Man muss auch mit Enttäuschungen leben lernen

In ein paar Artikeln habe ich diese Woche wieder mal einen Begriff gelesen, der für mich ein wenig nach Schönfärberei klingt, aber davon gibt es ja mehrere. So nutze ich teilsweise bspw. Körperpflegeprodukte, die Urea enthalten. Klingt auch eher unverfänglich, solange, bis man weiß, dass das Harnstoff ist. Wobei sich die unappetitliche, aber vermutlich mit KI-Hilfe leicht zu beantwortende Frage aufwirft, wieviel Harnstoff im Harn drin ist und ob es auch helfen würde, ins Fußbad zu pieseln, statt sich der teuren Produkte zu bedienen. 😉
„Aquafaba“ ist das Wort, das mich zu den ersten Teilen des Gedankens anregte. Das Koch- und ggf. auch Lagerwasser von Hülsenfrüchten (aus Konserven). Da klingt Aquafaba doch viel vornehmer.

Aber genug geekelt. Wobei … Ich habe mal wieder was getestet. Außerdem darf ich ankündigen (oder wie wir neudeutsch sagen: teasen), dass das Sonntagsmahl enttäuschen wird. Aber der Reihe nach. Es gab mal eine mehrwöchige, vermutlich mehrmonatige Phase, wo ich bestimmte Produkte unter dem Label „Grand Dessert“ regelmäßig in mich hineinschaufelte. Mit der Vanille-Geschmack-Variante hatten sie mich, aber auch die Coffee-Version fand ich gut. Schoko war und ist nicht so mein Ding. Schon immer. Irgendwann schaltete sich aber mein Großhirn ein und meinte, ob ich das mit dem ganzen Pudding wirklich ernst meine und heute esse ich das alles nicht mehr. Alles? Nicht so ganz. Grand Dessert "Dark Chocolate"Manchmal fällt ja auch eine neue Version ins Auge, die dann doch zum Kauf animiert. Und um es vorweg zu nehmen: Nur einmal. Das wird künftig nix wieder.

Dunkle Schokolade. Das könnte gut werden. Könnte. Ist es aber nicht. Komischerweise schmeckt schon das, was als Sahnehäubchen gedacht ist, nach Schokoladenaroma. Eventuell irgendwann mal vorhandener Sahne-Geschmack: Fehlanzeige. Diese Schlagsahnesimulation war – zugegeben: erwartungsgemäß – minderwertig. Aber der tolle, dunkle Schokopudding …

Was man in so einem Fall auf gar keine Fall machen sollte: Parallel zum Vergleich ein Stück dunkler Schokolade zu essen. Es ist schade um die Schokolade. Dank der Bindemittel im Pudding kleistert er den ganzen Mund aus und das verfälscht dann den Genuss der Schokolade.

Zutaten Grand Dessert "Dark Chocolate"Ein wenig verwundert, dass auf der Zutatenliste keine Farbstoffe und keine Aromen aufgeführt sind. 1,1% fettarmes Kakaopulver und 2,7% Schokolade halte ich nicht für fähig, die Farbe und den Geschmack aus eigener Kraft hinzubekommen. Naja, nach Schokolade hats auch nicht geschmeckt. Vielleicht ein wenig nach Kakao. Aber wenigstens war es süß. Bei 13% Zucker nicht ganz verwunderlich. Naja, ich bleibe vor diesen Produkten sicher.

Alles Wurst

Mit wenigen Ausnahmen bin ich – wie ich gerade feststelle – ein wenig von Wurst weg. Von undefinierter Wurstmasse und Nitratpökelsalz bin ich ein wenig abgeschreckt. Und an meinen Haupteinkaufsorten gibt es kaum Wurst am Stück, nur die Scheibenwaren, die mir aber nicht die richtige Dicke und eine unpassende Anzahl in den Packungen haben. Mit dem grauen Schweinebratenaufschnitt kann man mich noch locken – schön mit etwas Sahnemeerrettich. Oder mit Krakauer, die im wesentlichen nur aus Fleischbrocken besteht. Ein Zwischending zwischen dieser und den total strukturlosen Sorten ist der Bierschinken, mehr Wurstbrät, aber auch den einen oder anderen Brocken. Da habe ich neulich mal wieder zugeschlagen, nach langer Zeit. Und bis zum nächsten Mal wird auch wieder viel Zeit vergehen. Immerhin habe ich auf die Regionalität des Produktes geachtet. 50 km Umkreis sehe ich mal als regional an.

BierschinkenDas Brät-Fleisch-Verhältnis finde ich schon recht gut, wobei es auch Scheiben gab, bei denen mehr Brät zu sehen war. Aber beides bildete keine Einheit, zerfiel quasi beim Anfassen. So hatte ich es nicht in Erinnerung. Geschmacklich ging es, aber irgendwie ist Wurst wirklich nicht mehr so meins. Mit wenigen Ausnahmen: Beispielsweise die Bockwurst meines Lieblingsfleischers. Da muss ich auch mal wieder hin …

Sonntagmittag

Tja, auf Grund einer nachmittäglichen Einladung und meinen sonstigen Sonntagsverpflichtungen gabs fast nichts zum Sonntagmittag. Irgendwas schnelles, ein Fertiggericht. So war es geplant. Nicht unbedingt zur eigenen Freude, aber etwas warmes braucht der Mensch.

Frosta Butter ChickenKenner der Tiefkühlfertigessenszene werden das Gericht erkennen. Tipp: Es ist eine weiße, aber farbenfroh bedruckte Tüte, wo dieses Essen her kommt.

Frosta Butter ChickenErfreulich sind die Informationen auf der Tüte. Beispielsweise, wo die Zutaten her kommen. Wobei ich da auch eine leichte Irritation vermerken darf. Aber vielleicht weiß ich auch nur mal wieder nicht Bescheid. Aber aus dem Tütenaufdruck könnte man meinen, der Reis kommt aus Deutschland. Aber Deutschland ein Reisanbaugebiet?

Frosta Butter ChickenDas wäre mir neu. Die Erklärung für diesen irritierenden Aufdruck dürfte sein, dass der verwendete „gekochte Reis“ ein in Deutschland gekochter Reis ist. Wo der Reis herkommt, verschweigt dann aber die Tüte. Weniger überraschend ist, dass die fernöstlichen Gewürze aus Fernost kommen. Dazu polnische Butter, thailändische Hähnchenbrust und deutscher Spinat. Das Butter Chicken ist sehr international. Sicher ist das Reinheitsgebot eingehalten, aber die Handelswege der Zutaten sind vielleicht doch überdenkenswert.

Der große Bringer war es für mich nicht, was nicht an der Qualität gelegen hat; die war in Ordnung. Der Reis war auf den Punkt und das Hähnchenfleisch zart und saftig. Mir gefiel nur die Würzung nicht, aber das ist Geschmackssache. Nächstes Wochenende koche ich dann wieder selbst. Ich habe da neulich bei Nigel Slater was aufgeschnappt …

 

 

Luft, ein Name und ein Steak

Männer kennen das:
„Da kannste noch so viel schütteln und kloppen,
in die Hose geht doch der letzte Troppen.“

Bei Pfifferlingsgerichten ist es ähnlich:
„Du kannst putzend noch so viel Sauberkeit wähnen,
beim Essen knirscht Sand trotzdem zwischen den Zähnen.“

Mehr dazu weiter unten. 

Beim Discounter des Tages* lagen im „Brötchenknast“ nicht nur genannte Backwerke, sondern auch Käse-Schinken-Croissants. Nun sind diese Blätterteigskrümelteile nicht unbedingt was für mich, aber irgendwie löste ihr Anblick irgendwas in mir aus und so landete ein so’n Ding (und eine Kontrollprobe) im Einkaufskorb, sanft eingetütet. Kurz gefasstes Resümee: extrem verzichtbar. Viel Luft am Stück; wenn’s frisch gebacken und dementsprechend noch warm wäre, hätte es einiges mit Politikern gemein. Ansprechende Hülle, aber innen nur heiße Luft und Käse. Die Teighülle hatte mit einem Croissant auch wenig zu tun. Die Käse und Schinkenmenge war eher übersichtlich und von zweifelhafter Qualität. 

Dazu gab es dann einen Kakao mit Karamell-Geschmack. Eine bekannte Schokoladenmarke hat einer ebenfalls bekannten Molkerei die Verwendung ihres Namens lizensiert. Ob das immer zu schönen Produkten führt, bleibt dahingestellt, zumal die Schokoladenmarke in meinen Augen nicht unbedingt für gute Qualität steht: viel Zucker und so wenig Schokoladenanteil wie rechtlich möglich. Wie man dann also zwei Aromen (Schokolade und Karamell), die beide unter der Überschrift „süß“ stehen, auch noch miteinander vereinen kann? Zugegeben, das Milchprodukt war nicht so süß wie erwartet. Und das Aroma war sehr ausgewogen: weder Schokolade noch Karamell hatten einen hervorragenden Anteil. Läuft also auch unter verzichtbar. 

