Etwas Obst ist immer gut

Auf meiner sehr subjektiven Lieblingsrestaurant-Liste aus der Region gehört das hier mit einem Gericht beschriebene nach aktueller Festlegung auf Platz 2. Die Liste berücksichtigt nur die in den letzten Monaten/Jahren mehr oder weniger regelmäßg besuchten Gaststätten und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da mir durchaus bewusst ist, dass ich – aus den verschiedensten Gründen – einige potenziell Top5-verdächtige Restaurants noch nicht besucht habe. Aber so ein gepflegtes Wildgericht ist doch immer wieder lecker.

Rehbeinscheibe, Pilz-Gemüse, KartoffelgratinUnter den beiden kalten Grilltomaten verbergen sich eine Rehbeinscheibe und ein Kartoffelgratin, dazwischen sortierten sich einige Pilze, die mittels einiger Gemüsestücke von Paprika, Zucchini und Aubergine aufgepeppt wurden. Etwas Jus begleitete das Fleisch.

Rehbeinscheibe mit PreiselbeerenGut versteckt unter Preiselbeerkonfiture und Petersilienblättern findet sich im Essverlauf der Röhrenknochen, der das Fleischstück als Rehbeinscheibe identifiziert. Kräftig wild im Geschmack, dabei zart im Biss. Einfach nur herrlich. Und in Summe mit den Beilagen trotzdem nicht sehr mächtig.

Und Obst hat ja noch nie geschadet.

Birne Helene mit VanilleeisDas kommt in Form einer Birne Helene mit Vanilleeis und einer Spur schokobesoßter Schlagsahne auf den Tisch.

Birne Helene mit VanilleeisLeider war die Birne relativ geschmacksfrei, aber da steckt man nicht drin. Leicht in einem aromatisierenden Sud angekocht, hätte hier vielleicht geholfen. Aber dabei gilt es, das Maß im Auge zu behalten, um nicht zum – sicher auch lecker möglichen – Birnenkompott abzugleiten.

Nächsten Sonntag geht’s ins Blaue, wobei die Floskel nicht stimmt. Ob am Zielort viel blau ist, wird sich zeigen. Gemeint war eher, dass ich bisher noch nie in der Gaststätte war. Die Karte liest sich auf jeden Fall interessant und die Bilder versprechen urige Gemütlichkeit. Und bis dahin wird auch noch selbst gekocht. Einiges harrt seiner Verarbeitung, aber morgen ist auch ein Feiertag mit Selbstverpflegung. Ich bin genauso gespannt wie ihr … 😉

Milchkaffee, was halbes und nichts ganzes

Wenn man ein paar Tage frei hat, kann man sich auch mal kulinarisch verwöhnen. Bei mir wechseln sich gerade das Bingewatchen von Anthony-Bourdain-Folgen, dem Verfolgen der Britisch Open im Snooker und das eine oder andere Abenteuer ab. Heute zum Beispiel gönnte ich mir seit Ewigkeiten mal wieder einen halben Hahn – ein Grillhähnchen vom Stand auf dem Parkplatz eines Markendiscounters. Normalerweise überschneiden sich deren Öffnungszeiten ungünstig mit meinen Arbeitszeiten, also ist die Urlaubszeit genau die richtige, hier mal wieder zuzuschlagen. Und, um es kurz zu machen: Ich habe es nicht bereut.

Zum Frühstück gab es diesmal unter anderem ein „Porridge“. Ich setze es mal bewusst in Anführungszeichen. Ich hatte schon mal Haferflockenmüsli, ich hatte auch schon mal Haferschleim. Aber wenn das wirklich Porridge gewesen sein soll … Naja.

Porridge im Plastebecher, ungerührtIst das nicht lecker und ansprechend? Für Haferschleim schon. Allerdings hat das selbst davon nichts. Aber man kann ja umrühren.

Porridge im Plastebecher, umgerührtDas wird nicht wirklich besser. Immerhin: bei knapp 6% Haferflockenanteil kann man sich, so der Eindruck nach dem Öffnen des Deckels, wohl sicher sein, dass es auch Haferaroma gibt. Beim Verzehr war der Duft verzogen, sanft schimmerte ein wenig Apfel durch, der wohl auch mit drin war. Alles in allem erinnerte der Becherinhalt an den Milchreis aus gleichem Hause, wenngleich letzterer deutlich mehr Substanz aufweist. Vermutlich wieder am Mainstream entlang entwickelt, von dem 80% sowieso kein Porridge mag.

