie zum Käffchen eingeladen. Aber man macht solche Planungen nicht ohne Einflüsse von außen, die letztendlich alles über den  Haufen warfen, wenn auch auf sehr angenehme Art und Weise. Die – nur biologisch – etwas weiter entfernte Familie mischte sich ein und band mich in die dortigen Traditionen ein. Frei nach dem Motto: Wo 6 Leute satt werden, werden auch 7 satt (Heiligabend) bzw.: Wo 10 satt werden, werden auch 11. satt (1. Feiertag). Zumal meine Ansprüche an die Menge abnehmspritzenbedingt (und damit hunger- und appetitgedämpft) zur Zeit eher gering sind (womit ich anfangs auch negativ auffiel, aber nach einer Erläuterung der Zusammenhänge Verständnis erfuhr). Immerhin war ich der Einzige, der sich vom Feiertagsmittag keinen Nachschlag holte … 😉

Und, was gab es? Heiligabend war „Sammelsurium“ angesagt, kalte Bratenreste wurden von dreierlei Salaten (Eiersalat, Geflügelsalat, Gemüsesalat) begleitet, die Salate natürlich selbst erstellt. Beim Eiersalat war ich sogar eierschreddernd beteiligt. Der erste Feiertag wurde wild. Also Wild. Hirsch und Schwein gaben sich die Ehre, begleitet von Rotkraut und Kartoffeln. Alles sehr lecker zubereitet. Da freut man sich doch schon aufs nächste Weihnachtsfest.

Zwischen den Jahren

Es wird vielleicht aufgefallen sein: Bisher kam noch kein Fisch im Menü vor, sonst ein fester Bestandteil der Weihnachtskulinarik. Vor allem den gebackenen Karpfen habe ich doch ein wenig vermisst. Der Plan war, am 23.12. nach Feierabend einen zu holen und auch gleich zuzubereitet, still und heimlich in der heimischen Küche. Der Rest der Familie ist leider nicht so ein großer Fischesser … Allerdings ließ die Motivation in Richtung Montagabend extrem nach, so dass ich das Karpfenessen schon ein wenig abhakte.

gebackener KarpfenNun steht aber hier als Überschrift „Zwischen den Jahren“, der 23.12. ist lange vorbei und der 27.12. brachte mich nach einem kurzen Gastspiel auf Arbeit auf einen Weg, der auch zum Fischladen führen könnte. Der kurze Gedanke „Warum eigentlich nicht heute?“ führte dazu, dass mein Auto beinahe von allein in Richtung Frischfischverkauf fuhr und ich nicht nur den „kleinen“ Karpfen einsammelte, sondern auch noch zwei andere Sachen, bei denen ich aber auf den nächsten Blogbeitrag verweisen möchte.

Auf dem Bild ist der Karpfen bereits fertig zubereitet, was letztendlich das einfachste auf der Welt ist, wenn man 4 Hände hat. Vor allem, wenn das Tier ausgenommen fast 1,9 kg wog. Aber kleinere waren wohl irgendwie nicht zu bekommen. Ausgenommen war er bereits, ich habe ihn also nur nochmal gereinigt, gesalzen und mit Butterflöckchen versehen auf Backpapier einmal quer über ein Backblech gelegt. Dann kam er bei 170°C für 40 min. in den Ofen. Fertig. Schwierig war, ihn auf den Teller zu bekommen.

gebackener KarpfenDie Haut kam ab, und dann fing die Fusselei an. Stichwort „Gräten“. Die wirklich giftigen sind aber nur in der oberen Hälfte vorhanden, die unteren sind sehr gut sicht- und entfernbar. Und es war ein Hochgenuss. Einzig geschlagen von einem wild gefangenen Karpfen, den ich mal irgendwan vor Jaaaaahren im Sommer bekommen hatte. Ganz anders und noch besser.

Sonntagmittag

Es war mal wieder Zeit, Mittag essen zu gehen. Eine Einladung führte mich in die Nachbarstadt und es wurde nochmal wild.