Sonntagmittag

Irgendwie wollte ich mir mal wieder ein Steak gönnen und bei einem anderen Discounter des Tages* fiel mein Blick auf ein recht ansehnliches Stück Rumpsteak, das fein marmoriert war und sehr entfernt an Waygu erinnerte. Blieb die Frage nach der Beilage. Während das Steak zu Hause schon wetagete**, kamen beim Einkaufen Pfifferlinge ins Blickfeld, ich hatte sie eingangs bereits erwähnt. Der Gedanke kam nach dem aufwendigen Putzen der wohl wirklich aus freier Natur stammenden Pilze, jedenfalls war noch sehr viel Natur an ihnen dran. Nachher beim Braten ergänzten noch Schalotte und Knoblauch den Pfanneninhalt, Salz und Pfeffer waren auch anwesend. Die Pfanne selber war bereits vorher einmal benutzt worden: In ihr krustete sich das Fleisch schön, dass zuvor nur gesalzen und leicht eingeölt war. Das Steak landete zum Nachgaren in dezenter Heißluft und die Pfanne war frei für die Pilze. Die beiliegenden Kartoffeln nahmen den üblichen Weg über die Mikrowelle.

Rumpsteak, Stampfkartoffel, Pfifferlinge und GarnierringAlter Genießertipp: „Schnecken munden knackiger, wenn man vor dem Verzehr den schleimigen Inhalt entfernt.“ Pfifferlinge sind übrigens auch bekömmlicher, wenn man vor dem Verzehr den Servierring entfernt. Das fiel mir wirklich erst nach dem Knipsen des Bildes auf. 

Rumpsteak, Stampfkartoffel, PfifferlingeAlso nochmal, aber diesmal ohne das Metall. Das Steak bekam noch etwas Bestreu durch frisch gemahlenem Pfeffer, in den Stampfkartoffeln waren neben Milch und Butter auch noch Salz, Pfeffer, Muskatnuss und Petersilie enthalten.

Rumpsteak, Stampfkartoffel, PfifferlingeSo ganz typisch Rumpsteak war das Rumpsteak irgendwie nicht. Spätestens dieses sehr kurze Stück Fettrand könnte stutzig machen. Aber die feine Marmorierung sah im rohen Zustand so gut aus … Das Fleisch war auch in Ordnung, aber ich stellte – mal wieder – fest, das Rumpsteak nicht mein Lieblingssteak vom Rind ist. 

Rumpsteak, Stampfkartoffel, PfifferlingeAnsonsten kann ich mich nicht beklagen. Vielleicht hätte ich noch etwas Soße an die Pilze machen können, so ein Klecks Sahne oder so. Dann hätte ich das Fleisch als „Jägersteak“ (West) verkaufen können; als Variante des „Jägerschnitzels“ (West), das ein paniertes Schnitzel mit einer Jägersoße (Pilzsoße) vereint. Das „Jägerschnitzel“ (Ost) ist dann ja etwas völlig anderes und zeigt sich als gebratene Jagdwurstscheibe, gern auch paniert, in Begleitung von Tomatensoße (gebunden) und Nudeln (keine Pasta!!!). 😉 

Sonntagnachmittag

Es hätte auch ein Dessert werden können, aber es wurde Bestandteil der Kaffeepause am Sonntagnachmittag: Zitroneneis. Die Orangen-Variante hatte ich euch schonmal gezeigt. Hier löse ich also das damalige Versprechen zur Präsentation der Zitronen-Variante ein:

Kaffeegedeck mit Zitroneneis in einer ZitroneEine ausgehöhlte Zitrone wurde mit einem Zitroneneis gefüllt. Das war übrigens gar nicht mal so schlecht, nicht einfach nur sauer, sondern schön zitronenaromatisch. Ein wenig Luft muss auch mit dringewesen sein: Irgendwie wirkte die Frucht leichter als eine entsprechende in frisch und unverarbeitet. 

Zitroneneis in einer ZitroneUnd alles vom Discounter aus der Tk-Abteilung. Es gibt da wirklich manchmal gute Produkte. Einzelne. Gerade auch bei Läden, die mit ihrer Qualität werben, ist es meistens nicht so weit her, wenn man mal genauer hinsieht und -schmeckt. 

Zitroneneis in einer ZitroneIm Gegensatz zur Orange brauchte die Zitrone aber eine kleine Standhilfe. Die Orange tat das von allein. Aber so hat eben jeder seins.

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*) Der Laden, wo es mich nach Feierabend auf dem Heimweg beinahe zufällig hin verschlagen hat.
**) Wet Age ist das feuchte Gegenstück zum bekannten Dry Age, meist reift das Fleisch dabei vakuumiert in Folie.

Rot, grün, weiß, gelb, …

WARUM??? Die ersten Absätze entstanden übrigens unter Mitwirkung meines inneren Duracell-Hasen. Und, bevor jemand fragt: Ja, ich habe schon wieder einen Energy Drink getrunken. Und das schon wieder eher unter kulinarischer Sicht. Was man nicht tun soll. Aber immerhin gibt’s die Drinks in Geschmacksrichtungen, die man bei Limonaden eher nicht findet. Bei meiner Blauäugigkeit unterstelle ich eine gewisse Natürlichkeit, ohje, bin ich naiv.

Ein bekannter österreichischer Getränkedosenabfüller hat sein Ursprungsprodukt, das es bisher nur mit künstlich nachgeahmtem Gummibärchengeschmack gab, in weiteren Aromatisierungen herausgebracht. Die Formulierung war übrigens bewusst so gewählt, ich weiß, dass auch Gummibären selbst nicht aus eigener Kraft so schmecken, wie sie schmecken. Beim Einkauf vergriff ich mich aber bei den roten Dosen und so hatte ich zu Hause nicht die Variante White Peach, sondern Wassermelone im Kühlschrank. Erstere hatte ich mittels eines gespendeten halben Schlucks schon mal auf der Zunge, da wollte ich mal die volle Dosis. Aber pink ist eben nicht rot. Genauer hinschauen hätte geholfen.

Das anglophile Pink entspricht wohl dem deutschen Rosa, was voiceoverübersetzte Dokus nahelegen. Bleibt die Aufgabe, die folgenden Worte aus dem deutschen Sprachschatz differenzierend zu definieren: rosa, pink, violett, magenta, lila. Und das auf Basis der Grundfarben, wobei grün bzw. gelb (je nach Mischsystem) vermutlich keine Rolle spielen. Bei meinem Versuch werde ich mal beide Systeme wild durcheinander werfen. Violett ist rot und blau, rosa ist rot und weiß, pink ist violett und weiß, lila ist violett, im Malkastensystem. Magenta definiert die Deutsche Telekom. 😉

Aber zum Getränk. Red Bull Red Edition "Wassermelone"Es schmeckte eben wie JEDES andere Produkt, das mit Wassermelonengeschmack hergestellt wird; ein Geschmack, der mit einer echten Wassermelone genauso viel zu tun hat wie der Geschmack von grünem Wackelpudding mit Waldmeister: Absolut nichts. Zusätzlich hatte der Doseninhalt mehr Kalorien als der in der letzten Woche getestete Rockstar-Drink, und das, obwohl die Rockstar-Dose doppelt so viel Inhalt hatte. Der Grund dafür macht das Getränk aber nicht besser. Für Leute, die das Zeuch aus kulinarischen Gründen zu sich nehmen wollen: Es lohnt nicht. Und für alle anderen: Überdenkt mal Eure Einstellung zur Gesundheit eures Körpers. 

Freitagmittag

Apropos gesund: Wichtig bei der gesunden Bewältigung des Arbeitsaltags ist ein vernünftiges Mittagessen. Wenn man denn über Mittag arbeitet. Und dass man da auch in einer kleinen Teeküche einiges zaubern kann, hatte ich neulich schon mal angedeutet (siehe auch hier und hier). Selbst auf einer einzelnen, leistungsschwachen Kochplatte geht einiges. 