Zum Abschluss noch eine kleine Bitte an Gunnar. Ihr kennt Gunnar? Super. Wenn nicht, ist es auch nicht weiter schlimm, vor allem, wenn ihr nicht im großräumigen Nordosten Deutschlands beheimatet sein. Gunnar hält Rinder, die quasi ein Biosphärenreservat wiederkäuen. Als Endprodukt entsteht dabei eine recht gute Milch, die sich auch hervorragend für Heißgetränke mit Milchschaum eignen, ohne, dass da noch Hilfsstoffe mit dabei sein müssen.

In einigen Gaststätten und bei einigen sonstigen Kaffeeausschänkern gibt es ja manchmal Cappuccino, wo der Schaum so steif ist, dass der Löffel drin stehen bleibt. Ich habe solche „Spezialmilch“ auch schon mal getestet, es läuft unter „Milchschaum für Dummys“. Mit Gunnars Milch geht das auch ohne faulen Zauber, sie ergibt einen schönen Milchschaum, ohne an Bauschaum erinnert zu werden.

Nun macht Gunnar aus seiner Milch auch allerhand andere Produkte, unter anderem Eiskaffee, mit dem ich nicht so richtig warm werde. Vermutlich hat er sich bei der Produktentwicklung an den großen Marken orientiert oder gleich ein fertiges Pulverprodukt direkt in seine Milch eingerührt. Das geht einfach und schnell, verschandelt aber ein wenig das gute Ausgangsprodukt Milch.

Papphülle des Hemme-EiskaffeesImmerhin, es ist kein Instandkaffee drin, sondern Kaffeeextrakt. Aber die Frage darf gestellt werden: Muss das sein? Es gibt andere Lösungen. Ich recherchiere da gerade über die Feinheiten der Bezeichnungen auf den Zutatenlisten. Wenn ich da was rausbekommen habe, werde ich an dieser Stelle genauer. Aber ich vermute mal, dass es auch Produkte mit selbst gebrühtem Kaffee gibt. Coming soon…

No Milk Today, Pimientos und Oktopus

Milch ist schon ein besonderer Saft, was als Aussage gern auch daraus hergestellte Produkte einschließt. Das merkt man manchmal erst, wenn keine im Hause sind. So wie heute zum Frühstück. Urlaubsbedingt gibt’s mein geliebtes Samstagsfrühstück zur Zeit auch – leicht abgespeckt – unter der Woche. Leider hat meine gestrige Kleintour nur für den Erwerb von Brötchen gereicht, also gab es heute früh ein paar Ersatzprodukte. Durchaus inklusive Qualitätsveränderungen.

Der Milchkaffee kam bspw. ohne die namensgebende Milch auf den Tisch. Aber nicht wundern, dass die Tasse nur halbvoll ist. "Milchkaffee"mit Haferdrink Das liegt nur daran, dass ich zu spät daran dachte, das Bild zu machen. Dabei stellte sich heraus, dass auch die neuen Generationen „Pflanzendrinks“ es nicht mit dem großen Vorbild aufnehmen können. Und das, obwohl mittlerweile Dinge hineingerührt werden, wegen denen ich andere Angebote der Lebensmittelindustrie auch schon meide. Allein: Das unterschwellig angestrebte Ziel wird immer noch nicht erreicht und für das Selbstbewusstsein, einfach ein neues Produkt auf den Markt zu werfen, dass zwar aus Hafer und Wasser besteht bzw. nur bestehen sollte, und das trotz markantem Eigengeschmack trotzdem für allerlei Anwendungen gut ist bzw. neue Aromatiken bringt, dafür fehlt’s den Herstellern an Chuzpe. Dabei denke ich zum Beispiel an die Freunde des milchabgerundeten Muckefucks, des Getreide- oder Landkaffees, die ein ähnliches Geschmackserlebnis auch mal mit richtigem Kaffee haben möchten. Das ist ganz einfach: Schüttet Euch Haferdrink in den Kaffee und schon habt ihr euer Muckefuckerlebnis. Selbst bei der kalten Verwendung als „Eiskaffee“ mittels eines namhaften Eiskaffeepulvers kann man den leichten Muckefuckeffekt nicht verleugnen.

