Eigentlich und anders

Kennt ihr diese Kochblogartikel, die anfangen mit „Eigentlich wollte ich ja was ganz anderes Kochen …“. Dies wird so einer. Aber erst weiter unten. Leider habe ich den Kochvorgang nicht abgebildet, aber solche Denk- und Entscheidungsprozesse sind manchmal schon spannend. Vor allem, wenn man selbst beteiligt ist. 😉

Aber – und dabei sei Monty Python zitert – kommen wir zu was völlig anderem. Neulich hatte ich mich mal unter der Frage „Warum?“ mit einer Fischkonserve auseinander gesetzt. Meine Idee war, sie „vor dem Öffnen hemmungslos zu schütteln“, um ihr doch noch etwas gutes abzuringen. Es ist keine Lösung.

Geschüttelte Fischkonservendose (Lachs in Kräutersoße)Diese Dose vom gleichen Hersteller mit dem gleichen Fisch, aber diesmal mit einer Kräutersoße habe ich vor dem Öffnen kräftig und ausdauernd geschüttelt. Der physische Effekt, dass sich der Fisch zerlegt hat, ist gelungen.

Geschüttelte Fischkonservendose (Lachs in Kräutersoße)Er bleibt noch ein wenig erkennbar, aber man braucht keine Gabel mehr, ein Löffel reicht. Und ein gut abgehärteter Gaumen. Geschmacklich ist das Ding unter aller Würde und die erhoffte Erhöhung der Saftigkeit des Fisches ist nicht so wirklich eingetreten. Übergart bleibt eben übergart. Aber ich gebe der Konserve noch eine dritte Chance. Es gibt den Fisch auch noch in Tomatensoße, was irgendwie nach einem warmen Gericht auf Pastabasis schreit. Das Erwärmen des Doseninhalts wird als eine Variante auf der Dose empfohlen, falls einer fragt. Mehr dazu demnächst.

Mikrowelle III

Nach Garnelen auch noch Oktopus. Diesmal aber sogar in richtigem Reis. Soll sogar Risottoreis sein. Das Erwärmen gestaltete sich zwar prinzipiell genauso wie beim anderen Produkt, die akustische Begleitung ließ allerdings Puffreis im Essen erwarten. Was dann aber nicht stattfand, es knallte schon ein wenig aus der Mikrowelle.

Risottoreis mit etwas TintenfischIm Ggs. zur Kritharaki-Version mit den Garnelen blähte sich hier die Folie drüber schön auf und fiel nach dem „Bling“ der Mikrowelle wieder in sich zusammen. Entsprechend befreit sieht das dann so aus:

Risottoreis mit etwas TintenfischAuch hier lohnt ein wenig Bewegung in der Schale zur Auflockerung.

Risottoreis mit etwas TintenfischDer Reis war natürlich in der Mehrheit, ein wenig schmeckte der Tintenfisch aber doch durch. Ganz mikrowellentypisch zeigte sich der Reis stellenweise etwas weich, andere Stellen hatten mehr Biss. Offenbar ist der Tintenfisch eher tauglich, ein solches Gericht zu aromatisieren, wenngleich ein wenig mehr auch mehr gewesen wäre.

Sonntagmittag

Eigentlich sollte es etwas ganz anderes geben … ähm … hüstel … ähm … achso, das hatten wir ja schonmal. Die Idee war ein kleiner Lammrücken mit einem Kohlrabigemüse und einer kartoffeligen Sättigungsbeilage. Ta taaaa:

Pak Choi, Kartoffel, Speck, Milch, GewürzeIch weiß nicht, wie ihr das seht, aber das Bild entspricht nicht unbedingt der Ankündigung. Als ich den Kohlrabi ergreifen wollte, drängte sich auch ein Pak Choi ins Blickfeld und machte einen etwas traurigeren Eindruck als der Kohlrabi, sprich: Er rief, dass ich ihn unbedingt zuerst verarbeiten solle. Die Dringlichkeit erwies sich als durchaus gegeben, wenn man berücksichtigt, dass auf dem Teller drei (in Worten: drei, in Zahlen: 3) Pak Choi zu sehen sind. Bzw. ihr noch verzehrbarer Rest. Beim Putzen teilte ich diesen in weißen und grünen Teil und legte beides beiseite. Als ich drei Kartoffeln (mehligkochende) geschält und gewürfelt hatte, entschied ich mich, das Lamm im Kühlschrank zu lassen und nur noch ein Stückchen Speck mit zu verarbeiten, indem ich es erstmal würfelte.

Dann gings zügig. Öl, Speckwürfel und die Kartoffeln kamen in die Pfanne, wurden gut durchgeschwenkt und dann bei geringer Hitze erstmal gegart. Nach 10 Minuten kamen die weißen Teile des Pak Choi dazu. 8 Minuten und 2 Durchschwenker später, die Kartoffeln waren sanft angebräunt, kam das Grünzeug dazu und die Erkenntnis, dass das in der Pfanne alles nicht so toll aussah, da die Kartoffeln an ihren Kanten mittlerweile korrodierten. „Bratkartoffelstampf“ war das Wort, dass mir dann einfiel, also einen guten Schuss Milch mit in die Pfanne und die Kartoffeln mit einer Gabel gequetscht. Der „gute Schuss Milch“ geriet etwas zu gut, so dass ich dachte, nimmste es als Suppe. Nach dem Abschmecken mit Pfeffer, Rosmarinpulver und Muskat banden die Kartoffeln den Pfanneninhalt doch etwas mehr.

Pak Choi, Kartoffel, Speck, Milch, GewürzeSo gab es Matschepampe mit Struktur und Geschmack. Irgendwie mag ich den Senfkohl. Ein paar Kartoffelstücke waren auch noch ganz. Keine Suppe, aber löffelfähig.

Pak Choi, Kartoffel, Speck, Milch, GewürzeEin Gedanke, der da ebenfalls mit einfloss, war der nach dem zwingenden (oder eben auch nicht) Dreierlei auf dem Teller: Fleisch/Fisch, Gemüse, „Sättigungsbeilage“ (die nicht sättigt, aber egal, wenn einem das nur lange genug eingeredet wird, sättigt sie auch). Deswegen kamen der Kohl und die Kartoffeln zusammen in die Pfanne. Beim Kohlrabigemüse mit Lammrücken werde ich das auch machen. Aber vielleicht etwas edler.