Nudelpfanne mit Spinat, Tomate, Zucchini, Hirtenkäse, KnoblauchVom Vortag (da gab es etwas ähnliches) waren noch eine Zucchini und ein paar kleine Tomaten übrig geblieben. Auch der Hirtenkäse war ein Rest, und die Vollkornfarfalle lagerten schon längere Zeit. Die wurden in kochendes Salzwasser geworfen, nochmal aufgekocht und bedeckelt beiseite gestellt. In der Pfanne gaben etwas Öl, Knoblauch der klein geschnittenen Zucchini etwas Anfangsaroma mit. Salz und Pfeffer waren auch anwesend. Dann kamen noch ein Rest Tk-Spinat und die klein geschnittenen Tomaten dazu. Nachdem alles gut angeschmurgelt war, kamen die abgetropften Farfalle und der gebröselte Hirtenkäse dazu. Abschmecken, fertig. 

Nudelpfanne mit Spinat, Tomate, Zucchini, Hirtenkäse, KnoblauchEin wenig Parmesan ergänzte das Ganze noch. Die Gemüse waren von einer Variante übrig geblieben, als gare Kartoffelwürfel in der Pfanne die Basis bildeten und nach dem Anbräunen mit Zucchini, Tomate und später mit Hirtenkäse ergänzt wurden. War auch lecker. Der Spinat stammte von einer klassischen Spinat-Salzkartoffel-Ei-Mahlzeit in der Vorwoche.

Sonntagmittag

Als ich mich Freitag nach Feierabend auf dem Weg zum Einkaufen machte, hatte ich noch keine Ahnung, was es am Sonntag geben sollte. Manchmal soll ja ein Plan helfen, der bildete sich dann aber im Supermarkt. Die Gurke (bloß nicht schon wieder Zucchini!!!) sah ganz gut aus, Tomaten hatte ich noch im Haus, dazu etwas durchwachsenen Speck und ein paar Kartoffeln. 

Schmorgurken mit Tomaten und einer Zwiebel-Speck-Basis, dazu KartoffelbreiIn einer Pfanne habe ich etwas durchwachsenen Speck ausgelassen und bald auch die drei kleingeschnittenen roten Zwiebeln dazu gegeben. Als diese weich waren, kamen die Gurkenscheiben und die Tomatenstücke dazu, alles wurde durch durchgerührt, noch etwas gepfeffert und wenig gesalzen (Speck!) und dann bei sanfter Hitze bedeckelt schmurgeln gelassen. Ab und zu wurde umgerührt. Nebenher habe ich den Kartoffelbrei klassisch hergestellt mit Milch und Butter und Salz und Muskat (und ein wenig Rosmarin). 

Schmorgurken mit Tomaten und einer Zwiebel-Speck-Basis, dazu KartoffelbreiDas sieht zwar alles wie das Gegenstück eines klassichen „Geschmorte Gurken“-Gerichts aus, dass eher hellgrün, fast weiß daherkommt, aber die Kombination mit Tomaten mag ich sowieso lieber. Der Rote-Zwiebel-Speck-Ansatz hätte nicht wirklich sein müssen, ist aber mal eine Idee. Vielleicht hätte ich den noch etwas paprizieren sollen, dann wäre es fast mein Gulasch-Ansatz geworden. 

Schmorgurken mit Tomaten und einer Zwiebel-Speck-Basis, dazu KartoffelbreiDie Gurke hatte ich vor dem Schneiden in Scheiben nochin Längststreifen geschält. Man kann das auch vollständig machen, oder gar nicht. Je nach gewünschtem Grünton. Es war auch keine richtige Schmorgurke, eigentlich eine Bio-Salatgurke, die aber ein wenig dezente Stachligkeit aufwies und entfernt auch in der Form an eine Schmorgurke erinnerte. Wer mag (Ich! – Ich! – Ich!) kann auch noch etwas Dill ans Gemüse machen. Mmmmhhh. 

Und weil die Gurke die Portionsgröße vorgab, blieb auch noch was für Montagmittag auf Arbeit … 

Getränkeupdate

Ein regionaler Getränkeabfüller aus Bad Doberan hat eine Limo mit „Wassermelonen Geschmack“ im Sortiment. Da sind wenigstens noch Auszüge aus Zitrusfrüchten drin, die Melone lief nur in sehr großem Abstand an vorbei. Die Farbe wirkte etwas natürlicher als bei o.g. Getränk. Nur mit Wassermelone (natur) hat das alles geschmacklich nix zu tun. 

P&C&ЯR&BBQ (geupgedatet)

Irgendwie bin ich wohl gerade ein wenig in der Test- und Ausprobierphase. Wobei: War ich da jemals raus? 😉 Hängt immer von der Umgebungsaufmerksamkeit beim Einkaufen ab. Und ein wenig von Herrn Lege. Aufmerksamkeit kann auch ein wenig gelenkt werden, und wenn ich (egal, ob alte oder neue Folge) bei Sebastian Lege was gesehen habe, geht manchmal ein Türchen auf und ich probiere auch mal was, was ich dort sah, was aber sonst nicht so wirklich ins Blickfeld geraten wäre.

Ginseng ist sowas. Aber in völlig anderem Zusammenhang. Aber war Ginseng nicht was für alte Menschen? Nungut, der frischeste bin ich ja auch nicht mehr, aber Ginseng-alt? Immerhin so alt, dass ich mich – sehr dunkel – an irgendeine Ginseng-Nahrungsergänzung aus dem Werbefernsehen anno dunnemals erinnere. Dass das Wort auf der Dose, die ich neulich öffnete, auch mit drauf stand, hatte ich so auch gar nicht erwartet. Mich hatten eher die Marke (bei Lege gesehen) und das „Original Flavour“ gelockt. Und das Ginseng-Aromaextrakt war auch nur zu 0,0004% (Nullenanzahl mehrfach geprüft) im Getränk enthalten. Ansonsten die üblichen Verdächtigen: Wasser, Zucker, Zitronensäure, Kohlensäure, …, Süßungsmittel, …, Zuckerkulör, u.a.

Zucker UND Süßstoff? Hä? So komisch habe ich dieser Tage auch ein zweites Mal geguckt. Da war ich in frühere Jahre eingetaucht und heute ein wenig – nicht wirklich – verwundert. Stichwort „Jugendsünden“, wobei es recht späte Jugendsünden waren. Aber wir kannten es ja nicht, die Grenze war gerade erst auf und wir wurden überschwemmt. Aber zur Story und ich versuche es mal in kurz und starte Anfang der 1990er Jahre. Nachdem ich sie probiert hatte, stellte ich fest, dass Coke mir irgendwie nicht schmeckte. Nicht wegen der (aus heutiger Sicht) übertriebenen Süße, sondern wirklich geschmacklich. Also probierte ich die große Konkurrenz und blieb dann auf Pepsi hängen. Inkl. 7up, was mir auch besser als Sprite schmeckte. Dass das keine gute Idee war, mich recht unkontrolliert den Softdrinks hinzugeben, weiß ich heute, aber damals waren wir dumm. Ich fürchte, mir sieht man es heute noch an, dass wir damals dumm waren. Später stellte ich zu allem Überfluss übrigens auch noch fest, dass CocaCola doch schmeckt; es war die Abfüllung, die es hier zu kaufen gab, die ein bisschen anders schmeckte als sie vermutlich sollte. Es waren wirklich, ich habe das mehrfach probiert, die Flaschen eines bestimmten Abfüllortes, die mir nicht schmeckten. Soweit zum Thema, globalisierte Produkte schmecken überall gleich.

Irgendwann siegte die Vernunft (spät, aber sie siegte) und so meide ich heute Softdrinks. Zumindest in ihrer puren Form, aber Cola schmeckt verdünnt nicht, also kam ich völlig von ihr ab. Ab und zu mal ein Glas, aber das als Genussmittel und nicht zum Durstlöschen. Nun gibt es ja Initiativen, die den Zuckergehalt in den Getränken (und nicht nur dort) drücken wollen. Entsprechende gesetzliche Regelungen werden unterschiedlich umgesetzt. CC gibt es nach wie vor voll verzuckert, aber auch als Light, Zero, was auch auf die anderen Getränke aus dem Dunstkreis zutrifft. PC ging offenbar einen anderen Weg und ersetzt einen Teil des Zuckers durch Süßstoff. Der typische Geschmack ließ mich bspw. von 7up völlig wegkommen (ich mag keinen Süßstoff, und da war er sehr deutlich zu spüren; vor Ewigkeiten hatte ich da mal was getestet.) Nach Jahren und weil ich sie in relativ klein gesehen habe, kaufte ich unlängst aber doch mal wieder eine PepsiCola. Der heimische Blick auf die Nährwerte ließen mich kurz wundern, war der Wert doch seit meinem letzten, vermutlich >10 Jahre alten Blick doch arg geschrumpft. Ich erinnerte 41 oder 42 kcal/100 ml, jetzt sind es 18. Die Zutatenliste enthüllte, warum: Zucker und Süßstoff. Und ja, auch hier schmeckte man ihn heraus. Pepsi und ich werden offenbar keine Freunde mehr.

