Punkte fürs Essen

Manchmal, wenn man etwas schreiben will, gehen einem Worte durch den Kopf, die man nicht verwenden möchte und gibt die dann in Suchmaschinen, Übersetzer, Synomymwörterbücher oder ähnliches ein und hat dann doch – mit ein bisschen Glück – einen Aufhänger. Die „Punkte“ im Titel entstanden auf diese Art. Schauen wir mal, wo das hinführt.

Welche Relevanz hat eigentlich der Nutriscore? Ihr kennt diese farbige Markierung auf meist industriell hergestellten Nahrungsmitteln, wo die, die am besten schmecken, meist mit D oder E gekennzeichnet sind. Zum einen lernt man daraus, dass die gesündesten Lebensmittel die ohne Nutriscore sind (frisches Produkte zum Beispiel), zum anderen ist die Kennzeichnung nicht einheitlich, böse Zungen würden behaupten willkürlich. Bei Sebastian Lege habe ich mal gelernt, dass die Hersteller teilweise die Produkte auf einen besseren Nutriscore hin optimieren, ob sie sie damit verbessern, bleibt als Frage auf der Strecke. Die allgemeine Empfehlung, möglichst wenig (industriell) vorverarbeitete Speisen zu sich zu nehmen, bleibt.

Beispiel: Ihr kennt mittlerweile meine kleine, böse Vorliebe für Kaltmilchkaffeegetränke, offiziell „Milchmischgetränke“. Hier mal zwei Beispiele:

Zwei kalte MilchmischgetränkeWenn ich die Namen richtig interpretiere, ist das eine Milch mit Espresso und das andere Espresso „befleckt“, also mit Milch. Das eine gibts bei Aldi, das andere bei Lidl. Soweit die Unterschiede.

Zwei kalte Milchmischgetränke (Zutaten, Nährwerte)Studiert man die Texte (Zutatenliste und Nährwerte, Menge u.a.) ist der Inhalt identisch, was nicht wundert, ist der Abfüller beider Getränke derselbe und die Abfüllung, orientiert am MHD, 2 Tage auseinander. Okay, die Texte sind einmal zentriert geschrieben und einmal im Blocksatz, dass sollte sich aber nicht auf den Inhalt der Fläschchen auswirken.

Zwei kalte Milchmischgetränke (Nutriscore)Auch der Koffeingehalt ist bei beiden der gleiche, auch wenn er auf dem einen Etikett mit 4/4 Bohnen, auf dem anderen mit 5/5 dargestellt wird. Aber ein Unterschied im NutriScore von 2 Stufen? Kommt mir übrigens jetzt nicht mit der Info, dass der Maßstab für den Nutriscore neulich umgestellt wurde. Die beiden Flaschen sind – wie gesagt – 2 Tage von der Abfüllung auseinander UND waren vor Monaten bereits genauso gekennzeichnet.

Zwischenmahlzeit

Neulich war ich eingeladen. Es gab Fajitas mit Drumrum.

Fajitas de Carne, mit Zwiebeln, Champignons, Paprika, Tomaten, Tortillas, Salsa und SauerrahmNetter Service, teilweise zu offensichtlichen Stammgästen auch „mecklenburgisch freundlich“. Aber wenn man das nicht ist, war’s schön.

Fajitas de Carne, mit Zwiebeln, Champignons, Paprika, TomatenWie ich eben, kurz vor dem Schreiben, gelesen habe, habe ich sie wohl falsch gegessen. Oder es wurde falsch, aber mittlerweile in üblicher Form serviert. Aber egal. Und ja, es war Mais drin, was mein Körper aber zügig wieder abgestoßen hat (nicht beschleunigt!). Da ich, wie ich vor Jaaaahren schon mal bewiesen habe, von derartigem Essen nix verstehe, was auch auf die aktuelle Zusammensetzung des Pfanneninhalts zutrifft, lasse ich eine Bewertung. Wäre irgendwas von drögem Fleisch und latschigem Nachobruch geworden. Aber vielleicht muss das so.

Sonntagmittag

Manche Sachen muss man eben auf die harte Art lernen, und dabei ggf. noch das beste draus machen. So habe ich an diesem Wochenende gelernt, dass es den Grünmarkt bei uns nur alle 2 Wochen am Samstag gibt. Zum allgemeinen Nichterstaunen an diesem Samstag nicht. Dabei hatte ich mich extra früh nach kurzer Nacht aus dem Bett geschält. Allein, der Marktplatz war leer, und die Nachrecherche (das „nach“ ist zeitlich gemeint, und demzufolge nicht Bestandteil des Wortes Recherche) erbrachte den bisher mir unbekannten Rhythmus. Immerhin nutzte ich das Unterwegssein für den Besuch meines Lieblingsfleischers, und das war gut so. Das „Grüne“ wurde durch eine Tiefkühllösung ersetzt, und so kam ein Mittagessen mit Botschaft(?) zustande. Und ein Outing meiner Linksgrünversifftheit.

Stampfkartoffeln, Erbsen, KotelettDazu sollte man vielleicht wissen, dass das Kotelett durch meinen Lieblingsfleischer rötlich mariniert war, im rohen Zustand also deutlicher zu erkennen als Anspielung auf „rot“. Die Blume von Bündnis90/Die GrünenNaja, und die Erbsen mit Kartoffelbreiring? Das sieht doch aus wie die Blume von Bündnis 90/Die Grünen? Nicht ganz so künstlerisch exakt, aber so vom Prinzip. Vielleicht hätte ein wenig weniger Petersilie und dafür Kurkuma in den Kartoffeln etwas geholfen. Oder – dann als Edelgrüne – mit Safran gefärbt. Die Erbsen waren übrigens dampfgegart (dezente grundsätzliche politische Anspielung in vielerlei Richtungen), die Kartoffeln kamen aus der Mikrowelle, wurden mit Salz, Pfeffer, Muskatnuss, Butter und Milch versehen und dann gequetscht. Der Garnierring war für die Gestaltung vielleicht etwas groß, zu wenig Kartoffeln, zu viel Erbsen, aber die Botschaft war wichtig. Über die hervorragende Fleischqualität lasse ich mich diesmal nicht aus. Bei der Bezugsquelle mittlerweile selbstverständlich. Wenn man richtig mit ihr umgeht.

Stampfkartoffeln, Erbsen, Kotelett

Gleichzeitig hatte ich auch noch ein Nackensteak in einer Kräutermarinade gekauft. Das war zum früheren Zeitpunkt ebenfalls sehr lecker und kann empfohlen werden. Fleischer machen eben doch die besseren Produkte, wenn sie auch die Tiere selbst aufziehen und das Futter für diese anbauen. Oder sie können es.

Stampfkartoffeln, Erbsen, KotelettZart, mit schönem Biss, saftig, die Erbsen frisch und aromatisch (Bio, Tk), die Kartoffeln mehlig kochend, alles einfach, aber lecker. Es lebt von den Grundzutaten und die sind gut – gewesen. <rülps> Lecker.

 

 

Von der Jugend eine Scheibe abschneiden

Zum Einstand gebe ich mal das Trüffelschwein. In der televisionären Hintergrundbeschallung eines Nachmittages, der doch einige Zeit am Rechner zubrachte, klangen interessante Gedanken in meinem Ohr wieder. Dann ging die Recherche los: Wer hat das gesagt, kriege ich das irgendwie rekapituliert, habe ich das richtig verstanden und welcher Sender lief da eigentlich die ganze Zeit im Hintergrund? 😉 Natürlich hat der gehörte Gedanke irgendwas mit Kulinarik zu tun. Die Qualität unserer Ernährung hängt auch von der Versorgung ab: „Ich glaube, dass wir bspw. beim Supermarkt häufig das Problem haben, dass wir zum Beispiel Dinge kaufen wollen, die dann möglichst lange halten. Wenn man möglichst selten in den Supermarkt geht, man sich möglichst wenig mit dem Einkaufen, mit Qualitäten und mit Kochen beschäftigen. Wenn wir dann nur noch einmal die Woche in den Supermarkt gehen wollen, dann muss das Gemüse so sein und so verpackt werden und so haltbar sein, dass es eigentlich viel länger halten muss, als es wirklich gutes Gemüse tut.“ Außerdem: „Wenn wir etwas servieren, was die meisten Menschen erstmal ablehnen, und dann aber eine sehr, sehr positive Erfahrung damit verknüpfen. Ich esse es dann und stelle dann fest: ‚Es ist unfassbar gut. Das hätte ich nie erwartet.‘ … Dann beginnt ein Nachdenken über eigene Vorurteile z.Bsp. gegenüber bestimmten Produkten und dann auch über das eigene Handeln.“ Und: „Immer weniger Menschen haben Zugang zu sehr, sehr guten Lebensmitteln. Oder auch zu sehr gut gekochtem Essen. Und das ist eigentlich auch die Gefahr, dass das nur noch eine sehr gut Bezahlende, ganz klein Betuchte hat. Und der Rest bekommt sozusagen die Industrie-Nahrungsmittel, keine Lebensmittel mehr. Nur noch Nahrungsmittel. Alles tote Materie. Und das ist natürlich eine große Gefahr.“ (alles zitiert aus „Am Pass“, SR 2022, von Felix Schneider, Nürnberg)

Prost

Erlebt ihr das eigentlich auch mal? Da lese ich in einem anderen Kochblog von einem „neuen heißen Schei..“ (meine Worte, im Original irgendwas von gerade im Trend) und überlege: ‚Habe ich das nicht neulich(?) auch mal gemacht?‘ Nunja, das „neulich“ ist 5 Jahre her und erinnert an das alte Weistum: Gute Ideen kommen entweder 100 Jahre zu früh oder 5 Minuten zu spät. Wobei es keine Idee von mir war, sondern nur eine aufgegriffene.