Zunehmende Maisnähe, schlechtes Industriefleisch und Schmorgemüse in lecker

Manchmal nähert man sich an. Manchmal früher, manchmal später. Als junges Kind mochte ich keine Kartoffelklöße (okay, die waren damals wirklich nicht so besonders, ich rede nicht von komplett selbst gemachten), als Schüler (höhere einstellige Klassenstufe) änderte sich das und ich aß sie gern. Passendes Drumrum vorausgesetzt. Beim Rucula ist das ähnlich, wenngleich sehr viel später. Einen puren Rauken-Salat würde ich zwar nach wir vor nicht unbedingt mögen, aber als wesentlicher Bestandteil neben anderen stört er mich nicht mehr. Nach wie vor schlecht komme ich seit längerem an Kaffee (pur) und Mais (pur) ran. Beides in ähnlicher Art: Ich mag sehr viele abgewandelte Formen wie Cappucchino, Latte Macchiatto, Milchkaffee, Polenta, Tortilla, Popcorn usw. Nur die puren Formen versuche ich zu meiden.

Beim Thema Mais bin ich unlängst einen kleinen Schritt dichter an den Ursprung gekommen. Offenbar aus dem spanischen Raum über einen hiesigen Discounter kam eine Verarbeitungsform in meine Umgebung, die ich noch nicht kannte und die ich ausprobierte. Der Mais war dabei sehr dicht an der gelben Perle, aber doch verarbeitet und durchaus angenehm essbar. Auf der iberischen Halbinsel scheint es die Variante zu geben, Mais zu frittieren. Dabei poppt er nicht auf bzw. es wird alles dafür getan, dass er nicht aufpoppt. Und man kann ihn durchaus essen. Sehr snackig.

Mikrowelle II

Letzte Woche hatte ich schon einmal von einem Mikrowellenessen berichtet. Ich hatte seinerzeit auch noch mariniertes und gegartes Fleisch in Häppchenform gekauft, es gab zwei Geschmacksrichtungen (Gyros und Souvlaki), die aber auch wirklich nur das waren. Zumindest laut Beschriftung. Letztendlich auch ein Produkt, das keiner braucht und eigentlich auch keiner will. Hühnerfleisch unbekannter Herkunft und Qualität, weich gegart und mariniert, ohne vernünftige Konsistenz und mit dem Tipp, es in der Mikrowelle oder in der Pfanne zu erhitzen. Beides führte nicht zu einer Verbesserung, alles wirkte zeraromatisiert und das Mundgefühl war unterirdisch. Muss man wirklich nicht kaufen.

Sonntagmittag

Irgendwie hatte ich Lust auf Schmorgurke. Aber auf meine Version. Die ist aus Salatgurke und ein wenig Tomate. Die klassische Schnmorgurke ist mir immer so blass, deswegen die Tomate mit dabei. Kenne ich aber auch schon von früher so. „Frühkindliche Prägung“. Aber das „Rezept“ ist dann eigene Interpretation.

Marinierter Nacken an Schmorgurke mit Kartoffeln und TomateDie Gurken wurden in Scheiben geschnitten, nachdem die Hälfte der Schale entsorgt war. Das ist aber jedem selbst überlassen, entweder alle Schale dran zu lassen oder alle Schale zu entfernen. Oder irgendwas dazwischen. Die Gurkenscheiben kamen in eine gebutterte Pfanne und schmurgelten in Anwesenheit von etwas Salz vor sich hin. Ein paar Minuten später kamen dann vorzerkleinerte Tomaten dazu, im aktuellen Fall eine Handvoll dieser kleinen bunten Snacktomaten (rot, orange, gelb), dann kam auch Pfeffer mit dazu. ALles wurde gelegentlich gerührt und ansonsten gut bedeckelt vor sich in geschmurgelt.

Marinierter Nacken an Schmorgurke mit Kartoffeln und TomateIrgendwann nahmen die Gurkenscheiben ein geschmortes Aussehen an und die Tomatenstücke waren im wesentlichen Zerfallen. Der Einfachheit halber habe ich auch noch ein paar Stückchen gewürfelter, gegarter Kartoffel mit dazu gegeben. Und Tk-Petersilie. Und das Nackensteak habe ich nebenbei auch noch gebraten.

Marinierter Nacken an Schmorgurke mit Kartoffeln und TomateDas Gemüse war sehr lecker, das Fleisch eher so lala. Man soll eben kein eingeschweißtes mariniertes Fleisch im Supermarkt (oder Discounter) kaufen. Aber ich kam nicht zu einem geeigneten Zeitpunkt an meinem Lieglingsfleischer vorbei, so musste ich mal wieder testen, ob das eingeschweißte Grillfleisch immer noch so schlecht ist. Ist es. Aber das Schmorgemüse war lecker. Hatte ich aber wohl schon erwähnt.

Fertiggerichtetest, Tuben, Schwein und Kräuter/seitlings/kartoffeln

Mikrowellenessen hat einen großen Vorteil. Es ist schnell heiß und fertig. Damit erschließen sich meist die Vorteile. Gut ist es dann, wenn man das aufzuwärmende Mahl am Vortag oder so selbst hergestellt hat. Kommt es direkt aus einem Supermarkt oder Discounter, ist das Ergebnis mindestens zweifelhaft. Dieser Tage habe ich etwas auf den ersten Blick interessantes entdeckt und es wanderte mit zu mir nach Hause.

Foliertes Fertiggericht mit Kritharaki und GarnelenIn einer Plastikschale finden sich vorgekochte Risoni-Nudeln in einer öligen roten Soße und vier völlig übergarte (schade drum) Garnelen. Der Marke nach ein griechisches Gericht. Oder das, was sich eine Produktmanagerriege eines Discounters darunter vorstellt. Die Marke war „hauseigen“.

Auf dem Bild sehen wir übrigens die zubereitete Variante, das Ding ist warm. Die Schutzfolie ist aber noch drauf.

Entfoliertes Fertiggericht mit Kritharaki und GarnelenHier das selbe ohne Folie und …

Fertiggericht mit Kritharaki und Garnelen… ein wenig aufgelockert. Beim abziehen der Folie steigt ein fehlaromatischer, mehliger Geruch aus der Schale, der zwar schnell verfliegt, aber doch erstmal irritiert. Die Garnelen waren steinhart, es waren gefühlt auch mehr ungenießbare Schwänze – dem Genuss eigentlich nur im Weg – in der Schale als die 4 Garnelen. Das ganze schmeckte einfach nur fad. Eben reisförmige Nudeln in tomatisiertem Öl und die übergarten Meeresfrüchte. Nicht empfehlenswert, aber es gab noch eine Variante. Mehr in einem der nächsten Artikel.

Grüne Tuben

Manchmal muss man schon etwas vorsichtig sein, wenn man so rumhantiert und ein wenig durcheinander ist. Vor allem, wenn für die gelegentliche Verwendung zwei grüne Tuben in Griffweite liegen.