Alles das habe ich dieser Tage mit „Not M*lk“ in der fettarmen Version durchprobiert. Sobald der Karton leer ist, habe ich auch noch die vollfette Version eingelagert. Wobei sich die Frage stellt, woran sich „vollfett“ orientiert, da ich den Fettanteil von Hafer als eher gering einschätzen würde. Im Gegensatz zum Muckefuck, dessen Idee wohl mal in Notzeiten geboren wurde, und der dann die preiswerte und verfügbarere Alternative zum echten Bohnenkaffee war, ist die Notmilch eher aus der Not bei den Herstellern geboren, irgendwas aus den gut verfügbaren Hauptzutaten Wasser und Hafer zu machen und den Leuten teuer zu verkaufen.

Beim eingangs erwähnten Frühstück kam dann auch noch Margarine zum Einsatz, da auch die Butter nicht mehr vorrätig war. Diese kam dann unter die Konfitüre, schmeckte aber doch ein wenig unangenehm durch. Die Birnen im zur Zeit zu leerenden Glas sind aber auch etwas zart in der Aromatik, da hilft auch die beigegebene Zitrone nicht wirklich. Wobei der Hauptkritikpunkt an der Margarine nicht der Geschmack ist, das Mundgefühl, dieses leicht schleimige Verhalten auf der Zunge und die damit verbundene intensivere Wahrnehmung, war da eher das Problem.

Pimientos sind – Themenwechsel – ein schöner Snack und einfach zubereitet. Diese kleinen Bratpaprika werden einfach im ganzen in heißem Olivenöl angebraten, mit grobem Meersalz bestreut und können dann bspw. als Tappas genossen werden. Kann man machen. Man kann das aber auch weiter entwickeln.

Oktopusstücke und BratpaprikaZu den halbfertigen Pimientos habe ich ein paar gewürfelte Oktopusstücke gegeben und alles weiter vor sich hinbraten gelassen. Nach ein paar wenigen Minuten kamen dann auch noch Zwiebeln und Knoblauch dazu.

Zwiebeln und Knoblauch dazuFür noch mehr mediterranen Flair (ich weiß, die Pimientos kommen nicht vom Mittelmeer) noch ein paar geachtelte kleine Tomaten und etwas Pfiff (Chili).

Tomatenstücke und Chili dazuNochmal gut druchschwenken, kurz ziehen lassen und dann ab auf den Teller.

Bunter mediterraner TellerEin Gericht, dass auch weitere internationale Züge hat, muss man es sinnvoll mit Gabel und Fingern essen. Aber dafür haben die Schoten nunmal einen Griff dran.

Kann man essen. Aber Bratpaprika ist ja nicht jedermanns Sache … 😉 Und „No Milk Today“ von den Herman’s Hermits wird es am Freitag im Radio geben.

 

Fleeesch und gefüllte Alufolie

Den Sonntag prägen bei mir in Summe drei Tätigkeiten: Mittagessen, Vorbereitung und Produktion der aktuellen Ausgabe von RundumGenuss und dazwischen das Sonntagskaffeepäuschen. Seit einigen Wochen trage ich die Idee mit mir herum, eine Art ganz schnellen Pflaumenkuchen dafür zu erstellen. Der vorläufige Höhepunkt kam heute zustande: Ich hatte mit Hinblick auf die Weihnachtszeit bereits einen kleinen, sehr kleinen Stollen im Hause, den wollte ich entpudern und dann als Basis für den Pflaumenkuchen verwenden. Ein paar Scheiben sollten als Unterlage für die geachtelten, ebenfalls vorhandenen Pflaumen dienen. Den Puderzucker vom Stollen hätte ich dann oben auf die Pflaumen gegeben und alles unter den Grill gestellt, bis der Zucker geschmolzen und die Pflaumen oben leicht angegart gewesen wären. Etwas Saft hätte vielleicht noch die Stollenscheiben getränkt, erwärmt worden wären sie sowieso.