Wildgyros mit PommesGenauer: Wildgyros. Wobei, wenn ich mal alle Informationen zusammentrage und eigene dazugebe, würde das Gericht wohl heißen: Geschnetzeltes vom Haus- und Wildschwein, nach Gyrosart gewürzt, mit Pommes und Tzatziki. In GROẞ. Wobei das Tzatziki einen leicht quarkigen Eindruck machte. Im großen und ganzen war aber alles sehr lecker, wenn auch wie immer viel zu viel. Ein Viertel des Tellerinhalts ging wieder zurück in die Küche.

Montag, 30.12.

Da kann man ja mal Asterix zitieren: „Die spinnen, die Römer!“ Bezieht sich aber nicht unbedingt auf die Römer selbst, aber er sagte es in Rom, und über die Gedanken-Brücke seien also die hiesigen Einwohnenden gemeint. Ich war heute – nachdem ich einen anderen Termin wahrgenommen hatte – noch etwas für die Silvesterparty einkaufen. Dafür wollte ich in einen bestimmten, größeren Einzelhändler zweckswegen der großen Auswahl … Als ich der größeren Tumulte allein schon auf dem Parkplatz davor ansichtig wurde, ergriff ich die Flucht und versuchte Plan B, C, … Der Trick wird sein, wenn ich keinem erzähle, was das mitgebrachte eigentlich sein sollte, merkt auch keiner, dass was fehlt oder falsch ist. 😉 Mehr auch dazu im nächsten Beitrag.

Dafür gabs heute zum Mittag (nicht zeitlich, sondern der Form nach) die Reste vom oben schon mal erwähnten Ragout.

Kartoffel-Kohlrabi-uvam.-RagoutDarf ich dezent auf meinen neuen Teller aufmerksam machen? Nein? Okay. Ich habe das Ragout noch ein wenig beim Erwärmen „aufgefrischt“. Da ich für Silvester noch Stangensellerie gekauft habe, von dem ich definitiv nicht alles brauche, habe ich eine Stange in den Kochtopf gehobelt. Das gab dem Ragout etwas frisches und knackiges, ohne großartig nach Sellerie zu schmecken. Merke ich mir mal als gute Idee.

Kartoffel-Kohlrabi-uvam.-RagoutEin wenig vom Sellerie ist zu sehen.

Warenkunde

Irgendwann dieser Tage ist mir etwas aufgefallen, was ich mir – vorerst – nicht wirklich erklären kann:

Nutri-ScoreWir sehen Milchkaffeekaltgetränke, die sich in einigen Sachen unterscheiden. „Espresso Macchiatto“ und „Latte Espresso“. Ersterer mit Nutri-Score E, letzterer mit C. Das Verständnisproblem: Die unterschiedlichen Namen kommen von den unterschiedlichen Einzelhändler, die das Zeuch im Sortiment haben. Der Inhalt der Fläschchen ist identisch. Das betrifft nicht nur die Zutatenliste sondern auch die Nährwerttabelle. Der Abfüller ist natürlich auch der selbe. Warum die unterschiedlichen Nutri-Scores???

Kochbloglesen als Anregung

Da habe ich doch neulich einen Artikel in einem Kochblog gelesen und dachte mir so, dass ich das mal nachmache, aber in ganz anders. Mehr dazu beim „Sonntagmittag“ weiter unten. Ansonsten mal eine kleine Anekdote vom Sonnabend. Wegen eines Vorfalls am Freitagabend war es angeraten, dass ich zeitnah mal an meinem Arbeitsplatz vorbei schaute. Letztendlich musste nur eine Taste mal 3 Sekunden lang gedrückt werden, von der ich nicht mal genau wusste, ob das wirklich notwendig war. Das fesszustellen und durchzuführen ging eben nur vor Ort und konnte nicht vom heimischen Schreibtisch aus erledigt werden (wie sonst eigentlich recht vieles). So begab ich mich am frühen Samstagnachmittag in Richtung Arbeitsplatz, was sehr viele andere Menschen offenbar auch taten. Es war ein richtiges Gedrängel, was aber weniger mit meiner Arbeit, sondern mehr mit dem geografisch sehr nahem Weihnachtsmarkt zu tun hatte, der hierorts „Weberglockenmarkt“ heißt. Offenbar hatte ein Herr Weber hier was gesponsort*.