Zwei grüne Tuben, einmal Bio-Senf und einmal SchmerzsalbeStellt sich die Frage, ob man der eigenen Haxe eine Senfmarinade verpasst oder die Bratwurst plötzlich nach Beinwellwurzel schmeckt. Also: Vorsicht! Und immer die Augen auf halten. 😉

Warum?

Bei vielen Produkten fragte man sich doch, warum es sie gibt. Da hilft auch nicht eine regional recht naheliegende Herstellung um das Endergebnis doch sehr überflüssig zu finden. Zumal es in der systemischen Art der Zubereitung liegt, dass das Produkt so schlecht ist. Meine negative Einschätzung wird in dem Zusammenhang vielleicht ein bisschen verschärft, da ich Lachs nach einigen negativen Erlebnissen nicht mehr schätze. Aber Lachs ist eine der wesentlichen Bestandteile. Er wird in Soße serviert, davon gibt es ein paar Varianten. Im Laufe der letzten Jahre habe ich kommentarlos einige ertragen, heute bricht es aber aus mir heraus. Natürlich nur verbal.

Etikett Lachsfilet in Honig-Senf-Dill-Sauce in DoseEs ist eine Dose, in der sich der Lachs befindet. Und hier liegt ein Vorteil und auch das Problem. Der Vorteil: Man hat Vorrat, und Lachs zählt grundsätzlich zu den physiologisch wertvollen Lebensmitteln.

Lachsfilet in Honig-Senf-Dill-Sauce in DoseDas Problem: Im Zuge der Herstellung dieser Dose wird der Lachs völlig übergart. Er ist furztrocken und vermutlich müsste man ihn in der Soße fein verteilen, um das nicht zu merken.

Lachsfilet in Honig-Senf-Dill-Sauce in DoseVielleicht sollte ich mich doch nochmal hinreißen lassen, eine Dose zu kaufen und dann vor dem Öffnen hemmungslos zu schütteln. So verteilt sich – hoffentlich – der Lachs fein geschrettert in der Soße. Der Effekt könnte ein ähnlicher werden wie beim Dosentunfisch, der ja naturell auch eher trocken wirkt, in der Vermischung mit Majonäse u.a. aber doch einen leckeren Aufstrich ergibt.

Sonntagmittag

Nach dem Wokgericht der letzten Woche wird es heute wieder klassisch. Beim Einkaufen lächelte mich ein schönes Stück Schweinekarree an, das simple Gemüter einfach nur als dickes Kotelett bezeichnen würden. Sie haben damit aber auch nicht unrecht. Aber es sah einfach zu gut aus, um zurückgelassen zu werden. Angeregt vom Jägerschnitzel (West) sollte es Pilze dazu geben, die sollten dann aber in die Kartoffeln rutschten. So zumindest der Plan. Den Rest erklärt das Suchbild:

Schweinekarree an Kartoffel-Zwiebel-StampfWo sind die Pilze? Wo sind sie? Zur Hilfe: Ich hatte Kräuterseitlinge gekauft. Offenbar aber zu früh. Und dann nicht optimal gelagert. Jedenfalls war, als ich die Pilze klein schnibbeln wollte, mehr in der Packung, als ich gekauft hatte. Schade. Aber ich hatte auch Zwiebeln gekauft, die offenbar sehr viel lagerfähiger sind. Ursprünglich sollten es so viele nicht werden, aber da nun die Pilze ausgefallen waren …

Schweinekarree an Kartoffel-Zwiebel-Stampf… übernahmen rote Zwiebeln nicht nur den den würzenden, sondern auch den gemüsigen Part. Letztendlich wurde es spätestens durch die Frühlingszwiebeln, die zum Schluss dazu kamen, ein Verhältnis von Kartoffel zu Zwiebel im Verhältnis 1:1, wie bei meinem guten Gulasch das Verhältnis zwischen Zwiebel und Fleisch.

Schweinekarree an Kartoffel-Zwiebel-StampfDie Portion mehligkochender Kartoffeln habe ich geschält, gewürfelt und dann in einen mikrowellengeeigneten Becher mit Deckel gegeben. Darin wurden sie abgespült und tropfnass bereitgestellt. Dann erhitzte ich eine Pfanne und als die schön heiß war, kamen Rapsöl und anschließend das Fleischstück dazu, dass ich kurz vorher nur ein wenig gesalzen hatte. Als beide Seiten (nur einmal umdrehen!) schön braun waren, wurde das Fleisch – ganz steaklike – in die Warmhaltung umgelagert, die aber entgegen dem Steak mit 140° viel wärmer war, da das Fleisch (fast) durchgaren sollte. In die Pfanne kamen dann 3 klein geschnittene rote Zwiebeln und wurden weich gedünstet, mit Salz, Pfeffer und eigentlich zu viel Butter gewürzt. Nebenher kamen die Kartoffeln für 5 Minuten in die Mikrowelle und als sie weich und gar waren, mit in die Pfanne. Dort wurde dann alles unter Zugabe von etwas Milch (Butter war ja schon dran) gestampft und mit 2 Frühlingszwiebeln (in Scheiben geschnitten, inkl. des schönen Grüns) verfeinert und abgeschmeckt. Fertig war das Sonntagsessen.

Auf den Bildern kommt es nicht so rüber, aber das Fleischstück war mindestens doppelt so dick wie ein Kotelett normalerweise ist. Deswegen die Nachgarung im Ofen. In der Pfanne hätte es mit etwas weniger Hitze sicher auch geklappt, aber die brauchte ich ja für die Zwiebeln.

Buntes, komisches und aus dem Wok

Fangen wir dieses Mal mit etwas an, das so gar nicht in diesen Blog gehört, aber irgendwie kamen da zwei, drei andere Sachen zusammen, teilweise Weltgeschichte, teils mein Medieninteresse und DER Algorithmus. 😉 Letzte Woche stieg bekanntermaßen irgendwann weißer Rauch auf und die katholische Welt hatte wieder einen Papst. Als ich nach des Tages Arbeit am Abend nach Hause kam und – einer schönen Gewohnheit folgend – ORF on startete (die Mediathek des ORF aus Österreich), begrüßte mich die App mit folgendem Startbild:

Startbild der ORF-TelethekSorry für die leichte Schiefe im Bild, das war unbeabsichtigt. Vielleicht, weil ich noch ein wenig lachen musste. Ich möchte die Bildbetrachter auf das linke und rechte Highlight am unteren Rand aufmerksam machen. Fand ich komisch. Ich bin aber manchmal auch leicht zu erheitern. 😉

Prost

Nicht ganz so heiter machte mich ein Eiskaffeegetränk auf pflanzlicher Basis. Größtes Manko war mal wieder die Verwendung von Kaffeeextrakt, wobei die typische Extrakt-Aromatik ein wenig unterging in den vielfältigen Aromen der Pflanzen.