19 kcal/100ml steht übrigens auf der Dose mit dem „Ginseng-Getränk“ – ja, wir kommen wieder drauf zurück. Der Grund war auch die Mischung Zucker/Süßstoff, die Aufklärung der Inverkehrbringer: PepsiCo D GmbH. Letzteres kam aber nicht ganz unerwartet. Herr Lege hatte darauf hingewiesen. Bei dem Getränk fiel das mit dem Süßstoff allersdings gar nicht so auf, was an seiner sonstigen Überaromatisierung gelegen haben könnte. Rockstar Energy Drink "Original Flavour"In der Dose befand sich der „Rockstar Energy Drink“, eine Getränkekategorie, die auf sehr wenig Erfahrungswerte bei mir trifft. Einige Menschen, die sowas konsumierten, haben mir manchmal einen Schluck aus ihren Dosen (via Glas) abgegeben, insofern ist mir das Geschmacksprinzip durchaus geläufig. Meine Dose „Original Flavour“ olfaktierte bereits übermäßig, war aber von allen Proben doch noch die angenehmste. In der relativen Betrachtung. Die absolute sagt aber: Nie wieder.

Sonntagmittag

Sollte ich einen leeren Teller abbilden? Sowas kennt wohl jeder. Das Mittag verschob sich in Richtung Abend, ich hatte eine Einladung zum Grillen. Aus Anlass. Meine Beigabe war ein Schnibbelsalat aus allerlei Tomaten, Paprika, Mozzarella, Frühlingszwiebeln, Olivenöl und Balsamico-Essig. Zum Schluss kam noch Basilikum dazu. Also Caprese als Salat mit Paprika.

Capresesalat und GrillgutGeviertelte bunte kleine Tomaten, gewürfelte Mozzarella-Stange, Basilikum Scheiben großer Tomaten, Röllchen der Frühlingszwiebel und klein gewürfelte Spitzpaprika … Dazu etwas Grillgut. Über den Salat kam übrigens eine Vinaigrette aus Balsamico-Essig, Olivenöl, Senf, Salz, Pfeffer, Hafersirup, etwas Zucker, Salz und Pfeffer sowie ein Schüsschen Zitronensaft. Alles in ein dichtschließendes Gefäß und kräftig schütteln. Super Vinaigrette. Cremig und aromatisch. Noch etwas abgeschmeckt und fertig. Schlägt jeden gekauften Kram um Läääängen.

Nenne wir es einfach mal Capresesalat. Die Paprika passen nicht unbedingt dazu, aber egal. Wobei für mich in eine gute Tomatensoße immer auch etwas rote Paprika mit dazu gehört. Aber das wäre vielleicht ein Gedanke fürs nachgeschobene Montagsupdate …

Montagsupdate

Die Reste des Tomaten-Caprese-Paprika-Salates dienten am Montag auf Arbeit der Mitarbeiterspeisung. Die Kollegin hatte vom Wochenende ein paar Spaghetti dabei. Die wurden in der Pfanne erhitzt und mit dem abgetropften Salatbestandteilen ergänzt. Wurde auch sehr lecker.

Sommerliche PastaWas haben wir beim Auffüllen auf dem Tellerrand rumgeschmaddert. Das geht ja gar nicht. Und dann mein Schatten mit auf dem Bild. Da ist ja (bis auf das Essen an sich) alles schlecht. 😉

Sommerliche PastaFalls sich jemand wundert, wo die Würstchenscheiben und der Mais herkommen: Die kamen von der Kollegin ihr Sonntagsessen und hafteten noch an den Nudeln mit einem kleinen Soßenrest. Das übrige Fruchtige ist der Capresesalat. Dezent frische, leicht säuerliche Soße durch das Dressing, aber das ging ganz gut. Übrigens war die Vignaigrette jetzt, am 2. Tag, auch richtig gut. Ein wenig verdünnt durch die Flüssigkeit aus den Tomaten war es richtig lecker und auch nicht wieder auseinander gefallen. Hmmmm. Hätte man so trinken können.

Fastensonntag, Teile des Grundes und andere Leckereien

Das war ein Wochenende! Wenn Groß- und Kleinhirn nicht miteinander kommunizieren und letzteres die Regie übernimmt, weil ersteres sich der angenehmen Umgebung hingibt. Das führte letztendlich dazu, dass ich die Nacht von Samstag auf Sonntag sehr mies geschlafen habe und am Sonntag quasi nix aß. Musste ich auch nicht, es war vom Sonnabend noch genug im Verdauungstrakt. Sowas habe ich auch noch nie erlebt. Also in der Form. Beim Schreiben dieser Zeilen gings schon wieder besser, aber am Sonntagmorgen …

Blick über den Krüseliner SeeIn der schönen Umgebung kann man aber auch vergessen, dass maßvolles Essen immer angebracht ist. Aber fangen wir irgendwann unter der Woche an.

Mittagspause auf Arbeit

Es ist doch immer wieder erstaunlich, was man alles in so einer „Teeküche“ fabrizieren kann. Und wenn alle mit zupacken oder was mitbringen, geht’s auch recht schnell. Ausstattung vorausgesetzt. In dem Fall ein zweiflammiger Herd und eine große Pfanne. Dazu kamen noch gekochte Kartoffeln vom Vortag, eine Paprikaschote, einige Knoblauchzehen, eine Zwiebel und 4 Eier. Und zum Schluss Schnittlauch.

Frittata mit Bratkartoffeln, Zwiebeln, Paprika, Knoblauch, SchnittlauchDie Kartoffeln wurden geröstet, später kamen Paprika, Zwiebelwürfel und Knoblauch dazu. Salz und Pfeffer natürlich auch und als kleines Goodie: Thymian.

Frittata mit Bratkartoffeln, Zwiebeln, Paprika, Knoblauch, SchnittlauchFrisch zubereitet in einer kleinen Teeküche, da kommt keine Kantine (die wir nicht haben) und auch nicht das gegenüber befindliche Einkaufszentrum mit seinen Imbissmöglichkeiten hinterher. Geschmacklich und preislich.

Frittata mit Bratkartoffeln, Zwiebeln, Paprika, Knoblauch, SchnittlauchWie hieß es doch am Ende des seligen Maggi-Kochstudios immer so schön: „Das machen wir mal wieder.“

Sonntagmittag / eigentlich Samstagmittag

Ein kleiner Ausflug und eine Gaststätte mit rustikaler Karte. Was will man mehr. Außer einer Portionsbegrenzung.

Geflügelleber, Stampfkartoffeln, MöhrenraspelEs gab Geflügelleber mit Zwiebeln und Kartoffelbrei. Rustikal lecker, nur eben viel zu viel. Sonst lass ich ja gern was am Ende in die Küche zurückgehen, wenn die Portionen zu groß waren. Aus nachvollziehbarem Grund (Lecker!) habe ich es diesmal nicht gemacht.

Geflügelleber, Stampfkartoffeln, MöhrenraspelWenn ich nach dem Essen wenigstens mit der Nahrungsaufnahme aufgehört hätte … Naja, mittlerweile ist das Leben wieder frisch, und ich muss ein wenig aufpassen, dass sie das Großhirn nicht aus der Speisenaufnahme ausklingt.

Rundes aus der Gaststätte zu Hause

… und von anderswo. Normalerweise würde ich mir sowas ja nicht kaufen, aber einem geschenkten Gaul … ähm … Donut guckt man nicht ins Loch. Neulich stand auf Arbeit jemand mit einem ganzen Karton davon in der Tür und wollte sich aus Gründen bedanken. So kam ich doch mal in den Genuss. Oder besser „Genuss“. Es waren Exemplare einer bekannten Kette, die auch hier in der Stadt eine Dependance hat. Wenn man 2 m Verkaufstresen und eine Kaffeemaschine so nennen möchte.

Als ich seinerzeit meine Ernährungsberatung mit Frank hatte, langfristig Lesende werden sich erinnern, gab es den Laden noch nicht. Der dort definierte „Antichrist“ der gesunden Ernährung hieß damals noch „Streuselschnecke“. Zucker und Weißmehl und sonst wenig. Viel Energie, kein Sinn. Ernährungsphysiologisch. Die Donuts laufen in der gleichen Kategorie, die Güsse oder Kekse, die da drauf liegen, machen sie nicht sinnvoller. Da gab es dann auch welche ohne Loch, aber mit Füllung, dessen Konsistenz und Farbe mich an einen alten Witz erinnerten.