Aus Gründen hatte ich gerade Tonic in 2 Varianten im Haus. Campari-Tonic im Latte Macchiatto-GlasDas beruhte auf der Diskussion in einem weiteren Kochblog und der Veröffentlichung eines Drink-Rezeptes in einem vierten. In einem meiner Schränke lagerte noch ein Rest Campari, den ich vor Zeiten gern mal mit Orangensaft genoss. Als gelerntem DDR-Bürger bekommt mir allerdings ein gewisses (kleines) Maß an Orange nicht*, so dass der Bitterlikör in besagtem Schrank nach hinten rutschte. Im erwähnten Kommentargespräch kam ich darauf zu sprechen und las einige Tage später das Rezept für Campari-Tonic. Dachte ich mir: Gut, dass ich Kochblogs lese, so kann ich Reste verbrauchen. Beim Studium der hervorgekramten Flasche bzgl. eines möglichen MHD stellte ich allerdings fest, dass das Rezept für Campari-Tonic sogar auf dem Rückenetikett stand.Campari-Tonic im Latte Macchiatto-Glas 🤭 Naja. Wer sehen kann, …

Da nach dem Aufbrauchen des Bitterlikörs noch Tonic (hier übrigens Dry Tonic) übrig war, kam die Idee, das neue Trendgetränk (von vor 5 Jahren) auch noch herzustellen. Dabei griff ich allerdings nicht auf das gelesene Rezept** zurück sondern auf meine Erfahrungen (1, 2 u.a.). Eiswürfel kamen in ein Glas und dann ein frischer doppelter Espresso darüber. Das ganze wurde ein wenig durchgeschwenkt, so dass sich der Caffè schnell abkühlt, dann goss ich vorsichtig das Tonic Water drüber. Fertig. Im Idealfall schwimmen immer noch Eiswürfel(reste) im Drink. Genießen. Und sich dann Fühlen wie ein Duracell-Häschen. Ein wenig anregend ist er schon. 😉 Und damit eine schöne Idee für den Sonntagmorgen. Statt des sonst üblichen Milchkaffees.

Espresso-TonicWer es süßer mag, nimmt normales Tonic Water. Wer andere Aromen mit dabei haben möchte, tummelt sich in der Tonic- und Kaffeebohnenvielfalt. Espresso-TonicHier Dry Tonic und teilweise karamelisierte Kaffeebohnen, handgemahlen und per Siebträger in einen doppelten Espresso gepresst. Eiswürfel aus Leitungswasser, gut abgelagert im Tiefkühler. Der Eiswürfelbehälter war neu, dies sein erster Einsatz. Das Tonic Water war natürlich vorgekühlt. (Informationen für alle, die ein genaues Rezept brauchen und dies hier nachmachen wollen.) Mischungsverhältnis lag bei ca. 1:2 oder 1:3 zwischen geeistem Espresso und Tonic.

Sonntagmittag

Irgendwann muss doch mal die Auflösung kommen, was das mit der Überschrift auf sich hat. Jetzt: Junge Zucchini, in Scheiben geschnitten, Kartoffeln, in Scheiben geschnitten und eine Scheibe Kalb (spätestens das als Symbol für die Jugend) landeten Sonntag auf dem Teller.

Kalbsrückensteak an Zucchini-Möhren-Zwiebel-Gemüse und BratkartoffelbruchDie Idee mit den Zwiebeln, die ich vor den Zucchini-Scheiben in die Pfanne gab, war nicht bis zu Ende durchdacht. Vielleicht hätte ich sie doch eher an die Kartoffeln geben sollen. Die waren in bratkartoffeltypische Scheiben vorgeschnitten und zusammen mit den ebenfalls schon zerkleinerten Möhren vorgegart (Mikrowelle). Kalbsrückensteak an Zucchini-Möhren-Zwiebel-Gemüse und BratkartoffelbruchNeben einer roten Zwiebel kamen auch noch zwei Knoblauchzehen und eine gelbe Chilischote (entkernt) zu den Zucchinischeiben. Salz und Pfeffer sind selbstverständlich. Die Möhrenscheiben kamen nur noch zum Drunterrühren und vielleicht ein wenig Angehen mit in die Pfanne. Die Kartoffelscheiben kamen in eine separate Pfanne und spätestens hier stellte ich fest, dass das mehligkochende Kartoffel waren. Nachdem ich anfangs versuchte, ihnen doch die Bratkartoffelform zu erhalten, firmiert das ganze zum Schluss unter Bratkartoffelbruch, der eher wok-rührend in der Pfanne anröstete.

Das Fleisch erinnerte ein wenig an ein Rumpsteak, war aber vom Kalb und nannte sich deswegen Kalbsrückensteak. Das wurde zügig in einer heißen Pfanne in Anwesenheit von Öl und Salz angebraten/-bräunt und kam dann zum Nachgaren in den knapp erwärmten Heißluftofen, bis alles andere fertig war. Zart und saftig. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Und schmackhaft.

Kalbsrückensteak an Zucchini-Möhren-Zwiebel-Gemüse und BratkartoffelbruchDer gesamte Teller kam noch unter einen kurzen Schauer Petersilie und dann aufs Brett zum Fotografieren. Das Schreiben dieser Zeilen erfolgt wohl auch schon mit der Energie aus diesem Teller.

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*) Fake-News-Alarm! Hier wird eine (zeitliche) Korrelation zu einem Zusammenhang hochst(er)ilisiert (Fremdwörter sind Glückssache), den es natürlich nicht gibt. Wahr ist: Ich bin in der DDR geboren, dort gab es wenig Orangen. Ich wurde bei allzuvielem Verzehr als Kleinkind davon wund, was heute auch noch so ist. In der DDR-Zeit war es praktisch, wenn man etwas knappes sowieso nicht mochte oder vertrug.

**) Das beide Drink-Rezepte im selben Blog stehen, habe ich erst beim Verlinken in diesem Artikel bemerkt. Wir tun mal so, als ob es doch zwei Quellen waren. Sonst müsste ich ja einiges Umformulieren …

Kalte Suppe und anderes mehr

Wenn man sich die Dokutainment-Filme mit Sebastian Lege oder die Webseite Lebensmittelklarheit.de der Verbraucherzentralen so ansieht, ein wenig abstrahiert und extrahiert, etwas unsachlich pauschalisiert und das dann in den Sozialen Medien hinausposaunt, könnte man meinen, dass 90% des Bestandes eines jeden Supermarktes oder Discounters ungesund, Kundenbetrug und/oder zumindest Kundenverscheißerung ist. Und, um eine kleine Differenzierung einzubauen: Bei Bioläden sind es nur 60%. Die einzigen ehrlichen Bereiche: die offenen Obst/Gemüse- und die offenen Fleisch(!)*-Abteilungen. Sollte es eine Fischabteilung geben mit ganzen Fischen, dann die auch noch. Anschließend hört es auf. Sobald irgendwas verarbeitet ist, darf man skeptisch werden. 

Mittwochmittag

Welche Speise braucht kein Gas zum Zubereiten? Genau: eine Gaspatscho. Oder besser: Gazpacho. Dabei stimmt es gar nicht, zumindest im konkreten Fall.

Suppentasse mit GazpachoDas hiesige Kraftwerk der städtischen Werke arbeitet mit Gas. Wobei ich einen Ökostrom-Tarif habe, und ich unterstelle, das Teile des Gases im Kraftwerk Bio-Gas ist, vor allem, wenn ich Licht oder den Herd anschalte. Oder den Pürierstab. Das Ergebnis war leidlich lecker, der Zwiebel-/Knoblauch-Dunst begleitete mich noch den ganzen Tag, Durchzuglüften war leider dank 37°C Außentemperatur bei 0 Wind keine Option. 