Packung EiskaffeeMit „douple intense“ kann eigentlich nur gemeint sein, dass sich die Pflanzen- und die Kaffee-Extrakt-Aromatik irgendwie addierten.

Zutatenliste EiskaffeeBei den Pflanzendrinks hatte ich ja mal die Idee, dass es vielleicht sinnvoll ist, mehrere Sorten zu kombinieren, um die typischen Eigengeschmäcker zu mildern und die Vorteile der einzelnen sortenreinen Getränke zu verbinden. Scheint eine unbrauchbare These gewesen zu sein, oder der dänische Hersteller dieses Eiskaffees hat’s nur nicht hinbekommen. Immerhin waren Soja, Reis, Hafer und Mandel miteinander vereint. Und es war auch noch alles Bio! Was allerdings mal wieder beweist, dass man auch aus Bio-Zutaten schlechte Produkte zusammenrühren kann. Es gab den üblichen Effekt, dass das Getränk wie kalter Muckefuck mit Milch, leicht angedickt, schmeckt. Erfreulicherweise ohne das sonst übliche Carragen. So hat der pflanzliche Eiskaffee doch was gutes.

Sonntagmittag

Mit dem Wok habe ich lange nicht mehr gearbeitet, aber irgendwie hatte ich mal wieder Lust drauf. Das schöne ist ja, dass man mit frische Zutaten kocht, die angenehm knackig bleiben können, alles ist schön aromatisch und es geht schnell. Nur das vorherige Schnibbeln hält immer ein wenig auf, ist aber bei den kurzen Garzeiten sehr sinnvoll. Nachdem alles vorbereitet ist, heizt man den Wok an, tut etwas hocherhitzbares Öl dazu, gibt erst das Fleisch hinein, das man zügig anröstet. Dann zieht man es den Rand hoch und macht das gleiche mit dem Gemüse, wobei man, wenn man mehrere hat, die unterschiedlichen Garzeiten ein wenig beachten sollte (lange Garzeit, zuerst in den Wok). Naja, eben das selbstverständliche.

Ich hatte mich für ein Wokgericht mit Nudeln entschieden, die ich aber vorher vorgegart hatte. Hinterher ist das wenig sinnvoll. 😉 Als Fleisch und Gemüse fast gar waren, kamen die Nudeln dazu, alles wurde noch mal durchgeschwenkt und durchgerührt (was es ja die ganze Zeit – woktypisch – wird) und dann konnte auch schon serviert werden.

Nudeln, Sauerkraut und BratwurstZugegeben, bei den Zutaten war ich jetzt nicht ganz so wok-typisch unterwegs.

Nudeln, Sauerkraut und BratwurstEin paar kleine Bratwürstchen hatte ich noch kleiner geschnitten und im Wok angebraten, dann kam etwas Sauerkraut dazu. Als das warm geworden und sich ein wenig mit den Bratwürstchenstücken verbunden hatte, wurden die Nudeln untergerührt. Fertig.

Nudeln, Sauerkraut und BratwurstEs war wie ein gutes Wokgericht. Schnell zubereitet und lecker. Aber ein wenig muss man ja auch darauf achten, wo wie hier sind. Und für den ausklingenden Winter und die startende Grillsaison fand ich jetzt die Kombination aus Sauerkraut und Bratwurst auch wieder nicht so schlecht. 😉

 

Surfen und turfen und englische Marmelade

Archive sind eine schöne Sache, wenn nicht immer ausgerechnet das, was man sucht, nicht in ihnen enthalten ist (oder nicht auffindbar, was auf das gleiche hinausläuft). So erinnerte ich mich aus gleich zu erläuternden Gründen an eine englische(?) Orangenmarmelade, die ich vor vielen Jahren mal probieren konnte, und die gefühlt im wesentlichen aus Schalenzesten bestand, gerade so viel gelierte Flüssigkeit dabei, um die Masse nicht in Scheiben aufs Frühstücksbrötchen legen zu müssen. Dafür aber ein Ausbund an Aroma, sehr fruchtig, sehr orangig, ein wenig grapefruit, markante Bitterness, gerade so ein wenig süß im Zaum gehalten und abgerundet. Durchaus ein Erlebnis, gerade auch für Freunde des Bitteren.

Wobei mir da mal die Zwischenfrage einfällt, ob es überhaupt noch normale Grapefruits gibt. Überall nur die pinke Variante und selbst, wenn man mal auf ein ebenfalls seltenes Saftaufkommen trifft, immer nur „Pink Grapefruit“. Die klassische Pampelmuse ist wohl weg vom Fenster, oder?

Aber zurück zur Marmelade. Unter der Marke „Zörbiger“ gibt es eine Reihe von Fruchtaufstrichen, Konfitüren und Marmeladen, die ein wenig edler und qualitativer daherkommen und die ich gelegentlich ganz gern kaufe, wenn mich die Sorte in der richtigen Stimmung erwischt. (Ich mag auch die Gläser, in denen sie verkauft werden. Sie haben genau die richtige Größe, um sich eine Vignaigrette selbst zu erschütteln, natürlich nach der fruchtigen Entleerung und anschließender Reinigung.) Irgendwann fiel dann mal die Sorte „Bitterorange“ in meinen Einkaufswagen und dieser Tage war Glasöffnung.

Mein Eindruck ist recht ambivalent. Mit der Erinnerung an die englische Marmelade im Hinterkopf, die zumindest ein wenig Ideengeber zum Produkt gewesen ist, enttäuscht der Glasinhalt auf ganzer Linie. Sicher, ein Hauch von Bitter schwingt mit, ein paar Orangenzesten – mehr Alibi als wirklich Aromengeber – sind auch in der Masse, die im wesentlichen aus Pektin und Zucker zu bestehen scheint. Fruchtgehalt bei gerade 30%. Andererseits ist sie geschmacklich durchaus gefällig, ohne Ecken und Kanten, aufs Butterbrötchen schmierbar, die Zesten stören nur wenig das Mundgefühl. Vielleicht ist es hier wie bei vielen Produkten, die ein großes, markantes Vorbild haben: Für sich allein gestellt, geht’s, aber im Vergleich zum Vorbild versagt’s.

Sonntagmittag

Das ist – mal wieder – geprägt vom Widerspruch aus Plan und Wirklichkeit, und es basiert auf Vorratshaltung und der Neugier auf mal was anderes, aber ähnliches. Es gab Brathering mit Stampfkartoffeln in der Surf’n’Turf-Edition.