Jesus beim letzten Abendmal:
*bricht das Brot*
Jesus: „Das ist mein Leib.“
*schenkt Wein ein*
Jesus: „Das ist mein Blut.“
*öffnet die Majonäse*
Jünger: „Es reicht Jesus!“

Es gibt so viele Produkte, die man nur in Ausnahmefällen mal essen sollte, dass die Ausnahmefälle Gefahr laufen, in Summe die Regel zu werden. Was nicht gesund ist.

Sonntagmittag

Da habe ich mal wieder gebastelt. Irgendwie habe ich es die Woche nicht geschafft, was vernünftiges einzukaufen. Und da der Kopf dabei nicht sehr involviert war, ging der auf Abwege. Stichwort: einfache Gastronomie. Vermutlich schmeiße ich jetzt zwei Sachen zusammen, die so nie passiert sind, aber manchmal wird man vom Service gewarnt, dass der Teller sehr heiß ist. Ich habe einen schönen Grund dafür gefunden: mein Sonntagmittag hätte man fast tiefgefroren auf dem Teller anrichten und dann im Heißluftofen fertigstellen können. Ich müsste mal gucken, wie lange Speckbohnen ggf. im Ofen brauchen, bis sie servierbereit sind, die anderen beiden Komponenten hatten die gleiche Aufbereitungszeit und -temperatur.

Röstiecken, Chickenwings und SpeckerbsenEindeutig zu erkennen: Es gab keine Speckbohnen. In dem Fall: Speckerbsen*. Der einzige Bestandteil mit ein wenig Handarbeit. Immerhin habe ich die Speckstreifen von einem größeren Stück heruntergeschnitten und dann selbst in der Pfanne ausgelassen. Die Erbsen waren dann aber auch aus dem Tiefkühler, genau wie die Chicken Wings und die Rösti-Ecken. Beide übrigens 20-25 min bei 180°C Umluft. Das ist doch absichtlich so konfektioniert?

Röstiecken, Chickenwings und SpeckerbsenDie beiden hätte ich also direkt noch tiefgekühlt auf den Teller legen können und im HEißluftofen erhitzen. Der Teller hätte das ausgehalten. Und wenn die klassischeren Speckbohnen auch diese Aufwärmwerte gehabt hätten. Ich will jetzt nicht spekulieren, ob das Gaststätten so machen, aber möglich wäre es. Den Klecks „Hollandaise“ auf den Erbsen gibts dann aus dem 5-l-Eimer, erwärmt durch die heißen Erbsen.

Röstiecken, Chickenwings und SpeckerbsenAugenscheinlich vermisse ich das Gaststättenessen doch ein wenig, wenn ich es jetzt schon zu Hause nachbaue. *prust* 🤣

Als Dessert gab es übrigens was richtig schönes.

Orangeneis in einer OrangeEin Orangeneis direkt in einer ausgehöhlten Orangenschale. Gab’s neulich mal beim Discounter um die Ecke. Auch in der Variante Zitrone. Also wenn ihr das mal als „hausgemacht“ irgendwo seht … Immerhin sind zwei(!) Plastetüten drumrum, die wurden „hausgemacht“ entfernt.

Orangeneis in einer OrangeVielleicht hätte man die Frostschäden noch ein wenig entfernen können, dann wäre es ansprechender gewesen. Also die Wasserkristalle. Aber meinen Pinsel für die Küche habe ich nicht gefunden … ähm … gesucht.

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*) Durchwachsenen Speck in kleine Streifen schneiden, in einer mittelheißen Pfanne auslassen, Tk-Erbsen dazugeben, auftauen und erwärmen lassen, mit Pfeffer und ggf. noch ein wenig Salz (Speck ist ja schon salzig) abschmecken. Zwischendurch immer mal wieder umrühren/durchschwenken. Fertig.

Punkte fürs Essen

Manchmal, wenn man etwas schreiben will, gehen einem Worte durch den Kopf, die man nicht verwenden möchte und gibt die dann in Suchmaschinen, Übersetzer, Synomymwörterbücher oder ähnliches ein und hat dann doch – mit ein bisschen Glück – einen Aufhänger. Die „Punkte“ im Titel entstanden auf diese Art. Schauen wir mal, wo das hinführt.

Welche Relevanz hat eigentlich der Nutriscore? Ihr kennt diese farbige Markierung auf meist industriell hergestellten Nahrungsmitteln, wo die, die am besten schmecken, meist mit D oder E gekennzeichnet sind. Zum einen lernt man daraus, dass die gesündesten Lebensmittel die ohne Nutriscore sind (frisches Produkte zum Beispiel), zum anderen ist die Kennzeichnung nicht einheitlich, böse Zungen würden behaupten willkürlich. Bei Sebastian Lege habe ich mal gelernt, dass die Hersteller teilweise die Produkte auf einen besseren Nutriscore hin optimieren, ob sie sie damit verbessern, bleibt als Frage auf der Strecke. Die allgemeine Empfehlung, möglichst wenig (industriell) vorverarbeitete Speisen zu sich zu nehmen, bleibt.

Beispiel: Ihr kennt mittlerweile meine kleine, böse Vorliebe für Kaltmilchkaffeegetränke, offiziell „Milchmischgetränke“. Hier mal zwei Beispiele:

Zwei kalte MilchmischgetränkeWenn ich die Namen richtig interpretiere, ist das eine Milch mit Espresso und das andere Espresso „befleckt“, also mit Milch. Das eine gibts bei Aldi, das andere bei Lidl. Soweit die Unterschiede.

Zwei kalte Milchmischgetränke (Zutaten, Nährwerte)Studiert man die Texte (Zutatenliste und Nährwerte, Menge u.a.) ist der Inhalt identisch, was nicht wundert, ist der Abfüller beider Getränke derselbe und die Abfüllung, orientiert am MHD, 2 Tage auseinander. Okay, die Texte sind einmal zentriert geschrieben und einmal im Blocksatz, dass sollte sich aber nicht auf den Inhalt der Fläschchen auswirken.

Zwei kalte Milchmischgetränke (Nutriscore)Auch der Koffeingehalt ist bei beiden der gleiche, auch wenn er auf dem einen Etikett mit 4/4 Bohnen, auf dem anderen mit 5/5 dargestellt wird. Aber ein Unterschied im NutriScore von 2 Stufen? Kommt mir übrigens jetzt nicht mit der Info, dass der Maßstab für den Nutriscore neulich umgestellt wurde. Die beiden Flaschen sind – wie gesagt – 2 Tage von der Abfüllung auseinander UND waren vor Monaten bereits genauso gekennzeichnet.

Zwischenmahlzeit

Neulich war ich eingeladen. Es gab Fajitas mit Drumrum.

Fajitas de Carne, mit Zwiebeln, Champignons, Paprika, Tomaten, Tortillas, Salsa und SauerrahmNetter Service, teilweise zu offensichtlichen Stammgästen auch „mecklenburgisch freundlich“. Aber wenn man das nicht ist, war’s schön.

Fajitas de Carne, mit Zwiebeln, Champignons, Paprika, TomatenWie ich eben, kurz vor dem Schreiben, gelesen habe, habe ich sie wohl falsch gegessen. Oder es wurde falsch, aber mittlerweile in üblicher Form serviert. Aber egal. Und ja, es war Mais drin, was mein Körper aber zügig wieder abgestoßen hat (nicht beschleunigt!). Da ich, wie ich vor Jaaaahren schon mal bewiesen habe, von derartigem Essen nix verstehe, was auch auf die aktuelle Zusammensetzung des Pfanneninhalts zutrifft, lasse ich eine Bewertung. Wäre irgendwas von drögem Fleisch und latschigem Nachobruch geworden. Aber vielleicht muss das so.

Sonntagmittag

Manche Sachen muss man eben auf die harte Art lernen, und dabei ggf. noch das beste draus machen. So habe ich an diesem Wochenende gelernt, dass es den Grünmarkt bei uns nur alle 2 Wochen am Samstag gibt. Zum allgemeinen Nichterstaunen an diesem Samstag nicht. Dabei hatte ich mich extra früh nach kurzer Nacht aus dem Bett geschält. Allein, der Marktplatz war leer, und die Nachrecherche (das „nach“ ist zeitlich gemeint, und demzufolge nicht Bestandteil des Wortes Recherche) erbrachte den bisher mir unbekannten Rhythmus. Immerhin nutzte ich das Unterwegssein für den Besuch meines Lieblingsfleischers, und das war gut so. Das „Grüne“ wurde durch eine Tiefkühllösung ersetzt, und so kam ein Mittagessen mit Botschaft(?) zustande. Und ein Outing meiner Linksgrünversifftheit.