Suppentasse mit GazpachoDiverse Tomaten wurden geviertelt, eine Salatgurke in Scheiben geschnitten, eine rote Paprikaschote gewürfelt (im Rahmen der Möglichkeiten), eine Chili entkernt, zwei rote Zwiebeln und 4 oder 5 Zehen Knoblauch geschält. Alles kam mit Salz und Pfeffer in einen Topf. Dann: Auftritt Pürierstab. Nachdem ein Ansatz erfolgte und der erste Teil verflüssigt war, ging der Rest schnell. Eine Spur Zucker kam auch noch dazu, zur Abrundung. Dann wurden ob der Menge zwei Vorratsbehälter mit der aromatischen Flüssigkeit gefüllt und kühl eingelagert. Der Rest kam in Schüben in die Tasse, nur mit ein wenig Eis ergänzt. Lecker, frisch und vampirverschreckend. Die Reste gab es dann auf Arbeit bei den Kollegenden, teils als Gazpacho, teils als fruchtige Soße, aufgekocht und zu Pasta. 

Samstagsfrühstück

Warum gibt es eigentlich das Paradigma, dass Frühstück immer morgens/vormittags gegessen wird? Gerade samstags, der Tag bei mir, der ohne Zeitdruck, Termine und Verpflichtungen stattfindet, sehe ich eine derartig frühe Mahlzeiteneinnahme nicht ein. Wobei ich die Form und den Inhalt aber mag. Schön mit Brötchen, Konfitüre, Frühstücksei, Milchkaffee und Saftschorle. Wenn man dann ausschläft und noch ein paar Sachen erledigt, dann kann es auch mal 14:30 Uhr sein, als man die Kaffeemühle ergreift, um das Kaffeemehl für den Frühstückskaffee zu mahlen. Als kleine, beinahe revolutionäre Variante, gab es diesmal kein Frühstücksei, sondern Rührei mit Speck. Sowas kann man mal probieren, es war auch ganz lecker, aber nächstes Mal gibts wieder Frühstücksei. Das Rührei brachte die gesamte Dramaturgie des Frühstücks durcheinander. Allein die Tatsache, dass ich auch noch ein Glas einer preisgekrönten Nuss-Nougat-Creme leer machen muss (das Zeuch ist wirklich ekelhaft süß), bringt schon Unruhe in den Samstagmorgen (im Sinne erster Tagesabschnitt, unabhängig von der Uhrzeit), aber erfreulicherweise ist ein Ende am kommenden Samstag abzusehen: Das Glas wird dann leer. Da ich nicht ständig mit dem Smartphone rumlaufe, gibts leider kein Bild vom Frühstück. 

Sonntagmittag

Jemand hatte Geburtstag und lud ein. Klassische Küche. Gutbürgerlich. Aus aktuellem Anlass gab es Fisch. Ich tat mein Möglichstes, um das Sommerloch zu stopfen. 

Welsfilet mit Gemüse und Käse überbacken und KarfoffelpüreeDer Brombachsee ist zwar weit weg, aber wie ich den Medien entnahm, gibts in MV sehr viel Aquakultur mit dem Wels. So verbirgt sich der Fisch unter dem Käse und in Gesellschaft von Gemüse und Pilzen. Lecker. Und es gab Kartoffelpü dazu. Ich glaube, dass bereits auffiel, dass ich das gern mag. 😉 

Welsfilet mit Gemüse und Käse überbacken und KarfoffelpüreeSchöne Stücke Wels. Mir fällt gerade nicht wirklich mehr ein als lecker. Und unter so einer Kruste fällt das mit dem Fisch auch wenig auf, so können wir, wenn wir zusammen halten und uns gegenseitig helfen, auch die 90 kg Welse aus dem Brombachsee vertilgen. Wobei: Bei den großen Viechern, schmeckt das dann nicht ggf. etwas tranig? Hat da jemand Erfahrungen?

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*) Das Ausrufezeichen setze ich dahinter, weil ich die Wurstabteilungen schon wieder ausschließe. Nur der reine Fleischbereich. Eben alles ohne Verarbeitung.

Fragen, Abkühlung, flüssige Kartoffeln und drei Sterne

Als erstes eine Frage: Kommt nur mir das so vor oder ist mein Einkaufsradius nur so eingeschränkt: Gibt es keine klassischen Grapefruits mehr? Egal, ob als Frucht oder als Saft? Ich habe beides schon ewig nicht mehr gesehen, habe sie aber immer gern gegessen bzw. getrunken. Das einzige, was ich oft finde, sind pink Grapefruit als Frucht oder als Saft. Die sind zwar auch lecker, aber doch sehr weich gespült und auf Massengeschmack getrimmt. Ich möchte mal wieder sowas herzhaft kräftiges wie eine klassische, hellgelbe, fast weiße, Grapefruit mit ordentlich bitter. Und kommt mir jetzt nicht mit Pomelo! Die ist ja nicht nur weich gespült, sondern auch noch aufgeblasen. Wobei die Farbe schon eher in die richtige Richtung geht …

Eiskaffee

Jetzt kommt die große Botschaft: Eiskaffee (genau wie Eistee) kann man auch selber machen! Allerdings schmeckt das dann doch ganz schön anders als das, was man fertig zu kaufen bekommt. Jeder darf dann selbst entscheiden, ob doch mal experimentiert und gut gefunden wird, oder ob man im gewohnten, langweiligen Geschmacksraum bleibt. 😉 Wobei mir in dem Zusammenhang ein Witz einfällt: Der kleine Steppke ist das erste Mal im Leben einen Pfirsich und ruft verwundert aus: „Mammi, Mammi! Der Apfel schmeckt nach Eistee …!“

An dem Witz ist so viel falsch, zumal kaum ein „Pfirsich-Eistee“ wirklich nach Pfirsich schmeckt. Genauer: Ein Eistee, Typ Pfirsich, schmeckt eigentlich nicht nach Pfirsich, sondern nach dem Aroma, bei dem uns eingeredet wird, dass das Pfirsich sein soll. Aber genug davon.

Zumal es ja um Eiskaffee gehen soll. Der frische, kräftige, gern doppelte Espresso läuft entweder direkt auf ein paar Eiswürfel oder wird sofort nach dem Kochen/Zapfen auf Eis gegeben. Die Mischung wird dann mit Milch, Sahne, Mischung, Alternative nach Belieben aufgegossen, etwas durchgerührt und nach Wunsch mit einem Sirup (Karamell, Hafer, Agavendicksaft, Honig, …) in Maßen gesüßt. Kann man auch weg lassen. Lecker. Wer sowas mit etwas Plan macht, könnte sich in diesen Eiswürfelbehältern auch gleich die Milch/den Drink einfrieren. Hmmm.

Milchalternative

Wo wir gerade bei Milchalternativen sind: Es gibt da was neues. Milchersatz aus Kartoffeln (4% (in Worten: vier), vorher steht Wasser drauf, danach Rapsöl, Zucker, Erbsenprotein, Dikaliumphosphat, Calciumcarbonat, Aroma, 3 Vitamine). Was nach einer schönen, regional zu verwirklichen Idee klingt, schmeckt wie alle Pflanzendrinks nach Pflanzendrinks. Die haben einen gemeinsamen aromatischen Nenner, die sie nach wie vor als ernstzunehmende Milchalternative ausschließt. Als eigenständiges Getränk sind sie in Ordnung, und wer gern Muckefuck mit Milch mag, kann damit aus jedem Kaffee einen Muckefuck machen, aber als Milchersatz: Nein. Es fehlt die Frische, dafür ist (zumindest in der versuchten Barista-Variante) ordentlich Süße mit dabei. Und wenn der Milchkaffee bzw. Kartoffeldrinkkaffee dann nicht mehr sehr sondern nur noch lauwarm ist, ist es am schlimmsten. Ich jage noch hinter der zuckerfreien Version hinterher. Vielleicht kann man die wenigstens als Verflüssiger für Stampfkartoffeln einsetzen.

Fischbulettenbrötchen

Vor einiger Zeit habe ich mal beim Einkaufen eine Packung Fischbuletten gefunden. Sie firmierten zwar unter einer Eigenmarke, aber der Hersteller kam erfreulicherweise aus der Gegend. Genauer gesagt aus der Feldberger Seenlandschaft. Das ließ ein wenig was erwarten. Jeder kennt doch die exquisiten Fischschwärme in den Feldberger Seen, wo Lachs und Kabeljau die schöne Landschaft genießen … Ich wusste gar nicht, dass das Wasser da so salzig ist und Ozeananschluss hat. Nungut, die Firma hat das auch nicht selbst hergestellt, sondern für sich herstellen lassen. „Hergestellt für“ macht natürlich die Herkunft aus der Region nur zum Label, aber nicht zur Qualitätsmarke. Und entsprechend war auch das Produkt.