Brathering mit speckigem KartoffelpüreeUnd nein, ich habe die Packung mit dem (fertigen) Brathering nicht fallen lassen, so dass alles kaputt ging. Das war so. Nutze ich bisher gern ein Produkt, dass in einer länglichen flachen Schale daherkam und demzufolge das Filet in seiner ganzen Länge fasste, ist diesmal das Produkt in einem runden Becher verpackt gewesen, mit entsprechenden Folgen für die Fischstücke.

Brathering mit speckigem KartoffelpüreeEs war ein polnisches Produkt und ich werde langsam immer offener für die Zubereitungen unseres östlichen Nachbarn. Viele sind anders als das, was hierzulande oder im (west-)europäischen Ausland produziert wird, und bei weitem nicht schlechter. Das drückte sich nicht nur in der anderen Form, sondern vor allem auch im anderen Geschmack aus. Feiner, eine andere Säure, schöner Fisch (aus der Nordsee mit einem pelagischen Scherschleppnetz gefangen, was immer das auch heißt), eine schöne Abwechselung.

Und nun mag sich der geneigte Lesende die Fragen stellen: a) Was ist da neben den Kräutern noch im Kartoffelbrei und b) Was hat das alles mit Surf’n’Turf zu tun? Beides lässt sich gemeinsam beantworten. Während die geschälten Kartoffeln still vor sich hin garten, ließ ich in einer kleinen Pfanne etwas Bauchspeck aus, den ich eigenhändig in Stücke geschnitten hatte. Das braucht etwas Zeit, bis das ganze Wasser aus den aufgeblasenen Stücken folierter Massenware raus ist, aber dann sollte man dem Pfanneninhalt eine gewisse Aufmerksamkeit schenken, um die gute Bräune sicher zu erreichen, ohne es mit der Malliard-Reaktion zu übertreiben. So lecker ist dann Speckkohle auch nicht. Neben etwas Tk-Petersilie, einem kleinen Schuss Milch und diesmal relativ viel Butter kamen auch etwas Salz und frisch gemahlene Muskatnuss ins Stampf. Mmmmhhh.

Ei, Eiskaffee und Fenchelwurst

Manchmal sind Weiterentwicklungen der Lebensmittelindustrie und umliegender Firmen gar nicht mal so hässlich. Im schlimmsten Fall gibt’s das schon ewig und ich blamier‘ mich. Aber mir kam dies unlängst das erste Mal in der Form unter die Augen.

Blau-gesprenkeltes OstereiWobei ich natürlich die Farbstruktur auf dem Ei meine.

Blau-gesprenkeltes OstereiUnd wisst ihr, was der eigentliche Witz ist?

Blau-gesprenkeltes OstereiErratet ihr es schon?

Blau-gesprenkeltes OstereiDie 4 Eier sind ein und das selbe Ei. Der Rest ist, was die Kamera mit ihrer Automatikfunktion auf Grund unterschiedlicher Unterlagen und Lichtverhältnisse draus macht. Die Bilder sind aber binnen 2-3 Minuten aufgenommen. Ei ei ei.

Kaffeesatzleserei

Dass es zwischen Vorder- und Rückseite einer Lebensmittelverpackung manchmal Widersprüche gibt, ist per se nichts neues. Aber manchmal möchte man sie doch den Verantwortlichen um die Ohren hauen. Wie hier zum Beispiel:

Logo EiskaffeeAuf einem Literkarton Eiskaffee steht vorn oben drauf: „The Coffee Experts“. Es gibt – zugegeben – unter der Marke Produkte, die richtig gut sind. Und es gibt Eiskaffee:

Zutatenliste Eiskaffee mit KaffeeextraktMilchmischgetränk mit „Kaffeeextrakt“ und dann Kaffeeexperten?! Auf Kaffeeextrakt folgt irgendwann „Aroma“ und das schmeckt man leider. Richtig Bäh. Zumal es unter der gleichen Marke auch Milchmischgetränke mit Kaffee (ohne Klammer dahinter und damit ohne Kaffeeextrakt) und ohne Aroma gibt. Sie können also Hersteller beauftragen, es gut zu machen. Und andere Hersteller machen es eben nicht gut.

Jetzt wirds komisch

Es gibt ja Menschen, die mögen das Haferdrinkaroma in ihrem Milchkaffee, und wollen auf dieses Muckefuck-Erlebnis auch mit der guten Espresso-Bohne und der Bio-Weidemilch nicht verzichten. Für diese Menschen gibt es Hafersirup.

Etikettdetail HafersirupKonfektioniert wie Agaven-Dicksaft oder sehr flüssiger Honig kann man ihn sich in den Milchkaffee geben (wie Karamell-Sirup) und hat dann trotz hochwertiger Zutaten das schöne, alte Getreidekaffeearoma in der Tasse. Super Idee. Und der Sirup ist sogar Bio. Nur Hafermehl und Wasser.

Sonntagmittag

Am Ostersonnabend (der Sonnabend nach(!) Ostersonntag) hatte ich eine familiäre Einladung (da kam übrigens auch das Ei her) und so gabs am Sonntag nur was leichtes, schnelles zum Mittag. Tief im Tiefkühler fand sich noch ein kleiner Topf Tomatensoße, zwei Salsiccia-Würste (ich weiß: das ist ein Pleonasmus, wie Jeans-Hose) wurden zu sechs kleinen Fleischbällchen und alles zu einer Pastasoße. Vor dem noch verschlossenen Vorratsschrank überlegte ich noch, welche Nudelsorte ich denn nehmen werde, entschied mich dann nach dem Öffnen des Schrankes für Spaghetti. Mangels Alternative. 😉 Der Rest war fix gemacht.

Spaghetti, Tomatensoße, Salsiccia-BällchenDie Salsicce wurden von ihrer Pelle befreit, gedrittelt und zu kleinen Klößen geformt. Dann kamen sie in die leicht beölte Pfanne und wurden äußerlich gut angebräunt. Anschließend wurde mit der Tomatensoße abgelöscht und ein wenig einkochen gelassen* (die Soße war recht dünn). Nebenbei wurden die Spaghetti gekocht. Als die dann al dente waren, kamen sie zur Soße in die Pfanne und dann alles auf den Teller.

Spaghetti, Tomatensoße, Salsiccia-BällchenEinfach nur gut. Mir fiel dabei nur ein weiser Spruch ein: Wer Fenchel nicht so mag, wird auch an dieser Salsiccia keine Freude haben. Aber in der aromatischen Soße und den leckeren Nudeln ging das Fenchelaroma gut unter.