Nachdem der Knopf gedrückt und damit ein Gerät resettet war, und der Kontrollblick ansonsten alles als funktional auswies, begab ich mich zurück zu meinem Fahrzeug, und kam dabei an einem Verkaufsstand für Obst und Gemüse vorbei. Neben zwei Knollen frischen Knoblauchs (der in Form von 3 Zehen auch unten im Gericht zur Anwendung kam) erwarb ich auch noch ein wenig Obst, Vitamine und die allerhand anderen guten Wirkstoffe sind ja sooo wichtig.

Schokoladierte Apfelscheiben, Amarena-Kirschen und ein paar DattelnDie Datteln sahen so gut aus, die musste ich unbedingt kaufen. Und gegen ein paar Apfelscheiben in dunkler Schokolade ist doch nie was zu sagen. Die kleinen Kugeln sind leicht schnapsifizierte Amarena-Kirschen, ebenfalls in dunkler Schokolade … Mmmmh. Obst ist ja sooo gesund. 😉

Sonntagmittag

Wie ich oben und schrieb, habe ich mich von einem Kochblogartikel beim Mittag für den Sonntag (und Montag und Dienstag) leiten lassen. Allerdings baute ich ein wenig was um. Ich hatte es am Freitag einrichten können, bei meinem Lieblingsfleischer vorbei zuschauen, wo ich übrigens auch wieder einige seiner sehr leckeren Bockwürste erstand. Was allerdings irrelvant für das Sonntagmittag war, da sie es bis dahin nicht geschafft hatten. Aber es waren auch ein paar Bouletten vorrätig, von denen ich zwei erwarb. Kartoffeln waren noch im Haus und 2 Kohlrabi und etwas Pak Choi sowie ein Becher Sahne waren schnell gekauft.

Kartoffeln (mehligkochend) und die Kohlrabi wurden geputzt und gewürfelt, dann kamen sie in eine große Pfanne, in der schon etwas Butter in etwas Öl angebraten wurde. Salz und Pfeffer, Zwiebeln und Knoblauch gaben etwas Würze mit, und da alles noch etwas garen musste, wurde der Pfanneninhalt bedeckelt und bei mittlerer Hitze köcheln gelassen. Bei den Pak Choi trennte ich weiß von grün und schnitt die weißen Teile ebenfalls klein und wusch sie. Sie kamen mit etwas Verzögerung nach dem Waschen tropfnass ebenfalls in die Pfanne (natürlich mit Deckel auf und danach wieder Deckel zu). Etwas Kümmel und Muskat sorgte für weitere Würze. Als die Gemüse fast gar waren, kam der Deckel ab und die Hitzezufuhr wurde erhöht. Als das Wasser fast eingekocht bzw. von den sich auflösenden Kartoffeln gebunden war, kamen die ebenfalls gewürfelten Bouletten und ein schöner Schuss Sahne in die Pfanne. Alles wurde permanent durchgerührt, bis alles eine schöne Konsistenz erhielt. Zum Abschluss kam noch das kleingezupfte Grünzeug des Pak Chois in die Pfanne und wurde eingerührt, genau, wie ein guter Löffel Senf und etwas Cayenne-Pfeffer für den Pfiff. Mit Salz wurde auch noch etwas abgeschmeckt. Und fertig war das Gericht.