Da ich vom Backen aber so gut wie keine Ahnung habe, verschob ich das Experiment auf St. Nimmerlein und aß die Pflaumen naturell zur Stolle. Tasse Milchkaffee dazu, das war auch nicht schlecht.

(P)Salzstreuer

Zum Mittag stellte sich dafür ein interessantes Rätsel. Ich fand den Pfeffer in dem Behälter schon sehr kristallin. Oder war es Psalz? Vielleicht als Kurzfrom für pakistanisches Steinsalz? Aber dafür hätte es etwas rosaner aussehen müssen und ein H auf dem Deckel wäre sinnvoller. Zumindest, wenn man die Verkehrsbezeichnung „Himalaya-Salz“ für Pakistanisches Steinsalz aus dem Salzgebirge im Punjab nicht als Irreführung identifiziert.

Es könnte natürlich auch nur ein ehemaliger Pfefferstreuer sein, der, seiner eigentlich Funktion – kulinarisch völlig zu recht – beraubt, auf Salzstreuer umgeschult hat. Eine kleine Pfeffermühle stand auch auf dem Tisch.

Beide Gerätschaften wurden allerdings mit Nichtachtung bestraft, war das auf den Tisch gebrachte Essen hinreichend gewürzt und schmackhaft.

Hüftsteak an BackkartoffelDiesmal hatte ich mich für ein Hüftsteak entschieden – man soll ja nicht immer das gleiche essen. Das kam recht gut vollendet vom Grill, die Backkartoffel mit Sour Creme (oder sowas in der Art) war auch recht lecker. Und sie brachte auch einen Löffel mit, der zum Ende hin durchaus auch ein kleines „Problem“ löste, dass ich bei einem früheren Besuch hatte. Auch das Hüftsteak erwies sich als entsprechend saftig, dass der Löffel auch hier zum Schluss gute Dienste tat.

Einiges erlebt, leider keine Bilder, und der Abschluss eines TW-Themas

Heute zur Teatime, was eigentlich eine Kaffeepause war, gab es schon wieder Teewurst. Damit möchte ich das Thema dann aber auch abschließen. In der letzten Zeit habe ich da was zusammengegessen wie sonst in Jahresfrist nicht.

Teewurstbrötchen und Milchkaffee

Es gab diesmal wieder die gute grobe Teewurst, diesmal sogar – man gönnt sich ja sonst nichts – mit ein wenig Butter drunter. Dazu einen Milchkaffee und im Fernsehen als Verdauungsbegleitung eine Sendung namens „Big Food Bucket List“. Ich finde es doch immer wieder erstaunlich, wie kreativ internationale Küche sein kann. In der Region ist es ja eher wie in der Diaspora (hoffentlich verwechsel ich da gerade die Fachbegriffe nicht) mit ein paar Lichtblicken, aber viel Convenience-Aufwärmerei auf unterschiedlichem Niveau.

Dass es heute kein Sonntagmittagbild gibt, liegt im wesentlichen daran, dass es kein Mittag gab. Hintergrund war eine familiäre Frühstückseinladung, deren überbordenden Frühstückstisch ich eigentlich fotografisch festhalten wollte … vergessen. Ähnliches passierte bei einem Brunch, der mich unter der Woche ereilte und der neben einer schönen Gulaschsuppe auch eine sehr schöne Tomatensuppe mit Gemüseeinlage und ordentlich Pfiff enthielt. Dazu gab es belegte Brote und Obst, alles wirklich sehr schön. Immerhin bringt das hiesige Catering doch auch noch ein paar Lichtblicke in seiner Kategorie hervor, die an den nachfolgenden Tagen(!) auch noch genossen werden konnte.