Spaghetti, Tomatensoße, Salsiccia-BällchenSpaghetti werden übrigens auch deswegen in tiefen Tellern serviert, damit man die Biegung zum Rand hin als Löffelersatz nehmen und die dünnen Nudeln dort auf die Gabel aufwickeln kann. Zwinkizwonki. Ich hoffe, ich habe jetzt kein Geheimnis verraten. 😉

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*) Wenn die Tomatensoße ein wenig dünn, aber vollaromatisch ist, kann man ein wenig von dieser vogelfutterliken Mehlschwitze des einen bekannten Herstellers hineingeben. Dann haftet die Soße auch besser an der Pasta. Und ist schön cremig. Aber nicht übertreiben!

P.S.: Ja, ich hatte keinen Parmesan im Haus.

Ostern

Manchmal bringen Feiertage doch einiges durcheinander. Das führte letztendlich zu einigen eigentümlichen Ereignissen – aus meiner Sicht, aber es sind eigentlich Trivialitäten. Aber sie haben das Potenzial, das Klischee, das ich in den letzten Jahren ach so mühsam von mir aufgebaut habe, zerstören oder zumindest beschädigen könnte. Aber nur bei Menschen, die mich persönlich kennen. Ein kleiner Einblick gefällig?

Was für viele Leute ein klassischer Sonntagmorgen ist, ist bei mir der Samstag. Per se keine Verpflichtungen, deswegen die Chance zum Ausschlafen mit anschließendem ausgiebigem Frühstück und dann ein wenig Rumgammeln und vielleicht auch noch ein oder zwei kleinen Tageshighlights. Wobei das (teilweise) leeren einer Flasche geistreichen Getränks, dass mir mal aus gegebenem Anlass geschenkt wurde, schon unter Highlight läuft. Das „Frühstück“ ist übrigens ganz klassisch mit Brötchen, Marmelade, Konfitüre, Frühstücksei, Saftschorle, Milchkaffee … Und es ist auch die erste Mahlzeit des Tages, insofern stimmt der verwendete Begriff. Einzig die Uhrzeit spricht gegen „Frühstück“. Standard ist ab ca. 11 Uhr, es wird aber auch mal später.

Das Erstaunliche war dieses Mal, dass der Zeitpunkt quasi der Tradition entsprach, gegen 11 Uhr saß ich am Frühstückstisch, schnitt die Brötchen auf und lauschte der Radiosendung, die ich immer zu dem Zeitpunkt höre. Satire zum Samstangsfrühstück, damit nicht nur der Magen was zu tun bekommt. Allein das Vorspiel war einzigartig. Mich hatte die Information erreicht, dass der regelmäßige „Grünmarkt“ seine Saison in diesem Jahr in der Stadt startete und da dachte ich an einen Besuch. Und so tapperte ich kurz nach 9 Uhr schon über den hiesigen Marktplatz. Das Angebot war noch übersichtlich, aber ein paar kleine Leckereien erstand ich. Nur vor dem Bäckerauto war eine – mir nicht ganz verständliche – lange Schlange, so dass ich – den Heimweg nutzend – noch bei meinem Lieblingsfleischer und einer nebenan befindlichen Bäckereifiliale vorbei fuhr und unter anderem frische Frühstücksbrötchen erwarb, sonst eher nicht üblich, ich kaufe die eigentlich immer freitagnachmittags. So war ich gegen 10 wieder zu Hause, versetzte mich in den Zustand, den ich sonst um die Zeit eingenommen habe (Nachthemd, Stoppersocken) und bereitete das Frühstück vor. Hoffentlich hat mich keiner auf dem Marktplatz gesehen. Das Langschläferklischee muss erhalten bleiben! 😉

Was nutzt eigentlich ein Parkleitsystem, dass seine Auslastungszahlen auch in einer App veröffentlich, wenn in der App den ganzen Tag die gleiche Zahl der belegten Parkplätze steht. Ich habe meinen Ausflug zum Grünmarkt ein wenig von der Belegung der Tiefgarage abhängig gemacht. Die App zeigte vor Abfahrt 110 freie Plätze an, nach dem Einparken auch und später am nachmittag wieder. Die leuchtende Zahl kurz vor dem Erreichen der Parkmöglichkeit an der Straßenecke war übrigens nicht 110, sondern 160. Also kein Rundungsfehler. Vermutlich hing da was im System. Zum Zeitpunkt der Niederschrift dieser Zeilen sind übrigens immer noch 110 Parkplätze frei. Na ja.

Da das Osterwochenende zum einen etwas fremdbestimmt, zum anderen aber bereits vor dem Besuch des Grünmarktes kulinarisch durchgeplant war, wird es wenig von den Leckereien am Sonntagmittag geben. Zumal das Sonntagmittag diesmal ein Montagmittag geworden ist. Aus Gründen. Und nicht nur das.

Sonntag->Montagmittag

Ein Päckchen Feldsalat, zwei Tomaten, drei Lammspieße meines Lieblingsfleischers. Ein dicht schließendes Schraubglas und eine selbstgemachte Vignaigrette. Was braucht es mehr?!

Feldsalat, Lammspieße, DressingAchja, eine Gabel. 😉 Die Spieße habe ich in ein wenig Öl gebraten, die Tomaten gesechselt, den Feldsalat gewaschen und sortiert. In das Schraubglas kamen etwas weißer „Balsamico“, etwas Apfelessig (der gute), Senf, Salz, Pfeffer, Honig. Dann wurde das erste mal zwechs Auflösung des auflösbaren gut bedeckelt geschüttelt. Dann kam moch das gute Rapsöl und auch etwas vom guten Olivenöl dazu. Nochmal gut bedeckeln und ebenso durchschütteln. Das Ergebnis seht ihr im Glas.

Feldsalat, Lammspieße, DressingKurz vor dem Verzehr kam es über das Gemüse, und wenn ein wenig davon auf die Lammspieße kommt, ist das auch nicht sehr schlimm. Die Gabel hilft beim Verzehr und für die letzten Soßenreste hilft ein altes, in Scheiben geschnittenes und aufgetoastetes Brötchen. Knisperknusper. Fingerleck.