Stampfkartoffeln, Erbsen, KotelettDazu sollte man vielleicht wissen, dass das Kotelett durch meinen Lieblingsfleischer rötlich mariniert war, im rohen Zustand also deutlicher zu erkennen als Anspielung auf „rot“. Die Blume von Bündnis90/Die GrünenNaja, und die Erbsen mit Kartoffelbreiring? Das sieht doch aus wie die Blume von Bündnis 90/Die Grünen? Nicht ganz so künstlerisch exakt, aber so vom Prinzip. Vielleicht hätte ein wenig weniger Petersilie und dafür Kurkuma in den Kartoffeln etwas geholfen. Oder – dann als Edelgrüne – mit Safran gefärbt. Die Erbsen waren übrigens dampfgegart (dezente grundsätzliche politische Anspielung in vielerlei Richtungen), die Kartoffeln kamen aus der Mikrowelle, wurden mit Salz, Pfeffer, Muskatnuss, Butter und Milch versehen und dann gequetscht. Der Garnierring war für die Gestaltung vielleicht etwas groß, zu wenig Kartoffeln, zu viel Erbsen, aber die Botschaft war wichtig. Über die hervorragende Fleischqualität lasse ich mich diesmal nicht aus. Bei der Bezugsquelle mittlerweile selbstverständlich. Wenn man richtig mit ihr umgeht.

Stampfkartoffeln, Erbsen, Kotelett

Gleichzeitig hatte ich auch noch ein Nackensteak in einer Kräutermarinade gekauft. Das war zum früheren Zeitpunkt ebenfalls sehr lecker und kann empfohlen werden. Fleischer machen eben doch die besseren Produkte, wenn sie auch die Tiere selbst aufziehen und das Futter für diese anbauen. Oder sie können es.

Stampfkartoffeln, Erbsen, KotelettZart, mit schönem Biss, saftig, die Erbsen frisch und aromatisch (Bio, Tk), die Kartoffeln mehlig kochend, alles einfach, aber lecker. Es lebt von den Grundzutaten und die sind gut – gewesen. <rülps> Lecker.

 

 

Von der Jugend eine Scheibe abschneiden

Zum Einstand gebe ich mal das Trüffelschwein. In der televisionären Hintergrundbeschallung eines Nachmittages, der doch einige Zeit am Rechner zubrachte, klangen interessante Gedanken in meinem Ohr wieder. Dann ging die Recherche los: Wer hat das gesagt, kriege ich das irgendwie rekapituliert, habe ich das richtig verstanden und welcher Sender lief da eigentlich die ganze Zeit im Hintergrund? 😉 Natürlich hat der gehörte Gedanke irgendwas mit Kulinarik zu tun. Die Qualität unserer Ernährung hängt auch von der Versorgung ab: „Ich glaube, dass wir bspw. beim Supermarkt häufig das Problem haben, dass wir zum Beispiel Dinge kaufen wollen, die dann möglichst lange halten. Wenn man möglichst selten in den Supermarkt geht, man sich möglichst wenig mit dem Einkaufen, mit Qualitäten und mit Kochen beschäftigen. Wenn wir dann nur noch einmal die Woche in den Supermarkt gehen wollen, dann muss das Gemüse so sein und so verpackt werden und so haltbar sein, dass es eigentlich viel länger halten muss, als es wirklich gutes Gemüse tut.“ Außerdem: „Wenn wir etwas servieren, was die meisten Menschen erstmal ablehnen, und dann aber eine sehr, sehr positive Erfahrung damit verknüpfen. Ich esse es dann und stelle dann fest: ‚Es ist unfassbar gut. Das hätte ich nie erwartet.‘ … Dann beginnt ein Nachdenken über eigene Vorurteile z.Bsp. gegenüber bestimmten Produkten und dann auch über das eigene Handeln.“ Und: „Immer weniger Menschen haben Zugang zu sehr, sehr guten Lebensmitteln. Oder auch zu sehr gut gekochtem Essen. Und das ist eigentlich auch die Gefahr, dass das nur noch eine sehr gut Bezahlende, ganz klein Betuchte hat. Und der Rest bekommt sozusagen die Industrie-Nahrungsmittel, keine Lebensmittel mehr. Nur noch Nahrungsmittel. Alles tote Materie. Und das ist natürlich eine große Gefahr.“ (alles zitiert aus „Am Pass“, SR 2022, von Felix Schneider, Nürnberg)

Prost

Erlebt ihr das eigentlich auch mal? Da lese ich in einem anderen Kochblog von einem „neuen heißen Schei..“ (meine Worte, im Original irgendwas von gerade im Trend) und überlege: ‚Habe ich das nicht neulich(?) auch mal gemacht?‘ Nunja, das „neulich“ ist 5 Jahre her und erinnert an das alte Weistum: Gute Ideen kommen entweder 100 Jahre zu früh oder 5 Minuten zu spät. Wobei es keine Idee von mir war, sondern nur eine aufgegriffene.

Aus Gründen hatte ich gerade Tonic in 2 Varianten im Haus. Campari-Tonic im Latte Macchiatto-GlasDas beruhte auf der Diskussion in einem weiteren Kochblog und der Veröffentlichung eines Drink-Rezeptes in einem vierten. In einem meiner Schränke lagerte noch ein Rest Campari, den ich vor Zeiten gern mal mit Orangensaft genoss. Als gelerntem DDR-Bürger bekommt mir allerdings ein gewisses (kleines) Maß an Orange nicht*, so dass der Bitterlikör in besagtem Schrank nach hinten rutschte. Im erwähnten Kommentargespräch kam ich darauf zu sprechen und las einige Tage später das Rezept für Campari-Tonic. Dachte ich mir: Gut, dass ich Kochblogs lese, so kann ich Reste verbrauchen. Beim Studium der hervorgekramten Flasche bzgl. eines möglichen MHD stellte ich allerdings fest, dass das Rezept für Campari-Tonic sogar auf dem Rückenetikett stand.Campari-Tonic im Latte Macchiatto-Glas 🤭 Naja. Wer sehen kann, …

Da nach dem Aufbrauchen des Bitterlikörs noch Tonic (hier übrigens Dry Tonic) übrig war, kam die Idee, das neue Trendgetränk (von vor 5 Jahren) auch noch herzustellen. Dabei griff ich allerdings nicht auf das gelesene Rezept** zurück sondern auf meine Erfahrungen (1, 2 u.a.). Eiswürfel kamen in ein Glas und dann ein frischer doppelter Espresso darüber. Das ganze wurde ein wenig durchgeschwenkt, so dass sich der Caffè schnell abkühlt, dann goss ich vorsichtig das Tonic Water drüber. Fertig. Im Idealfall schwimmen immer noch Eiswürfel(reste) im Drink. Genießen. Und sich dann Fühlen wie ein Duracell-Häschen. Ein wenig anregend ist er schon. 😉 Und damit eine schöne Idee für den Sonntagmorgen. Statt des sonst üblichen Milchkaffees.

Espresso-TonicWer es süßer mag, nimmt normales Tonic Water. Wer andere Aromen mit dabei haben möchte, tummelt sich in der Tonic- und Kaffeebohnenvielfalt. Espresso-TonicHier Dry Tonic und teilweise karamelisierte Kaffeebohnen, handgemahlen und per Siebträger in einen doppelten Espresso gepresst. Eiswürfel aus Leitungswasser, gut abgelagert im Tiefkühler. Der Eiswürfelbehälter war neu, dies sein erster Einsatz. Das Tonic Water war natürlich vorgekühlt. (Informationen für alle, die ein genaues Rezept brauchen und dies hier nachmachen wollen.) Mischungsverhältnis lag bei ca. 1:2 oder 1:3 zwischen geeistem Espresso und Tonic.

Sonntagmittag

Irgendwann muss doch mal die Auflösung kommen, was das mit der Überschrift auf sich hat. Jetzt: Junge Zucchini, in Scheiben geschnitten, Kartoffeln, in Scheiben geschnitten und eine Scheibe Kalb (spätestens das als Symbol für die Jugend) landeten Sonntag auf dem Teller.