Fischbulette halbiert, ohne größere Struktur in Lachsrosa (vom Paprikaextrakt)Einen der Klobse habe ich gebrochen. Innen Sprengfisch vom feinsten, ohne jede Struktur.

Fischbulette halbiert, ohne größere Struktur in Lachsrosa (vom Paprikaextrakt)80% Kabeljau, 10% Lachs und ein Paar Hilfsmittel für Haltung und Geschmack. Inkl. Kartoffelflocken. In der Pfanne habe ich auch zwei etwas angebraten (laut Packung empfohlen, der Kaltverzehr ohne jede Hitzeeinwirkung ginge aber auch).

Fischbulettenbrötchen mit KopfsalatblattZu allgemeinem Erstaunen schmeckte die Bulette nach Fisch. Und da der Fisch i.Allg. im Wasser lebt, war die Bulette innen auch recht nass. Ehrlicherweise würde ich „saftig“ in dem Zusammenhang nicht nehmen. Wer weiß schon, wo das Wasser her kommt. Die Farbe ist übrigens made by Paprikaextrakt und hat bei 10% Lachs nichts mit dem Fisch zu tun.

Fischbulettenbrötchen mit KopfsalatblattUnter dem Salatblatt findet sich noch etwas Majonäse auf dem Brötchen. Das sei zur Geschmackshebung und Vollständigkeit erwähnt. Gehört schließlich für einen Burger so. Und eine andere entsprechende Soße hatte ich nicht zur Hand. Die Überlegung war, noch etwas Tk-Dill in die Majo zu rühren, aber andersherum: Schade um den Dill.

Sonntagmittag

Eigentlich sollte es etwas völlig anderes geben, wobei das „völlig“ völlig übertrieben ist. Nur einen Bestandteil musste ich aus Schusseligkeit austauschen. Geplant war etwas langsam gegartes, dass – nach wie vor – roh im Tiefkühler schlummert. Aber als ich nach 11 Uhr feststellte, dass ich vergessen hatte, es am Vortag vom Tiefkühler zum Auftauen in den Kühlschrank zu legen, und dass das langsame Garen auch ein paar Stündchen dauern könnte und ich so ein üppiges Nachtmahl eigentlich nicht bevorzuge, ruht der fleischliche Planungsstand nach wie vor im Tiefkühler und ich grub nach einer Alternative. Im Dosenlager wurde ich fündig. Letztendlich führte alles dazu, ohne jeden Topf oder jede Pfanne zu kochen, es gab Mikrowellenessen:

Möhrengemüse, Kartoffelbrei, *** Pulled Pork (entdost)Kartoffel schälen und klein würfeln, Möhren schälen und in Scheiben schneiden. Beides (getrennt) in mikrowellengeeignete Behältnisse mit Deckel und Dampföffnung, mit Wasser spülen und tropfnass für 10 Minuten in die Mikrowelle. Zu den Kartoffeln kamen hinterher etwas Milch und Butter, Salz, Pfeffer und Muskatnuss und eine kräftige Rührung mit der Gabel. Die Möhren wurden mit Salz und Pfeffer, etwas Rosmarinpulver und einem kleinen Stich Butter gewürzt und vorsichtig vermischt.

Möhrengemüse, Kartoffelbrei, *** Pulled Pork (entdost)Das ***Pulled Pork war ein typisches Dosengericht. Kalt roch es wie 3259 andere Dosenschmorfleischgerichte. Erwärmt wurde es nicht besser, sondern entlockte noch ein paar andere Fehlaromen (würde ich sagen, der echtes Pulled Pork noch nie gegessen hat). Ich hatte erst eine Pökelung im Verdacht, aber das scheint es nicht gewesen zu sein (lt. Packungsaufdruck). Was mich nur etwas irritiert, ist die Produktbeschreibung: „… aus Fleischstücken zusammengefügt, mariniert und gegart“. Vielleicht liegt hier das Problem. Wenn ich richtig informiert bin, wird Pulled Pork aus einem großen Fleischstück hergestellt, dass nach der Garung zerteilt und nicht vor der Garung zusammengesetzt wird. 😉

Möhrengemüse, Kartoffelbrei, *** Pulled Pork (entdost)Kartoffeln und Möhren waren aber super. Und wenn man das „Fleisch“ mit den beiden mischte, schmeckte das auch recht gut.

Feinfrost mit

Wenn bei einem Fertiggericht für die Pfanne drauf steht, dass man 4 Esslöffel Wasser dazugeben soll, wieviel Wasser gebt ihr dazu? Ich frage für meine Besteckschublade.

Fertiggericht mit Reis, Hähnchen, asiatischDas Gericht war „ohne künstliche Zusatzstoffe“ und auch ganz lecker. Kann man mal essen. Lief unter „Hähnchen süß-sauer mit Reis“. Es kann an meinem etwas durcheinander geratenen kulinarischen Tagesablauf am Samstag* gelegen haben, aber wirklich satt bin ich davon nicht geworden. Womit ich nicht auf die Menge anspiele, die war in Ordnung. Aber die sogenannten „Sättigungsbeilagen“ (hier: Reis) sind eben nicht für die Sättigung zuständig, sondern sorgen zügig für neuen Appetit (um das Wort „Hunger“, das an dieser Stelle falsch wäre, zu vermeiden).

Fertiggericht mit Reis, Hähnchen, asiatischDas Gemüse war recht knackig, alles gut abgeschmeckt. Das Geflügel hatte eine etwas eigentümliche, für Fertiggerichte aber nicht unübliche Konsistenz. Vielleicht wäre es eine Idee für die Firma, „Halbzeuge“ herzustellen, in dem Fall stelle ich mir die gleiche Mischung, nur ohne Fleisch vor, dass man dann aber selber frisch anbrät und dann die Reis-Gemüse-Soßen-Mischung darüber gibt. Könnte das Fertiggericht, dass es dann nicht mehr ist, verbessern. Ich erinnere mich, dass andere Hersteller mal solche Produkte hatten, allerdings mit totgegartem Gemüse aus Glas oder Dose.

Nochmal zurück auf die Ausgangsfrage: Wieviel Wasser sind 4 Esslöffel?

LöffelgrößeEine exakte Menge anzugeben, wird schwierig, offenbar hat die Standartisierung bei Esslöffeln noch nicht um sich gegriffen. Oder wir hatten in der DDR einfach die größeren Löffel. Bei der größten DDR, die es je gab, würde es mich nicht wundern.

Sonntagmittag

Wo wir gerade beim Tiefkühlhersteller ohne Zusatzstoffe waren. Die knusprigen Riesenfischstäbchen sind bei denen auch nicht schlecht.

Knusperfisch, Sahnekohlrabi, BackkartoffelWährend das Fischstück und die halbierten Kartoffeln im Ofen heißluftumwedelt buken, schwitze ich die Kohlrabiwürfel in etwas Rapsöl an und gab dann einen Becher Schlagsahne, Salz, Thymian und Pfeffer dazu. Dann köchelte das ganze so lange wie der Fisch im Ofen war zur Reduktion und Garung vor sich hin. Fertig.

Knusperfisch, Sahnekohlrabi, BackkartoffelZugegeben, bei den Kartoffeln musste ich etwas tricksen, ich hatte die mit 7 Minuten Verspätung mit in den Ofen gelegt, was dann ca. 14 Minuten Garzeit bedeutete und nicht reichte. Aber ein kleiner Schuss Mikrowelle im Anschluss (ohne den Fisch) reichte, um sie fertig zu garen. Das nächste mal gehen sie früher mit hinein und werden auch etwas ölbenetzt. Der Kohlrabi war nach den 20 Minuten in der Sahnereduktion bissfest, aber nicht mehr knackig, also eigentlich genau auf den Punkt.

Knusperfisch, Sahnekohlrabi, BackkartoffelUnd er war einfach nur lecker. Ich mag Kohlrabi, zumal es ihn in Portionsgröße zu kaufen gibt. Da die losen Möhren meist etwas reudig aussehen und die Beutel gefühlt 3 kg beinhalten, wovon mir dann 5/6 vergammelt, gibts lieber den Rabi. Wobei die Sahnesoße schon etwas feist ist. Aber Kohlrabi enthält kein Fett, Kartoffel auch nicht, und der Fisch kam aus dem Ofen … 😇

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*) Ich war arbeiten, das geliebte Samstagsfrühstück fiel weg und wurde durch Bäckerimbiss ersetzt. Zum Abend gab es dann „was richtiges“, eben die Tiefkühltüte.