Kartoffel-Kohlrabi-Pak Choi-Buletten-PfanneVielleicht war ein ganzer Becher Sahne doch etwas viel, vielleicht sind aber die bereits beiseite gestellten Vorratsdosen mit den Portionen für Montag und Dienstag etwass trockener. Wer weiß?! Der Kohlrabi hatte noch etwas Biss, der Pak Choi auch. Der Löffel Senf erwies sich ebenfalls als gute Idee, hat doch das fernöstliche Gemüse auch eine gewisse Senfnote. Und zur Bulette passt Senf sowieso.

Kartoffel-Kohlrabi-Pak Choi-Buletten-PfanneDie sich leicht auflösenden Kartoffeln gaben der Sache eine schöne Bindung, die größeren Stücke gaben dann auber auch noch etwas Struktur. So hatte das ungleichmäßige Schneiden durchaus noch einen Sinn.

Und ja, der eingangs erwähnte Artikel, auf den ich mich bezog, war mein eigener von vor einer Woche. Hier also eine Variante ohne Pferd und mit anderem Gemüse. Achja, und mit Sahne. Die kalorische Variante.

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*) eine lokale Pointe: zum einen gibt es hier wirklich einen Herr Weber, der so einiges gesponsort hat, zum anderen gibt es eine Mär, dass die Glocke der hiesigen Marienkirche mal einen verirrten Weber wieder in die Stadt geleitet hat anno dunnemals, was zur Namensgebung führte

Plan und Wirklichkeit (Teil 3756)

Eigentlich sollte es was anderes geben. Aber dann kam das eine zum anderen und … Ich habe noch geerbten sauer eingelegten Brathering, zu dem ich einen Kohlrabi-Kartoffelstampf machen wollte. Nachdem sich dann doch der gesamte Becher Sahne über die gedämpften Kartoffel- und Kohlrabi-Würfel ergossen hatte, plante ich spontan um.

Sonntagmittag

Kurz überlegte ich, ob ich eine schnell gegarte Kartoffel zur Verbesserung der Konsistenz nacharbeite, aber dann dachte ich an die daraus folgende Portionsvergrößerung und schob den Brathering wieder in den Kühlschrank. Diesem entnahm ich dann eine Hähnchenbrust, die ich grob teilte, salzte, pfefferte und gut anbriet. Währenddessen rührte und stampfte ich den recht flüssigen Kartoffelbrei gut durch, in der Hoffnung, er bindet noch ein wenig ab. Immerhin ballte sich alles zur Erkenntnis zusammen: 1 große Kartoffel, 1 kleiner Kohlrabi und 1 Becher Sahne sind keine ausgewogene Mischung. Zumal es auch noch eine festkochende Kartoffelsorte war; und der Kohlrabi noch ein klein wenig al dente. Die beiden hatte ich übrigens über wenig Wasser gedämpft, was ihrer Aromatik durchaus zugute kam. Das Endergebnis kann sich sehen lassen.

Kartoffel-Kohlrabi-Creme mit gebratener HühnerbrustNennen wir es Kartoffel-Kohlrabi-Cremé mit gebratener Hähnchenbrust. Messer und Gabel für die Hähnchenbrust (hätte ich aber auch vorher in mundgerechte Stücke schneiden können), den Löffel für die Cremé, die sich dann aber beim Essen als durchaus gabeltauglich erwies.

Kartoffel-Kohlrabi-Creme mit gebratener HühnerbrustFür einen Kartoffelbrei zu flüssig, für eine Suppe zu fest. Also Cremé. 😉 Man muss sich nur zu helfen wissen. Die Cremé war klassisch gewürzt: Salz, Pfeffer, Muskat. Ein paar TK-Kräuter zum Schluss darüber, mehr für die Optik als für den Geschmack.

Genuss in braun (nachgereicht)

Wenn man sich schon etwas plasteummanteltes kauft, will man das auch formvollendet zubereiten. Dazu gibt das Etikett auf der Packung manchmal hilfreiche Hinweise. Wobei das mit der deutschen Sprache immer nicht so einfach ist. Beispiel:

Verzehrhinweis: Für ein optimales Aroma bitte die Packung 5 Minuten vor dem Verzehr öffnen.Also habe ich die Packung vor dem Verzehr geöffnet und 5 Minuten ruhen lassen, aber wirklich geschmeckt hat sie deswegen auch nicht. Wer mag schon gern Plastik? Bis auf ein paar Mikroorganismen, auf die einige Hoffnungen bzgl. der Müllverarbeitung ruhen, wohl kaum jemand.