Feldsalat, Lammspieße, DressingDie Spieße meines Lieblingsfleischers waren erwartbar sehr gut, da hätte nach der Zubereitung auch ein kleiner Klecks einer Knoblauchmajonäse nicht geschadet. Eine echte Aioli wäre vermutlich noch etwas zu aromatisch für das zarte Fleisch, aber wenn man nur aus Knoblauch und Öl besteht, darf man schon etwas scharf sein …

Politik zum Mittag

Es ist doch erstaunlich, wie sich mein Sonntag-Mittag-Essen dem Prinzip aktueller Politik unterwirft. Wie jedes gute Ereignis (formely knows as Rezept) bedarf auch ein Sonntagmittag einiger Vorbereitung und der innerliche Wahlkampf und seine Themen wurden dann von kleinen äußeren Beeinflussungen diktiert. Der Einkauf vom Donnerstag brachte aber noch kein Ergebnis, so dass bis Freitagabend nachjustiert werden musste. Und dabei fiel mir dann eine Wruke resp. Steckrübe in die Hände. In Erinnerung eines Bechers Schmand im Kühlschrank, der sicher bald in Rente ging (und übrigens nach wie vor auf seine Pensionierung wartet), waberte irgendwas mit gewürfelter Wruke, Schmandkartoffeln und einer proteinliefernden Beilage durch kulinarische Kleinhirn. Ggf. auch Schmandsteckrübe an gewürfelter Kartoffel o.ä.

Der Einkauf hinterließ bei der Proteinbeigabe eine planerische Lücke, aber der Blick in den Tiefkühler erbrachte zwei gut abgelagerte panierte Fischfilets, die dringend bereit für die Aufgabe erschienen. Bis zum Wahltag, der dann alles anders machte. Der Griff zu den gemüsigen Zutaten ließ eine Quantität erahnen, die nicht mit einer gesunden Portionsgröße korrellierte und die aber auch nicht, nach ursprünglicher Idee, aufwärmbar – in gut – erschien.

Sonntagmittag

So wandelte sich das Rezept ein wenig bei den Koalitionsverhandlungen (ich glaube, dass heißt in der Küche Mise en Place („Mist am Platz“)), und tendierte dann schnell in Richtung Suppe, hatte ich doch neben den Fischfilets auch noch eingefrorene, irgendwann vorher selbst gemachte Brühe entdeckt.

Durchwachsener Speck wurde (nicht zu) klein geschnitten und in etwas Rapsöl angebraten. Dann kamen die Zylinder Suppe (die Einfriergefäße waren rund) dazu und während ihres hitzebedingten Auftauens auch die gewürfelte Wruke, ein paar gewürfelte Kartoffeln und eine – der Vielfalt wegen – in Scheiben geschnittene Möhre dazu. Etwas Pfeffer und Rosmarin begleitete das Gemüse in den Topf, mit Salz war ich vorsichtig – Speck und Brühe waren ja auch schon gewürzt. Es kam aber auch noch etwas Wasser dazu, damit das Gemüse knapp bedeckt war.

Alles köchelte eine Weile vor sich hin, am Ende kamen noch ein paar grob geschnittenen Chiliwürstchen, etwas Salz und ein paar Chiliflocken dazu. Als die Wurst warm war, konnte angerichtet werden.

Wruken-/Steckrübeneintopf mit ChiliwürstchenDamit der Widerspruch zwischen Wahlversprechen und Regierungsprogramm noch deutlicher zu machen, wurde auch nicht auf einem tiefen Teller, sondern in einer „Schüssel“, eigentlich einer henkellosen Tasse mit Kunststoff-Griffring eines mir nicht bekannten Designers, serviert.

Wruken-/Steckrübeneintopf mit ChiliwürstchenAllerdings kam hier etwas recht wohlschmeckendes heraus, ein wenig mit Pfiff, die Würstchen und die Flocken verliehen dem Gericht eine gewisse Pikants. Die Kräuterbeigabe zum Ende hin habe ich offensichtlich vergessen. Aber im aktuellen Koalitionsvertrag steht ja auch nicht alles notwendige drin.

Einfallslos oder Standard?

Kennt ihr Ursula? Wenn nicht, ist es nicht weiter schlimm? Ich habe sie sowieso gegessen. Also könnt ihr sie vergessen. 😉 Nein, natürlich nicht. Es gibt ja noch mehr von Ursula, in ausgewählten Supermärkten, wenngleich eher regional vertreten. Eine mecklenburgische Firma für Fisch-Feinkost zeichnet für Ursula verantwortlich und ich hatte neulich ein Schälchen erworben. Und bevor ihr grübelt, was für einem Fisch die wohl den Namen Ursula gegeben haben, möchte ich gleich vorwegnehmen: Keinem. Offenbar ist das „-“ im Namen nicht nur ein Binde- sondern auch ein Trennstrich, bauen die in der Firma nicht nur Sachen mit Fisch, sondern auch andere Feinkost zusammen. Dieses Produkt namens Ursula besteht im wesentlichen aus Rotkraut, recht fein gehobelt und dann mit allerlei Gewürzen und würzenden Flüssigkeiten versehen. Kann man wirklich gut als Rotkrautsalat essen, nur muss man natürlich vorsichtig sein: Der Salat weiß, wenn Du ein weißes Shirt oder etwas vergleichbares an hast. Und die Rotkrautfarbe geht auch nie wieder raus! Ich könnte mir vorstellen, dass man den Salat auch gut zum Ostereierfärben nutzen kann … Ist ja nicht mehr lang hin. Die kulinarische Verwertung war aber sehr viel angenehmer. Und bringt eine schöne Abwechslung ins Krautsalat-Einerlei. Wenngleich ich ihn mir etwas gröber gehobelt auch recht schön vorstellen könnte.

Beinahe wäre der Rotkrautsalat „Ursula“ zu einer Beilage am Sonntagmittag verkommen, aber im Vorratsschrank rief noch eine Tüte zubereitetes Sauerkraut nach Verwendung, sprich: Das MHD war nahe …

Sonntagmittag

Convenience pur gab es am Sonntag zur Hauptmahlzeit. Für 2 Bestandteile kam die Mikrowelle zum Einsatz, 5 weitere wurden dann doch in der Pfanne zubereitet. Na immerhin. 😉 Eingeschweißte Folienprodukte, Tiefkühlsachen und noch etwas aus einem Plastebecher. Alles mit dabei.

Nürnberger mit Sauerkraut und KartoffelstampfEtwas Kartoffelbrei, Sauerkraut mit Möhrenstreifen, ein paar Nürnberger und ein Klecks Senf. Die Kartoffeln wurden geschält, gewürfelt, gewaschen und dann tropffeucht in einem abgedeckten, aber belüfteten Becher in der Mikrowelle binnen weniger Minuten gegart. In der Zeit bruzelten die Würstchen sanft in der Pfanne. Als die Kartoffeln weich waren, kamen Butter, Milch, Salz, Pfeffer, Muskat und Tk-Kräuter dazu und alles wurde so lange gerührt, bis sich der Stampf gebildet hatte. In der Zeit erwärmte sich das an sich fertige Sauerkraut in einem zweiten Plastebecher in der Mikrowelle. Optisch ist es nicht so der Bringer, aber so sah es auch schon in der Tüte aus. Als das Sauerkraut warm, die Kartoffel gestampft und die Würstchen gebraten waren, kam alles auf dem Teller zusammen. Ein Klecks Senf (auch aus dem Becher) ergänzt das Ensemble.