Am Samstag konnte ich mal wieder mein geliebtes Samstagsfrühstück in schöner Breite zelebrieren. Mit leckeren Brötchen, wunderbarem Fruchtaufstrich, fluffig gekochten Eiern, Milchkaffee, Saftschorle und …:

Nachthemd und Stoppersocken

Nachthemd und Stoppersocken, die den nötigen Halt und die Möglichkeit des Innehaltens boten, dazu gab es dann „Satire Deluxe“ im Radio WDR5, womit dann auch der Zeitpunkt des Frühstücks definiert ist: 10:50 bis 12:00 Uhr. Die Sendung selber fängt zwar erst um 11:04 Uhr an, aber davor läuft ein Medienmagazin, dass am Ende auch noch einen satirischen Beitrag beinhaltet … Und Medien und die Beschäftigung mit ihnen ist ja sooo wichtig. Man sieht es auch auf dem Foto, wenn man den Fokus auf die rechte untere Ecke richtet. 😉

Nächste Woche ist aber wieder ein Restaurantbesuch geplant. Ich vermute, es gibt Fleeesch.

IT’s Tea(wurst)-Time

Das große „T“ vorn ist ein Tippfehler. Aber als ich ihn sah, dachte ich mir: ‚Das lass ich mal so.‘ Vielleicht interpretiert noch jemand etwas dazu hinein. Vor einigen Tagen hatte ich die Tea-Time schon auf Twitter angekündigt. Heute bin ich auch noch dazu gekommen. Auslöser war mal der Gedanke, warum Teewurst eigentlich Teewurst heißt. Einfache Antwort: Weil sie in bestimmten Regionen zum Tee gereicht wird. Nebenbei: Das gleiche gilt übrigens für Bierwurst und Bockwurst. Aber das nur nebenbei. Die werden natürlich nicht zum Tee gereicht, sondern zum Bier bzw. speziell zum Bockbier.

Eine andere Frage, die heute aufkam, war die nach dem, was eine Teewurst zur Teewurst macht, eher so auf kulinarischem Gebiet. Denn es gab heute eine spezielle Teewurst zur Teatime.

Vegane Teewurst auf BrötchenAuf den ersten Blick sieht es wie eine feine Teewurst aus. Steht auch so auf der Verpackung. Wobei ich bemerken muss, dass feine Teewurst nicht zu meinen Lieblingswürsten zählt. Teewurst allgemein auch nicht. Und wenn, dann ziehe ich die grobe vor. Aber das soll uns nicht hindern. Schauen wir also mal, was das denn schönes ist.

Teatime mit vTeewurst

Die beiden Pflaumen sind übrigens nur Alibi-„Grün“. Zumal es auch Zwetschgen sind. Im Becherglas ist Schwarzer Tee mit Milch (und ein kleinen Würfel braunen Zuckers). Also das richtige für die Teatime.

Eins hatte ich wohl noch nicht erwähnt, aber die Teewurst besteht im wesentlichen aus Wasser und Öl, ein wenig Erbsenbestandteile sorgen für Konsistenz, etwas Aroma, Salz u.a. für Geschmack. Es ist die vegane Teewurst eines bekannten Markenherstellers. Ein bisschen Mühe hat sie mich gekostet, ihrer überhaupt habhaft zu werden. Aber endlich ist es geglückt. Es gibt aber mittlerweile ein anderes Produkt aus gleichem Hause, das bei mir ganz oben auf der To-Eat-Liste steht, das aber selbst laut Webseite des Produzenten hier in der Gegend nicht verfügbar ist.

Was einem sofort entgegenschlägt, wenn man die Packung öffnet, ist Rauch. Also olfaktorisch. In Summe ist das auch der wesentliche Geschmack der vTeewurst, was ich aber durchaus gut finde. Ich mag Rauchgeschmack. Allerdings hat selbst die Rauchwurst vom Weihnachtsmarkt, die im Räucherofen erwärmt wird, weniger Rauchgeschmack als diese vTeewurst. Sie ist also was für Rauchfans. Von der Konsistenz ist sie etwas weniger cremig als das fleischliche Original, sie wirkt auch etwas trockener, was bei der Hauptzutat Wasser ein wenig verwundert. Das etwas mehlige Zungengefühl kommt einem aber dann doch wieder bekannt vor. Mich erinnert es an „Wasabi-Erbsen“, die ich eine Weile mal ganz gern geknabbert habe; getrocknete Erbsen, die mit einer „Wasabi“-Hülle umgeben waren. Gab es auch als Erdnüsse. Kaute man die Erbsen gut, bekam man ein ähnliches mehlige Gefühl auf der Zunge. Nicht so fein wie Mehl, aber doch gefällig.