Die hier im Blog ein wenig Ruhe geschaffenen tragischen Familienereignisse haben ihre Höhepunkte mittlerweile gehabt, jetzt gilt es, sich zu sammeln und hinterher aufzuräumen. Das wird teilweise noch bis ins nächste Jahr reichen, aber im wesentlichen ist alles angestoßen und es gilt nur noch, die Abläufe, die man nicht selbst beeinflussen kann, abzuwarten und dann abzuschließen.

Und es gilt, sonntags vorerst noch für mich selbst zu kochen. Meist ist das dann aber so viel, dass es für die nachfolgenden Tage auch noch reicht. Wenn man etwas gemischtes Hackfleisch und ein paar Speckwürfel in einer Pfanne anbrät, später gewürfelte Kartoffeln und Kohlrabi dazu gibt (Salz und Pfeffer nicht vergessen), und das dann bedeckelt schmurgeln lässt, kann man nach 10 Minuten die kleingeschnittenen weißen Teile von Pak Choi untermischen und kurz vor Ende der Garung auch die grünen. Wer es etwas schlotziger mag, löscht alles mit etwas Sahne ab.

Restemittag aug Arbeit, irgendwas mit Kartoffel, Pak Choi, Hack, Schinken, KohlrabiSchick angerichtet auf dem kleinen Tisch in der Teeküche auf Arbeit sieht es dann so aus.

Restemittag aug Arbeit, irgendwas mit Kartoffel, Pak Choi, Hack, Schinken, KohlrabiUnd ist lecker. Die Flüssigkeit ist sicher auch Sahne, aber auch die Feuchtigkeit aus den Gemüsen und dem Fleisch, die während der bedeckelten Schmurgelei in der Pfanne geblieben sind und für die Aromatik sorgten.

Sonntagmittag

Der letzte Sonntag verführte mich zu einem gegrillten Mittag. Ich hatte ein schönes Bio-Entrecôte erworben, dass ich zu grillen gedachte. Dazu gegrillte Kartoffel und gegrillter Blumenkohl, ein Genuss in braun á la Maillard. Erst wurde das Steak gegrillt.

Rib-Eye-Steak auf GrillplatteMit ordentlich Hitze unter der Grillplatte gelang die Kruste recht zügig. Dann wurde es in Alufolie gewickelt und bei sanfter Umgebungswärme ruhen gelassen. Zeit fürs Gemüse.

Grillplatte, Beilagen (Blumenkohl, Kartoffel)Relativ dünn geschnittene Kartoffeln und ebenso dünne Scheiben vom Blumenkohl kamen auf die nicht mehr ganz so heiße Grillplatte zum Anbräunen und Garziehen. Vermutlich hätte es den Vorgang sehr beschleunigt, wenn beides etwas vorgegart gewesen wäre. Aber mit einer Abdeckung, die die Wärme am Grillgut hielt, ging es auch. Dauerte nur etwas länger.

Grillplatte, Beilagen (Blumenkohl, Kartoffel)Irgendwann sah es dann aber so aus, war auch gesalzen und gepfeffert und dann fertig zum Anrichten.

Grillplatte auf dem Teller (Rib-Eye-Steak, Blumenkohl, Kartoffel)Das Fleisch wurde vor dem Verzehr auch noch gesalzen. Sowas körniges meersalziges. Ein Klecks einer passenden Soße hätte dem Gericht vermutlich auch gut getan, aber es ging auch so.

Grillplatte auf dem Teller (Rib-Eye-Steak, Blumenkohl, Kartoffel)Zur Not etwas Hollandaise, dem WD40 aus der Küche. 😉