Nürnberger mit Sauerkraut und KartoffelstampfEs kommt ja nicht oft vor, aber das Mittag hat mich dazu gebracht, hinterher den Mülleimer zu durchwühlen. Nicht, weil ich noch Hunger hatte, sondern, um mich über den Zuckeranteil im „Sauer“kraut zu informieren. Das Süßkraut konnte nicht nur durch die Möhrenschnitze derartig süß geworden sein, da musste noch eine andere Quelle her. Und welch erstaunen: Es gab keinen Zucker als Zutat.

Vielleicht ist es Euch ja auch schon mal aufgefallen, aber es gibt Saftmischungen, die als Direktsaft (100%) verkauft werden, bei denen der geschmacksgebende Anteil aber weit unter 100% enthalten ist. Im konventionellen Produktsortiment kennt man das eher von den „Nektaren“, also Pfirsich- oder Sauerkirsch-Nektar, wo ein Teil reiner Fruchtsaft mit Zuckerwasser gestreckt wird. Einige Säfte (bspw. Sauerkirsche) werden auf diese Weise überhaupt erst trinkbar, andere werden dabei zu einer Billigversion ihrer selbst (Orangen- oder Apfelnektar). Stellt sich die Frage, wie man Geschmacksrichtungen á la Himbeere, Maracuja, Sauerkirsche u.ä. aber trotzdem als Direktsaft verkaufen kann. Sicher, der Himbeer-, Maracuja- oder Sauerkirschsaft-Anteil muss Direktsaft sein, aber wenn man den mit Zuckerwasser trinkbar macht, wirds ein Nektar, aber kein Saft. Einfache Lösung: Man nimmt stattdessen Apfeldirektsaft als Verdünnungsmittel und alles ist gut. Wir merken uns also: Apfelsaft ist der gute Ersatz für (fruchtiges) Zuckerwassser.

Zurück zum Sauerkraut, seiner Farbe und Süße. Ihr ahnt natürlich schon, was meine Müllrecherche ergab: Sowohl Äpfel als auch Apfelsaftkonzentrat waren im Produkt enthalten und dürften hiermit die Hauptquellen für die Süße gewesen sein. Und Äpfel waren mehr drin als Karotten. Wenn auch nicht so gut sichtbar.

Nürnberger mit Sauerkraut und KartoffelstampfUnd das Äpfel auch mal braun werden, wissen wir ja. Da hilft auch die Ascorbinsäure nichts, die auch im Produkt enthalten war.

Im großen und ganzen war das Produkt ja nicht schlecht, aber ein typisches Sauerkraut war es nicht. Es schien auf große Massentauglichkeit getrimmt zu sein und das Saure wurde ihm auf diesem Weg fast völlig ausgetrieben. Wenn man da eine süße Soße drüber schüttet, taugt es vielleicht auch als Dessert.

Die Würstchen waren in Ordnung, und die Stampfkartoffeln Spitze, vielleicht auch, weil sie eine Mischung aus fest- und mehligkochenden Kartoffeln waren.

Aufgewärmtes hausgemachtes

Erinnert ihr euch noch an meinen letzten Linseneintopf? Irgendwo fand sich noch ein Rest. zum wegwerfen zu schade, für eine Mahlzeit zu wenig … Aber da erinnerte ich mich an die süddeutsche – mich deucht: schwäbische – Küche, die gern auch mal Teigwaren mit Linsen verbindet. Dort eher in Form von Spätzle, aber Teigware ist Teigware. Also den Vorratsschrank geplündert und nach Pasta durchsucht …

Pasta mit LinsenGenau das richtige für einen Urlaubs-aber-es-geht-mir-auch-nicht-so-besonders-Montag. Und es war schnell zubereitet.

Pasta mit LinsenVermutlich hätte man es noch ein wenig aufhübschen können, aber die Suppe war geschmackvoll genug, dass sie auch zusammen mit der Pasta gut daherkam. Und es störte auch nicht, dass sich auch Kartoffeln mit in der Suppe befanden. Ist sowieso nur eine Denkschranke, dass Pasta und Erdapfel nicht auf dem gleichen Teller passen.

Sonntagmittag

Und am Wochenende gab es dann mal was richtig hausgemachtes. Ich benutze den Begriff „hausgemacht“ ganz bewusst und im gleichen Sinn, wie ihn so manche Gastronomie oder auch Cafés benutzen. Immerhin habe ich 80 ml Milch selbst in eine sich erwärmende Pfanne gegeben und dann damit eine Mahlzeit zubereitet. Ich musste auch die ganze Zeit rühren und den richtigen Zeitpunkt des Garendes abwarten. Und die Kräuter habe ich auch selbst oben drüber geworfen. Also alles hausgenmacht.

HühnerfrikasseeEine Hühnerbrust habe ich gewürfelt und sanft gegart, dabei habe ich auch eine kleine Möhre in Scheiben geschnitten und mit dazu gegeben, kurz vor Ende kam noch eine Handvoll Tk-Erbsen dazu. Zwischendurch habe ich alles gut gewürzt und mit ein wenig Mehlbutter, die ich natürlich selbst vorher zusammengeknetet habe, gebunden. Nebenbei habe ich eine halbe Tasse Reis gegart und mit in das Gericht eingerührt. So in etwa könnte es gewesen sein. Mein hausgemachtes Hühnerfrikassee – ihr erinnert euch: ich habe Milch dazu gegeben, alles erhitzt und umgerührt – kam tiefgekühlt und ohne unnötige Zusatzstoffe vor einiger Zeit ins Haus und wurde nun mit in die Pfanne heißer Milch gegeben und zubereitet.

HühnerfrikasseeAls alles die richtige Konsistenz hatte, habe ich es selbst(!) in eine Schüssel umgefüllt, mit Tk-Kräutern bestreut und dann für euch abgelichtet. Als hausgemachtes Essen.

HühnerfrikasseeIst doch schön geworden und schmeckte auch recht gut. Und wärmte auch ein wenig die männergrippeinduziert wunde Seele, der irgendwie nix einfallen wollte, was man sonst so köcheln könnte. Beinahe hätte ich noch ein vorrätiges Chili-Würstchen reingeschnibbelt, aber das wäre des hausgemachten doch vielleicht etwas viel geworden. 😉