Kalbsrückensteak an Zucchini-Möhren-Zwiebel-Gemüse und BratkartoffelbruchDie Idee mit den Zwiebeln, die ich vor den Zucchini-Scheiben in die Pfanne gab, war nicht bis zu Ende durchdacht. Vielleicht hätte ich sie doch eher an die Kartoffeln geben sollen. Die waren in bratkartoffeltypische Scheiben vorgeschnitten und zusammen mit den ebenfalls schon zerkleinerten Möhren vorgegart (Mikrowelle). Kalbsrückensteak an Zucchini-Möhren-Zwiebel-Gemüse und BratkartoffelbruchNeben einer roten Zwiebel kamen auch noch zwei Knoblauchzehen und eine gelbe Chilischote (entkernt) zu den Zucchinischeiben. Salz und Pfeffer sind selbstverständlich. Die Möhrenscheiben kamen nur noch zum Drunterrühren und vielleicht ein wenig Angehen mit in die Pfanne. Die Kartoffelscheiben kamen in eine separate Pfanne und spätestens hier stellte ich fest, dass das mehligkochende Kartoffel waren. Nachdem ich anfangs versuchte, ihnen doch die Bratkartoffelform zu erhalten, firmiert das ganze zum Schluss unter Bratkartoffelbruch, der eher wok-rührend in der Pfanne anröstete.

Das Fleisch erinnerte ein wenig an ein Rumpsteak, war aber vom Kalb und nannte sich deswegen Kalbsrückensteak. Das wurde zügig in einer heißen Pfanne in Anwesenheit von Öl und Salz angebraten/-bräunt und kam dann zum Nachgaren in den knapp erwärmten Heißluftofen, bis alles andere fertig war. Zart und saftig. Mehr ist dazu nicht zu sagen. Und schmackhaft.

Kalbsrückensteak an Zucchini-Möhren-Zwiebel-Gemüse und BratkartoffelbruchDer gesamte Teller kam noch unter einen kurzen Schauer Petersilie und dann aufs Brett zum Fotografieren. Das Schreiben dieser Zeilen erfolgt wohl auch schon mit der Energie aus diesem Teller.

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*) Fake-News-Alarm! Hier wird eine (zeitliche) Korrelation zu einem Zusammenhang hochst(er)ilisiert (Fremdwörter sind Glückssache), den es natürlich nicht gibt. Wahr ist: Ich bin in der DDR geboren, dort gab es wenig Orangen. Ich wurde bei allzuvielem Verzehr als Kleinkind davon wund, was heute auch noch so ist. In der DDR-Zeit war es praktisch, wenn man etwas knappes sowieso nicht mochte oder vertrug.

**) Das beide Drink-Rezepte im selben Blog stehen, habe ich erst beim Verlinken in diesem Artikel bemerkt. Wir tun mal so, als ob es doch zwei Quellen waren. Sonst müsste ich ja einiges Umformulieren …

Kalte Suppe und anderes mehr

Wenn man sich die Dokutainment-Filme mit Sebastian Lege oder die Webseite Lebensmittelklarheit.de der Verbraucherzentralen so ansieht, ein wenig abstrahiert und extrahiert, etwas unsachlich pauschalisiert und das dann in den Sozialen Medien hinausposaunt, könnte man meinen, dass 90% des Bestandes eines jeden Supermarktes oder Discounters ungesund, Kundenbetrug und/oder zumindest Kundenverscheißerung ist. Und, um eine kleine Differenzierung einzubauen: Bei Bioläden sind es nur 60%. Die einzigen ehrlichen Bereiche: die offenen Obst/Gemüse- und die offenen Fleisch(!)*-Abteilungen. Sollte es eine Fischabteilung geben mit ganzen Fischen, dann die auch noch. Anschließend hört es auf. Sobald irgendwas verarbeitet ist, darf man skeptisch werden. 

Mittwochmittag

Welche Speise braucht kein Gas zum Zubereiten? Genau: eine Gaspatscho. Oder besser: Gazpacho. Dabei stimmt es gar nicht, zumindest im konkreten Fall.

Suppentasse mit GazpachoDas hiesige Kraftwerk der städtischen Werke arbeitet mit Gas. Wobei ich einen Ökostrom-Tarif habe, und ich unterstelle, das Teile des Gases im Kraftwerk Bio-Gas ist, vor allem, wenn ich Licht oder den Herd anschalte. Oder den Pürierstab. Das Ergebnis war leidlich lecker, der Zwiebel-/Knoblauch-Dunst begleitete mich noch den ganzen Tag, Durchzuglüften war leider dank 37°C Außentemperatur bei 0 Wind keine Option. 

Suppentasse mit GazpachoDiverse Tomaten wurden geviertelt, eine Salatgurke in Scheiben geschnitten, eine rote Paprikaschote gewürfelt (im Rahmen der Möglichkeiten), eine Chili entkernt, zwei rote Zwiebeln und 4 oder 5 Zehen Knoblauch geschält. Alles kam mit Salz und Pfeffer in einen Topf. Dann: Auftritt Pürierstab. Nachdem ein Ansatz erfolgte und der erste Teil verflüssigt war, ging der Rest schnell. Eine Spur Zucker kam auch noch dazu, zur Abrundung. Dann wurden ob der Menge zwei Vorratsbehälter mit der aromatischen Flüssigkeit gefüllt und kühl eingelagert. Der Rest kam in Schüben in die Tasse, nur mit ein wenig Eis ergänzt. Lecker, frisch und vampirverschreckend. Die Reste gab es dann auf Arbeit bei den Kollegenden, teils als Gazpacho, teils als fruchtige Soße, aufgekocht und zu Pasta. 

Samstagsfrühstück

Warum gibt es eigentlich das Paradigma, dass Frühstück immer morgens/vormittags gegessen wird? Gerade samstags, der Tag bei mir, der ohne Zeitdruck, Termine und Verpflichtungen stattfindet, sehe ich eine derartig frühe Mahlzeiteneinnahme nicht ein. Wobei ich die Form und den Inhalt aber mag. Schön mit Brötchen, Konfitüre, Frühstücksei, Milchkaffee und Saftschorle. Wenn man dann ausschläft und noch ein paar Sachen erledigt, dann kann es auch mal 14:30 Uhr sein, als man die Kaffeemühle ergreift, um das Kaffeemehl für den Frühstückskaffee zu mahlen. Als kleine, beinahe revolutionäre Variante, gab es diesmal kein Frühstücksei, sondern Rührei mit Speck. Sowas kann man mal probieren, es war auch ganz lecker, aber nächstes Mal gibts wieder Frühstücksei. Das Rührei brachte die gesamte Dramaturgie des Frühstücks durcheinander. Allein die Tatsache, dass ich auch noch ein Glas einer preisgekrönten Nuss-Nougat-Creme leer machen muss (das Zeuch ist wirklich ekelhaft süß), bringt schon Unruhe in den Samstagmorgen (im Sinne erster Tagesabschnitt, unabhängig von der Uhrzeit), aber erfreulicherweise ist ein Ende am kommenden Samstag abzusehen: Das Glas wird dann leer. Da ich nicht ständig mit dem Smartphone rumlaufe, gibts leider kein Bild vom Frühstück. 

Sonntagmittag

Jemand hatte Geburtstag und lud ein. Klassische Küche. Gutbürgerlich. Aus aktuellem Anlass gab es Fisch. Ich tat mein Möglichstes, um das Sommerloch zu stopfen. 

Welsfilet mit Gemüse und Käse überbacken und KarfoffelpüreeDer Brombachsee ist zwar weit weg, aber wie ich den Medien entnahm, gibts in MV sehr viel Aquakultur mit dem Wels. So verbirgt sich der Fisch unter dem Käse und in Gesellschaft von Gemüse und Pilzen. Lecker. Und es gab Kartoffelpü dazu. Ich glaube, dass bereits auffiel, dass ich das gern mag. 😉 

Welsfilet mit Gemüse und Käse überbacken und KarfoffelpüreeSchöne Stücke Wels. Mir fällt gerade nicht wirklich mehr ein als lecker. Und unter so einer Kruste fällt das mit dem Fisch auch wenig auf, so können wir, wenn wir zusammen halten und uns gegenseitig helfen, auch die 90 kg Welse aus dem Brombachsee vertilgen. Wobei: Bei den großen Viechern, schmeckt das dann nicht ggf. etwas tranig? Hat da jemand Erfahrungen?

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*) Das Ausrufezeichen setze ich dahinter, weil ich die Wurstabteilungen schon wieder ausschließe. Nur der reine Fleischbereich. Eben alles ohne Verarbeitung.