Dolce vita holiday

Nach Pfingsten hatte ich noch Urlaub, andere mussten arbeiten, und fragten nach einer Mittagsmöglichkeit. Da fiel mir doch ein kleines Fischrestaurant ein.

Gebratener Saibling an Bratkartoffeln und GurkensalatKeine Angst, ich singe jetzt nicht „Alle Jahre wieder“ aber im Blog finden sich bereits mehrere Fotos dieses Gerichts. Ein wundervoll gebratener Saibling, dazu ebenso bereitete Bratkartoffeln, und ein Gurkensalat nebst Meerrettich, Kräuterbutter und Zitrone. Für jeden Geschmack also etwas dabei.

Gebratener Saibling an Bratkartoffeln und GurkensalatAn dieser Stelle darf ich neben dem super Fisch aus eigener Aufzucht auch noch die Bratkartoffeln erwähnen, die wunderbar knusprig auf den Tisch kamen und nicht wie bei anderen als in der Pfanne aufgewärmte Kartoffelscheiben. Auch sowas wie Bratkartoffeln wollen gemacht sein können.

Mittwochmittag

Eigentlich sollte es dieses Zutaten schon früher geben, aber nun kamen sie endlich in die Verarbeitung.

Lauch mit Bratwurst, Zwiebeln und Schmand an QuetschkartoffelnZwei Stangen Lauch, drei dicke Frühlingszwiebeln, eine rote Zwiebel, fünf Bratwürstchen, Schmand und ein paar Gewürze ergaben – in zwei Pfannen zubereitet – die Beilage zu den Quetschkartoffeln. Die Zwiebeln wurden – klein geschnitten – in etwas Butter angeschmurgelt, dann kamen die Lauchrollen dazu und gut bedeckelt simmerte es sich gar. In der zweiten Pfanne briet ich die klein geschnittenen Bratzwürste an, bis sie gut gebräunt waren. Letztendlich vereinigte ich die Pfanneninhalte, schmeckte mit Salz und Pfeffer ab, nachdem ich ganz zum Anfang schon etwas Salz in die Bratbutter gegeben und etwas Kümmel den Lauchröllchen nachgeworfen hatte. Etwas Schmand machte alles gefälliger.

Lauch mit Bratwurst, Zwiebeln und SchmandDie Quetschkartoffeln entstammen der Schnellversion via Mikrowelle und bekamen nur etwas Butter und Milch dazu. Im Gegensatz zu Stampfkartoffeln wurden sie nicht gestampft, sondern mit einer Gabel gequetscht, etwas Salz und Muskatnuss wurden dabei mit eingearbeitet.

Lauch mit Bratwurst, Zwiebeln und Schmand an QuetschkartoffelnMeine Kräuter sind leider aus … Nach dem Leerräumen und Abtauen des Tiefkühlers müssen jetzt erstmal die Vorräte wieder aufgebaut werden.

Donnerstagmittag

Eine Packung Spitzpaprika (rot, orange, gelb) und eine Packung Tomaten warten schon etwas länger auf ihren Verzehr, so dass ich eher an eine Verarbeitung als an eine direkte Verspeisung dachte. Also würfelte ich zwei rote Zwiebeln und ließ diese in etwas Butter mit Salz angehen. Dann schnibbelte ich die Paprikas dazu und gab Paprikapulver (diesmal nur edelsüß) dazu. Damit nix anbrennt, kamen die geviertelten Cocktailtomaten dazu, alles wurde durchgerührt und bei kleiner Hitze bedeckelt vor sich hinköcheln gelassen.

Tomatensoße in der MacheDieses Bild stand auch in den Sozialen Medien unter der Überschrift „Gottes Werk und Teufels Beitrag“. Tomate und Paprika (und wenn man so will auch die Zwiebel) waren hier „Gottes Werk“, die hellgelben, fast weißen „Einlagen“, bspw. unten am Bildrand, sollten „Teufels Beitrag“ sein: Eine sehr klein geschnittene Kartoffel. Die garte in aller Ruhe mit und gab nach dem Pürieren und dem nachfolgenden Aufkochen eine schöne Bindung, ohne sich geschmacklich zu exponieren. Damit das mit der Bindung gelingt, nehme man eine mehligkochende Sorte. In der ebenen Form habe ich die Soße noch ein wenig köcheln lassen, eine Spur Zucker dazu gegeben (zur Abrundung) und dann war, als die Pasta auch fertig war, ein Mittagessen gelungen.

Pasta mit Tomatensoße (+Extra) und ParmesanspänenParmesan ergänzte den Tellerinhalt auf das beste und die nächsten Tage habe ich nochmal etwas Soße, in die ich dann ggf. auch noch eine Einlage verbaue. Mal sehen.

Pasta mit Tomatensoße (+Extra) und ParmesanspänenDen Parmesan habe ich der Einfachheit halber mit dem Sparschäler gehobelt, den hatte ich ja schon wegen der Kartoffel draußen …

Pasta mit Tomatensoße (+Extra) und ParmesanspänenHmm, wie der auf der heißen Pasta noch etwas vor sich hin schmilzt. Lecker. Ohne viel Schnickschnack.

Donnerstagabend

Als ich am Dienstag Fisch essen war, nahm ich auch noch etwas aus der Auslage mit. Natürlich nicht einfach so, ich habe es bezahlt! Etwas unkonventionell habe ich es dann auf einen Salat gelegt. Das war die leichtere Variante zur Bratkartoffel, die auch sehr schön gepasst hätte. Aber das entsprechende Gericht aus der Gaststätte findet sich hier auch im Blog mehrfach.

Forellenfilet nach Matjesart auf Salat mit Dressing (Extradippers)Ist diese Abendsonne nicht super?! Ich musste noch ein Buch unterlegen, dass meine Unterlage eine kleine Schräge bekommt, dass das Licht besser aufs Essen fällt.

Wenn man hier etwas mit „Kochen“ bezeichnen könnte, dann eigentlich nur das Dressing. Den Salat (Miniromano) habe ich auseinander genommen und gewaschen. Dann habe ich die beiden Fischfilets darauf drappiert und den Salat, der nicht mehr auf den Teller passte, als Dipp-Dippers ins Glasschälchen geömmelt.

Forellenfilet nach Matjesart auf Salat mit Dressing (Extradippers)Das Dressing erinnert an eine klassische Vignaigrette: Senf, weißer Balsamico, Salz und Hafersirup wurden in einem dichtschließenden und schüttelfähigen Behältnis vermischt und anschließend mit Rapsöl und dem Restöl vom Fisch durch ordentliche Schüttelei emulgiert. Honig wäre statt des Hafersirups auch eine Idee gewesen. Oder Agavendicksaft. Da ich mal wieder zu viel Essig genommen hatte, kam nach dem Abschmecken noch mehr Sirup in die Flüssigkeit, der dann auch noch eingeschüttelt wurde.

Forellenfilet nach Matjesart auf Salat mit DressingDas Ergebnis haftete schön am Salat und konnte gut aufgedippt werden. Kräuter, eine fein gewiegte Schalotte oder ähnliches wären eine schöne Ergänzung im Dressing gewesen.

Forellenfilet nach Matjesart auf Salat mit Dressing (Extradippers)Hatte ich schon erwähnt, dass das kein Matjes ist? Wobei der Hering eine gewisse Vorbildfunktion hat. Wir sehen zwei sehr rosane, ich möchte fast sagen pinke Forellenfilets, die nach Matjesart verarbeitet wurden, und sehr zart und delikat sind. Sehr lecker, kann ich unbedingt empfehlen.

Samstagabend

Den Samstag verbringe ich mit einem üppigen Frühstück und ohne Mittag. Dafür gab es etwas grillmäßiges am Abend. So muss ein gesundes Essen aussehen.

Mariniertes Nackensteak auf Kopfsalatblättern, Dressing separatDie beiden Nackensteaks hatte ich mariniert bei meinem Lieblingsfleischer erworben, bei dem man das auch kann. Das Fleisch ist vernünftig, ich weiß, wo die Tiere stehen (+/- 15 km) und wo die ihr Futter (im wesentlichen) her haben. Das Fleisch kam so groß aus der Pfanne raus, wie ich es hineingepackt habe und nichts suppte aus. Aber genug gelobhudelt. Die rötliche Marinade fand ich eher so semi. Dafür war das Kräuter/Knofi-Teil super. Immerhin. Der Kopfsalat war ein Kopfsalat (wir sehen hier nur einige äußere Blätter). Den Rest gibt es die Tage. Das Dressing könnte euch fast bekannt vorkommen. Wir sehen es weiter oben schon einmal, diesmal mit etwas Schlagsahne und den flüssigen Resten aus der Grillpfanne „gestreckt“. Super Idee.