Als rauchiger Aufstrich ist die vTeewurst durchaus akzeptabel und kann empfohlen werden. Wenn mir mal wieder nach Rauch auf Brot ist, werde ich gern auf das Produkt zurückgreifen. Wenn mir nach Teewurst ist, allerdings nicht. Mit dem fleischlichen Original hat das Produkt leider wenig zu tun. Es fehlt vor allem auch das leicht schleimige Mundgefühl, dessenwegen ich keine feine Teewurst mag. Bei der groben ist das nicht so ausgeprägt, die hat dann aber auch noch andere Qualitäten. Extreme Rauchnote gehört bei beiden Fleischversionen aber nicht dazu, zumindest nicht in dem Maße wie beim veganen Produkt.

Der Sonntagmittag

Kommen wir zum – zugegeben erwarteten – kulinarischen Höhepunkt am Sonntagmittag. Der Weg führte uns mal wieder in mein momentanes Lieblingsrestaurant, das dieses Status souverän verteidigte.

Maishähnchenbrust auf Selleriepüree und Babygemüse. sehr, sehr lecker

Auf einem cremigen Bett von Selleriepüree ruht eine Maishähnchenbrust mit Griff, umrandet mit einer sehr, sehr leckeren Soße und sehr, sehr angenehmem Babyofengemüse, im wesentlichen Zucchinivariationen, zwei Möhrchen und ein paar Rote-Bete-Viertel. Und wenn mir selbst die Rote Bete* schmeckt, und das tat sie, dann muss auch alles andere gut gewesen sein. Was es auch war. Gemüse auf den Punkt mit ein wenig Biss, Hühnerbust gut gewürzt und saftig, Selleriepüree so, wie es sein soll. Wenn ich wirklich über irgendetwas mäkeln wollte: Es fehlten die kalten Grilltomaten. Oder sind die nicht mehr in Mode?

Ein kleiner Scherz zum Schluss. Die Tomaten sind natürlich absolut verzichtbar und hätten der wunderbaren runde Harmonnie auf dem eckigen Teller mehr geschadet als genutzt. Also: Alles bestens so wie es ist. Gern mal wieder, auch mit anderem Gericht.

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*) Rote Bete ist eigentlich nicht so meins.

Der Markt regelt gar nix

Seit Wochen steht ein Produkt eines bekannten Herstellers auf der Do-Eat-Liste, seit einigen Stunden (förmlich) ist auch noch ein zweites dazu gekommen. Vom gleichen Hersteller. Also, so denkt man naiv, wie man ist, geht man in den Lebensmittelhandel und holt es sich. Denkste! Nicht mal in Onlineshops ist es sinnvoll verfügbar. Laut Herstellerwebseite angeblich in 2 Läden in der Region. Aber da war ich auch schon. Nix. Und dabei ist es auch noch gerade uptodate. Und es wird schon – ich bin da im Moment indizienbasiert voreingenommen – schon sehr viel Blödsinn drüber geschrieben. Nun wollte ich es selbst mal testen. Aber unter den Voraussetzungen …

Ansonsten war die Woche kulinarisch eher ereignislos. Etwas kurios wurde es nur, als ich Samstagabend und Sonntagfrüh jeweils das fast gleiche Fotomotiv vor die Handycam-Linse bekam, beides hat mit der Sonne zu tun und es wurde in die gleiche Himmelsrichtung aufgenommen. So beschrieben eigentlich eine Unmöglichkeit.

SonnenuntergangAuf dem Bild kommt es nicht so richtig rüber, in natura war es spektakulärer. Und meine gute Kamera mit Superzoom ist gerade nicht betriebsfähig und war auch nicht griffbereit. Aber ein dunkelroter Horizont, wo gerade die Sonne untergegangen ist. Das man so auch erstmal sehen …

Knapp 11 ½ Stunden später. Gleiche Richtung, was gleiches Bild, nur die Wolken sind anders.