Fragen, Abkühlung, flüssige Kartoffeln und drei Sterne

Als erstes eine Frage: Kommt nur mir das so vor oder ist mein Einkaufsradius nur so eingeschränkt: Gibt es keine klassischen Grapefruits mehr? Egal, ob als Frucht oder als Saft? Ich habe beides schon ewig nicht mehr gesehen, habe sie aber immer gern gegessen bzw. getrunken. Das einzige, was ich oft finde, sind pink Grapefruit als Frucht oder als Saft. Die sind zwar auch lecker, aber doch sehr weich gespült und auf Massengeschmack getrimmt. Ich möchte mal wieder sowas herzhaft kräftiges wie eine klassische, hellgelbe, fast weiße, Grapefruit mit ordentlich bitter. Und kommt mir jetzt nicht mit Pomelo! Die ist ja nicht nur weich gespült, sondern auch noch aufgeblasen. Wobei die Farbe schon eher in die richtige Richtung geht …

Eiskaffee

Jetzt kommt die große Botschaft: Eiskaffee (genau wie Eistee) kann man auch selber machen! Allerdings schmeckt das dann doch ganz schön anders als das, was man fertig zu kaufen bekommt. Jeder darf dann selbst entscheiden, ob doch mal experimentiert und gut gefunden wird, oder ob man im gewohnten, langweiligen Geschmacksraum bleibt. 😉 Wobei mir in dem Zusammenhang ein Witz einfällt: Der kleine Steppke ist das erste Mal im Leben einen Pfirsich und ruft verwundert aus: „Mammi, Mammi! Der Apfel schmeckt nach Eistee …!“

An dem Witz ist so viel falsch, zumal kaum ein „Pfirsich-Eistee“ wirklich nach Pfirsich schmeckt. Genauer: Ein Eistee, Typ Pfirsich, schmeckt eigentlich nicht nach Pfirsich, sondern nach dem Aroma, bei dem uns eingeredet wird, dass das Pfirsich sein soll. Aber genug davon.

Zumal es ja um Eiskaffee gehen soll. Der frische, kräftige, gern doppelte Espresso läuft entweder direkt auf ein paar Eiswürfel oder wird sofort nach dem Kochen/Zapfen auf Eis gegeben. Die Mischung wird dann mit Milch, Sahne, Mischung, Alternative nach Belieben aufgegossen, etwas durchgerührt und nach Wunsch mit einem Sirup (Karamell, Hafer, Agavendicksaft, Honig, …) in Maßen gesüßt. Kann man auch weg lassen. Lecker. Wer sowas mit etwas Plan macht, könnte sich in diesen Eiswürfelbehältern auch gleich die Milch/den Drink einfrieren. Hmmm.

Milchalternative

Wo wir gerade bei Milchalternativen sind: Es gibt da was neues. Milchersatz aus Kartoffeln (4% (in Worten: vier), vorher steht Wasser drauf, danach Rapsöl, Zucker, Erbsenprotein, Dikaliumphosphat, Calciumcarbonat, Aroma, 3 Vitamine). Was nach einer schönen, regional zu verwirklichen Idee klingt, schmeckt wie alle Pflanzendrinks nach Pflanzendrinks. Die haben einen gemeinsamen aromatischen Nenner, die sie nach wie vor als ernstzunehmende Milchalternative ausschließt. Als eigenständiges Getränk sind sie in Ordnung, und wer gern Muckefuck mit Milch mag, kann damit aus jedem Kaffee einen Muckefuck machen, aber als Milchersatz: Nein. Es fehlt die Frische, dafür ist (zumindest in der versuchten Barista-Variante) ordentlich Süße mit dabei. Und wenn der Milchkaffee bzw. Kartoffeldrinkkaffee dann nicht mehr sehr sondern nur noch lauwarm ist, ist es am schlimmsten. Ich jage noch hinter der zuckerfreien Version hinterher. Vielleicht kann man die wenigstens als Verflüssiger für Stampfkartoffeln einsetzen.

Fischbulettenbrötchen

Vor einiger Zeit habe ich mal beim Einkaufen eine Packung Fischbuletten gefunden. Sie firmierten zwar unter einer Eigenmarke, aber der Hersteller kam erfreulicherweise aus der Gegend. Genauer gesagt aus der Feldberger Seenlandschaft. Das ließ ein wenig was erwarten. Jeder kennt doch die exquisiten Fischschwärme in den Feldberger Seen, wo Lachs und Kabeljau die schöne Landschaft genießen … Ich wusste gar nicht, dass das Wasser da so salzig ist und Ozeananschluss hat. Nungut, die Firma hat das auch nicht selbst hergestellt, sondern für sich herstellen lassen. „Hergestellt für“ macht natürlich die Herkunft aus der Region nur zum Label, aber nicht zur Qualitätsmarke. Und entsprechend war auch das Produkt.

Fischbulette halbiert, ohne größere Struktur in Lachsrosa (vom Paprikaextrakt)Einen der Klobse habe ich gebrochen. Innen Sprengfisch vom feinsten, ohne jede Struktur.

Fischbulette halbiert, ohne größere Struktur in Lachsrosa (vom Paprikaextrakt)80% Kabeljau, 10% Lachs und ein Paar Hilfsmittel für Haltung und Geschmack. Inkl. Kartoffelflocken. In der Pfanne habe ich auch zwei etwas angebraten (laut Packung empfohlen, der Kaltverzehr ohne jede Hitzeeinwirkung ginge aber auch).

Fischbulettenbrötchen mit KopfsalatblattZu allgemeinem Erstaunen schmeckte die Bulette nach Fisch. Und da der Fisch i.Allg. im Wasser lebt, war die Bulette innen auch recht nass. Ehrlicherweise würde ich „saftig“ in dem Zusammenhang nicht nehmen. Wer weiß schon, wo das Wasser her kommt. Die Farbe ist übrigens made by Paprikaextrakt und hat bei 10% Lachs nichts mit dem Fisch zu tun.

Fischbulettenbrötchen mit KopfsalatblattUnter dem Salatblatt findet sich noch etwas Majonäse auf dem Brötchen. Das sei zur Geschmackshebung und Vollständigkeit erwähnt. Gehört schließlich für einen Burger so. Und eine andere entsprechende Soße hatte ich nicht zur Hand. Die Überlegung war, noch etwas Tk-Dill in die Majo zu rühren, aber andersherum: Schade um den Dill.

Sonntagmittag

Eigentlich sollte es etwas völlig anderes geben, wobei das „völlig“ völlig übertrieben ist. Nur einen Bestandteil musste ich aus Schusseligkeit austauschen. Geplant war etwas langsam gegartes, dass – nach wie vor – roh im Tiefkühler schlummert. Aber als ich nach 11 Uhr feststellte, dass ich vergessen hatte, es am Vortag vom Tiefkühler zum Auftauen in den Kühlschrank zu legen, und dass das langsame Garen auch ein paar Stündchen dauern könnte und ich so ein üppiges Nachtmahl eigentlich nicht bevorzuge, ruht der fleischliche Planungsstand nach wie vor im Tiefkühler und ich grub nach einer Alternative. Im Dosenlager wurde ich fündig. Letztendlich führte alles dazu, ohne jeden Topf oder jede Pfanne zu kochen, es gab Mikrowellenessen:

Möhrengemüse, Kartoffelbrei, *** Pulled Pork (entdost)Kartoffel schälen und klein würfeln, Möhren schälen und in Scheiben schneiden. Beides (getrennt) in mikrowellengeeignete Behältnisse mit Deckel und Dampföffnung, mit Wasser spülen und tropfnass für 10 Minuten in die Mikrowelle. Zu den Kartoffeln kamen hinterher etwas Milch und Butter, Salz, Pfeffer und Muskatnuss und eine kräftige Rührung mit der Gabel. Die Möhren wurden mit Salz und Pfeffer, etwas Rosmarinpulver und einem kleinen Stich Butter gewürzt und vorsichtig vermischt.

Möhrengemüse, Kartoffelbrei, *** Pulled Pork (entdost)Das ***Pulled Pork war ein typisches Dosengericht. Kalt roch es wie 3259 andere Dosenschmorfleischgerichte. Erwärmt wurde es nicht besser, sondern entlockte noch ein paar andere Fehlaromen (würde ich sagen, der echtes Pulled Pork noch nie gegessen hat). Ich hatte erst eine Pökelung im Verdacht, aber das scheint es nicht gewesen zu sein (lt. Packungsaufdruck). Was mich nur etwas irritiert, ist die Produktbeschreibung: „… aus Fleischstücken zusammengefügt, mariniert und gegart“. Vielleicht liegt hier das Problem. Wenn ich richtig informiert bin, wird Pulled Pork aus einem großen Fleischstück hergestellt, dass nach der Garung zerteilt und nicht vor der Garung zusammengesetzt wird. 😉

Möhrengemüse, Kartoffelbrei, *** Pulled Pork (entdost)Kartoffeln und Möhren waren aber super. Und wenn man das „Fleisch“ mit den beiden mischte, schmeckte das auch recht gut.