Mariniertes Nackensteak auf Kopfsalatblättern, Dressing separatDas Fleisch hatte ich auf den Punkt hinbekommen. Ein zarter rosa Schimmer war stellenweise erkennbar, ansonsten war es aber „durch“, aber nicht trocken. Qualität des Produktes und rechtzeitiges Entfernen aus der Pfanne sei Dank. Grünzeug und hochwertiges Protein in der Kombination, was will man mehr?! Das empfiehlt der Ernährungsberater! Die Ernährungsberaterin hätte alles gern etwas feiner und nicht so rustikal. Zum Beispiel in Essgröße zerzupfte Salatblätter und vielleicht eher Geflügel oder Fisch … Aber grundsätzlich findet sie das auch nicht schlecht. 😉

Sonntagmittag

Es war heiß und drückend … Es gab Obst. Und sehr viel später noch einen Low-Carb-Protein-Riegel.

Bockwurst als Low-Carb-Protein-RiegelNatürlich ist die BoWu auch von meinem Lieblingsfleischer. Mittlerweile die einzig wahre.

Bockwurst als Low-Carb-Protein-RiegelUnd das, obwohl sie nicht immer 100%ig gleich ist. Aber sie ist die beste.

Sorry für den langen Artikel. Der kommende wird wieder kürzer.

Lachs, Lachs und Wels u.ä

Dienstagmittag

Da im Urlaub irgendwie jeder Tag ein Sonntag ist, gibts das ursprünglich geplante Sonntagsmittag eben am Dienstag.

Lammlachs an Kohlrabi-Kartoffel-Zwiebel-SchmandWir sehen einen Lammlachs, also ein sehr mageres Stück Fleisch von sehr junger Ziege oder jungem Schaf. Ich habe es nicht bei so großer Hitze gebraten, ein wenig Aromatik steuerten Salz, Pfeffer und Knoblauch bei. Die Beilage bildeten Kohlrabi und Kartoffeln im Verhältnis 3:2 sowie eine überreife Frühlingszwiebel (also diese Dinger, die wie Frühlingszwiebeln aussehen, deren weißer Teil aber schon in Richtung Zwiebel geht) mit Grün. Dazu kamen ein paar Tk-Kräuter, Salz, Pfeffer, Muskatnuss und abschließend zur Abrundung ein großer Esslöffel Schmand. Kartoffeln, Kohlrabi und Zwiebeln habe ich in der Pfanne mit ein wenig Butter und unter einem Deckel garziehen lassen, aber nicht allzuoft umgerührt, da sich durchaus ein paar Röststoffe bilden können. Die entstanden bei allen drei Beteiligten.

Lammlachs an Kohlrabi-Kartoffel-Zwiebel-SchmandDas Fleisch war zart und saftig, die Beilage aromatisch. Was will man eigentlich mehr?

Lammlachs an Kohlrabi-Kartoffel-Zwiebel-SchmandSo eine Pfanne mit Deckel ist für das Garen von Gemüse oder auch zur Soßenzubereitung (siehe unten/demnächst) durchaus praktisch. Man muss nur wenige Gemüse wirklich in Wasser totkochen.

Mittwochmittag

Die dritte und vorläufig letzte Dose mit Lachs in Soße stand zur Verarbeitung. Wie angekündigt sollte diesmal ein Pastagericht drauß werden. Leider gerieten die Spaghetti etwas zu al dente, was sie etwas störrisch machte, und das Anrichten schwierig.

Spaghetti mit Dosenlachs in TomatensoßeIrgendwie war der Tellerrand nicht sauber zu bekommen. Könnte allerdings auch am Produkt aus der Dose gelegen haben. Das war Lachs in einer Tomaten-Bier-Soße (fragt nicht!), den ich vor dem Öffnen der Dose ordentlich durchgeschüttelt hatte. Während die Spaghetti vor sich hin garten, gab ich den Doseninhalt in eine Pfanne und erwärmte ihn sanft. Dann kam die tropfnasse Pasta dazu, wurde durchgeschwenkt und auf den Teller fabriziert.

Spaghetti mit Dosenlachs in TomatensoßeDa auf Meeresfrüchte kein Parmesan gehört, habe ich den weggelassen (ich hätte welchen da gehabt). Im Nachhinein ein guter Schachzug, es wäre ein wenig schade um den Hartkäse gewesen. Die Soße aus der Dose erwies sich im warmen Zustand als sehr schleimig, die Konsistenz war damit grenzwertig. Wider erwarten waren dafür die Lachsfragmente nicht so trocken wie erwartet, hatten aber auch eine sehr eigentümliche Konsistenz. Zart – um es positiv auszudrücken.

Spaghetti mit Dosenlachs in TomatensoßeIn Negation um alten Maggi-Kochstudio-Spruch: „Das machste nicht wieder.“

Sonntagmittag

Diesmal erfreulicherweise ein kleiner Ausflug mit Mittag vom Profi. Auch mal wieder schön, wenngleich leider ein kleiner handwerklicher Fehler mit dabei war. Schade. Aber ansonsten nicht schlecht.

Welsfilet auf Kartoffelrisotto mit Erbsen und grünes Sparkel. Und Salz.Knackiger Grüner Spargel (an den Bratspuren erkennbar nur ein wenig durch die Pfanne gezogen, um ihn anzuwärmen) und ein Kartoffelrisotto, in dem sich auch ein paar Erbsen befanden, bildeten die Unterlage für zwei schöne Welsfilets. Der Fisch ist nicht so 08/15, wie die, die man sonst überall gekommt, was angenehm auffiel. Entgegen seiner Biologie schien dieser aber ein Salzwasserfisch gewesen zu sein, oder die Küche hatte eine Absprache mit dem Service zur Erhöhung des Getränkeumsatzes. Ein wenig schade, dass er wirklich etwas viel Salz abbekommen hatte. Ansonsten ist das Gericht gut, und auch, was ich auf anderen Tellern so sah, war sehr ansprechend. Nur das Salatdressing aus dem Kanister war etwas süß. Aber ich bin sowieso eher ein Freund von vinaigrette-artigen Dressings und nicht von Sahne-/Cremesalatsaucen. Zumal der Salatumsatz recht hoch war, da könnte man auch mal an eine eigene Schüttelsoße denken.

Welsfilet auf Kartoffelrisotto mit Erbsen und grünes Sparkel. Und Salz.Es könnten sich aber noch die Geister am Spargel scheiden. Der war – neumodisch – knackig, wobei das vielleicht gar nicht so neumodisch ist. Spätestens aus Zeiten vor Erfindung des Feuers könnte man das mit dem (fast) rohen Edelgemüse kennen. Kann man machen.

Welsfilet auf Kartoffelrisotto mit Erbsen und grünes Sparkel. Und Salz.Kann man aber auch noch ein wenig weiter garen. Der Service war übrigens sehr freundlich und aufmerksam, kann man so lassen. Es empfiehlt sich übrigens, ein Smartphone mit ins Restaurant zu nehmen, ansonsten wird es mit der Speisekarte schwierig (da papierlos). Aber nach der elektronisch unterstützten Essensbestellung sollte man das Gerät auch wieder weglegen und sich seinen Tischnachbarn zuwenden. 😉

Eigentlich und anders

Kennt ihr diese Kochblogartikel, die anfangen mit „Eigentlich wollte ich ja was ganz anderes Kochen …“. Dies wird so einer. Aber erst weiter unten. Leider habe ich den Kochvorgang nicht abgebildet, aber solche Denk- und Entscheidungsprozesse sind manchmal schon spannend. Vor allem, wenn man selbst beteiligt ist. 😉

Aber – und dabei sei Monty Python zitert – kommen wir zu was völlig anderem. Neulich hatte ich mich mal unter der Frage „Warum?“ mit einer Fischkonserve auseinander gesetzt. Meine Idee war, sie „vor dem Öffnen hemmungslos zu schütteln“, um ihr doch noch etwas gutes abzuringen. Es ist keine Lösung.

Geschüttelte Fischkonservendose (Lachs in Kräutersoße)Diese Dose vom gleichen Hersteller mit dem gleichen Fisch, aber diesmal mit einer Kräutersoße habe ich vor dem Öffnen kräftig und ausdauernd geschüttelt. Der physische Effekt, dass sich der Fisch zerlegt hat, ist gelungen.