Sonnenaufgang, gespiegelt

Bis ich im Halbschlaf das Handy gezückt hatte, war der flüchtige Effekt auch schon im Abklingen. Ja, das ist auch die Sonne, aber wie das obere Bild zeigt, gucken wir hier Richtung Westen. Der Sonnenaufgang fand irgendwo im Rücken des Fotografen, unsichtbar, statt; das Licht spiegelt sich in den Fenstern eines Bürogebäudes hinter den Bäumen. Nach dem Bild bin ich wieder ins Bett gekrabbelt. Manchmal ist eine volle Blase doch ganz hilfreich. Ich hätte nie gedacht, mal einen Sonnenaufgang fotografieren zu können … 😉

Sonntagsessen gibts demnächst wieder. Es fand aber statt.

Von der Gefährlichkeit, einen Auflauf zu essen

Auflauf ist hinterhältig. Auflauf in/auf Porzellan ist noch hinterhältiger. Eigentlich müsste ich diesen Text mit einem leichten Lispeln schreiben und ihr ihn entsprechend lesen. Aber wie macht man das? Zumal es auch kein richtiges Lispeln ist, was ja eher mit der Zungenspitze entsteht. Ich lisple ein wenig mit den Seitenflächen. Und Schuld ist ein Auflauf! Das hatte ich allerdings schon erwähnt.

KartoffelauflaufUnd lecker war er auch. Knackige Frühlingszwiebeln waren drin. Und auch ein paar Nordmeerkrabben. Kartoffeln sowieso. Und Kräutercremesoße. Und Käse drüber. Natürlich gilt der Spruch: Mit Käse überbacken ist alles leckerer. Aber der Auflauf hätte auch ohne Käse gute Karten gehabt. Nur, dass er ganz schön heiß war. Hatte ich das schon erwähnt? Sehr hei´ß. Und er blieb auch lange sehr heiß. Das letzte Viertel war dann nicht mehr so heiß. Aber da war die Zunge schon hinüber. 😉

Essen auf Felge

Kennt ihr diese Floskel mit dem „Essen auf Felge“? Das ist keine Art der Präsentation oder der Garnierung mittels Fahrrad- oder Autoersatzteilen, es ist eher eine Anspielung auf die Konsistenz eines Essens, dass man auch ohne Zähne essen könnte, ggf. also ohne die dritten über der „Felge“. Sowas gab’s heute Mittag. Wobei, auch wenn es bisher nicht so klingt, ist es durchaus positiv gemeint. Zumal es auch nicht ganz stimmt: Das Gemüse hatte durchaus noch ein wenig Biss … Also gings doch nicht ganz ohne die Beißerchen, egal, ob eigene oder schon käuflich erworbene.

Geschmorte Rinderbacke auf Wurzelgemüse und KartoffelpüreeZu Möhren, Sellerie und drei Nockerln Kartoffelpüree gesellten sich ein paar Scheiben einer wunderbar zart geschmorten Rinderbacke. Würzig, lecker, ein Genuss. Die schöne Soße darf natürlich auch nicht vergessen werden. Das wirklich knackige war der Salat davor. Und ich würde vermutlich noch sehr viel mehr jubeln – nicht zu unrecht – wenn ich nicht am gestrigen Sonnabend bereits ähnlich konsistent gegessen hätte. Aber ich war bei der Speisenauswahl wohl noch nicht so ganz wach. 😉 Was zwar auch nicht sein kann, brauchte es doch eine gute 3/4 Stunde, bis wir beim Restaurant angekommen waren.

Vielleicht spielt auch eine Rolle, dass ich diese Woche einen interessanten Artikel über das Kauen gelesen habe. Dass die Essenszerkleinerung im Mund wichtig ist, wissen wir ja eigentlich. „Gut gekaut ist halb verdaut“ spricht auch schon der Volksmund. Jeden Bissen – so die Empfehlung – soll man 32 Mal kauen … Nur: Wer macht das schon? Und wenn nicht, warum nicht?

Wird das Essen ausgiebig gekaut, kommt der Rest der Verdauung besser mit dem Speisebrei, der weiter unten ankommt, zurecht. Außerdem erschöpft das längere Kauen und wir essen weniger, was den meisten gut tut. Nur macht bei vielen Speisen diese Vorverarbeitung keinen Spaß, meist, weil entweder die Konsistenz ein andauerndes Kauen nicht wirklich zulässt oder der gute Geschmack nur ein paar Mal kauen durchhält und wir dann eine nichtssagende Masse im Mund haben. Dass das bei industriell hergestellter Nahrung eher passiert als bei selbst erstellter, ist nicht nur Klischee, sondern stimmt meist wirklich.