Geschüttelte Fischkonservendose (Lachs in Kräutersoße)Er bleibt noch ein wenig erkennbar, aber man braucht keine Gabel mehr, ein Löffel reicht. Und ein gut abgehärteter Gaumen. Geschmacklich ist das Ding unter aller Würde und die erhoffte Erhöhung der Saftigkeit des Fisches ist nicht so wirklich eingetreten. Übergart bleibt eben übergart. Aber ich gebe der Konserve noch eine dritte Chance. Es gibt den Fisch auch noch in Tomatensoße, was irgendwie nach einem warmen Gericht auf Pastabasis schreit. Das Erwärmen des Doseninhalts wird als eine Variante auf der Dose empfohlen, falls einer fragt. Mehr dazu demnächst.

Mikrowelle III

Nach Garnelen auch noch Oktopus. Diesmal aber sogar in richtigem Reis. Soll sogar Risottoreis sein. Das Erwärmen gestaltete sich zwar prinzipiell genauso wie beim anderen Produkt, die akustische Begleitung ließ allerdings Puffreis im Essen erwarten. Was dann aber nicht stattfand, es knallte schon ein wenig aus der Mikrowelle.

Risottoreis mit etwas TintenfischIm Ggs. zur Kritharaki-Version mit den Garnelen blähte sich hier die Folie drüber schön auf und fiel nach dem „Bling“ der Mikrowelle wieder in sich zusammen. Entsprechend befreit sieht das dann so aus:

Risottoreis mit etwas TintenfischAuch hier lohnt ein wenig Bewegung in der Schale zur Auflockerung.

Risottoreis mit etwas TintenfischDer Reis war natürlich in der Mehrheit, ein wenig schmeckte der Tintenfisch aber doch durch. Ganz mikrowellentypisch zeigte sich der Reis stellenweise etwas weich, andere Stellen hatten mehr Biss. Offenbar ist der Tintenfisch eher tauglich, ein solches Gericht zu aromatisieren, wenngleich ein wenig mehr auch mehr gewesen wäre.

Sonntagmittag

Eigentlich sollte es etwas ganz anderes geben … ähm … hüstel … ähm … achso, das hatten wir ja schonmal. Die Idee war ein kleiner Lammrücken mit einem Kohlrabigemüse und einer kartoffeligen Sättigungsbeilage. Ta taaaa:

Pak Choi, Kartoffel, Speck, Milch, GewürzeIch weiß nicht, wie ihr das seht, aber das Bild entspricht nicht unbedingt der Ankündigung. Als ich den Kohlrabi ergreifen wollte, drängte sich auch ein Pak Choi ins Blickfeld und machte einen etwas traurigeren Eindruck als der Kohlrabi, sprich: Er rief, dass ich ihn unbedingt zuerst verarbeiten solle. Die Dringlichkeit erwies sich als durchaus gegeben, wenn man berücksichtigt, dass auf dem Teller drei (in Worten: drei, in Zahlen: 3) Pak Choi zu sehen sind. Bzw. ihr noch verzehrbarer Rest. Beim Putzen teilte ich diesen in weißen und grünen Teil und legte beides beiseite. Als ich drei Kartoffeln (mehligkochende) geschält und gewürfelt hatte, entschied ich mich, das Lamm im Kühlschrank zu lassen und nur noch ein Stückchen Speck mit zu verarbeiten, indem ich es erstmal würfelte.

Dann gings zügig. Öl, Speckwürfel und die Kartoffeln kamen in die Pfanne, wurden gut durchgeschwenkt und dann bei geringer Hitze erstmal gegart. Nach 10 Minuten kamen die weißen Teile des Pak Choi dazu. 8 Minuten und 2 Durchschwenker später, die Kartoffeln waren sanft angebräunt, kam das Grünzeug dazu und die Erkenntnis, dass das in der Pfanne alles nicht so toll aussah, da die Kartoffeln an ihren Kanten mittlerweile korrodierten. „Bratkartoffelstampf“ war das Wort, dass mir dann einfiel, also einen guten Schuss Milch mit in die Pfanne und die Kartoffeln mit einer Gabel gequetscht. Der „gute Schuss Milch“ geriet etwas zu gut, so dass ich dachte, nimmste es als Suppe. Nach dem Abschmecken mit Pfeffer, Rosmarinpulver und Muskat banden die Kartoffeln den Pfanneninhalt doch etwas mehr.

Pak Choi, Kartoffel, Speck, Milch, GewürzeSo gab es Matschepampe mit Struktur und Geschmack. Irgendwie mag ich den Senfkohl. Ein paar Kartoffelstücke waren auch noch ganz. Keine Suppe, aber löffelfähig.

Pak Choi, Kartoffel, Speck, Milch, GewürzeEin Gedanke, der da ebenfalls mit einfloss, war der nach dem zwingenden (oder eben auch nicht) Dreierlei auf dem Teller: Fleisch/Fisch, Gemüse, „Sättigungsbeilage“ (die nicht sättigt, aber egal, wenn einem das nur lange genug eingeredet wird, sättigt sie auch). Deswegen kamen der Kohl und die Kartoffeln zusammen in die Pfanne. Beim Kohlrabigemüse mit Lammrücken werde ich das auch machen. Aber vielleicht etwas edler.

Zunehmende Maisnähe, schlechtes Industriefleisch und Schmorgemüse in lecker

Manchmal nähert man sich an. Manchmal früher, manchmal später. Als junges Kind mochte ich keine Kartoffelklöße (okay, die waren damals wirklich nicht so besonders, ich rede nicht von komplett selbst gemachten), als Schüler (höhere einstellige Klassenstufe) änderte sich das und ich aß sie gern. Passendes Drumrum vorausgesetzt. Beim Rucula ist das ähnlich, wenngleich sehr viel später. Einen puren Rauken-Salat würde ich zwar nach wir vor nicht unbedingt mögen, aber als wesentlicher Bestandteil neben anderen stört er mich nicht mehr. Nach wie vor schlecht komme ich seit längerem an Kaffee (pur) und Mais (pur) ran. Beides in ähnlicher Art: Ich mag sehr viele abgewandelte Formen wie Cappucchino, Latte Macchiatto, Milchkaffee, Polenta, Tortilla, Popcorn usw. Nur die puren Formen versuche ich zu meiden.

Beim Thema Mais bin ich unlängst einen kleinen Schritt dichter an den Ursprung gekommen. Offenbar aus dem spanischen Raum über einen hiesigen Discounter kam eine Verarbeitungsform in meine Umgebung, die ich noch nicht kannte und die ich ausprobierte. Der Mais war dabei sehr dicht an der gelben Perle, aber doch verarbeitet und durchaus angenehm essbar. Auf der iberischen Halbinsel scheint es die Variante zu geben, Mais zu frittieren. Dabei poppt er nicht auf bzw. es wird alles dafür getan, dass er nicht aufpoppt. Und man kann ihn durchaus essen. Sehr snackig.

Mikrowelle II

Letzte Woche hatte ich schon einmal von einem Mikrowellenessen berichtet. Ich hatte seinerzeit auch noch mariniertes und gegartes Fleisch in Häppchenform gekauft, es gab zwei Geschmacksrichtungen (Gyros und Souvlaki), die aber auch wirklich nur das waren. Zumindest laut Beschriftung. Letztendlich auch ein Produkt, das keiner braucht und eigentlich auch keiner will. Hühnerfleisch unbekannter Herkunft und Qualität, weich gegart und mariniert, ohne vernünftige Konsistenz und mit dem Tipp, es in der Mikrowelle oder in der Pfanne zu erhitzen. Beides führte nicht zu einer Verbesserung, alles wirkte zeraromatisiert und das Mundgefühl war unterirdisch. Muss man wirklich nicht kaufen.

Sonntagmittag

Irgendwie hatte ich Lust auf Schmorgurke. Aber auf meine Version. Die ist aus Salatgurke und ein wenig Tomate. Die klassische Schnmorgurke ist mir immer so blass, deswegen die Tomate mit dabei. Kenne ich aber auch schon von früher so. „Frühkindliche Prägung“. Aber das „Rezept“ ist dann eigene Interpretation.

Marinierter Nacken an Schmorgurke mit Kartoffeln und TomateDie Gurken wurden in Scheiben geschnitten, nachdem die Hälfte der Schale entsorgt war. Das ist aber jedem selbst überlassen, entweder alle Schale dran zu lassen oder alle Schale zu entfernen. Oder irgendwas dazwischen. Die Gurkenscheiben kamen in eine gebutterte Pfanne und schmurgelten in Anwesenheit von etwas Salz vor sich hin. Ein paar Minuten später kamen dann vorzerkleinerte Tomaten dazu, im aktuellen Fall eine Handvoll dieser kleinen bunten Snacktomaten (rot, orange, gelb), dann kam auch Pfeffer mit dazu. ALles wurde gelegentlich gerührt und ansonsten gut bedeckelt vor sich in geschmurgelt.

Marinierter Nacken an Schmorgurke mit Kartoffeln und TomateIrgendwann nahmen die Gurkenscheiben ein geschmortes Aussehen an und die Tomatenstücke waren im wesentlichen Zerfallen. Der Einfachheit halber habe ich auch noch ein paar Stückchen gewürfelter, gegarter Kartoffel mit dazu gegeben. Und Tk-Petersilie. Und das Nackensteak habe ich nebenbei auch noch gebraten.

Marinierter Nacken an Schmorgurke mit Kartoffeln und TomateDas Gemüse war sehr lecker, das Fleisch eher so lala. Man soll eben kein eingeschweißtes mariniertes Fleisch im Supermarkt (oder Discounter) kaufen. Aber ich kam nicht zu einem geeigneten Zeitpunkt an meinem Lieglingsfleischer vorbei, so musste ich mal wieder testen, ob das eingeschweißte Grillfleisch immer noch so schlecht ist. Ist es. Aber das Schmorgemüse war lecker. Hatte ich aber wohl schon erwähnt.

Fertiggerichtetest, Tuben, Schwein und Kräuter/seitlings/kartoffeln

Mikrowellenessen hat einen großen Vorteil. Es ist schnell heiß und fertig. Damit erschließen sich meist die Vorteile. Gut ist es dann, wenn man das aufzuwärmende Mahl am Vortag oder so selbst hergestellt hat. Kommt es direkt aus einem Supermarkt oder Discounter, ist das Ergebnis mindestens zweifelhaft. Dieser Tage habe ich etwas auf den ersten Blick interessantes entdeckt und es wanderte mit zu mir nach Hause.

Foliertes Fertiggericht mit Kritharaki und GarnelenIn einer Plastikschale finden sich vorgekochte Risoni-Nudeln in einer öligen roten Soße und vier völlig übergarte (schade drum) Garnelen. Der Marke nach ein griechisches Gericht. Oder das, was sich eine Produktmanagerriege eines Discounters darunter vorstellt. Die Marke war „hauseigen“.

Auf dem Bild sehen wir übrigens die zubereitete Variante, das Ding ist warm. Die Schutzfolie ist aber noch drauf.

Entfoliertes Fertiggericht mit Kritharaki und GarnelenHier das selbe ohne Folie und …

Fertiggericht mit Kritharaki und Garnelen… ein wenig aufgelockert. Beim abziehen der Folie steigt ein fehlaromatischer, mehliger Geruch aus der Schale, der zwar schnell verfliegt, aber doch erstmal irritiert. Die Garnelen waren steinhart, es waren gefühlt auch mehr ungenießbare Schwänze – dem Genuss eigentlich nur im Weg – in der Schale als die 4 Garnelen. Das ganze schmeckte einfach nur fad. Eben reisförmige Nudeln in tomatisiertem Öl und die übergarten Meeresfrüchte. Nicht empfehlenswert, aber es gab noch eine Variante. Mehr in einem der nächsten Artikel.

Grüne Tuben

Manchmal muss man schon etwas vorsichtig sein, wenn man so rumhantiert und ein wenig durcheinander ist. Vor allem, wenn für die gelegentliche Verwendung zwei grüne Tuben in Griffweite liegen.

Zwei grüne Tuben, einmal Bio-Senf und einmal SchmerzsalbeStellt sich die Frage, ob man der eigenen Haxe eine Senfmarinade verpasst oder die Bratwurst plötzlich nach Beinwellwurzel schmeckt. Also: Vorsicht! Und immer die Augen auf halten. 😉

Warum?

Bei vielen Produkten fragte man sich doch, warum es sie gibt. Da hilft auch nicht eine regional recht naheliegende Herstellung um das Endergebnis doch sehr überflüssig zu finden. Zumal es in der systemischen Art der Zubereitung liegt, dass das Produkt so schlecht ist. Meine negative Einschätzung wird in dem Zusammenhang vielleicht ein bisschen verschärft, da ich Lachs nach einigen negativen Erlebnissen nicht mehr schätze. Aber Lachs ist eine der wesentlichen Bestandteile. Er wird in Soße serviert, davon gibt es ein paar Varianten. Im Laufe der letzten Jahre habe ich kommentarlos einige ertragen, heute bricht es aber aus mir heraus. Natürlich nur verbal.

Etikett Lachsfilet in Honig-Senf-Dill-Sauce in DoseEs ist eine Dose, in der sich der Lachs befindet. Und hier liegt ein Vorteil und auch das Problem. Der Vorteil: Man hat Vorrat, und Lachs zählt grundsätzlich zu den physiologisch wertvollen Lebensmitteln.

Lachsfilet in Honig-Senf-Dill-Sauce in DoseDas Problem: Im Zuge der Herstellung dieser Dose wird der Lachs völlig übergart. Er ist furztrocken und vermutlich müsste man ihn in der Soße fein verteilen, um das nicht zu merken.

Lachsfilet in Honig-Senf-Dill-Sauce in DoseVielleicht sollte ich mich doch nochmal hinreißen lassen, eine Dose zu kaufen und dann vor dem Öffnen hemmungslos zu schütteln. So verteilt sich – hoffentlich – der Lachs fein geschrettert in der Soße. Der Effekt könnte ein ähnlicher werden wie beim Dosentunfisch, der ja naturell auch eher trocken wirkt, in der Vermischung mit Majonäse u.a. aber doch einen leckeren Aufstrich ergibt.

Sonntagmittag

Nach dem Wokgericht der letzten Woche wird es heute wieder klassisch. Beim Einkaufen lächelte mich ein schönes Stück Schweinekarree an, das simple Gemüter einfach nur als dickes Kotelett bezeichnen würden. Sie haben damit aber auch nicht unrecht. Aber es sah einfach zu gut aus, um zurückgelassen zu werden. Angeregt vom Jägerschnitzel (West) sollte es Pilze dazu geben, die sollten dann aber in die Kartoffeln rutschten. So zumindest der Plan. Den Rest erklärt das Suchbild:

Schweinekarree an Kartoffel-Zwiebel-StampfWo sind die Pilze? Wo sind sie? Zur Hilfe: Ich hatte Kräuterseitlinge gekauft. Offenbar aber zu früh. Und dann nicht optimal gelagert. Jedenfalls war, als ich die Pilze klein schnibbeln wollte, mehr in der Packung, als ich gekauft hatte. Schade. Aber ich hatte auch Zwiebeln gekauft, die offenbar sehr viel lagerfähiger sind. Ursprünglich sollten es so viele nicht werden, aber da nun die Pilze ausgefallen waren …

Schweinekarree an Kartoffel-Zwiebel-Stampf… übernahmen rote Zwiebeln nicht nur den den würzenden, sondern auch den gemüsigen Part. Letztendlich wurde es spätestens durch die Frühlingszwiebeln, die zum Schluss dazu kamen, ein Verhältnis von Kartoffel zu Zwiebel im Verhältnis 1:1, wie bei meinem guten Gulasch das Verhältnis zwischen Zwiebel und Fleisch.

Schweinekarree an Kartoffel-Zwiebel-StampfDie Portion mehligkochender Kartoffeln habe ich geschält, gewürfelt und dann in einen mikrowellengeeigneten Becher mit Deckel gegeben. Darin wurden sie abgespült und tropfnass bereitgestellt. Dann erhitzte ich eine Pfanne und als die schön heiß war, kamen Rapsöl und anschließend das Fleischstück dazu, dass ich kurz vorher nur ein wenig gesalzen hatte. Als beide Seiten (nur einmal umdrehen!) schön braun waren, wurde das Fleisch – ganz steaklike – in die Warmhaltung umgelagert, die aber entgegen dem Steak mit 140° viel wärmer war, da das Fleisch (fast) durchgaren sollte. In die Pfanne kamen dann 3 klein geschnittene rote Zwiebeln und wurden weich gedünstet, mit Salz, Pfeffer und eigentlich zu viel Butter gewürzt. Nebenher kamen die Kartoffeln für 5 Minuten in die Mikrowelle und als sie weich und gar waren, mit in die Pfanne. Dort wurde dann alles unter Zugabe von etwas Milch (Butter war ja schon dran) gestampft und mit 2 Frühlingszwiebeln (in Scheiben geschnitten, inkl. des schönen Grüns) verfeinert und abgeschmeckt. Fertig war das Sonntagsessen.

Auf den Bildern kommt es nicht so rüber, aber das Fleischstück war mindestens doppelt so dick wie ein Kotelett normalerweise ist. Deswegen die Nachgarung im Ofen. In der Pfanne hätte es mit etwas weniger Hitze sicher auch geklappt, aber die brauchte ich ja für die Zwiebeln.