Aber – so der aktuell gelesene Artikel – das Kauen hat noch einen anderen Nebeneffekt: es steigert den energetischen Grundumsatz unseres Körpers um bis zu 15%. Oder anders herum: Bis zu 15% der zugeführten Energie wird allein fürs Kauen schon wieder verbraucht, was bei vielen durchaus auch wieder als sinnvoll anzusehen ist. Nebenbei bemerkt: Vor längerer Zeit las ich mal, dass Kauen auch die Hirnleistung verbessert, da die Kaubewegungen die Durchblutung unseres Gehirns verbessern.

Es lohnt sich also auf vielerlei Hinsicht, sich Nahrung zuzuführen, bei der ein ausreichendes Kauen eine Weile andauert und auf mehreren Ebenen (Geschmack, Konsistenz, …) Spaß macht. Und wenn es mal nichts zum Kauen gibt, dann sollte das mindestens so gut sein wie das oben abgebildete, so dass der Genuss auch ohne Kauen Spaß macht.

 

Abendbrote zwischendurch

Kelsey Grammer wird vielen als Frasier aus der gleichnahmigen Comedyserie oder deren „Vorgänger“-Serie Cheers bekannt sein, wo er auch bereits als Frasier sein Unwesen trieb. Auch der Film „Mission: Rohr frei!“ sei wohlwollend erwähnt, oder auch sein Wiederauftreten bei Becker, wo ähnlich wie bei Cheers Ted Danson die Hauptrolle spielte. Er schauspielert aber nicht nur, er singt auch. Gelegentlich habe ich mal sein „Tossed Salads und Scrambled Eggs“ in der Playliste. Aber, wie komme ich drauf?

Dieser Tage hatte ich mal eine Idee. Ich wollte einen Titel der Toten Hosen „scramblen“. Also habe ich ein paar Schinkenstreifchen mit etwas Butter in eine Pfanne gegeben und sie etwas ausgelassen. Dann kamen zwei klein geschnittene Scheiben Brot dazu, die knusprig angeröstet wurden.

Brotwürfel, Speck, Butter

Der musikbegeisterte Esser wird schon ahnen, wohin das ganze führt. Das „belegte Brot mit Schinken“ ist ja quasi schon in der Pfanne. Fehlt nur noch das „belegte Brot mit Ei“, und alles schön gescrambled.

Brotwürfel, Speck, Butter und 3 Eier

Etwas Petersilie wertet das ganze noch etwas auf. Und, obwohl es nicht wirklich das Auge anspricht, es ist recht lecker gewesen. Etwas frisch gemahlenen Pfeffer habe ich zum Schluss auch noch rüber gegeben. Das knusprige Brot (Dinkelvollkornbrot), der Speck, die Eier … Hurz! Und lecker.

Apropos lecker. Es gibt da so einen Ziegencamenbert. 100% Ziegenmilch. Bei dem kann man sich ausssuchen, in welchem Zustand man den Käse verzehren will, ob quarkig oder gut durch. Im Inneren der Pappschachtel findet sich der entsprechende Hinweis:

Reifeuhr

Die Angaben beziehen sich auf das MHD. Wer den Käse also „aromatisch & cremig“ haben möchte, muss ein wenig vorplanen und ihn rechtzeitig einkaufen. Ich hatte ihn vor einiger Zeit im Supermarkt entdeckt (es gibt ihn leider nicht immer und nicht überall) und im Kühlschrank eingelagert. Bis zum MHD. Auf den Punkt.

Ziegencamenbert, gut gereift

Wenn ich ihn vor dem Verzehr noch eine halbe Stunde hätte Zimmertemperatur annehmen lassen, wäre er mir wohl weggelaufen. Hm, auch lecker. Sehr aromatisch, sehr cremig. Schön auf Brot. Ich weiß nicht, ob das mit „normalem“ Camenbert auch funktioniert. Es würde mich nicht wundern, wenn nicht. Aber: es gibt sie noch, die guten Sachen …